Liebe Forumbewohner, ich möchte mich erkundigen, welche formale Voraussetzungen man erfüllen muss, um angehende DaF/DaZ Lehrer unterrichten zu dürfen.

DaF/DaZ sollte schon ein Universitätsstudium voraussetzen. An vielen Universitäten kann man seinen Master in DaF machen. Alternativ wäre auch ein Germanistikstudium denkbar. Deshalb müsstest du selber das Fach studiert haben, um als Dozent an der Uni dein Wissen zu vermitteln.
Leider gibt es aber immer mehr Schnellkurse, in denen die Teilnehmer mehr schlecht als Recht auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden. Das artet dann darin aus, dass hier Beiträge verfasst werden, in denen die Hilfesuchenden vorgefertigte Portfolios gegen Geld erwerben möchten. Wer das Fach studiert hat, weiß, wie viele anspruchsvolle Hausarbeiten man verfassen muss. Dagegen ist das Verfassen eines Portfolios ein lächerlicher Aufwand. Wenn man nicht einmal darin seine Zeit und seinen Eifer investieren kann, sollte man sich überlegen, ob der DaF-Beruf die richtige Wahl war.

Was du als Ausbilder für solche Kurse benötigst, weiß ich nicht. Sicherlich kannst du das bei den dafür zuständigen Stellen erfahren.

Danke für Deine Antwort. Ich kann Deinen Frust ob des ungewollten Konkurrenz nachvollziehen, aber das, worauf sich meine Frage bezog, erwähnst du nur beiläufig im letzten Satz und nur in dem sinne, dass du es nicht beantworten kannst.

Kann mir vielleicht sonst jemand weiterhelfen?

Was so ja nicht stimmt, denn Trixie hat Dir schon einen Teil Deiner Frage beantwortet.

Zitat

Trixie schrieb:
-------------------------------------------------------
DaF/DaZ sollte schon ein Universitätsstudium voraussetzen. An vielen Universitäten kann man seinen Master in DaF machen. Alternativ wäre auch ein Germanistikstudium denkbar. Deshalb müsstest du selber das Fach studiert haben, um als Dozent an der Uni dein Wissen zu vermitteln.

Deine Frage ist vom Informationsgehalt ein bisschen dürftig - vielleicht magst Du uns erst einmal berichten, welche bisherigen Voraussetzungen bei Dir vorliegen. Dann kann man sicherlich auch reichhaltiger antworten.

@ainja schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was so ja nicht stimmt, denn Trixie hat Dir schon
>
DaF/DaZ setzt definitiv keine Universitätsstudium voraus.
Ich habe zwei Diplome, (allerdings in anderen Fächer), eine Trainerausbildung, eine Ausbilder-Eignung, eine Zusatzqualifikation für DaZ-Lehrer, eine BAMF-Zulassung, 25 Jahre Erfahrung in der Erwachsenenpädagogik und jede Menge positive Referenzen als DaZ-Dozent.

DaF- und DaZ-Lehrer werden an der Uni ausgebildet, an den entsprechenden Lehrstühlen.

Man muss also eine Stelle an einem dieser Institute haben, um DaF- und DaZ-Lehrer ausbilden zu können. Und die bekommt man ganz sicher nicht so einfach.

Wenn Sie kein einschlägiges Uni-Studium in DaF + zusätzlicher Qualifikation wie Master oder Doktorat + einschlägiger praktischer Lehrerfahrung haben, sollten Sie keine anderen DaF-Lehrer ausbilden. Z. B. müssten Sie auch Grammatik für DaF-Lerner erklären können und auch eine Reihe von linguistischen Konzepten kennen, die für ein Fach wie DaF nun mal notwerndig sind.
Solche Kenntnisse und Fetigkeiten, über die jeder DaF-Lehrer verfügen sollte, kann man nur in einem einschlägigen Uni-Studium erwerben.

Alles, was wie z.B. bei den meisten außeruniversitären Anbietern darunter liegt, ist Ein- statt Ausbildung, und die Absolventen solcher fragwürdigen Maßnahmen sind dann keine Lehr-, sondern Leerkräfte.

Für mein eigenes Profil möchte ich als Beispiel noch nachtragen: Magister in den Hauptfächern Germanist. Linguistk und Sinologie, dann Promotion in Sinologioe mit einem linguistisch-kontrastiven Thema zu deutschen und chinesischen Verben, schließlich Habilitation in DaF zu einem linguistisch-kontrastivem Thema von chinesischenm, koreanischen und deutschen Verben. Spätere Lehr- und Forschunsgtätigkeit in der Ausbildung von chines. Germanisten/Deutschlehrern in der VR China als Prof., eigene Lehrwerke sowie Beachtung meiner Arbeitren durch das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, Diskussion derselben auf deutsch-.chinesischen Fachsymposien an der Universität in Tianjin (1987). Gegen Ende meiner beruflichen Laufbahn und noch vor dem Eintritt in den Ruhestand Konzipierung eines Studienganges für Fremdsprachenlehrer, der u.a. in Nepal, China, Korea und in Kenya mehrfach erfolgreich duchgeführt wurde. In meiner eigenen fachlichen Entwicklung wurde ich von den Arbeiten G. Helbigs (ehemals Herder-Institut, Uni Leipzig) maßgeblich stimuliert und beeinflusst.

Ergo: Zur Qualifikation für die Ausbildung von DaF-Lehrern gehört also wesentlich mehr als z.B. die "Ausbildung" bei außeruniversitären Anbietern, die zum Abschluss die Teilnehmer ein Micky-Maus-Portfolio schreiben lassen, das dann noch gegen Geldzahlung von anderen abgekupfert wird. Der sehr von mir geschätzte G. Helbig würde sich angesichts solcher Schummeleien und der masiven Absenkunbg von eigentlich selbstverstänbdlichen Standards vor Scham in seinem Grab herumdrehen. Für DaF brauchen wir Lehr- und keine Leerkräfte! Klare Ansage!

Vielleicht ist es ja möglich, mit einer Art Seiteneinstieg zu starten; also quasi wie im Schulwesen. Denn hier kann man durchaus - und insbesondere in Zeiten von LehrerInnenmangel - den Hochschulabschluss vorausgesetzt, sich einige Jahre (2?) für die gewünschten Fächer nebst Pädagogik weiter ausbilden lassen. Hängt aber auch vom Alter und vom Bundesland ab.

Bei der Unterrichtung von DaZ-/Daf-Dozenten an der Hochschule wäre das allerdings weniger einfach. Hier wird sicherlich ein einschlägiges Studium vorausgesetzt.

Für den Unterricht bspw. für die BAMF-Zusatzqualifikation sind sicherlich weniger Voraussetzungen erforderlich. Aber ich würde ebenfalls davon abraten, mich an solchen "Instituten" zu verdingen. Denn wir wissen ja alle, dass die Absolventen solcher Einrichtungen (nach 70 oder 140 UE) tjanun eher weniger geeignet sind, aber trotzdem auf die geneigte und meist ungeneigte Klientel losgelassen werden. Das haben meine Vorredner schon genügend ausgeführt.
Und wäre auch hier die Frage - das weiß ich leider nicht - ob ein pädagogisches Studienfach nicht auch hier vorausgesetzt wird oder Ihre Qualifikationen reichen.

Sehr geehrte/r Frau/Herr Kati A.,

Sie schreiben u. A.:

Zitat

DaF/DaZ setzt definitiv keine Universitätsstudium voraus.

Antwort: Da sollten Sie sich aber z. B. durch die Bestimmungen des BamF für die Zulassung einer Lehrkraft eines Besseren belehren lassen. Für bestimmte "Schulen", die aber keine solchen in der Realität sind, dürfte dies allerdings zutreffen. Nur: Dort sollte wegen des ausbeuterischen Charakters keine vernünftig ausgebildete DaF-Lehrkraft arbeiten. Einen kleinen Fehler in dem Zitat aus Ihrem Text habe ich mir oben zu markieren erlaubt.

Auch hier bin ich leider fündig geworden:

Zitat

(allerdings in anderen Fächern)

(hier fehlt das "n" bei Fächern, das ich eingesetzt und markiert habe; die deutsche Sprache hat leider ihre Tücken...)

Statt Ihnen diese kleinen Fehler jetzt besserwisserisch ankreiden zu wollen: Ich möchte Sie nur fragen, ob für Nicht-Muttersprachler nicht doch ein einschlägiges DaF-Studium besser wäre, wenn es hilft, solche Fehler zu vermeiden?