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Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 05. Juni 2013 00:53

[www.deutsch-als-fremdsprache.de]

Auch hier bis zu 25 Wochenstunden Unterricht mit 11 - 16 Euro/Std., keine Flugkosten, dafür aber "Freude am Unterrichten".

Wer ist denn so "idealistisch" und macht diesen Job?...LOL

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 09. Juni 2013 12:19

Das hier dagegen ist eine sehr gute Gelegenheit für Berufsanfänger, die erste Erfahrungen in China oder im DaF-Bereich machen wollen.

Ein Vorteil ist, dass die Stelle sowohl einer Goethe-Institution als auch einer chinesischen Universität angegliedert ist. Da ist man als Anfänger nicht gänzlich allein.

Für einen älteren Familienvater, der seine Kinder in einer Schule unterbringen muss, ist diese Stelle wohl leider nicht geeignet.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.13 12:23.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 09. Juni 2013 12:45

Zitat

Das hier dagegen ist eine sehr gute Gelegenheit für Berufsanfänger, die erste Erfahrungen in China oder im DaF-Bereich machen wollen.

Jeder Berufsanfänger kann das einfacher und billiger haben, wenn er/sie an einer VHS stundenweise Deutsch als Fremdsprache unterrichtet und nicht noch Flug- und Visakosten bezahlen muss.

Anbieter wie das Goethe-Institut und damit im Verbund auch die Uni in Qingdao setzen immer wieder auf das miese Modell der scheinselbständigen DaF-Lehrertätigkeit. Die Vorteile für beide Institutionen liegen auf der Hand: Die Uni spart die ortsüblichen Kosten, die sonst bei der Anstellung von Auslänern in China hätte, und das Goethe-Institut bekommt eine Billigstkraft unterhalb der in Deutschland mittlerweile üblichen Stundensätze; ferner spart sich das Goethe-Insttitut auch die Fürsorgepflicht für seine deutschen Mitarbeiter, wenn die sich im Dschungel der chinesischen Bürokratie verlieren.

Insgesamt also ein Modell, das nur den Auftrag/Arbeitsgebern nützt und dem betroffenen Bewerber überhaupt nicht - egal, ob Berufsanfänger oder nicht.

Qingdao hat übrigens einen relativ hohen Lebensstandard; das weiß ich aus eigener Erfahrung, als ich mich dort wegen einer Anstellung als Associate Professor an der Germanistischen Abteilung der Haiyang-Univ. (Ocean Uni) aufhielt.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - mit leichtem Gepäck
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 10. Juni 2013 12:45

Um Himmels und des lieben Friedens willen: ja und amen!


Mit konformen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.13 20:55.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - mit leichtem Gepäck
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 11. Juni 2013 05:09

Zitat

Ein weiterer Vorteil dieser Art des "offenen Vertrags" ist Freiheit und Selbstbestimmung. Da der Kandidat seinen Pass und sein Flugticket behält und keine Kündigungsfristen einzuhalten hat, kann er bei unzumutbarer Unverträglichkeit einfach weiterreisen.

Das geht in China nicht. Das Arbeitsvisum ist an den jeweiligen Arbeitgeber gebunden sowie die damit zusammenhängende Aufenthaltsgenehmigung. Angenommen, es gibt irgendwelche Probleme mit dem Auftrag/Arbeitgeber - hier in diesem Fall der Uni Qingdao, die da mit drinhängt -, dann ist diese verpflichtet, das Visum und die Aufenthaltgenehmigung von der Einwanderungsbehörde canceln zu lassen. Der Betreffende muss dann innerhalb von ein paar Tagen aus China ausreisen.

In China gibt es, was die Arbeitsgenehmigung betrifft, eben nicht den Unterschied zwischen freiberuflicher/scheinselbständiger Tätigkeit und einer solchen im Angestelltenverhältnis.

Man ist hier mehr oder weniger dem Auftrag/Arbeitgeber willkürlich ausgeliefert, wobei ich in einem solchen Fall eher das Problem auf der deutschen Arbeit/Auftraggeber sehen würde. Wer nicht spurt, fliegt raus - so ist das immer schon gewesen. Und "nicht spuren" könnte hier in diesem Fall konkret heißen, dass es zum Beispiel u.U. zu unüberbrückbaren Unstimmigkeiten über nicht bezahlte Mehrarbeit kommen kann. Und wie dann reagiert wird, kann man sich sicher dann lebhaft vorstellen.

Man sollte sich daher schon sehr genau überlegen, ob man sich auf ein solches Versklavungsverhältnis einlassen will. Ich würde es dann schon deshalb nicht tun, weil ich auch die Selbstachtung vor mir nicht verlieren will; für eine gute Arbeits- und Leistungsmotivation ist das nämlich enorm wichtig. Und nicht jeder eignet sich seinem Naturell nach, den grovelling weasel" zu spielen...

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - mit leichtem Gepäck
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 11. Juni 2013 05:32

Ja, sag ich doch. Wenn die Arbeitsbedingungen unannehmbar werden, reist man einfach wieder aus.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - mit leichtem Gepäck
geschrieben von: shams ()
Datum: 11. Juni 2013 14:10

Liebe Credentia,

eine Frage an dich: In deinen Beiträgen prangerst du ja immer wieder die teils sehr schlechten Jobkonditionen im Ausland an. Deinen Beiträgen entnehme ich, dass du selbst gerade (als Ortskraft?) in Kathmandu tätig bist.

Jetzt bin ich einfach mal neugierig und frage dich: Was ist an deiner Jobsituation so viel besser als an den anderen? Denn andernsfalls würdest du dort ja nicht arbeiten, nehme ich an. Vielleicht kannst du das ja mal beschreiben, damit ich eine Vorstellung bekomme.

Falls dir das zu privat ist, verstehe ich das natürlich auch.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - mit leichtem Gepäck
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 11. Juni 2013 19:57

Zitat

eine Frage an dich: In deinen Beiträgen prangerst du ja immer wieder die teils sehr schlechten Jobkonditionen im Ausland an. Deinen Beiträgen entnehme ich, dass du selbst gerade (als Ortskraft?) in Kathmandu tätig bist.

Für Ausländer in Nepal ist es relativ aufwwendig und schwierig, ein Ein-Jahres-Visum zu bekommen, das man dann nach Ablauf des Jahres wieder verlängern kann. Ein solches Ein-Jahres-Visum schließt auch eine Arbeitsgenehmigung mit ein. Auf Grund der innenpolitischen Situation wird der Behördenablauf auch in der Antragstellung und Erteuilung solcher Einjahresvisa noch zusätzlich erschwert. Ich unterrichte deshalb Business Communication an einem der vielen privaten Colleges hier und baue für dieses College außerdem ein Sprachzentrum auf, was Englisch, Chinesisch und später weitere Fremdsprachen abdecken soll. Von der Literatur- und Medienbeschaffung, der Erstellung von Lehrplänen und auch der didaktisch-methodischen Weiterbildung der nepalesischen Kollegen habe ich hier im Rahmen dieser "Nebenaufgabe" die Möglichkeit, durch eine solche "Nebenaufgabe" den Status eines sog. "ausländischen Spezialisten" zu bekommen, was es mir dann sehr erleichtert, die einjährige Aufenthaltserlaubnis zu bekommen, die man nach Ablauf leicht verlängern kann.

Für meine Lehrtätigkeit bekomme ich ein Gehalt von derzeit 28,00 Nepal. Rupien, also ca. 280 Euro bei freier Wohnung (möbliert, separat, 3 Räume, eigenes Bad/WC und Küche). Die "Nebentätigkeit" ist unbezahlt, aber ich mache sie sehr gerne, und sie sichert mir meinen legalen Aufenthalt hier. Ich habe noch zusätzliche Einnahmen aus meinen Büchern, so dass ich hier so einigermaßejn gut über die Runden komme. Ich bin zufrieden hier und will noch 2- 3 Jahre hier im Land bleiben; Stellenangebote aus den USA oder China, die weitaus höher dotiert sind, habe ich nicht angenommen.

Ich habe meine Situation etwas ausführlicher geschildert, um deutlich zu machen, dass man auch als Ortskraft einen anständigen Lebensstandard (ohne Luxus) haben kann; man hat eine zufriedenstellende und ausfüllende Arbeit und auch die notwendige Freiheit, privat so zu leben, wie man will. Das sind für mich die Kriterien.

Im Falle des GI und der Uni in Qingdao arbeitet man für eine Institution, die richtig und profitorientiert Geld macht, und man lebt auf dem Uni-Campus, wo man ständig unter fast nahtloser sozialer Kontrolle ist. Für diesen Einsatz muss man auch noch die Flugkosten selber tragen. Das heißt, das ganze "Elend" wird mir noch vorgegeben, ich kann es mir wir im Falle Nepal nicht selber aussuchen (ich kam im August letzten Jahres aus den USA nach Nepal mit einem Touristenvisum, und nachdem ich die jetztige Stelle gefunden hatte, habe ich das einjährige Visum beanrtragt; hatte also die volle Kontrolle; bei einem Einsatz für das GI in Qingdao ist man hingegen (meistens) fremdbestimmt. Im Falle des Stellenangebots aus Russland, das ich in einem anderen Posting kritisiert hatte, ist es weniger der mäßige Lohn als die Tatsache, dass man auf Studentenheimn-Niveau dort privat wohnen und leben soll, ein Unding. So etwas muss man sich einfach nicht antun, selbst dann, wenn man (wie Du sagst) Russistik-Promovend und noch keine gestandene Lehrkraft ist.

Es geht einfach darum, ob man auch als Ortskraft einigermaßen anständig leben kann und sich nicht durch irgendwelche deutschen Stellen, die nix zahlen wollen und DaF-Lehrer für ein Appel und ein Ei billigst in und aus Deutschland "einkaufen" wollen, fremdbestimmen lassen muss. Denn auch im lezteren Fall wäre man "Ortskraft".

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: shams ()
Datum: 12. Juni 2013 11:44

Liebe Credentia,

erst mal herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort und die Bechreibung deiner Situation vor Ort. Ich kann mir vorstellen, dass du dich dort wohlfühlst und gerne länger bleiben möchtest. Eine möblierte 3-Zimmer-Wohnung ist auch ideal, um gelegentlich Besuch aus der Heimat einzuquartieren oder auch Freunde und Kollegen nach Hause einzuladen.

Um ehrlich zu sein bin ich allerdings doch etwas geschockt was das niedrige Gehalt betrifft! 280 Euro sind ja wirklich nur ein Taschengeld. Wie sieht es denn mit Krankenversicherung (in Deutschland) und Heimatflügen aus?
Aus deinen Beiträgen hatte ich eher geschlossen, dass deine Stelle vor Ort ganz gut bezahlt ist. Verstehe mich nicht falsch, ich denke schon, dass man in einem Land wie Nepal mit dem Geld über die Runden kommt, aber in meinen Augen ist das trotzdem extrem wenig! Und du hast sogar eine Promotion abgeschlossen!

Als DAAD-Lektorin würdest du das 10-fache Monatsgehalt bekommen, inklusive Wohnung, Heimatflug, Krankenversicherung und anteilige Arbeitslosenversicherung für die Zeit danach!

Du hattest dich in einem anderen Beitrag negativ über den „kulturpolitische Auftrag deutscher Stellen im Ausland“ geäußert. Was genau meinst du denn damit? Aus meiner Erfahrung waren es gerade diese, von deutschen Stellen (Goethe und AA) finanzierten, Kulturevents wie Lesungen, Kinoveranstaltungen etc., die von der lokalen Bevölkerung sehr gut aufgenommen wurden und für einen überaus anregenden interkulturellen Austausch sorgten.

Gerade dort, wo sich aus politischen Gründen die deutsche Seite zurückgezogen hat, ist das kulturelle Leben (in Bezug auf die deutsche Sprache) aus Geldnot vollständig zum erliegen gekommen – keine Kinoevents mehr, keine Treffs, keine Theateraufführungen – sehr zum Leidwesen der lokalen deutschlernenden Bevölkerung. Ich sehe das also weit weniger negativ als du.

Und auch für die Beschäftigten: Ich selbst war vor Jahren einmal NUR als Sprachassistentin in einem ähnlich armen Land wie Nepal tätig, aber die Jobkonditionen waren großartig. Mir wurde von der Universität ebenfalls eine möblierte 3-Zimmer-Wohnung gestellt und ich konnte mir monatlich einen vierstelligen Betrag zur Seite legen. Flug und Krankenversicherung wurden ebenfalls übernommen. Und auch die Einbindung sowohl an die Universität als auch an deutsche Behörden war top. Eine solche Stelle kann ich anderen Absolventen nur wärmstens empfehlen! Es hängt also sicher vom jeweiligen Einzelfall ab.

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Konformität
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 13. Juni 2013 06:01

Um Himmels und des lieben Friedens willen: ja und amen!


Mit konformen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.13 20:53.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 13. Juni 2013 06:07

Zitat

Als DAAD-Lektorin würdest du das 10-fache Monatsgehalt bekommen, inklusive Wohnung, Heimatflug, Krankenversicherung und anteilige Arbeitslosenversicherung für die Zeit danach!

Das möchte ich gar nicht, und es wäre das Letzte, was ich machen würde. Mit Höhe von Gehalt usw. bin ich nicht zu kaufen; und wie gesagt, mit den zusätzlichen Einnahmen aus meinen Büchern kann ich hier relativ gut leben. Ich brauche auch keine Vorgaben und Anweisungen von irgendwelchen kulturpolitischen deutschen Stellen im Ausland, sonder meine Freiheit und die Möglichkeit, selber etwas zu gestalten und dafür auch Verantwortung zu übernehmen. Ich brauche auch keine deutschen Landsleute, die mir mit ihrer typisch deutschen Art das Leben hier vermiesen könnten.

Ich denke die Arbeit, die ich mache, zählt - ich bin nicht nur in der Lehre, sondern kann auch von unten etwas aufbauen, gestalten und organisieren, und ich habe eine gewisse Verantwortung. Wenn man ab einem gewissen Alter die Sinnfrage stellt, dann ist das die Antwort für mich. Ich bin hautnah am Leben hier, auch an den Problemen wie z.B, regelmäßige Stromabstellung, dran und habe inzwischen schon so viel Nepali lesen und sprechen gelernt, dass ich keinen Dolmetscher für die alltäglichen Lebensdinge mehr brauche. Ich hoffe, in etwas einem Jahr noch weiter in der Sprache vorangekommen zu sein...

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 13. Juni 2013 06:54

Um Himmels und des lieben Friedens willen: ja und amen!


Mit konformen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.13 20:52.

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Wieder mal Nebel von der Alm
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 13. Juni 2013 07:01

Zitat

Ja, sag ich doch. Wenn die Arbeitsbedingungen unannehmbar werden, reist man einfach wieder aus

Ach, ja?? Dass dann die Flugkosten nach China rausgeschmissenes Geld wären, scheinen Sie zu übersehen. Und für den Rückflug muss man sich das von dem mageren Studenlohn ja auch zusammensparen.

Zitat

Ja, dass ist schon erschreckend: Der alte Herr hat nach eigenen Aussagen angeblich nicht nur promoviert, sondern auch habilitiert, ordiniert und publiziert und muss sich dann eine Stelle ohne Flugkostenübernahme, Sozialversicherung und magerster Appel-ohne-Ei-Bezahlung schönreden.

Nichts Erschreckendes, das habe ich mir selber ausgesucht, und ich bezahle meine Flüge usw, immer selber, brauche also keine deutschen oder sonstigen "Sponsoren", weil das immer eine Art von Abhängigkeit bedeutet. Ansonsten spielen private Dinge hier keine Rolle, aber da Sie es nicht lassen können - wo habe ich z.B. jemals hier behauptet, "ordiniert" (was ist das genau?) zu sein? Und dass man als promovierter und hablilitierter Wissenschaftler gleich auf die besten Stellen kommen und dann ein entsprechendes Einkommen und sonstige Luxus-Konditionen haben muss, ist doch auch nur ein Märchen vom Mond. Eine Habilitation z.B. ist in den meisten Ländern, wo ich war, unbekannt und zählt dort auch nicht. Und meine Publlikationen sind öffentlich zugänglich und auch im Internet gelistet, werden u.a. dort angeboten und auch verkauft. Ich werde aber den Teufel tun, hier einen diesbezüglichen Link zu posten, denn das wäre wohl unstatthafte Werbung ein eigener Sache (und es geht Sie einfach nichts an, und im Übrigen bin ich hier keine Rechenschaft schuldig!).

Ich schlage daher vor, Sie bleiben bei Ihren eigenen originären Leisten, kümmern sich nur um Ihre Sachen und können sich dann wieder der Canoo-Grammatik widmen, die so viel an schwyzerdeutschen sprachlichen Sondergut enthält, dass sie für jeden DaF-Lerner besonders "hilfreich" ist....Chuchichashtli...LOL

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LOL und Chuchichashtli
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 13. Juni 2013 09:08

Um Himmels und des lieben Friedens willen: ja und amen!


Mit konformen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.13 20:45.

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Re: LOL und Chuchichashtli
geschrieben von: shams ()
Datum: 13. Juni 2013 16:12

Oh je, ich wollte hier keine internen Konflikte und Streitbeiträge provozieren!

Liebe Credentia, ich kann mir vorstellen, dass dich deine Arbeit und Aufgabe vor Ort erfüllt, dennoch verstehe ich zwei Dinge nicht so ganz:


Zum einen, warum du dich so gegen die Einmischung von deutscher Seite stäubst. Meine Erfahrung ist die, dass in vielen außereuropäischen Ländern gerade Universitäten dermaßen autoritär strukturiert sind, dass man für jede Kleinigkeit die Unterschrift des Direktors oder Dekans braucht, auf die man dann ewig warten muss und deren Fehlen jegliches eigene Handeln komplett blockieren kann. Daher ist selbstverantwortliches aktives Handeln für Dozenten oft nahezu unmöglich.

Wenn man aber eine europäische Institution oder Behörde wie AA oder DAAD im Rücken hat, kann einiges besser, schneller, zielgerichteter laufen. Und trotzdem redet einem eigentlich keiner wirklich rein, zumindest hatte ich niemals das Gefühl.

Und wie schon erwähnt: Gerade für die lokale Bevölkerung sind deutsche Institutionen total wichtig. Sie wollen ja den Kontakt zu Deutschland, der sonst meist vollständig fehlt. Klar könnte man Kontakte zu Deutschen auch individuell organisieren. Aber was tun, wenn vor Ort gar keine oder fast keine Deutschen leben (so wie in meinem Fall?) Und ein weiteres wichtiges Thema sind Stipendien.

Den zweiten Punkt, den ich nicht so ganz verstehe:
Wieso lehnst du dich so vehement gegen andere DaF-Angebote auf, die ja in der Regel bessere Konditionen bieten als deine Stelle? Du kannst gut überleben, da du Geld aus den Büchern schöpfst. Aber ansonsten wäre ein Überleben ja mit so einem Taschengeld kaum möglich?!

Und wenn ich dann wieder das oft zitierte Klitschenbeispiel nehmen kann: Stimmt, man verdient dort definitiv zu wenig. Aber zumindest bleiben meist doch - nach Abzügen von Steuern - über 1000 Euro im Monat. Davon kann man sich doch auch eine 3-Zimmer-Wohnung leisten und Essen und Trinken. Klar, Geld für teure Reisen, Auto etc. hätte man dann nicht, aber das hast du ja auch nicht.

Ich sehe also die Relationen nicht so ganz!

Nicht falsch verstehen, bitte. Mein Beitrag ist nicht als Angriff gemeint. Es sind einfach nur Fragen, die ich mir stelle.

Herzliche Grüße

shams

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 14. Juni 2013 03:27

Zitat

Nicht falsch verstehen, bitte. Mein Beitrag ist nicht als Angriff gemeint. Es sind einfach nur Fragen, die ich mir stelle.

Fragen sind immer gut; ich stelle sie mir auch immeer wieder, und jeder andere denkende Mensch tut das sicher auch. Also kein Problem.

Zu den Uni-Strukturen und Zusammenarbeit mirt deutschen Stellen: Das stimmt, was Du gesagt hast. Aber hier haben wir das in Ländern, wo es aus innenpolitischen Gründen eine Art "Überkontrolle" gibt und man sich so durchwuschteln muss. Das ist z.T. in China der Fall; in anderen, z. B. arabischen Ländern, liegt das auch mit an dem aufgeblähten Verwaltungsappart, den keiner mehr im Griff hat. In Marokko an der Uni, wo ich war, gab es z.B. Sekretäre oder Sekretärinnen, die auch an der Uni aerbeitslos herumsaßen und nichts zu tun hatte, weil die Regierung den genialen Einfall hatte, durch solche Scheinbeschädftigungen die Arbeitslosenzahlen zu drücken, um die Ruhe im Lande aufrecht zu erhalten. Nun, von solchen Institutionen sollte man sich denn auch sehr schnell veranschieden, wenn man eigentlich etwas anderes will.

Es gibt aber auch Gegenbeispiele: Letztes Jahr war ich für einige Zeit in den USA, wohin ich aus China eingeflogen wurde (d.h., meine Flugkosten wurden bezahlt), um in Monreoe, Louisiana, bei der Erstellung eines Lehrplanes für mein Fach bei einer sich im Aufbau bedindlichen (privaten) Uni zu helfen. Der Umgangston war recht locker, kooperativ, kurze Entscheidungswege, und effiziente Organisationsstrukturen. Das war zwar nur ein Job auf Zeit, aber für muich die idealen Arbeitsbedingungen. Ich habe Ähnliches vorher in Afrika gemacht, wo ich u.a. ein College mit aufgebaut habe, das Einheimische gründen wollten - ohne irgendwelche Zuschüsse von Dritten - das Ganze war so angelegt, dass es sich selber tragen musste, Hier in Nepal ist mein Arbeitsumfeld ähnlich...Ich habe anlässlich an einer Zeremonie für die "Krönung" zun Stammesältesten (dort gibt es einen Ältestenrat) auch einen Ältestennamen bekommen - "Njenga" (der Erbauer (einer Schule/eines Colleges)). Das gibt ziemlich genau das wider, was ich eigentlich machen will und auch gemacht habe in Communities, die nicht auf staatliche oder sonstige Hilfen setzen können. Und das ist für mih mein Ding!!!

Am Anfang meiner Laufbahn hatte ich es in zwei Fällen von Zusamenarbeit mir deutschen Stellen im Ausland zu tun. Ich finde es nicht nur prinzipiell fragwürdig (aus der Perspektive der Interessenlage der eiheimischen Seite), wie dort von den deutschen Stellen gearbeitet wird, und auch die Behandlung def für diese Jobs angeworbenen deutschen Fackräfte durch eben diese deutschen Stellen war nicht besonders gut -es waren wohl auch viel Unkenntnis und die übliche deutsche Besserwisserei mit im Spiel. In den 1990er Jahren, als es gerade eine politische Umbruchsituation in Namibia gab, das von Südafrika in die Unabhängugkeit entlassen wurde und in Namibia das alte Apartheid-Sysem im Niedergang begriffen war (in Südafrika fiel die Apartheid dann etwas später), haben damals westdeutsche Stellen ordentlich mitgemischt. Was ich da so konkret erlebt habe, hat mir den Rest von Respekt für solche Stellen genommen, und seitdem bin ich draußen und mache nur noch mein eigenes Ding.

Nur damit klar ist, um welche Situation es damals ging: Die meistens ziemlich faschistoid angehauchten traditionellen Namibia-Deutschen und sowie andere interessierte Apartheid-Kreise waren bekannt für ihre Terroeranschläge in Kaufhäusern in Windhoek oder auf Lehrkräfte aus der BRD, die "schwarze" Schüler und Studenten unterrichteten - das gehört sich doch nicht! Ich selber wurde mehrfach von namibiadeutschen Großfarmerlümmeln auf offener Straße zusammengeschlagen, weil ich in Begleitung von "schwarzen" Schülern war und mir Bemerkungen wie "die stinken doch alle" verbeten hatte. Die Rolle, die z.B. die Konrad-Adenauer-Stiftung und ähnliche Stellen in diesem allgemeinen Szenario gespielt haben, war denn nun alles andere als rühmlich - so viel Bigotterie wie dort habe ich selten so gehäuft gesehen.

Und seit dieser Namibia-Erfahrung treibe ich regelmäßig Karate-Sport...

Ich will das nicht weiter ausweiten, aber ich habe hier versucht, meine Antwort zu geben.

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Re: Goethe-Institut Qingdao, China - Hände weg!
geschrieben von: Baris Hamdemir ()
Datum: 27. Juni 2015 20:34

Hahaha,davon weiß ich ein Lied zu singen.
Weil der Staat und das Bundesamt so großzügig mit den Bezahlungen ist ,bewarb ich mich beim Goethe Institut
und einer Privaten Dolmetscher Schule in der Türkei, wo Kinder ca.500 € zahlen müssen kosren etc...
Bekam jeweils super Angebote Vollzeit 8stunden von mo-fr
bezahlung ca.600 Euro!!!!!

Der selbe der vom Saat geschickt wird bekommt beim Goethe das 5 Fache

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