Guten Abend! Ich habe eine blöde Frage, die ich aber bislang nicht gelöst habe. Es handelt sich um Folgendes:
Normalerweise kann man das Subjekt nach „und“ weglassen, wenn es mit dem des vorangehenden Satzes übereinstimmt (Beispiel: Ich gehe in die Apotheke und kaufe Hustenbonbons).
Meine Frage ist: Kann man das Subjekt immer, auch in den folgenden Beispielen weglassen?

1- Dann ist der Schaffner gekommen und er (?) hat die Fahrkarten kontrolliert
2- Gestern Abend sind meine Eltern zu Hause geblieben und sie (?) haben ferngesehen

Wegen der Umstellung von Subjekt-Verb im ersten Satz klingt mir nämlich der zweite Satz OHNE Subjekt irgendwie seltsam...

Ich danke im Voraus.
Herzliche Grüße
giovanna

Hallo Giavonna,

Du fragst über diesen zwei Sätzen, weil der erste Teil einen anderen Hilfsverb nutzt als den ersten Teil?

Ich glaube dass das Subjekt nicht unbedingt nötig ist aber bin nicht sicher.

Es freut mich sehr, dass du diese Frage heraudbringsst, denn In der Vorzeit hatte ich dieselbe Frage auch, und ständig vergesse ich sie zu fragen.

Zusätzlich möchte ich eine andere aber verwandte Frage hier stellen, aber natürlich nur wenn es OK ist.

Wenn man einen Konstruktion, wie die Zwei daoben, verwenden möchte und beide Verben verschiedene Hilfsverben brauchen muss man beide Hilfsverben schreiben oder?
z.b. Er ist nach Hause gegangen und (hat) gegessen - auf diesem Fall bin ich fast ganz sicher, dass beide Hilfsverben nötig sind.

aber dieser, glaube ich, kann ohne zweiten Hilfsverb funktionieren:
z.b. Er hat gegessen und (hat) getrunken

Ich weiß diese sind einfache Beispiele aber ich schreibe das schnell und habe nicht genug Zeit um gute Beispiele auszudenken.

Ich danke eure im Voraus und freue mich deine Antworten meinen und die obenen Fragen,

Paul

Guten Morgen Giovanna und Paul,

1- Dann ist der Schaffner gekommen und hat die Fahrkarten kontrolliert.
2- Gestern Abend sind meine Eltern zu Hause geblieben und haben ferngesehen.

Sie können das zweite Subjekt weglassen und brauchen beide unterschiedlichen Hilfsverben.


1a- Der Schaffner hat freundlich gelächelt und (er hat) sogar gewunken.
2a- Meine Eltern haben Butterbrote gegessen und (sie haben) Milch getrunken.


Sie können gleiche Teile, die nur wiederholt werden, weglassen.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Lieber Michael,
Lieber Paul,
vielen Dank für eure Einträge!
Michael, deine Beispiele sind super klar, diesbezüglich sind nun meine Zweifel definitiv weg!
Paul, ich danke dir für deine Unterstützung! Deine Einträge hatte ich übrigens auch bei anderen Themen gelesen, nur konnte ich nicht darauf antworten... Mich freut, wenn meine Fragen den anderen auch nützlich sein können!
Ich wünsche euch beiden noch einen schönen Abend (wobei Michael um diese Uhrzeit wahrscheinlich schon schläft...).
giovanna

Guten Abend, in einem deutschen Artkel habe ich einen fragesatz gefunden,, konkret "Was würdest du tun, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?" da steckt aber der Haken, denn in dem zweiten Teil fehlt Pronomen es, sonst wären die deutschen Regeln durchbrochen, wenn aber eine Ausnahme oder logische Erklärung gibts, bin ich euch sehr dankbar.

"Was würdest du tun, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?"

Der Satz scheint dir nicht ganz vollständig zu sein, weil "ein notwendiges Satzglied im wenn-Satz fehlt". Der Satz ist richtig. Es geht hier um die Form des Zustandspassivs im Konjunktiv 2, zum Beispiel: Das Buch wäre gelesen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.16 08:09.

Guten Morgen,

ich habe eine Frage bezüglich Subjekt weglassen bei mehrgliedrigen Imperativsätzen in der 3. Person Plural.
Irgendwie sagt mir mein Sprachgefühl, dass man hier das Subjekt nicht weglassen sollte, ich finde aber keine Regel dafür:

Hier ein paar Beispiele:

Gehen Sie nach drinnen und holen (Sie) sich eine Jacke!

Nutzen Sie die Gelegenheit und trennen (Sie) sich von Überflüssigem.

Bauen Sie um und nutzen (Sie) den Platz besser.


Vielen Dank im Voraus für alle hilfreichen Hinweise!

1. Das Pronomen ist beim Imperativ der ersten Person Plural und bei der Sie-Form OBLIGATORISCH.

Gehen wir!
Seien wir guten Muts!
Fahren Sie geradeaus auf der Glinkastraße und biegen Sie rechts in die Mohrenstraße ein.
Gehen Sie zu H&M und kaufen Sie eine Hose!

2. Der Imperativ der zweiten Person (du-Form und ihr-Form):

Lieber Gott, gib mir Geduld. Aber bitte sofort!
Gebt mir meine Kinder zurück! ist ein niederländisches Filmdrama des Regisseurs Ron Termaat aus dem Jahr 2010.

Wenn es um emotiv markierte Aufforderungen geht, kannst du das Pronomen verwenden, zum Beispiel:

Bleibt ihr jetzt hier!
Komm doch du mit!



7-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.12.17 20:44.

Herzlichen Dank für die prompte Antwort, dann hat mich mein Gefühl also doch nicht getrogen - (könnten Sie mir eventuell noch sagen, wo ich diese Regel finde - im Grammatik-Duden? - Ich muss hier noch Überzeugungsarbeit leisten .-)

Beste Grüße!
Brigitta

Guten Abend Brigitta,

schauen Sie bitte hier unter dem Stichwort "Imperativ" und finden Sie die Anmerkung zur Höflichkeitsform unter Besonderheiten.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Vielen Dank, Michael, damit haben Sie mir sehr geholfen! Ist überhaupt ein tolles Forum hier, wo man auf Spezialfragen so schnell kompetente Auskunft bekommt.

Beste Grüße und einen schönen Abend,

Brigitta

Zitat
Ondrej
Guten Abend, in einem deutschen Artkel habe ich einen fragesatz gefunden,, konkret "Was würdest du tun, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?" da steckt aber der Haken, denn in dem zweiten Teil fehlt Pronomen es, sonst wären die deutschen Regeln durchbrochen

Ich kenne keine solche Regel, nach der ein deutscher Satz immer ein Subjekt haben müsste, im Gegenteil; subjektlose Passivsätze (bei Ihrem Satz handelt es sich ja um Zustanbdspassiv) trifft man häufig an, sogar in Verbingung mit intransitiven Verben:

   Für sein Einkommen war gesorgt (worden).
   Jetzt wird geschlafen!
   Hier wird nicht geraucht!
   Auf der Siegesfeier wurde gesungen, getanzt und gelacht.

Außerdem gibt es Verben, die nur eine Dativ- und keine Nominativergänzung (kein Subjekt) haben:

   Mir ist kalt.
   Ihm war schlecht.
   etc.