Oh Gott, Finger weg vom telc-Buch! Das ist eine absolute Katastrophe. Ich habe 2 Kurse damit unterrichtet und möchte es mal vorsichtig als das schlechteste Kursbuch, mit dem ich je gearbeitet habe, bezeichnen.

Es ist schlecht durchdacht, voller Fehler (inhaltlich, grammatisch, fachlich), eine seltsame Mischung aus zu leicht und zu schwer, kaum kommunikativ einsetzbar, hat viel zu wenige Hörübungen und angemessene Lesetexte, und, wie Thüringer schon sagte, lassen sich damit keine 400 UE füllen.

Wir sind inzwischen in den B2-Kursen übrigens zur B2+ Prüfung gewechselt - mit deutlich besseren Ergebnissen! Die Prüfung ist zwar auch sehr schwer, aber die TN haben mehr Zeit für die Aufgaben, was einen großen Unterschied zu machen scheint. Die inzwischen 400 UE helfen sicher auch.

Als Zusatzmaterial zur Vorbereitung auf die berufssprachlichen Prüfungen würde ich die beiden telc-Hefte Schreiben für Profis und Sprechen für Profis sehr empfehlen.

Grüße
Anna

B2 Prüfung ist immer schwiereiger geworden, egal mit welchem Lehrwerk man auch arbeitet.

Klodi Kanani schrieb:
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> B2 Prüfung ist immer schwiereiger geworden, egal


Das ist ja auch erst mal richtig so, dass die Prüfung schwer ist. B2 ist eben laut Beschreibung im GER schon ein recht ordentliches Niveau und kann, machen wir uns da nichts vor, auch nicht von allen erreicht werden. Das Problem mit den Prüfungen ist eher, dass die unter B2, und da ganz besonders der DTZ, viel zu leicht sind und Leuten Zugang zum B2-Kurs verschaffen, die dort (noch) nichts zu suchen haben.

Außerdem erreicht man das B2-Niveau i.d.R. auch nicht, wenn man "nur" mehr oder weniger regelmäßig am Deutschkurs teilnimmt, sondern es erfordert sehr viel zusätzliches Lernen außerhalb des Kurses, was viele Lerner nicht verstehen (wollen). Am Ende ist dann der Lehrer bzw. das Lehrbuch schuld, wenn die Prüfung nicht bestanden wird....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.06.18 14:23.

Hallo,

ich habe 42 (P) Hören ...
14 (P) Schreiben
90 (P) Sprechen
Leider bin ich durchgefallen. Ich brauchte nur 1 punkt. Wissen sie ob ich noch einmal die ganze Prüfung machen soll? Hat jemand irgendeine Idee was kann oder soll ich machen?

Danke im Voraus
Chirin

@Chirin:

Schade, dass Ihnen das passieren musste!

Aber denken Sie bitte daran: Selbst wenn Sie durchgefallen sind, "können" Sie Deutsch. Ihr Text oben beweist es ja.

Die deutsche Sprache lernen Sie durch Sprachpraxis im Sprechen, Lesen und Scheiben.

Telc-Prüfungen sind aus vielen verschiedenen Gründen Mist. Vergessen Sie diese Prüfungen einfach, wenn Sie können. Das Leben ght weiter.

Ansonsten: Ja, wahrscheinlich müssten Sie die ganze Prüfung wiederholen.

Ich habe es mir nur angesehen und fand es nicht besonders ansprechend.

Hallo Monika,

Haben Sie die Deutsch B1 + Beruf Prüfung in Berlin geschrieben? Ich kann niemanden finden, der diese Prüfung in Berlin anbietet.

Viele Grüße
Sneha

ich brauche soforr B1 haben oder machen oder kaufen ich weiss es nicht aber sofort

Hallo Chrin,

am 13. April schreibe ich die B1 B2 Beruf Prüfung.
Ich würde gern wissen, wie Sie 90 Punkte von Sprechen hatte?


VG
CILEK

Lieber annafno

Leider bin ich erst jetzt auf deinen Brief gestoßen. Trotz der Verspätung noch eine Reaktion darauf.

Schau dir mal deinen Satz an:
Je mehr Leute durchfallen, um so viele Wiederholungen gibt es ... Fällt dir was auf?

Und dann noch:
telc ist eine gemeinnützige GmbH.
Welche besseren Prüfungsformate kennst du denn?

In einigen Punkten bin ich deiner Meinung. Hier ist ein regelmäßiges Feedback an telc direkt oder über deine VHS gefragt.

cphvm

Zur Zeit arbeite ich nur noch (nach 32 Jahren DaZ/DaF) als Prüferin DTZ,B1,B2 und demnächst ,da ich die Lizenz habe und die Kurse jetzt auch bei meiner Institution angeboten werden,als Prüferin für B1/2 für den Beruf. Als B2 zuerst angeboten wurde, wollte ich es nicht unterrichten, da mir klar war , dass in (am Anfang) 300 Ustd. kaum eine Chance für den Durchschnittsteilnehmer bestand, die B2 Prüfung zu bestehen.Das zeigen ja auch die Ergebnisse(ca. 30% bestanden).Es kommt natürlich auch auf die Klientel der jeweiligen Institution an.Mit vielen lerngewohnten und leistungsfähigen Akademikern in einem Kurs besteht natürlich eine bessere Chance auf eine gute Bestehensquote( liegt für mich bei etwa 80%). Das war/ist aber bei den DTZ-Zertifizierten aus unseren BaMF-Kursen nicht der Fall.
Jetzt also die, vom Namen und von der Ankündigung her, erst einmal positiv besetzte, skalierte B1/B2 Prüfung für den Beruf: Ich halte diese Prüfung (wie ich auch den Kommentaren oben entnahm)für noch schwieriger. Sie setzt neben zahlreichen Termini aus der Arbeitswelt auch sehr viel Wissen über ebendiese voraus. Für Leute, die hier niemals gearbeitet haben und auch nicht mit unserer Art des Wirtschafts-Lohn-Steuer-Ausbildungs- usw.usw. Systems aufgewachsen sind,ist das Verständnis dafür nicht mit ein paar Texten zu erreichen.
Der zweite Punkt ist, dass ,wie oben häufiger schon angesprochen wurde, die Voraussetzungen speziell durch die DTZ-Prüfung nicht geschaffen werden. Wenn ich sehe, wie TNInnen die DTZ-Prüfung mit dem Schreiben eines aus Floskeln bestehenden Briefes (bisschen Glück muss beim Thema natürlich dabei sein) und einer häufig sehr milden, mündlichen Prüfung bestehen, was sollen die in B2 außer Frust erleben? Denn viele der TNInnen gerade zur Zeit können oft keinen Text flüssig lesen und verstehen. Wie sollen dann bei B2 nach 400 Ustd. seitenweise sprachlich anspruchsvolle und komplexe Texte in 90 Min bearbeitet werden?
Grundsätzlich finde ich eine berufliche Ausrichtung auf der B2-Stufe sehr sinnvoll, da ich entsprechende Lehrwerke auf der B1-Stufe als zu schwierig empfand. Denn es zeigt sich ja, dass die jungen Leute ohne grobe Kenntnisse und ohne Vokabular im Bereich Wirtschaft, Ausbildung, Beruf prompt Probleme in der Berufsschule beim theoretischen Teil der Ausbildung bekommen.Daher plädiere ich dafür, die grammatischen und syntaktischen Kenntnisse aus B1 zu wiederholen und zu vertiefen und mit den Themen aus B1 für den Beruf -Lehrwerken zu füllen. Dazu dann eine entsprechende Prüfung. Für diejenigen (in unserer Institution sind es sehr wenige) auf dem Durchmarsch zu C1, um eine Studium aufzunehmen, ist die normale B2-Prüfung sicher kein schlechter Zwischenschritt.

Wir sind dazu übergegangen, nicht mehr mit berufsbezogenen Lehrwerken zu arbeiten.

Wenn wir in einem Kurs mit Altenpflegern oder Krankenpflegern Texte lesen, in denen fachliche Ausdrücke verwendet werden, erleben wir regelmäßig, dass die Teilnehmer von der Sprachebene in die Sachebene abdriften und gar nicht mehr auf die grammatischen Besonderheiten des Textes achten.

Dann gibt es im Kurs auf einmal Diskussionen über die verschiedenen Vorteile dieser und jener Kanüle und die richtigen Handgriffe beim Waschen statt über das richtige Relativsatz-Pronomen.

Wer die allgemeine B2-Prüfung schafft, schafft auch täglich gehörte Fachsprache.

Und wer versteht, dass ein Akkusativ oder ein Verb mit Präpositionen in jedem Fachbereich gleich verwendet wird, ist gerüstet für korrektes Sprechen in egal welchem Beruf.

Von daher halte ich gar nichts von den berufsbezogenen Prüfungen, die Telc anbietet. Sie verschleiern nur, dass man die grammatischen Basics richtig können muss.

Und da sieht es in den Prüfungen, die ich abnehme (oft Erzieher-Anwärter aus verschiedenen Ländern) schlecht bis katastrophal aus.

....verwendet werden.....

sorry

integra1960 schrieb:
-------------------------------------------------------
> ....verwendet werden.....
>
> sorry

Es gibt gar keinen Grund, dich hier selbst zu korrigieren!

Zitat
canoonet.eu
Wenn die Subjektteile mit oder, entweder...oder oder beziehungsweise verknüpft sind und im Singular stehen, steht das Verb meistens im Singular

^{[canoonet.eu]}

Im Prinzip wären beide Varianten - die Verwendung von wird im Singular als auch von werden im Plural - richtig - egal, was die von mir wenig geschätzte Canoo-Grammatik dazu sagt. Der dort gegebene Hinweis mit "meistens" macht allerdings auch deutlich, dass beide Varianten möglich sind.

Die Canoo-Grammatik hat gewisse Tendenzen, präskriptiv statt deskriptiv zu sein. Des Weiteren ändert sich die Verwendung bestimmter Strukturen immer wieder im Laufe der Zeit. Diese Cannoo-Grammatik scheint mir auch diesen Umstand nicht oder nur unzureichen zu reflektieren. Für einen Linguisten einfach ein Unding.

Grammatische Darstellungen sind immer empirich basierte Bechreibungen von Sprachstrukturen zu einem bestimmten Zeitpunkt X und müssen daher immer wieder dem aktuellen Sprachstnd gemäß angepasst werden.

Zitat

Und wer versteht, dass ein Akkusativ oder ein Verb mit Präpositionen in jedem Fachbereich gleich verwendet wird, ist gerüstet für korrektes Sprechen in egal welchem Beruf.

[... von der Redaktion gelöscht. Bitte beim Thema bleiben, für persönliche Fehden - das gilt für beide Beteiligten - ist hier kein Platz ...]

Für die anderen Foristen hier:
Statt der Canoo-Grammatik empfehle ich das sehr solide und auch verständliche Werk von HELBIG/BUSCHA:

Deutsche Gramatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Klett, Stuttgart 2018.

Für Übungen:

HELBIG/BUSCHA: Übungsgrammatik Deutsch. Klett, Stuttgart 2017.


Nach dem Ableben des von mir sehr geschätzten Gerhard Helbig (ehemals Prof. für DaF am renommierten Herder-Institut der Universität Leipzig) werden diese Werke immer wieder überarbeitet und an den gegenwärtigen Sprachstand angepasst.

Diese Werke wurden außerdem direkt für den Unterricht von DaF konzipiert.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.06.19 11:26.

Was Grammatik und die tatsächliche Verwendung grammatischer Strukturen im alltäglichen Sprachgebrauch angeht, möchte ich den Fachdiskurs noch etwas vertiefen:

1. Etwas ist nicht allein deswegen richtig, weil es (eine grammatische Regel z.B.) so in einem Grammatikbuch steht. Das ist einfach Glaube und Vertrauen in das Lehrbuch und hat mit Logik und kritischen Hinterfragen nichts zu tun.

2. Es gibt Fälle, wo etwas nicht eindeutig als „falsch“ oder „richtig“ entschieden werden kann, weil der Sprachgebrauch schwankend ist und z. B. beide Alternativen zulässt. Grammatische Regeln sollte man also nicht zu starr handhaben. Davon zu unterscheiden sind aber solche Fälle aus den Bereichen Deklination und Konjugation, wo meistens nur eine bestimmte Form richtig ist, aber wie schon im erwähnten Fall der verbalen Subjektkongruenz im alltäglichen Sprachgebrauch auch schwankend sein kann.

3. Dann gibt es noch den Unterschied zwischen linguistischer Kompetenz und Performanz: Linguistische Kompetenz liegt dann vor, wenn eine grammatische Regel richtig angewendet wird, wo das obligatorisch ist (z.B. in Ich bin gegangen statt *ich habe gegangen). Performanz ist dann die Verwendung einer Struktur, wenn sie zwar von der grammatischen Regel in der Hochsprache abweicht, aber trotzdem nicht als „falsch“ angesehen wird (z. B. “Der Freund von mir“ statt „mein Freund“).

4. Für DaF-Lerner, die sich auf eine bestimmte Stufe (A1....C2) der Sprachprüfung vorbereiten, ist nur das an grammatische Pensum relevant, was auch tatsächlich für diese Prüfung gefordert/erwartet wird. Für die verschiedenen Stufen der chinesischen Sprachprüfung, für die ich gerade mehrere Lehrwerke entwickelt habe und die demnächst in Druck gehen, gibt es z. B. sehr ausführliche Kataloge (syllabi, chines.: 大纲 dàgāng) des offiziellen Prüfungsanbieters (Hanban), so dass jeder Prüfungskandidat genau weiß, welches Pensum an Schriftzeichen, Vokabular und grammatischen Strukturen er/sie beherrschen muss, so dass die Prüfung erfolgreich bestanden werden kann. Danach richten sich auch dann die einschlägigen Lehrwerke.

Wie man sieht, bedarf das Ganze also einer sehr differenzierten Betrachtung, wozu jeder professionell ausgebildete DaF-Lehrer in der Lage sein sollte.

Hallo zusammen,

die Zeit ist deutlich weiter, wir haben September 2019, hat sich der Erfahrungsaustausch überholt, weil die Schwierigkeiten überwunden sind oder weil man müde geworden ist gegen Windmühlen zu kämpfen?

Grüße Elke