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Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 09. Dezember 2010 10:07

Die Berührung von oben wird bekanntlich in der Regel mit der Präposition auf ausgedrückt. Liegt hingegen seitliche Berührung oder Nähe vor, ist das dem neben verwandte an zu gebrauchen. Sitzen tut man also normalerweise auf einem Stuhl, aber an einem Tisch und während man zum Baden ans Meer fährt, begibt man sich zum Surfen auf das Wasser. Nichtsdestotrotz stößt man hin und wieder auch mal auf Fälle, in denen Abweichungen von diesem Standardschema festzustellen sind. Ein ganz typisches Beispiel aus meiner Unterrichtspraxis:

Die Touristen liegen den ganzen Tag am Strand.
Am Strand haben wir Sandburgen gebaut.
Ich liebe es, bei Sonnenuntergang am Strand spazieren zu gehen.


Die Frage drängt sich da ja geradezu auf: Warum denn an? Der Strand ist doch eine (horizontale) Basisfläche, zu der unmittelbarer Kontakt von oben besteht. Man befindet sich da doch nicht außerhalb des Strandbereichs bzw. in dessen unmittelbarer Nähe, sondern direkt auf der besagten Fläche. Müsste hier also nicht auf verwendet werden?

Fälle, in denen in Verbindung mit Strand statt an auf verwendet wird bzw. wo die beiden Präpositionen durchaus gegeneinander austauschbar sind, sind mir zwar geläufig, jedoch würde ich gern wissen, ob unter gewissen Umständen doch eine Bedeutungsdifferenzierung eintritt. Meinen Schülern erkläre ich das jedenfalls damit, dass an sich hier wohl an die mittelhochdeutsche und frühneuhochdeutsche Verwendung der Präposition anschließt, wie es z. B. in am Boden der Fall ist. Liege ich hier mit meiner Vermutung richtig oder wie ist die Verwendung von an trotz eindeutigen Kontakts von oben sonst zu erklären?

Ebenso: Wieso lassen sich Parolen sowohl an als auch auf eine Wand sprühen? Und wieso kann sowohl an als auch auf eine vertikal hängende oder stehende Schultafel geschrieben werden?

Für jede Antwort bedanke ich mich im Voraus.

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 09. Dezember 2010 13:33

Hallo!
Ein ähnliches Problem quält auch mich,
Der Zug hält nicht an jedem Bahnhof. Warum nicht "auf" oder "in"?
Der Zug fährt in den Bahnhof ein. Warum nicht "auf"?
Jemanden zum Bahnhof begleiten. Könnte hier auch "auf den" bzw. "in den" Bahnhof stehen?
Das ist klar, dass man mit dem Taxi zum Bahnhof fährt, das Taxi darf ja nicht hinein.
Die Fahrkartenschalter usw, befinden sich im Bahnhof. (am, auf?)
Wovon hängt das eigentlich ab? Oder muss man das nur memorieren?
Sei mir bitte nicht böse, Kostas, dass ich Deine Idee missbraucht habe.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 09. Dezember 2010 14:33

Zitat

Die Frage drängt sich da ja geradezu auf: Warum denn an? Der Strand ist doch eine (horizontale) Basisfläche, zu der unmittelbarer Kontakt von oben besteht. Man befindet sich da doch nicht außerhalb des Strandbereichs bzw. in dessen unmittelbarer Nähe, sondern direkt auf der besagten Fläche. Müsste hier also nicht auf verwendet werden?

Hierzum möchte ich mir den Hinweis erlauben, dass die Verwendung einer Präposition sehr oft nicht mit der Lage eines Objekts in der außersprachlichen Welt übereinstimmt - sprachliche Verwendung und außersprachliche Wirklichkeit sind oft einander nicht kongruent - stimmen also zwangsläufig nicht miteinander überein. Die durch die Sprachgemeinschaft eher willkürlich festgelegten Konventionen der Verwendung einer Präpsition sind wohl dafür ausschlaggebend.

Z.B. sagt kann man ja sagen:

(1) ich rufe im Krankenhaus an, oder
(2) ich rufe beim Krankenhaus an,

ohne tatsächlich entweder "im" oder "beim" Krankenhaus zu sein.

Jedenfalls würde ich den Sachverhalt so erklären...nur als Hinweis....

Zitat

Wovon hängt das eigentlich ab? Oder muss man das nur memorieren?

Gute Frage. Meines Wissens kann man zwischen solchen Präpositionen in Zusammenhang mit Verben unterscheiden, die eine konkrete Wort-Bedeutung haben wie in in (3):

(3) Das Kind liegt im Bett.

Es gibt aber auch Präpositionen, die aus meiner Sicht lexikalisch leer sind, also keine konkrete Wortbedeutung haben, sondern allein durch Konvention in der Verwendung festgelegt sind:

(4) Ich bestehe auf einem Urteil des Gerichts (und möchte keine gütliche Einigung).

Im ersteren Fall muss man wohl nicht immer (d.h, also manchmal schon) die passende Präposition memorieren, in Fällen wie denen von (4) aber wohl immer. Das geht dann schon in die Feinheiten der deutschen Sprache hinein und ist wohl noch nichts für die Anfängerstufe von DaF-Lernern, sondern wird wohl besser in einem späteren Lernstadium (ansatzweise) vermnittelt.

Wenn man überprüfen möchte, ob in einem Satz eine Präposition mit konkreter oder lexikalisch leerer Wortbedeutung vorliegt, kann man das tun, indem man versucht, die Präpositionen beliebig auszutauschen: Im Falle der Präposition mit konkreter Wortbedeutung ergibt sich bei einem solchen Austausch u.U. immer noch ein wohlgeformter und sinnvoller Satz, im Falle lexikalisch leerer Präpositionen aber nicht (zu der Zeit, als ich meine Diss. und etwas später auch meine Habil.schrift schrieb, war das eher neu - es stand so noch nicht in den Grammatiken; heute ist das möglicherweise oder sicher anders).

In diesem Zusammenhang dürfte in kontrastiver Hinweis auf andere Sprachen, z.B. Chinesisch als auch Swahili, den Blick über den eigenen Tellerrand erweitwern: In Fällen von Sätzen wie (4) gibt es in Zusammenhang mit den entsprechenden Verben dort keine Verwendung von Präpositionen, und das trifft sprachtyplogisch auch auf eine Vielzahl weiterer Sprachen zu. Indoeuropäischen Sprachen wie das Deutsche dürften demnach in diesem Punkt eher ein "Sonderfall" sein.

Bei der Verwendung von Präpositionen muss man auch die Rektionseigenschaften bestimmter Verben, aber ebenso auch der fraglichen Präpositionen selber beachten. Dies ist aber ein anderer Punkt, der eigentlich nicht hier hin gehört, aber der Vollständigkeit halber mit erwähnt werden sollte.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.12.10 15:02.

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 09. Dezember 2010 15:34

Hallo Kostas! Ich sage meinen Schülern in diesem Fall immer, dass die Berührung mit Wasser die Präposition "an" braucht - ich meine die Berührung des Landes, auf dem wir uns in dem Moment befinden.
Er sitzt am Ufer.
Ich liege am Strand.
Wir gehen am Meer spazieren.
Du machst an der Nordsee Urlaub.
Er wohnt direkt am Fluss.
Sie lebt an der Küste.

Die Präposition bezieht sich also sowohl auf das Wasser, als auch auf das Land daneben!
Mit dem Schreiben sehe ich das ein wenig anders: Ich schreibe an die Wand und an die Tafel.
"Auf" finde ich irgendwie komisch, aber ich will jetzt nicht sagen, dass das nicht geht!


Hallo Charlotte! Ja, Präpositionen sind ein weites Feld, auch heute musste ich meine Klasse
wieder kräfig damit quälen ...
Der Zug hält nicht an jedem Bahnhof. Warum nicht "auf" oder "in"?
Das Verb halten bezieht sich eher auf einen Punkt: Bitte halten Sie an der nächsten Ecke.
Ich warte an der Haltestelle.

Der Zug fährt in den Bahnhof ein. Warum nicht "auf"?
Hier sehen wir nur das Gebäude vor uns: Das Verb "einfahren" drückt ja das "Hinein" aus - die Präposition "auf" würde also nicht zum Verb passen.
Jemanden zum Bahnhof begleiten. Könnte hier auch "auf den" bzw. "in den" Bahnhof stehen?
Ja, du kannst jemanden auch "auf" (immer ungebräuchlicher) und "in" den Bahnhof begleiten. Wenn ein Kind vor dem Bahnhof steht und Angst davor hat, allein hineinzugehen, begleitest du es in den Bahnhof.
Wenn du aber zu Hause bist und an den ganzen Weg denkst und nicht an das Gebäude, dann sagst du:
Ich begleite dich zum Bahnhof.

Die Fahrkartenschalter usw, befinden sich im Bahnhof. (am, auf?)
Wenn sich der Fahrkartenschalter am Bahnhof befindet, so ist er außerhalb an der Bahnhofswand befestigt. Hier wird wieder das Gebäude betont: Innerhalb des Gebäudes, im Bahnhof. Das Verb gibt das Signal!

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 09. Dezember 2010 16:34

Fabelhafte Erklärung. Danke, Franziska! Tut mir Leid, dass Du so viel für mich gearbeitet hast.
Liebe Grüße
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 09. Dezember 2010 16:41

Haha! Damit ist jetzt natürlich Schluss ...

;-)

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 09. Dezember 2010 23:09

Vielen Dank für eure Meinungsbekundungen. Morgen komme ich noch darauf zurück. :-)

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 09. Dezember 2010 23:55

Ich glaube, dass sich "auf die Tafel schreiben" vielleicht auf die Schiefertafeln beziehen könnte, die früher in den Grundschulen benutzt wurden, und auf den Bänken lagen. Das waren keine vertikal hängenden Tafeln. Diese Tafeln sind heute meist verschwunden, "auf die Tafel schreiben" ist aber noch nicht ganz in der Vergessenheit gesunken.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 10. Dezember 2010 05:59

Guten Morgen zusammen,

ja, wir haben früher auch noch auf Schiefertafeln geschrieben; die kommen heute wieder: gestern brachte ein Schüler ein "Grafiktablett", eine elekronische Tafel, die unlesbare Handschrift in lesbare Druckbuchstaben umwandeln kann und gleichzeitig Rechtschreibhilfen anzeigt. Wir schreiben auf das Tablett (Akk.) und auf dem Computer (Dat.).

Das Wort "Tafel" bedeutet ja auch heute noch u.a."Tisch". Wir sprechen von "einer festlichen Tafel". Und, wenn wir die Tafel, auf der wir gerade noch Speisen hatten, aufheben, hängen wir sie wieder an die Wand wie noch neulich im Mittelalter.

Zum Schreiben lassen wir sie an der Wand, wir schreiben aber immer noch auch auf die Tafel.

In meinem Klassenraum darf nicht gegessen werden. Weder auf Tisch und Bänken, noch auf der Tafel.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.10 06:30.

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 10. Dezember 2010 06:07

Guten Morgen Michael!
Gestern tauchte das Wort "Abendessen" zu Weihnachten auf. Ich weiß nicht, welches Kompositum gebraucht wird: Weihnachtsabendessen, Weihnachtsabendbrot oder Weihnachtsabendmahl. Und wo man sitzt, heißt am ?Tafel oder am ?Tisch?
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 10. Dezember 2010 06:29

Guten Morgen Charlotte,

also, "Weihnachtsabendmahl" geht gar nicht, weil "Abendmahl" nur noch in der christlichen Kirche vorkommt.

Das Abendbrot ist zu Weihnachten vielleicht schon zu bescheiden (Brot und kalte Speisen?).

Wenn es denn ein Kompositum sein muss (und mit der festlichen Note aus der Fernsehreklame): Wir nehmen unser Weihnachtsabendessen im Kreis der Familie an der festlichen Weihnachtstafel ein. (Und jetzt das Klingglöckchen und die roten Kerzen.)

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 10. Dezember 2010 06:32

Danke Michael, also Weihnachtsabendessen am ... Weihnachtstafel.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 10. Dezember 2010 10:46

@Franziska

Handelt es sich denn bei deiner Erklärung um eine Regel oder ist das eher als eine Vermutung zu verstehen bzw. als eine praktische Eselsbrücke, damit sich die Lerner ohne zu viel Fragerei die in diesem Fall weitaus üblichere Präposition merken? Fakt ist jedenfalls, dass die Erklärung, an könne sich nicht nur auf ein Gewässer beziehen, sondern auch auf das danenen liegende Festland, die Frage offen lässt, weshalb dann in vielen Fällen die zwei Präpositionen gegeneinander frei austauschbar sind, in anderen jedoch nicht. Um mal einige konkrete Beispiele zu nennen:

(1) Gestern wurde eine tote Karettschildkröte an (auch: auf) den Strand gespült.
(2) Die Fischer ziehen ihre Boote an
(auch: auf) den Strand.
(3) Der Sand ist einfach zu heiß! Da kann man doch nicht direkt am
(auch: auf dem) Strand liegen.
(4) Die Fischer haben ihren Fang am
(auch: auf dem) Strand ausgebreitet.
(5) An
(auch: auf) einem schönen Strand wollten wir barfuß gehen, aber überall lagen Glasscherben herum.
(6) Müde vom Schwimmen legte er sich wieder an
(auch: auf) den Strand.
(7) Landsegeln: Sind Sie schon mal am
(auch: auf dem) Strand gesegelt?

In oben stehenden Beispielen lassen sich an und auf frei gegeneinander austauschen, ohne dass eine Bedeutungsdifferenzierung eintreten würde. (Oder doch?)

Aber:

Wir wollen heute zum Baden an den Strand fahren. Hast du Lust mitzukommen?

Hier würde man meinem Sprachempfinden nach wohl kaum die Präposition auf gebrauchen:

?Wir wollen heute zum Baden auf den Strand fahren. Hast du Lust mitzukommen?

Allerdings:

Um das Schlauchboot abzuladen, sind sie mit dem Wagen auf den Strand gefahren.

Hier ist auf absolut korrekt.

Daraus geht hervor, dass an doch nicht die einzige Präposition ist, die in Verbindung mit Strand zur Angabe der Lage oder der Richtung dient. In vielen Fällen konkurriert es mit auf, wobei unter Umständen anscheinend sogar eine Bedeutungsdifferenzierung eintreten kann. Aber wie lässt sich das alles zu einer Faustregel zusammenklügeln, die keine Lücken aufweist? Das ist die Frage!

@Charlotte, Herr Redeker

Vielen Dank für eure Meinungsbekundungen. Ich komme später noch darauf zurück.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.10 10:51.

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 10. Dezember 2010 11:18

Soviel ich weiß, wird Hochzeitsmahl auch heute noch gebraucht. Und in meinem Wörterbuch habe ich noch Mittagsmahl und Nachtmahl gefunden. Also Abendmahl gehört heute nur noch zur Religion.
Aber was ist der Unterschied zw. Abendmahl und Nachtmahl?
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Mahlzeit!
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 10. Dezember 2010 13:38

Guten Tag Charlotte,

der Unterschied zwischen Abendmahl und Nachtmahl müsste als neues Thema auf den Tisch. Eigentlich gibt es da nur eine kleine, zeitliche Verschiebung vom Abend zur Nacht. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt.

Wir benutzen die Wörter Mahl, Tafel, Speise nur noch zu besonderen Anlässen. Ich habe zwar gerade Mittagspause, wünsche auch fröhlich "Mahlzeit", würde aber mein Mittagessen in der Kantine nur zögernd als Mittagsmahl beschreiben, das ich dann auch noch an der Mittagstafel einnehme.

Wünsche wohl zu speisen!

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 10. Dezember 2010 14:42

Zitat

Also Abendmahl gehört heute nur noch zur Religion.

Nein, nicht ausschließlich, obwohl es seltener so gebraucht wird.

"Abendmahl" bezeichnete ursprünglich mal ein ganz normales Abendessen und ist dann darauf aufbauend zu einem religiös gebrauchten Wort in vielen protestantischen Kirchen geworden, die die katholische Auffassung der Euchasristie theologisch ablehnen.

"Eucharistie" ist ein Wort, das ursprünglich in den neutestamentlichen Texten in Koine-Griechisch verwendet wird, das vielfach mit "Abendmahl" von Luther u.a. übersetzt wurde. Eigentlich müsste "Eucharistie" mit "Dankesmahl" übersetzt werden, weil da der griechische Wortstamm für "danken" drinsteckt. Im modernen Griechisch benutzt man z.B. für "danke" auch noch heute ein Wort, das sich auf den koine-griechischen Wortstamm von "Eucharistie" zurückführen lässt.

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 10. Dezember 2010 14:52

Vielen Dank Michael!
Vielen Dank Huangdi!
Einen schönen Tag noch und schöne Grüße
Charlotte

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 10. Dezember 2010 19:47

Hallo Kostas! (Und damit wieder zurück zu deiner Fragestellung ;-)
Leider kann ich dir keine wunderbare Faustregel für die Präpositionen liefern. Vielleicht aber macht das gerade auch ihren Reiz aus - obwohl ich das beim Anblick meiner unglücklichen Lerner nicht so betonen will. Ich denke schon, dass es einen Bedeutungsunterschied gibt, ob ich nun "auf dem Strand" und also auf dem Festland oder "am Strand" und damit in der Nähe des Wassers bin.

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 11. Dezember 2010 00:47

Zitat
Herr Redeker schrieb:
Das Wort "Tafel" bedeutet ja auch heute noch u.a."Tisch". [...] Und, wenn wir die Tafel, auf der wir gerade noch Speisen hatten, aufheben, hängen wir sie wieder an die Wand [...].

Wenn gerade die Schulsachen durchgenommen werden und das Wort Tafel kommt, gebrauche ich auch liebend gern dieses Beispiel. Das lässt sich sogar mit einem einfachen Schultäfelchen szenisch vorspielen, da bleibt das Bild ja noch länger haften. (Man kann da eventuell auch mal ganz kurz auf die etymologische Verwandschaft mit dem englischem table hinweisen, das ja in den meisten Fällen als bereits bekannt vorauszusetzen ist.)

Ansonsten hatte ich eigentlich die modernen Wandtafeln im Sinn, als ich den Gebrauch der Präposition auf problematisiert habe. Es sind also doch vertikale Flächen, die da beschrieben werden. Trotzdem kommt da in vielen Fällen auch auf vor. Wie lässt sich das aber am einleuchtendsten erklären?

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Re: Zum Gebrauch von AN und AUF
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 11. Dezember 2010 05:18

Guten Morgen Kostas,

ich sage dann einfach: wir stellen vielleicht den Eimer oben auf die Kante der Tafel, aber wir schreiben auf die Oberfläche der Tafel. (Oberfläche leuchtet auch bei anderen vertikalen Flächen ein.)

Und dann verweise ich noch auf das Wörterbuch, in dem ja die vielfältigen Anwendungen und - wie im Großen Wahrig - synonyme Präpositionen aufgelistet sind.

Also auf geht's, bald geht auch die Sonne auf und auf alle Fälle

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.10 05:53.

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