Hallo alle zuammen,

ich habe z.Zt. einen ungarischen Tandempartner. Er spricht schon sehr fließend, möchte aber gern seine Aussprache verbessern. Die größten Schwierigkeiten bereitet ihm das deutsche (d.h. nicht gerollte) R.

Nun habe ich meinerseits das rollende R von einer Italienischlehrerin mithilfe eines "Tricks" erlernt: Sie riet mir, in dem Satz "Bruno bäckt prima braunes Brot" jedes R durch ein D zu ersetzen, also "Bduno bäckt pdima bdaunes Bdot", und diesen Satz ganz oft zu wiederholen. Mein Mund und mein Gehirn würden mit der Zeit dann herausfinden, wie man das rollende R bildet. Was soll ich sagen - es hat funktioniert, und nach ein paar Wochen Übung konnte ich das R auch ohne diese "Krücke" wie selbstverständlich rollen.

Meine Frage ist: Gibt es einen ähnlichen Trick auch für das deutsche R? Wie kann ich einem Ungarn erklären, worauf es bei der Aussprache ankommt?

Vielen Dank & herzliche Grüße aus Berlin,
Eva

Hallo Eva,

das deutsche "r" ist phonetisch gesehen in etwa die stimmhafte Variante des ach-Lautes, also des ch [x] in "lachen".

Folgender Trick sollte Dir bzw. Deinem Freund helfen, recht nahe an das deutsche "r" heranzukommen:

Sprich zunächst einmal folgende Laute nacheinander aus; es sind jeweils die gleichen Laute - oder genauer: die Artikulationsstelle ist dieselbe - der eine jedoch ist stimmlos artikuliert, der andere stimmhaft, d.h. bei dem einen schwingen die Stimmbänder mit, bei dem anderen nicht.

p und b (Pappe und haben)
t und d (hatte und Kladde)
s und s (hassen und sausen)

(Die in Klammern angegebenen Wörter sollen nur zeigen, welcher Laut gemeint ist - am besten, Du "polierst" die einzelnen Laute heraus und sagst Deinem Freund, er soll sie abwechselnd (stimmlos-stimmhaft) vor sich hinsprechen.)


Nach diesem Vorbild soll Dein Freund nun "ch" aussprechen --> stimmlos, also so wie in "lachen" - und dann analog zu den Fällen oben mit Stimmton.
Wenn er dann diesen Laut ein wenig abstimmt, sollte ein recht passables deutsches "r" herauskommen; versucht es einfach mal! ;)
Viel Erfolg und liebe Grüße
-MrMagoo



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.06 15:18.

Eva_Bln schrieb:
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> Hallo alle zuammen,
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> ich habe z.Zt. einen ungarischen Tandempartner. Er
> spricht schon sehr fließend, möchte aber gern
> seine Aussprache verbessern. Die größten
> Schwierigkeiten bereitet ihm das deutsche (d.h.
> nicht gerollte) R.
>
> Nun habe ich meinerseits das rollende R von einer
> Italienischlehrerin mithilfe eines "Tricks"
> erlernt: Sie riet mir, in dem Satz "Bruno bäckt
> prima braunes Brot" jedes R durch ein D zu
> ersetzen, also "Bduno bäckt pdima bdaunes Bdot",
> und diesen Satz ganz oft zu wiederholen. Mein Mund
> und mein Gehirn würden mit der Zeit dann
> herausfinden, wie man das rollende R bildet. Was
> soll ich sagen - es hat funktioniert, und nach ein
> paar Wochen Übung konnte ich das R auch ohne diese
> "Krücke" wie selbstverständlich rollen.
>
> Meine Frage ist: Gibt es einen ähnlichen Trick
> auch für das deutsche R? Wie kann ich einem Ungarn
> erklären, worauf es bei der Aussprache ankommt?
>
> Vielen Dank & herzliche Grüße aus Berlin,
> Eva

Es gibt kein "deutsches" R.

Vom R-Laut gibt es in den Standarddeutsch zahlreiche Varianten, die hier beschrieben werden:

[www.dw.de]

Vor allem kann es sowohl als Zäpfchen-R wie auch als rollendes R gesprochen werden.

[www.youtube.com]

[www.youtube.com]


Mein Tipp: Mehrmals täglich gurgeln. Das ist eine gute Übung.

Übung macht den Meister. :)



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.15 19:53.

[www.deutsch-als-fremdsprache.de]

Also, ich würde in dem Satz "Bruno bäckt prima braunes Brot" jedes R durch ein G ersetzen, also "Bguno bäckt pgima bgaunes Bgot", und diesen Satz zuerst langsam, dann immer schneller wiederholen.

Zitat

Marcus Corrêa schrieb:
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> Also, ich würde in dem Satz "Bruno bäckt prima
> braunes Brot" jedes R durch ein G ersetzen, also
> "Bguno bäckt pgima bgaunes Bgot", und diesen Satz
> zuerst langsam, dann immer schneller wiederholen.

Würdest du so etwas auch gern hier machen?

Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, grün, grün, grün ist alles, was ich hab'.

„Grün, grün, grün sind alle meine Kleider“ ist ein bekanntes deutschsprachiges Volkslied aus dem 19. Jahrhundert.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.16 08:34.

Vor sieben Jahren gab es den Rat,

"nach Rom" konzentriert zu wiederholen.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker