Hallo KOllegen,
ich mache gerade meinen zweiten Kurs und bin nach 6 Stunden Unterricht am Tag oft so genervt und kaputt, dass ich nur mit Mühe meinen sonstigen Tagespflichten nachgehen kann.

Der GRund dafür: extremes Gefälle an Motivation (ich glaube langsam nicht mehr dass es nur das fehlende Können ist) der Teilnehmer: manche sind IMMER da und wollen wirklich Deutsch lernen (das sind die Syrer im Kurs) und
18 jährige Eritreer von denen ich garnicht weiß was die im Deutschkurs wollen Mal sind sie da, dann wieder Tage lang nicht und beschweren sich, dass sie nichts verstehen (an Selbstbewusstsein scheint es nicht zu mangeln), selbst Wiederholungen auf niedrigstem Niveau , also jedes Wort auf Tigrinya übersetzt, ergibt aneinandergereit keinerlei Sinn für sie während die Syrer ALLES verstehen und ihre arabische Übersetzung selber machen (und auch zuhause nochmal ins Heft gucken) und sich extrem unterfordert fühlen.

A1 werde ich in den 320 Stunden mit den Leuten garantiert nicht schaffen, nichteinmal die Hälfte während die Syrer in dieser Zeitlocker bis A2 kommen würden.

Habt ihr auch manchmal Momente, wo euch der Job ein wenig zum Hals raushängt?

"Findet ihr den Job auch manchmal so schwer?"
Findet ihr euren Job manchmal auch so schwierig?

"Mal sind sie da, dann wieder Tage lang nicht."
"Einmal sind sie da, dann wieder tagelang nicht."

Grammatikus sollte man ignorieren, der trollt immer nur rum und trägt nichts Substanzielles bei.

Zur Frage: 6 Stunden Unterricht pro Tag sind nicht wenig. Mit 8 Bürostunden kann man das nicht vergleichen, eher mit 12. Es ist also normal, dass man danach auch fertig ist. Zu schaffen ist es aber.

Unterschiede zwischen den Lernern gibt es leider oft. Selten hat man einen Kurs, bei dem alle ungefähr gleich schnell Fortschritte machen oder gleich motiviert sind.

Ich würde den Kurs aber nicht nach den Schwächsten ausrichten, die sowieso öfter zu fehlen scheinen. Zieh das Programm auf dem "Syrerniveau" durch. Für die schwächeren Schüler kannst Du einfachere Übungen bereithalten und Dich mit ihnen beschäftigen, während die besseren Schüler in Gruppen oder allein arbeiten.

Mit den Eritreern würde ich außerdem reden und ihnen sofort klar machen, dass von nichts nichts kommt.

Mit dem Job an sich hatte ich nie Probleme, nur mit den Zuständen oder der Bezahlung.

Genau das ist der wesentliche Grund, warum man sich nicht auf DaF und den damit zusammenhängenden Markt einlassen sollte. Oder man schafft sich Ausweichmöglichkeiten, dann ist man flexibel (z. B. habe ich neben DaF auch anerkannte Lehrqualifikationen für Englisch und Chinesisch als Fremndsprache, und wenn ich mal irgendwo war, wo zwar kein DaF, aber Englisch oder Chinesisch gefragt war, konnte ich flexibel einspringen - wenn es um sprachpraktische Kurse ging).

Man sollte schon während der Studienzeit auf eine ideale Fächerkombination achten; Germanistik und DaF sind zwar inhaltlich sehr spannend, ernähren aber allein nicht unbedingt die Frau/den Mann nach der Studienzeit. Ich habe Germanistische Linguistk z.B. mit Afrikanistik und Anglistik als Nebenfächer bzw. mit 2. Haupfach (Sinologie) kombiniert und kann daher auf verschiedenen Pferden reiten.

Zitat

Mit dem Job an sich hatte ich nie Probleme, nur mit den Zuständen oder der Bezahlung.

Nee, es geht auch anders:

"Manchmal sind sie da, manchmal tagelang wieder nicht."

Schon mal was von "Peformanz" gehört? Ist ein feststehender linguistischer Begriff.
Aber Korinthenk...r sind eben keine Linguisten...LOL

Zitat

"Einmal sind sie da, dann wieder tagelang nicht."