Das Schulamt in Leipzig sucht dringend DaF-Lehrer und hat sich bei mir geneldet, weil ich dort als Quereinsteiger registriert bin. Die wollen mich noch diesen Monat einsetzen, so dass nicht genügend Zeit zur Wohnungssuche bleibt (ich wohne etwas 200 km von Leipzig entfernt). Auf die Rückfrage, ob die mir ggf. bei einem so kurzfristigen Einsatz bei der Wohnungssuche behilfich sein könnten, kam erwartungsgemäß ein klares "Nein".

Ich hätte 26 Wochenstunden in einer Vorbereitungsklasse an einem Gymnasium zu unterrichten, angeboten wurden mir die Tarifgruppe E12, was etwa 3100 Euro entspricht, Vertrag bis Januar 2017 mit Möglichkeit der Verlängerung.

Ich habe abgesagt, denn das mit dem kurzfristigen Einsatz und der knppen Zeit für die Wohnungssuche empfinde ich das Ganze eher als Zumutung. Ich wollte eigetlich helfen, aber die Bürokratie tut wohl alles, um motivierte Quereinsteiger eher abzuschrecken,

Macht nichts, ich bleibe dann an meinem schönen Ort und genieße das Leben, denn auf den Verdienst bin ich keinesfalls angewiesen. Das Schulamt hat aber jetzt eine nicht mehr wollende Person mehr.

Die finden übrigens niemanden mehr und suchen immer verzweifelter. In ganz Mittel- und Osteuropa werden Anzeigen geschaltet. Interessanterweise werden dabei für IK nur 25 EUR angeboten und für Stellen an staatlichen Schulen auch weit unter Tarif. Klingt für Ungarn, Russen, Slowaken, Ukrainer, Polen oder Litauer dann zwar viel, aber dumm sind die auch nicht und im Internet nach den Mindest- bzw. Normallöhnen zu schauen, können die auch.

Vertrag bis Januar 2017 ist natürlich auch vollkommen sinnlos.

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte das Schulamt noch keine Bewerbungsmappe von mir vorliegen; meine Daten waren nur in deren Bewerberpool, weil ich mich da mal registriert hatte.

Irgendwie doch schon eine sehr merkwürdige Arbeitsweise, jemandem eine Stelle anzubieten, von dem man noch nicht einmal eine vollständige Bewerbung vorliegen hat.

Sagt für mich sehr doch viel über die interne Arbeitsweise; und wenn das so ist, dann weiß man auch, dass man da nicht "glücklich" wird - im Winter tagsüber an der Schule und nachts auf einer Parkbank irgendwo in Leipzig, und es interessiert keinen...

Es wäre im vorliegenden Fall doch sinnviller gewesen, auf ortsnahe Interessenten zurückzugreifen, so dass sich das Wohnungsproblem für diesen kurzen Zeitraum bis Januar 2017 überhaupt nicht stellt. Wer gibt denn seine Wohnung auf für einen Job oder sucht sich eine Zweitwohnung mit höheren Kosten, der nur über ca. 3-4 Monate geht?

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Zitat
Bingo
Irgendwie doch schon eine sehr merkwürdige Arbeitsweise, jemandem eine Stelle anzubieten, von dem man noch nicht einmal eine vollständige Bewerbung vorliegen hat. [...] Es wäre im vorliegenden Fall doch sinnviller gewesen, auf ortsnahe Interessenten zurückzugreifen, so dass sich das Wohnungsproblem für diesen kurzen Zeitraum bis Januar 2017 überhaupt nicht stellt.

Das ist die pure Verzweiflung. Weder in Leipzig noch irgendwo sonst in der Umgebung gibt es genügend DaFler, das ist laut Auskunft meiner Kollegen in Deutschland ein landesweites Problem.

Und jetzt hofft man eben, dass die Deutschlehrer aus dem Osten blöd genug sind, auch noch für weniger Honorar oder Lohn einzuspringen. Man stelle sich das einmal vor: Für ein halbes Jahr aus Georgien nach Deutschland, für weniger Geld, als die deutschen Kollegen bekommen.