Hallo,

welche Variante ist stilistisch gut, oder besser? 1./ „(…)lieber Herr Künstler, wir laden Sie herzlich zur Preisverleihungsgala ein, die am Samstag im Opernhaus stattfinden wird.“ Oder 2./ (…)die am Samstag im Opernhaus stattfindet.
Da es im Satz eine Temporalergänzung gibt, glaube ich, dass die erste Variante nicht annehmbar ist.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

- Am Samstag steht bei uns dann erstmalig eine Familienvorführung mit Einführung für Kinder auf dem Programm, die ab September an allen Samstagen um 15 Uhr stattfinden wird.

- Es ist zwar spät, aber ich fahr mit Sunshine noch zu einer Vorstellung, die morgen stattfindet.

- «Wie Film in Zukunft stattfinden wird»



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.04.17 19:36.

Hallo Mile,

welcher Satz ist also richtig? Mein erster, oder der zweite?

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

- Es gibt zwei Möglichkeiten, um Zukünftiges auszudrücken:

1. Präsens + Zeitangabe (Das passiert sicher.) oder
2. Futur I (Vorsatz, Plan etc.).

Das Futur I wird heute selten verwendet. In den meisten Fällen kann man im Deutschen als "Normaltempus" das Präsens dafür setzen.


- Das Präsens des Zukünftigen hat die gleiche Funktion wie das Futur I des Zukünftigen. Die Beispielsätze können auch im Futur I stehen, ohne dass sich ihre Bedeutung dadurch verändert:

Ich fahre morgen nach Basel.

Ich werde morgen nach Basel fahren.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 28.04.17 15:04.

Ja, das ist eine interessante Frage.

Meines Erachtens ist die zweite Variante (mit Präsens) die richtige, und ich erkläre weshalb:

Die Preisverleihungsgala scheint schon organisiert zu sein. Es geht nun nur noch um die Gestaltung der Einladungen im Rahmen eines Zeitplans, der als objektiv und abgesichert gilt.

Bei der Verwendung des Futurs (erste Variante) schwingt hingegen eine subjektive Prognose des Sprechenden/Schreibenden mit.

Die Einladung würde dann also bedeuten, dass es wahrscheinlich ist, dass es am Samstag tatsächlich zu einer Preisverleihung kommt. Aber das scheint hier nicht gemeint zu sein. Hier geht es nicht um Prognosen. Das Ereignis ist geplant und es findet statt.

"Es wird bestimmt nichts dazwischen kommen."

Hallo Tomas,

ich habe deiner Erläuterung folgend Präsens gebraucht. Ist tatsächlich viel besser.

Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Tomas schrieb:
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> Ja, das ist eine interessante Frage.
>
> Meines Erachtens ist die zweite Variante (mit
> Präsens) die richtige, und ich erkläre weshalb:
>
> Die Preisverleihungsgala scheint schon organisiert
> zu sein. Es geht nun nur noch um die Gestaltung
> der Einladungen im Rahmen eines Zeitplans, der als
> objektiv und abgesichert gilt.
>
> Bei der Verwendung des Futurs (erste Variante)
> schwingt hingegen eine subjektive Prognose des
> Sprechenden/Schreibenden mit.
>
> Die Einladung würde dann also bedeuten, dass es
> wahrscheinlich ist, dass es am Samstag tatsächlich
> zu einer Preisverleihung kommt. Aber das scheint
> hier nicht gemeint zu sein. Hier geht es nicht um
> Prognosen. Das Ereignis ist geplant und es findet
> statt.
>
> "Es wird bestimmt nichts dazwischen kommen."


Beispiele:

1. Morgen werde ich Geburtstag feiern.

2. Ich werde hoffentlich ein Tor schießen. (Vermutung)

Zitat

"Es wird bestimmt nichts dazwischen kommen." (Tomas)

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Die Bombenangriffe können die Stadt in Schutt und Asche legen.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.05.17 07:01.