Liebe alle,


ich habe eine Frage zur Verwendung des Dativ bei Ortsangaben.

Als erste Regel lernt man ja: statisch = Dativ, dynamisch = Akkusativ
Also
1) ich gehe in die Praxis (Akk)
2) ich bin beim Arzt (Dat)

Nun sagt man aber auch
3) ich gehe zum Arzt (Dat)
4) ich gehe zum Unterricht (Dat)
5) ich gehe zum Fussballspiel (Dat)

Die Frage
Gibt es irgendeine einfache Merkregel dafür,
wann bei Verben der Bewegung der Dativ verwendet werden muß?

Anfangs dachte ich, man könnte nach belebten und unbelebten Zieln unterscheiden,
aber die Sätze 4 und 5 oben beweisen das Gegenteil. Sollte man hier vielleicht eher mit der Präposition arbeiten?

Ich sage meine Schülern meist,
daß sie für die Fall-Bestimmung am besten beides tun sollen...
also Fragen an die Nomen stellen (wer - Nom, was - Akk, wann/wo/wie etc. - Dat),
und das Ergebnis mit dem Wissen über Präpositionen abgleichen.


Jeder Hinweis ist willkommen
Vielen Dank


Heinz

Bei "zu" handelt es sich um eine Präposition, die den Dativ verlangt.
Ich gehe zur Schule. (Dativ)

Bei "in" handelt es sich um eine Wechselpräposition. Dabei spielen die Begriffspaare Ruhe/Bewegung eine wichtige Rolle.
Ich gehe in die Schule. (Akkusativ)



6-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.03.18 18:45.

Guten Morgen Heinz,


hier finden Sie eine graphische Darstellung der Regeln:


[orgunmat.wordpress.com]


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Die Grafik war mir schon bekannt...
trotzdem vielen Dank. Meine Frage geht allerdings einen Schritt tiefer / weiter.

"Gehen" ist mit Sicherheit ein Verb der Bewegung (also etwas dynamisches)
und müßte insofern den Akkusativ verlangen. Tut es aber -wie meine Beispiele zeigen- eben nur meistens, und nicht immer.

So wie es aussieht übersteuern die Präpositionen die Semantik des Verbs:
Die Präposition "zu" verlangt kategorisch den Dativ, egal ob das Verb eine Bewegung ausdrückt oder nicht.

Wenn es um die Fall-Bestimmung geht, bin ich (wie oben gesagt) großer Fan der "Fragen"-Methode... das ist einfacher als sich die Kasus für 98 Präpositionen zu merken. Aber wenn die Präposition das letzte Wort hat, dann ist letzteres vielleicht doch die besser Methode.

Guten Morgen Herr Birkenmeyer,


der "reine" Kasus wird vom Verb bestimmt und kann dann "erfragt" werden.

Die Präpositionen mit den verlangten Fallen müssen von den Schülern auswendig gelernt werden.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker