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Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
Miksch
()
Datum: 22. Juli 2016 14:54
Hallo,
ich unterrichte erst seit drei Monaten als DaZ-Dozentin in einem Integrationskurs. Am Ende des Moduls 3 muss ich nun den vom BAMF verlangten Zwischentest Start Deutsch 2 durchführen, der ja das Sprachniveau A2 prüft.Ich weiß, dass das BAMF davon ausgeht, dass man innerhalb von 300 Stunden das Niveau A2 erreicht. Aber alle gängigen Lehrbücher sind doch darauf angelegt, dass man erst am Ende von Modul 4 mit A2.2 das Niveau abschließt. Und es ist bei einer heterogenen Lernergruppe ja schon Herausforderung genug, überhaupt einen Band pro Modul "durchzuziehen".
Kann mir jemand sagen, warum man diese Prüfung zu einem Zeitpunkt machen muss, an dem man eigentlich erst die Hälfte des Stoffes aus A2 durchgenommen hat?
Natürlich ist der Test nur intern zur Lernstandserfassung gedacht, aber für die meisten Teilnehmer meines Kurses wird es ganz schön schwierig werden. Ein schlechtes Prüfungsergebnis kann ja auch demotivierend wirken. Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
Vielen Dank und Grüße!
ich unterrichte erst seit drei Monaten als DaZ-Dozentin in einem Integrationskurs. Am Ende des Moduls 3 muss ich nun den vom BAMF verlangten Zwischentest Start Deutsch 2 durchführen, der ja das Sprachniveau A2 prüft.Ich weiß, dass das BAMF davon ausgeht, dass man innerhalb von 300 Stunden das Niveau A2 erreicht. Aber alle gängigen Lehrbücher sind doch darauf angelegt, dass man erst am Ende von Modul 4 mit A2.2 das Niveau abschließt. Und es ist bei einer heterogenen Lernergruppe ja schon Herausforderung genug, überhaupt einen Band pro Modul "durchzuziehen".
Kann mir jemand sagen, warum man diese Prüfung zu einem Zeitpunkt machen muss, an dem man eigentlich erst die Hälfte des Stoffes aus A2 durchgenommen hat?
Natürlich ist der Test nur intern zur Lernstandserfassung gedacht, aber für die meisten Teilnehmer meines Kurses wird es ganz schön schwierig werden. Ein schlechtes Prüfungsergebnis kann ja auch demotivierend wirken. Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht?
Vielen Dank und Grüße!
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
ainja
()
Datum: 22. Juli 2016 15:16
Wer sagt denn, dass Du sowas machen musst? Bekommst du etwa vom BAMF Dein Honorar? Arbeitest Du für die?
Ich gehe davon aus, dass du freiberuflich respektive scheinselbstständig arbeitest und damit den Anweisungen eigentlich Deines Auftraggebers folgst. Und ein solcher selbst ernannter Arbeitgeber denkt naturgemäß nicht nach und verlangt für sein mickriges Honorar Unmögliches. So auch dieses.
Als ich noch in I-Kursen unterrichtet habe, habe ich NACH jeder Niveaustufe IMMER interne Prüfungen abgenommen, allein schon, damit die TN wussten, wo sie so ungefähr stehen. Das ist an sich eine gute Sache, sozusagen, wie Du selbst schreibst, als interne Lernstandserhebung. Auch konnten wir so plausibel erklärt zurückstufen, wenn es notwendig war. Wie viel Stunden wir bis dahin ge-/verbraucht haben, war für einen solchen Test unerheblich. Wenn mir jemand von der Schulleitung mit einem solch nur irrsinnig zu nennenden Ansinnen gekommen wäre, hätte ich auf die Module (200-300 UE A1 in verschiedenen Formen von IK'en ... usw.) verwiesen und auf den aktuellen Lernstand in der Gruppe. GsD musste ich mich mit so einem Müll nicht herumschlagen, mit anderem ja. Ich habe auch noch nie gehört, dass es das BAMF tatsächlich interessiert, wo ihre üppig (Achtung: Ironie!) finanzierten Kursteilnehmer so stehen. Ich habe die Auswertung (unbezahlt natürlich, versteht sich) immer ins Büro gebracht und dort fand sie ihren Platz unbesehen in der Ablage. Ob sich jemals das BAMF dafür interessiert hat, keine Ahnung.
Für die TN hingegen war's meist gut zu sehen, wo Stärken/Schwächen liegen.
Ich gehe davon aus, dass du freiberuflich respektive scheinselbstständig arbeitest und damit den Anweisungen eigentlich Deines Auftraggebers folgst. Und ein solcher selbst ernannter Arbeitgeber denkt naturgemäß nicht nach und verlangt für sein mickriges Honorar Unmögliches. So auch dieses.
Als ich noch in I-Kursen unterrichtet habe, habe ich NACH jeder Niveaustufe IMMER interne Prüfungen abgenommen, allein schon, damit die TN wussten, wo sie so ungefähr stehen. Das ist an sich eine gute Sache, sozusagen, wie Du selbst schreibst, als interne Lernstandserhebung. Auch konnten wir so plausibel erklärt zurückstufen, wenn es notwendig war. Wie viel Stunden wir bis dahin ge-/verbraucht haben, war für einen solchen Test unerheblich. Wenn mir jemand von der Schulleitung mit einem solch nur irrsinnig zu nennenden Ansinnen gekommen wäre, hätte ich auf die Module (200-300 UE A1 in verschiedenen Formen von IK'en ... usw.) verwiesen und auf den aktuellen Lernstand in der Gruppe. GsD musste ich mich mit so einem Müll nicht herumschlagen, mit anderem ja. Ich habe auch noch nie gehört, dass es das BAMF tatsächlich interessiert, wo ihre üppig (Achtung: Ironie!) finanzierten Kursteilnehmer so stehen. Ich habe die Auswertung (unbezahlt natürlich, versteht sich) immer ins Büro gebracht und dort fand sie ihren Platz unbesehen in der Ablage. Ob sich jemals das BAMF dafür interessiert hat, keine Ahnung.
Für die TN hingegen war's meist gut zu sehen, wo Stärken/Schwächen liegen.
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
Dracula
()
Datum: 22. Juli 2016 22:45
@Miksch: Ich habe 10 IKs geleitet (bis März 2015) und noch nie davon gehört, dass man nach Modul 3 eine A2-Zwischenprüfung zu machen hat. Macht nach Modul 3 ja auch keinen Sinn, wie du selber schreibst.
Bist du dir sicher, dass das ein Muss ist?
Bist du dir sicher, dass das ein Muss ist?
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
Miksch
()
Datum: 23. Juli 2016 08:43
@Dracula: Im "Konzept für einen bundesweiten Integrationskurs" vom April 2015 heißt es schon eindeutig:
"Am Ende des Basissprachkurses nach 300 UE ist vom Kursträger eine
Überprüfung des bisher erreichten Sprachstandes durchzuführen.
Diese soll anhand eines Tests zur Messung des Sprachniveaus A2
entsprechend dem GER erfolgen."
Fragt sich immer noch: warum nach 300 UE?
"Am Ende des Basissprachkurses nach 300 UE ist vom Kursträger eine
Überprüfung des bisher erreichten Sprachstandes durchzuführen.
Diese soll anhand eines Tests zur Messung des Sprachniveaus A2
entsprechend dem GER erfolgen."
Fragt sich immer noch: warum nach 300 UE?
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
Credentia
()
Datum: 23. Juli 2016 13:09
Wenn diese Zwischenprüfung nicht bezahlt wird, muss man die auch nicht durchführen.
Bezahlt werden ja im Honorarsystem immer nur tatsächlich geleistete Stunden.
Wird der Aufwand nicht bezahlt, würde ich die Leistung auch nicht erbringen.
Es gibt keinen Grund, innerhalb dieses Ausbeutungssystems auch noch zusätzlich umsonst zu arbeiten. Soll doch das BAMF seine eigenen Prüfer schicken!
Bezahlt werden ja im Honorarsystem immer nur tatsächlich geleistete Stunden.
Wird der Aufwand nicht bezahlt, würde ich die Leistung auch nicht erbringen.
Es gibt keinen Grund, innerhalb dieses Ausbeutungssystems auch noch zusätzlich umsonst zu arbeiten. Soll doch das BAMF seine eigenen Prüfer schicken!
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
integra1960
()
Datum: 23. Juli 2016 13:22
Wenn man sich ein paar A2-Tests genauer angeschaut und sie auch durchgeführt hat, weiß man, dass da im Großen und Ganzen Basis-Hören, einfachstes Leseverständnis mit ein paar Negationsstrukturen und minimale Texterstellung abgeprüft werden.
Es gibt nur einen Lesetext, der etwas genauer erlesen werden muss und beim Hören bietet der Teil mit den zuzuordnenden Situationen etwas erhöhte Schwierigkeiten.
D.h. gute Stufe-3-TN können das sowieso, schwächere sehen vielleicht, dass sie Kurs 3 wiederholen sollten. Und das ist sehr sinnvoll. Kurs 3 führt die Nebensätze ein. Eigentlich beginnt da der "richtige" argumentativ ausgerichtete Sprachunterricht. Wer aus Kurs 3 in Kurs 4 mitgeschleppt wird, obwohl er nicht bereit ist, hat schwere Karten.
Es könnte also sein, dass diese 300-Stunden-Regelung eigentlich ein Zeichen dafür ist, dass beim BAMF doch jemand mitdenkt. Leider werden nicht die richtigen Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen.
Die richtige Erkenntnis wäre meiner Meinung nach: Wer A2 nach 300 Stunden nicht schafft, wiederholt mindestens Kurs 3.
Es gibt nur einen Lesetext, der etwas genauer erlesen werden muss und beim Hören bietet der Teil mit den zuzuordnenden Situationen etwas erhöhte Schwierigkeiten.
D.h. gute Stufe-3-TN können das sowieso, schwächere sehen vielleicht, dass sie Kurs 3 wiederholen sollten. Und das ist sehr sinnvoll. Kurs 3 führt die Nebensätze ein. Eigentlich beginnt da der "richtige" argumentativ ausgerichtete Sprachunterricht. Wer aus Kurs 3 in Kurs 4 mitgeschleppt wird, obwohl er nicht bereit ist, hat schwere Karten.
Es könnte also sein, dass diese 300-Stunden-Regelung eigentlich ein Zeichen dafür ist, dass beim BAMF doch jemand mitdenkt. Leider werden nicht die richtigen Konsequenzen aus der Erkenntnis gezogen.
Die richtige Erkenntnis wäre meiner Meinung nach: Wer A2 nach 300 Stunden nicht schafft, wiederholt mindestens Kurs 3.
Re: Integrationskurs: Warum Zwischenprüfung A2 nach 300 Stunden?
geschrieben von:
Dracula
()
Datum: 23. Juli 2016 18:36
Miksch schrieb:
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> @Dracula: Im "Konzept für einen bundesweiten
> Integrationskurs" vom April 2015 heißt es schon
> eindeutig: ...
Das erklärt, warum ich davon zuvor nie etwas gehört hatte: Meine letzte Stunde IK war Ende Februar 2015.
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> @Dracula: Im "Konzept für einen bundesweiten
> Integrationskurs" vom April 2015 heißt es schon
> eindeutig: ...
Das erklärt, warum ich davon zuvor nie etwas gehört hatte: Meine letzte Stunde IK war Ende Februar 2015.
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