Ich bin gerade für ein Projekt tätig, in dem es um die Vermittlung von Deutschkenntnissen für ausländische Krankenpflegekräfte geht. Diese sollen innerhalb von 6 Monaten zur B2-Prüfung Telc für Pflegekräfte geführt werden. Die Teilnehmer haben keinerlei Vorkenntnisse.

Ich habe den Verantwortlichen geraten, diesen knappen zeitlichen Rahmen etwas nach oben hin zu erweitern, um den Druck aus der gegenwärtigen Situation herauszunehmen.

Wie sehen andere erfahrene DaF-Lehrer das?

In 6 Monaten von A1.1 auf B2-Prüfung??

Wenn es sich um 2 oder 3 sehr talentierte Leute handelt, die nichts anderes zu tun haben als den ganzen Tag Deutsch zu lernen, dann vielleicht. 5 UE pro Tag wären dann wohl das Minimum an erforderlichem Unterricht, dazu sowas wie (ehrenamtliche) Unterstützung bei Hausaufgaben und Sprechübungen.

Wenn es sich um eine größere, talentmäßig heterogene Gruppe handelt, dann ist der Zeitraum äußerst optimistisch angesetzt, um es mal extrem euphemistisch zu formulieren. Das schafft dann vielleicht eine/r von 10.

Das ist ja interessant.

Sind das nicht die Goethe-Institute in Hanoi und auf den Philippinen, die diese Sprachschulungen für Pflegekräfte durchführen?


Oder gibt es da noch anderen Anbieter?

Guten Abend.

Len schrieb:

> Sind das nicht die Goethe-Institute in Hanoi und
> auf den Philippinen, die diese Sprachschulungen
> für Pflegekräfte durchführen?
>


Ja, das Goethe-Institut auf den Philippinen schreibt immer mal wieder diese Stellen aus.

830 Philippinische Peso pro UE sind zwar nur 12 Euro, doch sind die Lebenshaltungskosten wohl niedriger als in Deutschland.

Immerhin gibt es eine Reisekostenpauschale nach Vertragserfüllung und Hilfe bei der Wohnungssuche.


Das Goethe-Institut in Hanoi wirbt auch für diese Kurse.

Die Stellenausschreibungen der Goethe-Institute lassen sich über diese Webseite aufrufen: Vielfalt, Neugierde und Offenheit.


Das ist sicherlich gerade für DaF-Einsteiger eine gute Gelegenheit, Auslands- und Unterrichtserfahrung zu sammeln.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.16 18:57.

Aber wie kommt es, dass Herr Credentia dafür tätig ist?

War da nicht irgendwas?

Ich bin nicht für das Goethe-Institut tätig, deren System lehne ich aus Prinzip ab. Und ich bleibe meiner Überzeugung und meinem Gewissen treu.

Ich bin auf vielerlei Weise in verschiedenen Non-Profit-Prtojekten engagiert, weil das eigentlich mein Ding ist. Bildung kann man nicht verkaufen, sondern nur offiziell von der Gesamtgesellschaft gefördert vermitteln, wenn es gut sein soll. Mein persönliches Credo.

Das Goethe-Institut verkauft deutsche Kulturpolitik und Sprache im Ausland. Nicht mein Ding.

Aber das war ja nicht das Thema...

Nein, in Ländern wie Korea, Vietnam oder den Philippinen gibt es zahlreiche verschiedene Anbieter, auch von deutscher Seite, und nicht nur das Goethe-Institut.

Zitat

Sind das nicht die Goethe-Institute in Hanoi und auf den Philippinen, die diese Sprachschulungen für Pflegekräfte durchführen?