Liebe Italienfans,
ich wollte nur berichten, wie es mir mit dieser Sprachschule in Italien ergangen ist. Sie bietet Intensivkurse (300 Min/Tag) für Krankenhauspersonal an, das in 4 einhalb Monaten von 0 auf B2 gepuscht wird.
Natürlich hatte ich per Skype alle Zusagen in Bezug auf einen Vertrag, eine Krankenversicherung etc., sonst wäre ich dort nicht hingegangen.
Wie sich dann aber herausstellte, hatte die dortige Administration überhaupt keine Ahnung und auch gar nicht die Absicht, mir einen Arbeitsvertrag zu geben, der auch eine KV abdecken würde. Nach 3 Monaten war es endlich soweit, der Vertrag deckte eine KV ab, aber ansonsten standen in dem Vertrag keine Zahlen, lt. meiner Anwältin alles wertlos. Nach einem Höllentrip (7,5) Stunden Unterrricht innerhalb von drei Monaten hat man mich dann fristlos entlassen, weil eine TN entnervt aufgegeben hatte. Noch heute warte ich auf mein Juni-Gehalt, muss meine deutsche KV, die ich bezahlt habe, einklagen etc.
Davon abgesehen sind die Räume nicht klimatisiert, oder nur zu unzureichend, sodass im Sommer gar keine Arbeit möglich ist. Gerade hat eine weitere Lehrerin entnervt aufgegeben, u.a. wegen der Hitze. Koma-Lingua verdient Geld damit, die Krankenschwestern mit ihren Deutschkenntnissen an gut zahlende Krankenhäuser zu vermitteln. Die TN sind aber schlecht vorbereitet und werden durch die B2 Prüfung durchgewunken. Zu allem Überfluss will die Schule sich noch als TElC-Institut gerieren, was unter diesen Umständen ein Skandal ist. Ich kann also nur allen raten, lasst die Finger von Koma-Lingua in Civitanova Marche!

Wahnsinn...das ist so traurig :(

Ich warne eindringlich davor, sich auf solche Sachen einzulassen, bei denen man alle Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit auf ein Niveau wie B2 bringen soll oder muss. Das ist zwar generell möglich, hängt aber sehr stark vom jeweiligen Lerner und seinen Fähigkeiten ab.

In letzter Zeit habe ich häufiger Anfragen, bei denen es sich wie im beschriebenen Fall um Intensivkurse für Mediziner und Pflegekräfte handelt. Ich habe nur die Aufträge angenommen, bei denen ich nicht dafür verantwortlich gemacht werde, wenn ein Teilnehmer nicht das Ziel erreicht.

Ich habe Leute in einem halben Jahr von 0 auf B2 gebracht, in einem Jahr von 0 auf C2. Aber das funktioniert nur dann, wenn die Leute wollen, wenn sie genügend Zeit haben und wenn sie nicht völlig talentfrei sind.

Guten Tag,
als Verantwortliche der Sprachenschule Komalingua Italia wollte ich nur darauf aufmerksam machen, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Vielleicht lohnt es sich auch mal unsere Meinung/Erklärung anzuhören, die ich bei Interesse gerne vermittle. Danke und schönen Tag.

Hallo Frau DalPont,

dann wäre es doch sinnvoll, Sie posten Ihre Erklärung hier - ist ja ien Diskussionsforum.

Saluti a Civitanova!


Benjamin Kühn

An einer ehrlichen und öffentlichen Stellungnahme sind wahrscheinlich alle interessiert. Mal sehen, was da noch kommt.

Leider müssen ja die meisten DaFler Erfahrungen mit falschen Versprechungen, fehlenden Arbeitsverträgen, erzwungener Scheinselbständigkeit, ausstehenden Gehältern oder Honoraren, unzumutbaren Räumlichkeiten und unerreichbaren Zielversprechungen machen.

Ja, würde mich auch interessieren, da ich selber lange in Italien unterrichtet habe.

Da hier keine Stellungnahme mehr von Frau Dal Pont zu kommen scheint, ist davon auszugehen, dass Italienfan mit allen ihren Vorwürfen recht hat.

Allerdings. Da ich die Arbeitsituation in Italien kenne, - mit den Jahren hat sich diesbezüglich leider wohl nicht viel verändert - scheint mir das auch so.

Selbst wenn diese Dame eine Stellungnahme abliefern würde, könnte man bezweifeln, ob das alles so seine Richtigkeit hat.

Vor Jahren wurden hier Leute von einer Schweizer Firma angegangen, die sich über die nicht korrekte Bezahlung von Freelance-Jobs beschwert hatten. Dann gab es hier lange Statements von dieser Firma, warum angeblich alles doch seine Richtigkeit gehabt hätte. Schließlich gab es ein rechtskräftiges Gerichtsurteil, dass besagte Firma der betreffenden Freelancerin noch eine Summe mit Zinsen nachzahlen musste.

Darstellungen und Gegendarstellungen in einem weitgenend anonymen Internetboard sagen gar nichts aus. In einem Rechtsstaat gibt es Gerichte, die Urteile fällen. Und an denen sollte man sich dann orientieren. Und man sollte in solchen Fällen mehr Mut zum Klagen haben. Wenn die Klage berechtigt ist, knicken die sich im Unrecht befindenden Firmen noch vor einer eigentlichen Gerichtsentscheiung oft von selber ein. Zähne zeigen!

Guten Abend,
Meine Antwort kommt erst heute, weil ich im Urlaub war.
Bitze verstehen Sie, dass ich unsere Beweggründe, die zur Kündigung geführt haben, hier nicht angeben kann und will.
Wir halten uns an das italienische Gesetz und arbeiten mit den verschiedenen Arbeitsvertragsformen. Die Wahl desselben wird uns von unserem Rechtsberater empfohlen, denn ehrlich gesagt, verstehen wir selber zu wenig. Die Gesetze in Italien ändern fast monatlich. Wir sind eine sehr kleine Schule in einer kleinen Stadt. Unsere Lehrer in Civitanova arbeiten seit vielen Jahren für uns und wir schätzen sie alle sehr. Und selbstverständlich bezahlen wir monatlich und pünktlich. Schön wäre es, wenn dies unsere Kunden auch tun würden.
Eine Klimaanlage neu einzubauen kostet einfach zu viel und die Lokalitäten gehören uns nicht. Wir sind nur eingemietet. Es gibt grosse Klimaanlage-Kasten die mit Strom laufen. Die Heizung im Winter hingegen funktioniert sehr gut.
Unsere Erfolgsquote liegt bei etwa 80%. Die Schüler, die nicht bestehen, können/dürfen die Stufe B2 nochmals wiederholen. Niemand streitet ab, dass es sehr hart ist. Aber schliesslich sind diese Leute das Lernen gewohnt, weil die meisten aus der Uni kommen. Aussrdem wissen sie, dass der Efolg ihnen ein neues Leben in Deutschland ermöglicht. Die Motivation ist beeindruckend.
Danke und einen schönen Abend

Schade, dass ein schoenes Projekt so in den Schmutz gezogen wird. Ich arbeite seit vielen Jahren fuer Koma,anfangs nur stundenweise aber seit ein paar Jahren fest angestellt (hatte nie Probleme mit Bezahlung oder Krankenversicherung) und ich bin uebergluecklich mit engagierten und hochmotivierten Schuelern und Kollegen arbeiten zu koennen. Lehrerfahrungen in Italien habe ich viele gesammelt, sowohl an der Universitaet als auch an oeffentlichen Schulen, aber die entspannte und angenehme Arbeitsatmosphaere, die bei uns an der Schule herrscht, ist damit keinesfalls vergleichbar. Klar, die Gehaelter, die in Italien bezahlt werden, sind allgemein vielleicht etwas niedriger als die in Deutschland, aber das wird wettgemacht durch die bessere Lebensqualitaet dank Sonne, Meer und gutem Essen. Wer nach Italien kommt, muss wissen, dass die Uhren hier einfach ein wenig anders laufen und darf nicht deutsche Verhaeltnisse erwarten und wer die Hitze nicht vertraegt, sollte wahrscheinlich wirklich lieber in Deutschland bleiben.

Merkwürdiges Posting.Man merkt direkt woher da der Wind weht. No comment...

Genau das Problem, das ich in meinem vorherigen Post schon erwähnt hatte.
Ich kann nun wirklich nicht beurteilen, ob das mit der Aussage "in den Dreck gezogen" so stimmt oder nicht. Aus Erfahrung würde ich dem Poster "Sonnenqanbeter" nicht sio ohne Weiteres glauben können - denn statt klarer Fakten, die das Gegenteil nachviollziehbar aussagen können. finden wir nun den nun schon eher trivialen Hinweis auf Sonne, Strand, Meer und dass in Italien eben alles anders sei.

Das Nichtbezahlen erbrachter Arbeitsleistung ist übrigens auch in Italien wie in Deutschland illegal, da gibt es also keinen Unterschied!

Überhaupt nicht überzeugend und wohl eher der sicher etwas plumpe Versuch, den Originalposter "Italienfan" in diesem Thread schlechtzumachen. Kennen wir ja schon. Also macht jeder für sich sein eigenes Bild....Ich würde jedenfalls für einen solchen Bildungsträger NICHT arbeiten; das Risiko, da über den Tisch gezogen zu werden, ist doch zu groß!

Das Nichtbezahlen erbrachter Arbeitsleistung ist übrigens auch in Italien wie in Deutschland illegal, da gibt es also keinen Unterschied! (Zitat)

Das stimmt schon. Andererseits sind die italienischen Arbeitsgerichte mit Klagen aus eben diesen Gründen derart überlastet, dass die Kläger jahrelang warten müssen, bis sich da was tut. Davon profitieren im Übrigen auch deutsche Arbeitgeber, die in Italien ihre Aktivitäten ausüben, besonders Reiseagenturen..
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Trotz "Sonne und Meer" stehen die Miet- und Stromkostenkosten in italienischen Städten denen in Deutschland keinesfalls nach...Das muss erst mal alles bezahlt werden.
*Sonnenanbeter* Ich sage nur *lieb Kind machen*...