guten tag!

ich bin schülerin der 11. klasse am gymnasium und interessiere mich für ein germanistik-studium. ist es möglich, als nebenfächer DaF und pädagogik zu studieren? ich möchte später eventl. deutschlehlerin in frankreich werden. kann mir jem. sagen, wie die berufschancen dabei stehen und ob in ein paar jahren deutschlehrer im ausland überhaupt noch gefragt sind?
danke schon mal!
Sandra

Hallo Sandra!

Ich lebe seit einigen Jahren in Südfrankreich und meine Kollegen und Kolleginnen, die Deutsch unterrichten, sind ausschliesslich Franzosen, keine Muttersprachler. Es gibt zwar etliche Initiativen zwischen Deutschland und Frankreich, und man versucht, das Interesse für die deutsche Sprache zu wecken, aber insgesamt kann man wohl sagen, dass die Zahl der Schüler, die Deutsch als Fremdsprache wählen,seit einiger Zeit rapide sinkt. Bevorzugt wird stattdessen Englisch, ausserdem ist auch Spanisch sehr gefragt, was vielleicht einerseits als einfacher betrachtet wird, da es der französischen Sprache näher ist, andererseits auch geographische Ursachen haben kann. Ich will Dich nicht entmutigen und spreche nur vom südlichen Teil Frankreichs, das kann man sicherlich nicht auf das ganze Land beziehen. Ich denke, dass das in Nordfrankreich schon wieder ganz anders aussieht. Es kommt also darauf an, in welcher Region Du später gerne arbeiten würdest, Du solltest Dich dann wohl konkret im entsprechenden Département nach den dortigen Chancen und dem Bedarf an deutschen Muttersprachlern bzw. Deutschlehrern erkundigen.

Viel Glück!

Andrea

hallo andrea!

danke erstmal für die antworten! wie sieht es denn mit Erwachsenen aus, die sich dafür entscheiden, deutsch zu lernen (z.B. in volkshochschulen, abendschule etc.)? Sinkt dort das interesse an der deutschen sprache auch? ich würde sehr gern in FR unterrichten, aber mir bleibt ja später immerhin auch noch die möglichkeit, in Dtld. Lehrerin zu werden, auch wenn das nich unbedingt meine traumvorstellung ist. darf ich fragen, als was du in FR arbeitest?

Mfg

Sandra

Hallo Sandra !

Ich bin Deutschlehrer in Frankreich und Franzose. Ich möchte Deine Träume nicht zerschmettern aber Du solltest besser in Erwägung ziehen, Deutschlehrerin in Deutschland zu werden. Um in meiner Heimat als Lehrer zu arbeiten, mußt Du eine Wettbewerbsprüfung machen. Also es reicht nicht, gut zu sein, du mußt wirklich SEHR gut sein, und ich meine nicht nur, gut sprechen zu können, Du mußt auch fast eine Spezialistin in Landeskunde und Bellestrik werden ! Die Prüfung steht Franzosen und Mitgliedern der EU offen. Ich bin schon mal Deutschlehrern begegnet, die Deutsche sind. Die angebotenen Stellen sind sehr knapp, ca. 80 Stellen im Jahr für ganz Frankreich. Hast Du die Wettbewerbsprüfung bestanden, dann mußt Du noch ein Jahr als Referendarin arbeiten und erst dann wirst Du verbeamtet. Du brauchst also nicht, Dich um eine Lehrerstelle zu bewerben. Du bekommst automatisch eine, allerdings nicht unbedingt in Deiner Wunschregion ! Als junge Lehrerin würdest Du entweder in den Vororten von Paris, in der Nähe von Lille, Reims, oder in Lothringen arbeiten. Erst wenn Du älter wirst und mehr Punkte hast, kannst Du Deine Versetzung in eine sonnigere Gegend beantragen !
Aber: Die Zahl der Deutschlernenden sinkt immer schneller. Die Lage ist so katastrophal geworden, dass viele Lehrerstellen abgebaut werden oder dass Deutschlehrer sich als Französischlehrer umschulen lassen müssen.
Was die Erwachsenenausbildung angeht, hier auch kannst Du es vergessen. Die meisten Deutschen und Franzosen ziehen es vor, die Geschäftsverhandlungen auf Englisch zu führen. Nur die wenigsten Franzosen haben Lust, Deutsch zu lernen. Die Sprache gilt heutzutage als zu schwer und entbehrlich im Geschäftsverkehr. Sie ist "passée de mode", also altmodisch geworden. Das ist traurig aber es ist nun mal so. Ich selbst werde nächstes Jahr eine Ausbildung als Französischlehrer machen. Wenn Du mehr Infos haben will, dann maile mir privat: Bluesplayer@gmx.net
Viele Grüße.
Jerome

Hallo Sandra,

ja, Jerome hat völlig recht, ich schätze die Situation hier, wie Du ja gesehen hast, ganz genauso ein - leider, das ist sehr schade. Ich unterrichte z.Zt. Spanisch, Deutsch und Englisch, bin aber nicht verbeamtet, es ist ein Teilzeitjob und ziemlich schlecht bezahlt, wobei allerdings die Ansprüche trotzdem sehr hoch sind. Auch sind das jedesmal nur zeitlich befristete Verträge, also nix, worauf man sich dauerhaft verlassen könnte. Dazu kommt, dass inzwischen alle Arten von Sprachlehrern, die nicht als verbeamtete Lehrer arbeiten, drastisch abgebaut werden, um Einsparungen zu machen. Und in der Privatwirtschaft ist es eher Englisch, wie Jerome schon sagte, und man muss für die kleinste Sache Superbeziehungen haben, das ist hier m.E. sogar recht extrem. Sorry, Dich so enttäuschen zu müssen, aber ist ja besser, Du weisst bescheid, dann kannst Du Dich darauf einstellen und entsprechend planen.

Hallo,
Ich soll bald einen Norweger heiraten und zusammen nach Frankreich ziehen.Da ich in Deutschland als Deutschlehrerin in der VHS SETI Jahren unterrichte, habe grosse Erfahrung in dem Beruf.
Ich komme aus Polen, wo ich Germanistik und Lehramt studierte, seit 20 Jahren lend ich in De. Koennte mir vielleicht jemand helfen die ersten Schritte in Frankreich richtig zu gehen? Air sollen in der Region um Montpellier zu leben.
schoene Gruesse
Anastazja

Orthograph schrieb:
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>
> Mit diesem fehlerstrotzenden Deutsch wirst du
> nirgends Deutschlehrerin.

statt hier unkonstruktiv so groß rumzutönen, hättest du die angeblichen fehler vielleicht einfach mal konkret benennen sollen? (von korrigieren will ich gar nicht reden)

Falls du aber nur auf die fehlende großschreibung abzielst: das kann durchaus als im internet (immer noch) legitimes "stilmittel" gelten. Das hat erst mal rein gar nix damit zu tun, ob jemand eine sprache korrekt unterrichten kann.

ach ja, wo ich grad mal dabei bin: wenn jemand in der 11. klasse ist und erst noch die schule zu ende machenplus ein studium beginnen und abschließen will, um lehrer für deutsch zu werden, so ist das m.e. etwas arg früh, auf die deutschfähigkeiten des zukünftigen lehrers zu schließen.

Guten Tag zusammen,

Sandra hat ihren Beitrag im Januar 2005 geschrieben. Wer weiß, was sie inzwischen geworden ist.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Hallo JK,

diesen Beitrag von "Orthograph" hat wohl schon jemand gelöscht, aber ich denke in jedem Fall dass mit der Kritik nicht Sandra (2005) gemeint war, sondern der aktuelle Beitrag von Anastazja.

Die Frage von Sandra ist ja schon recht alt.
Wie sieht es denn im Moment mit der Deutschnachfrage aus? Ich bin Deutscher, lebe seit 2003 in F und würde gerne Deutsch unterrichten. Was braucht es denn als Voraussetzungen, um sich bei den concours für's Lehramt zu bewerben?

Hier kannst du dich informieren:

[www.education.gouv.fr]

Guten Tag, ich interessiere mich auch sehr für das Thema. Ich habe vor kurzem das Rerendariat hier in DL angefangen und möchte es auch beenden. Wie stehen denn meine Chancen konkret, danach damit (also 2. Staatsexamen) arbeiten zu können?

Merci, Christine

Ich habe jetzt dasselbe Problem. Ich bin gerade in die 11. Klasse gekommen und muss mich langsam für ein Beruf entscheiden. Es steht schon sehr lange für mich fest, nach Frankreich zu ziehen. Meine beste Freundin kommt mit mir mit. Wir wollen gerne nach Straßburg ziehen, da sie dann in Deutschland und ich in Frankreich studieren möchte. Ich habe vor Englisch zu studieren und Englischlehrerin zu werden. Und ich kann sagen, dass deutsch eine sehr schwierige Sprache ist. Es ist sehr schwer sie zu lernen. Denn Deutschlehrerin im Ausland zu werden ist sehr anstrengend. Ich hoffe Englischlehrerinnen sind mehr gefragt???

Also ich bin Deutscher und mache grade meinen Lehramt-Master für Deutsch in Straßburg und absolviere auch den Concours in Frankreich.

Man sollte sich gut überlegen, ob man den Schritt macht. Und alle die fragen: NEIN, ein deutsches Staatsexamen bringt hier gar nichts, wenn man eine verbeamtete Stelle haben möchte!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Es reicht als Qualifikation für den Concours. Das ist alles. ABER es wäre ein großer Trugschluss sich trotz Staatsexamen nicht darauf spezifisch vorzubereiten.

Bezüglich der Englischlehrer ist die Konkurenz beim Concours groß und man sollte bedenken, dass man sich damit keinen Gefallen tut, den Concours gleich in zwei Fremdsprachen zu absolvieren, da Französisch Grundvoraussetzung ist und bei der Übersetzung auf C1/C2-Niveau natürlich dann Englisch-Franz., Franz.-Englisch abgefragt werden. Und auch die Kommentare in den Klausuren, sowie natürlich die Unterrichtssprache Französisch ist.

Hallo
Ich bin auf der Suche nach einem Grunschullehrer (Deutsch) oder jemandem der das DAF Deutsch hat (oder Juleika/BAFA). Es handelt sich um Aktivitäten für Kinder von 6 bis 11 Jahren auf Deutsch in Paris ab September 2017 (Mittwochs und Samstags).

Also falls Sie sich angesprochen fühlen oder jemanden kennen hier mein Mail : vivaleslangues@gmail.com

Vielen Dank
Jeanny