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Sprachvorschriften
geschrieben von: DaF-Kollege ()
Datum: 13. Dezember 2022 11:08

Eine Frage: Sind eigentlich auch abwesende Teilnehmende Teilnehmende?

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 13. Dezember 2022 16:34

DaF-Kollege schrieb:
-------------------------------------------------------
> Eine Frage: Sind eigentlich auch abwesende
> Teilnehmende Teilnehmende?

Nein, natürlich nicht; sie können ja nicht gleichzeitig abwesend sein und teilnehmen(d).

Wahrscheinlich meint, wer immer solch einen sprachlichen Schwachsinn von sich gibt, abwesende Teilnehmer!



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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: grevels ()
Datum: 19. Dezember 2022 00:25

Es handelt sich ja um ein substantiviertes Partizip I. Dieses hätte als adjektivisch gebrauchtes Partizip bekanntermaßen eine aktivische und präsentische Bedeutung.

Dazu ist zu sagen:

1. Man kann völlig korrekt im Präsens Aktiv sagen: "Meine Kollegin Frau Müller nimmt an einem Englischkurs teil", auch wenn sie sich im aktuellen Moment nicht im Kurs befindet, sondern neben einem im Büro sitzt und erst am Abend in den Kurs geht, an dem sie seit einiger Zeit "teilnimmt". Dementsprechend ist es auch völlig richtig, wenn man von Frau Müller als einer "an einem Englischkurs teilnehmenden Kollegin" spricht oder die Kursleiterin sie mit Bezug auf ihren Kurs als "Teilnehmende" bezeichnet.

2. Abgesehen davon gibt es schon länger Substantivierungen des Partizips I, die sich nicht auf eine im Sprechmoment ausgeführte Handlung beziehen. So war z.B. Frau Merkel lange Zeit "Vorsitzende" (auch das ist ja ein substantiviertes Partizip I) der CDU, und zwar auch dann, wenn sie aktuell gerade nicht irgendeinem Gremium "vorsaß", sondern an ihrem Schreibtisch saß, in ihrem Bette lag oder umherspazierte. Und ihr Dasein als "Vorsitzende" endete denn auch nicht etwa damit, dass sie aufstand, sondern damit, dass sie zurücktrat.

Sprachlich ist also an dem Wort "Teilnehmende" rein gar nichts auszusetzen, auch wenn es sich m. W. - im Gegensatz zum jahrhundertealten "Vorsitzenden" - wohl um eine Neubildung handelt.

Aufgrund des Threadtitels vermute ich aber eh, dass den DaF-Kollegen weniger die Sprache stört als die Tatsache, dass sein Kursträger (oder ein Vorgesetzter oder eine Vorgesetzte) ihm Vorschriften bezüglich des Wortgebrauchs macht. Stört ihn das auch bei anderen Wörtern im Bereich der Kursorganisation oder nur da, wo es um genderinklusive Sprache geht?

Der erste Antwortgebende hat ja durch Abwesenheit sachlicher Argumentation, seine Wortwahl und das gar lustige Bild darunter dankenswerterweise sofort ganz eindeutig gezeigt, dass seine Antwort sich lediglich aus ideologischer Voreingenommenheit speist.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.22 00:27.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 19. Dezember 2022 11:02

grevels schrieb:
-------------------------------------------------------
> Stört ihn das auch bei anderen Wörtern im Bereich
> der Kursorganisation oder nur da, wo es um
> genderinklusive Sprache geht?

Wir haben bereits eine geschlechtergerechte Sprache. Das generische Maskulinum ist vollkommen ausreichend und glänzt dabei auch noch unter Verzicht auf überflüssige Silben durch schlichte Eleganz!

Zitat
https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachökonomie
Unter Sprachökonomie versteht man die natürliche Neigung von Sprachnutzenden, auf Sprachformen so einzuwirken, dass die Kommunikation zwischen Sendenden und Empfangenden gewährleistet ist, bei einem für beide möglichst geringen Aufwand (mit Reduktion des Sprech- und Schreibaufwandes). Sprachökonomie ist eine der Ursachen für Sprachwandel.
[de.wikipedia.org]

Oh, falsch zitiert! Merkst selbst, dass deine „geschlechterinklusive“ Sprache hier zur Realsatire wird!

> Der erste Antwortgebende hat ja durch Abwesenheit
> sachlicher Argumentation, seine Wortwahl und das
> gar lustige Bild darunter dankenswerterweise
> sofort ganz eindeutig gezeigt, dass seine Antwort
> sich lediglich aus ideologischer
> Voreingenommenheit speist.

Im Zweifel habe ich bereits Luise Pusch gelesen und mich mit ihr und ihren „Anhängenden“ auseinandergesetzt, als du noch „flüssig“ warst!

Um deinen aus dem „Fluch der späten Geburt“ resultierenden diskursiven Rückstand auch im Hinblick auf unsere Klientel, also Lerner des Deutschen als Fremdsprache, zu verkürzen, empfehle ich dir dieses aktuelle YouTube-Video von Zé do Rock (ebenfalls ein älteres Semester und kein Muttersprachler des Deutschen), insbesondere ab Minute 18:47. Du kannst es aber gerne auch von Anfang an anschauen.

> So war z.B. Frau Merkel lange Zeit
> "Vorsitzende" (auch das ist ja ein
> substantiviertes Partizip I) der CDU, und zwar
> auch dann, wenn sie aktuell gerade nicht
> irgendeinem Gremium "vorsaß", sondern an ihrem
> Schreibtisch saß, in ihrem Bette lag oder
> umherspazierte. Und ihr Dasein als "Vorsitzende"
> endete denn auch nicht etwa damit, dass sie
> aufstand, sondern damit, dass sie zurücktrat.

Sie trat nicht zurück; sie wurde zurückgetreten, was sich darin ausdrückte, dass sie auf eine erneute, aussichtslose Kandidatur verzichtete und stattdessen eine weibliche(!) Pappnase namens Kramp-Karrenbauer installierte; ein geschickter Schachzug, um ihre Amtszeit als Bundeskanzler zu verlängern!

[www.deepl.com]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.12.22 13:51.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: grevels ()
Datum: 20. Dezember 2022 00:06

Nachträglich verfasste Vorbemerkung: Ich habe viel zu viel geschrieben. Für die Ausgangsfrage relevant ist nur der gefettete Absatz.

Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wir haben bereits eine geschlechtergerechte
> Sprache. Das generische Maskulinum ist vollkommen
> ausreichend und glänzt dabei auch noch unter
> Verzicht auf überflüssige Silben durch schlichte
> Eleganz!

Ob das sog. generische Maskulinum tatsächlich generisch funktioniert, ist ja gerade die linguistische Streitfrage. Einfach zu behaupten, dass das so sei, hilft bei der Klärung dieser Frage nicht weiter.
Zu dieser Frage habe ich mich aber gar nicht geäußert. Ich kann sehr gut damit leben, wenn Leute dazu verschiedene Meinungen haben und das in ihrem Sprachgebrauch dann auch unterschiedlich handhaben.

Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> Oh, falsch zitiert! Merkst selbst, dass deine
> „geschlechterinklusive“ Sprache hier zur
> Realsatire wird!

Nein, ich habe das nicht "gemerkt". Ich musste tatsächlich nachschauen, was Sie wie verändert haben, um zu verstehen, was Sie meinen. Beim einfachen Lesen des Zitats hatte ich kein Störgefühl und auch keine Verständnisprobleme, sodass ich mich nicht gewundert hätte, wenn es bei Wikipedia genau so gestanden hätte.

Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> Im Zweifel habe ich bereits
> Luise
> Pusch
gelesen und mich mit ihr und ihren
> „Anhängenden“ auseinandergesetzt, als du noch
> „flüssig“ warst!
>
> Um deinen aus dem „Fluch der späten Geburt“
> resultierenden diskursiven Rückstand [...] zu verkürzen, empfehle
> ich dir [...]

An irgendwelchen Dominanzkämpfen mittels Alter (ohne dass Sie wissen, wie alt ich bin) oder fachlicher Belesenheit (ohne dass Sie wissen, wie tiefgehend ich mich mit der Diskussion beschäftigt habe) habe ich schon gar kein Interesse.

Ich habe lediglich auf die Ausgangsfrage mit Argumenten aus der Semantik und der Wortbildung geantwortet. (Semantik: Wenn man "teilnehmen" im Präsens auch benutzen kann, wenn die reale Aktivität nicht im aktuellen Moment stattfindet, sondern regelmäßig wiederholt, kann man das substantivierte Partizip I auch genau so benutzen. Wortbildung: Das so substantivierte Partizip I auch zu lexikalisieren, ist keine neue Art der Wortbildung - vgl. "Vorsitzende/r".) Mittels dieser Argumente habe ich das Wort "Teilnehmende", auch in Zusammenstellung mit "abwesend", als sprachlich völlig korrekt beurteilt. Leider haben Sie sich zu vielem, aber nicht zu diesen Argumenten geäußert.

Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] im
> Hinblick auf unsere Klientel, also Lerner des
> Deutschen als Fremdsprache, [...] empfehle
> ich dir dieses aktuelle
> YouTube-Video
> von Zé do Rock [...]

Unserem Klientel vermittle ich die aktuelle deutsche Sprache. Das heißt: Sie erfahren von mir, dass manche Leute das Maskulinum auch generisch verwenden, während andere Leute lieber andere Formen benutzen, und sie lernen bei mir, beides zu verstehen.

Beim Video habe ich festgestellt, dass der gute Mann von der genannten Stelle an zwei Minuten lang gegen selbstgebastelte Strohmänner argumentiert. Weiter habe ich nicht geschaut, denn welche Relevanz soll etwas haben, das so anfängt?


Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> Sie trat nicht zurück; sie wurde
> zurückgetreten
, was sich darin ausdrückte,
> dass sie auf eine erneute, aussichtslose
> Kandidatur verzichtete und stattdessen eine
> weibliche(!) Pappnase namens
> Kramp-Karrenbauer installierte; ein
> geschickter Schachzug, um ihre Amtszeit als
> Bundeskanzler zu verlängern!

Mit Ihrer Fokussierung auf das "zurücktreten" schreiben Sie natürlich zielbewusst an meinem Punkt vorbei, dass mit dem Wort "Vorsitzende" die gleiche Wortbildung wie bei "Teilnehmende" schon lange etabliert ist.

Die Formulierung "ihre Amtszeit als Bundeskanzler" halte ich übrigens für so unüblich, dass ich sie bei meinen Teilnehmenden anstreichen würde. M.E. hat sich beim Sprechen über konkrete, einzelne Personen mit bekanntem Geschlecht die Kongruenz mit dem Genus (sofern möglich) so weit durchgesetzt, dass alles andere als extrem unüblich bis falsch auffällt.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: DaF-Kollege ()
Datum: 20. Dezember 2022 13:34

Wow, was für ein Aufstand. Dabei bezog ich mich nur auf eine Kollegin, die das Nichterscheinen eines Schülers zum Unterricht beklagte und dabei jenes paradoxe Wortungetüm benutzte.Eigentlich eine sehr nette Kollegin, aber wenn sie eine Anweisung vermutet, steht sie stramm. Aber glücklich war sie mit dem "abwesenden Teilnehmenden" auch nicht.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 20. Dezember 2022 19:41

grevels schrieb: schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mit Ihrer Fokussierung auf das "zurücktreten"
> schreiben Sie natürlich zielbewusst an meinem
> Punkt vorbei, dass mit dem Wort "Vorsitzende" die
> gleiche Wortbildung wie bei "Teilnehmende" schon
> lange etabliert ist.

Anders als bei „abwesende“ und „Teilnehmende“ ist die Bedeutung von „Vorsitzende“ eine übertragene. Ein Vorsitzender (gleich welchen Geschlechts) muss nicht ständig sitzen, schon gar nicht räumlich vor irgendjemandem oder irgendetwas. Das Wort ist eine Lehnübersetzung aus dem Lateinischen, wo präsidens ebenfalls ein Partizip ist. Das nomen agentis „Vorsitzer“ hat sich im Deutschen, anders als etwa im Niederländischen, nicht etabliert.

Ein an einer Veranstaltung Teilnehmender (gleich welchen Geschlechts) kann nichts anderes als körperlich und/oder geistig dabei anwesend sein, denn ansonsten nähme er ja daran nicht teil und wäre kein Teilnehmender. Bei einem eingeschriebenen Teilnehmer ist (zeitweise oder auch komplette) Abwesenheit von der Veranstaltung hingegen sehr wohl möglich.

Gendersprache fährt wie eine Planierraupe über derlei sprachliche Feinheiten hinweg.


DaF-Kollege schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dabei bezog ich mich nur auf eine Kollegin,
> die das Nichterscheinen eines Schülers zum
> Unterricht beklagte und dabei jenes
> paradoxe Wortungetüm benutzte.

Heißt das, sie sprach sogar im Singular von „einem abwesenden Teilnehmenden“?

Das wäre ja erst recht bescheuert, denn diese Wendung ist ja auch wieder klar maskulin, wenn auch möglicherweise generisch gemeint. Nur wozu dann noch diese zweisilbige Partizip-Endung, wenn es genauso gut auch mit einer einsilbigen in einem nomen agentis auf „-er“ geht? Damit ist genauso wenig in Sachen „Sichtbarmachung“ aller möglichen (auch selbsterfundenen) „Geschlechter“ gewonnen wie mit der u. a. auch bei unserem Bundeskanzler in schneller Rede beobachteten redundanten maskulinen Dopplung von „Bürgern und Bürgern“, „Arbeitnehmern und Arbeitnehmern“, „Kollegen und Kollegen“ etc. Mit der Verschleifung des Motionssuffixes wird er übrigens Opfer des Prinzips der Sprachökonomie und führt es gleichzeitig ad absurdum.

> Eigentlich eine sehr nette Kollegin, aber wenn
> sie eine Anweisung vermutet, steht sie stramm.
> Aber glücklich war sie mit dem "abwesenden
> Teilnehmenden" auch nicht.

Die vielen Mitläufer, die mit dem üblen, sogenannten „Gendermainstream“ mitschwimmen, statt Rückgrat zu beweisen und Verantwortung für unsere Sprache zu übernehmen, wie es gerade auch ihre Aufgabe als Deutschlehrer wäre, sind die Schlimmsten!

Übrigens sind das alles Aspekte, auf die auch Zé do Rock in oben verlinktem YouTube-Video hinweist. Aber manche Leute, die sich hier im Forum und in der Branche „Deutsch als Fremdsprache“ tummeln, scheinen sich ja für die Belange von Deutsch-als-Fremdsprache-Sprechern und -Lernern aus eigener ideologischer Verblendung heraus nicht zu interessieren. Die haben es noch nicht einmal nötig, ihnen länger als zwei Minuten lang zuzuhören!

Mehr als 80 % der Sprecher des Deutschen lehnen den ganzen Gendersprech ab; leider eine oft schweigende Mehrheit, aber mit denen teile ich immerhin noch eine gemeinsame Sprache, was man in Bezug auf ein ebenfalls an dieser Diskussion beteiligtes „Wokes“ nicht mehr sagen kann.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.23 22:14.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: grevels ()
Datum: 20. Dezember 2022 22:52

DaF-Kollege schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dabei bezog ich mich
> nur auf eine Kollegin, die das Nichterscheinen
> eines Schülers zum Unterricht beklagte und dabei
> jenes paradoxe Wortungetüm benutzte.

Allerdings ist es ja weder "paradox" noch ein "Wortungetüm".

Es handelt sich um eine Person, die grundsätzlich an einem Kurs teilnimmt, aber an diesem Tag abwesend ist. Beides wird in meiner Beschreibung korrekt mit Aktiv Präsens ausgedrückt, für beide Sachverhalte kann dann auch das Partizip I benutzt werden, und die grundlegendere Bezeichnung kann substantiviert werden. Daran ist inhaltlich nichts paradox. (Es trägt in diesem Fall allerdings auch nichts zu geschlechtergerechter Sprache bei, da hat Gernot Back schon recht. Nur macht das die Formulierung noch nicht falsch, paradox o.Ä.)

Und es ist auch kein "Wortungetüm", denn weder ist das Wort mit vier Silben ungewöhnlich lang, noch ist die Wortbildungsart neu.

Genau so habe ich schon zweimal argumentiert, und es wäre echt erfrischend, dagegen mal sachliche Argumente zu lesen.


----------------------------------------------------------


Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> Aber manche Leute, die sich hier im
> Forum und in der Branche „Deutsch als
> Fremdsprache“ tummeln, scheinen sich ja für die
> Belange von Deutsch-als-Fremdsprache-Sprechern und
> -Lernern aus eigener ideologischer Verblendung
> heraus nicht zu interessieren. Die haben es noch
> nicht einmal nötig, ihnen länger als zwei Minuten
> lang zuzuhören!

Natürlich interessiere ich mich für die Belange von Leuten, die Deutsch nicht als Erstsprache sprechen, das ist ja meine tägliche Arbeit. Mir (es ist ja offensichtlich, das Sie mich meinen) das Gegenteil zu unterstellen, ist schon eine ziemliche Unverschämtheit.
Aber wenn jemand in einem Video von Anfang an (bzw. von der verlinkten und empfohlenen Stelle an) zwei Minuten lang ausschließlich mit großem Aplomb gegen Strohmänner argumentiert, sprich Beispiele einer angeblich "gendergerechten" Sprache kritisiert, die niemand benutzt und die zum größten Teil völlig frei erfunden sind, lohnt sich die Auseinandersetzung nicht. Ob es sich dabei um Erstsprachler handelt oder nicht, ist für diese Beurteilung völlig irrelevant.


Gernot Back schrieb:
-------------------------------------------------------
> aber mit denen teile ich
> immerhin noch eine gemeinsame Sprache

Ich verstehe Ihre Sprache recht gut, Sie meine anscheinend auch. Dass wir keine "gemeinsame Sprache" hätten, ist also offenkundig Unsinn. Wir unterscheiden uns (jedenfalls nach dieser Diskussion) in einem einzigen, kleinen Detail unseres Sprachgebrauchs, das das Verständnis überhaupt nicht beeinträchtigt. Warum blasen Sie das so auf?

Und im Übrigen:
"Mitläufer", "übler Gendermainstream", "statt Rückgrat zu beweisen", "Verantwortung für unsere Sprache übernehmen", "schweigende Mehrheit", und vor allem: "woke" - an einer Diskussion mit solchen ideologischen Kampfbegriffen habe ich keinerlei Interesse.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.12.22 22:57.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Anna78 ()
Datum: 21. Dezember 2022 10:17

Zitat
Gernot Back schrieb: Die vielen Mitläufer, die mit dem üblen, sogenannten „Gendermainstream“ mitschwimmen, statt Rückgrat zu beweisen und Verantwortung für unsere Sprache zu übernehmen, wie es gerade auch ihre Aufgabe als Deutschlehrer wäre, sind die Schlimmsten!

Na, wenn das "die Schlimmsten" sind, können wir ja alle beruhigt schlafen. ;-)

Zitat
grevels schrieb: Unserem Klientel vermittle ich die aktuelle deutsche Sprache. Das heißt: Sie erfahren von mir, dass manche Leute das Maskulinum auch generisch verwenden, während andere Leute lieber andere Formen benutzen, und sie lernen bei mir, beides zu verstehen.

Sehe ich genauso. Nur, weil ich etwas persönlich nicht gut finde, kann ich es besonders im Sprachunterricht nicht einfach ignorieren und besonders mit Teilnehmenden höherer Niveaustufen kann man das Thema auch wunderbar diskutieren. Ist ja nicht so, dass es ähnliche Diskussionen nicht auch in anderen Ländern gibt.

Zitat
grevels schrieb: Und im Übrigen:
"Mitläufer", "übler Gendermainstream", "statt Rückgrat zu beweisen", "Verantwortung für unsere Sprache übernehmen", "schweigende Mehrheit", und vor allem: "woke" - an einer Diskussion mit solchen ideologischen Kampfbegriffen habe ich keinerlei Interesse.


Ebenfalls Zustimmung. Ich finde es schon sehr bemerkenswert, mit welcher Aggressivität manche meinen, Sprachwandel generell und genderinklusive Sprache im Speziellen bekämpfen zu müssen. (Achtung! Rhetorische Frage!) Wovor haben diese Menschen eigentlich Angst?



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.22 14:54.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: DaF-Kollege ()
Datum: 21. Dezember 2022 10:23

Am Anfang kam von einem der Imforumschreibenden (ich lach mich tot) die etwas lauernde Frage "Stört ihn das auch bei anderen Wörtern im Bereich der Kursorganisation oder nur da, wo es um genderinklusive Sprache geht?"
Da kam mir der Verdacht, dass es manchen/vielen nicht um Genderfragen geht, sondern dass es eine Chance ist, der 90jährigen deutschen Tradition der Gesinnungsschnüffelei einen neuen Schub zu geben.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: grevels ()
Datum: 21. Dezember 2022 21:19

DaF-Kollege schrieb:
-------------------------------------------------------
> Am Anfang kam [...] die etwas lauernde Frage
> "Stört ihn das auch bei anderen Wörtern im Bereich
> der Kursorganisation oder nur da, wo es um
> genderinklusive Sprache geht?"
> Da kam mir der Verdacht, dass es manchen/vielen
> nicht um Genderfragen geht, sondern dass es eine
> Chance ist, der 90jährigen deutschen Tradition der
> Gesinnungsschnüffelei einen neuen Schub zu geben.

Oha. Jetzt sind wir also schon bei Nazivergleichen (oder was sollen die "90 Jahre")? Geht's vielleicht auch 'ne Nummer kleiner?

Und nein: Meine Frage ist keine Gesinnungsschnüffelei. Das wäre der Fall, wenn ich grundlos Ihre Haltungen und Meinungen auf unredliche Weise und zu unredlichen Zwecken ausforschen wollte.

Hier haben Sie jedoch eine bestimmte Sache kritisiert (angebliche "Sprachvorschriften"), aber nicht allgemein, sondern nur ganz spezifisch auf eine Form geschlechtergerechter Sprache.
Das fand ich merkwürdig, denn erstens ist es ja im Berufsleben völlig normal, dass Vorgesetzte oder Auftraggeber:innen einem auch in sprachlicher Hinsicht schon einmal Vorschriften machen.
(Beispiele: Schon dass man irgendetwas mit "Teilnehm-" und "Kursleit-" schreibt und nicht andere Wörter wie Lehrer/Lehrende, Schüler/Lernende o.Ä. benutzt, dürfte ja häufig auf entsprechende Vorschriften zurückgehen.
Oder die persönliche Anrede: Ich habe bei Kursträger gearbeitet, die darauf bestanden, dass die Kursleitenden die Teilnehmenden mit "Sie" anzureden hätten; bei anderen wurde ein lockerer Umgangston mit "du" gewünscht; und wieder andere haben keine Vorgaben gemacht. Und natürlich habe ich mich jeweils angepasst, obwohl das m.E. ein sehr viel stärkerer Eingriff in den persönlichen Sprachgebrauch ist als die Frage "Teilnehmer" oder "Teilnehmender".)
Und zweitens wunderte mich, dass es anscheinend diese kleine Frage war, die Sie störte, und nicht die Existenz von Vorgaben an sich, was ich viel nachvollziehbarer fände.

Und da sie uns keine Begründung für diese Kritik gegeben haben, habe ich eben in Form einer Frage über den Grund spekuliert. Dass in einer Diskussion Leute für Kritik auch eine Begründung erwarten (und sich beim Fehlen einer Begründung ihre eigenen Gedanken machen), ist aber keine "Gesinnungsschnüffelei", sondern ein völlig normales Verhalten in einer Diskussion.


DaF-Kollege schrieb:
-------------------------------------------------------
> [...] von einem der Imforumschreibenden
> (ich lach mich tot) [...]

Sie merken schon, dass Sie sich da über eine ungelenke Formulierung lustig machen, die Sie sich ausschließlich selbst ausgedacht haben, also einen Strohmann abfackeln?
Übrigens ist die Formulierung m.E. orthografisch falsch und es müsste "von einem der im Forum Schreibenden" heißen. Und so sieht es dann schon viel weniger lächerlich aus, oder? Ich selbst würde es freilich immer noch nicht so schreiben.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 21.12.22 21:21.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 09. Januar 2023 10:43

grevels schrieb: schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich verstehe Ihre Sprache recht gut, Sie meine
> anscheinend auch. Dass wir keine "gemeinsame
> Sprache" hätten, ist also offenkundig Unsinn.

Ich darf noch einmal daran erinnern, was Sie in Ihrem vorletzten Beitrag geschrieben hatten:

grevels schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Die Formulierung "ihre Amtszeit als Bundeskanzler"
> > halte ich übrigens für so unüblich, dass ich sie bei
> > meinen Teilnehmenden (sic!) anstreichen würde.
> > M.E. hat sich beim Sprechen über konkrete, einzelne
> > Personen mit bekanntem Geschlecht die Kongruenz
> > mit dem Genus (sofern möglich) so weit durchgesetzt,
> > dass alles andere als extrem unüblich bis falsch auffällt.

Die Aussage „ihre Amtszeit als Bundeskanzlerin ist unübertroffen“ ist in Bezug auf Angela Merkel zutreffend; sie war ja schließlich bisher auch die einzige. Die Aussage „ihre Amtszeit als Bundeskanzler ist unübertroffen“ wäre hingegen falsch, denn Helmut Kohl war zehn Tage länger Bundeskanzler als Angela Merkel. [de.wikipedia.org]

Eine Korrektur des Ausdrucks „ihre Amtszeit als Bundeskanzler“ in Texten Ihrer Schüler wäre übergriffig. Wir sprechen nicht dieselbe Sprache!

Wenn irgendeine Sprache „diskriminierend“ ist, dann ist es gegenderte Sprache: Ich verstehe „Bundeskanzler“ als einen generischen Begriff, unabhängig vom natürlichen Geschlecht des Amtsinhabers, Genderisten hingegen nicht; sie diskriminieren (lat. unterscheiden) je nach Geschlecht.

Apropos: Die Schachspielerin Elisabeth Pähtz ist seit Kurzem zu Recht stolz darauf, die erste Deutsche zu sein, die den Titel „Großmeister“ erhalten hat, die 40. Frau weltweit! Den Titel „Großmeisterin“ hat sie schon seit 20 Jahren.

Wenn ich behaupten würde, ich sei eine Frau, was, wenn es nach den Plänen der vom „Gendermainstreaming“ begeisterten Bundesegierung geht, demnächst niemand mehr ungestraft anzweifeln dürfte, würde ich es wahrscheinlich trotzdem noch nicht einmal zur „Großmeisterin“ schaffen. Das ist allerdings allein meiner Talentfreiheit in diesem Spiel geschuldet. Auf Schach-talentierte und bezüglich ihres eigenen biologischen Geschlechts nicht pingelige Männer träfe das aber wahrscheinlich nicht zu. Ebenso dürfen heterosexuelle Lustmolche männlichen Geschlechts im Rahmen dieses „Selbstbestimmungsrechts“ demnächst darauf hoffen, ihre Ziele zu erreichen und sich auf diese Weise Zugang zu Damentoiletten sowie als zu Freiheitsstrafen Verurteilte einen Aufenthalt in Frauengefängnissen erzwingen zu können.

Anna78 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich finde es schon sehr bemerkenswert, mit welcher
> Aggressivität manche meinen, Sprachwandel generell
> und genderinklusive Sprache im Speziellen bekämpfen
> zu müssen.

„Wandel“ ist per definitionem immer spontan. Hier geht es aber nicht um „Wandel“, sondern um den aggressiven, übergriffigen Versuch einer Machtelite, Sprache im Sinne ihrer Ideologie zu manipulieren. Jeder, der auch nur einen Funken Anstand im Leib hat, sollte unabhängig von seinem(!) Geschlecht dagegen aufbegehren. Wir haben mit dem generischen Maskulinum bereits eine geschlechterinklusive Sprache, die unter Verzicht auf überflüssige Silben darüber hinaus auch noch dem Prinzip der Sprachökonomie genügt!

Anna78 schrieb:
-------------------------------------------------------
> (Achtung! Rhetorische Frage!) Wovor haben diese
> Menschen eigentlich Angst?

Das fragst du im Ernst? Vor Leuten, die uns den Mund verbieten bzw. verbiegen wollen, angefangen bei Simone de Beauvoir über Leute wie John Money, die ihre These, man könne das „soziale“ Geschlecht durch Erziehung manipulieren, mit ihrem makaberen Menschenexperiment längst selbst widerlegt haben, bis hin zu Judith Butler, die immer noch daran festhält, die Kategorie „Geschlecht“ „dekonstruieren“ zu können, und vor Leuten (wie dir?), die diesen hinterherlaufen und ihnen den Steigbügel halten! Man muss diesen Realitätsverweigerern entgegentreten und sie dabei auch als das benennen, was sie sind: in ihrer sexuellen Identität Gestörte, von ihrem Geschlecht Besessene!

Obwohl ich allerdings unterstelle, dass Theologen möglicherweise auch nur die Sorge umtreibt, die Verfechter des „Gender-Mainstreamings“ könnten ihnen mit ihrem ideologischen Geschwurbel den Rang ablaufen, will ich dir deren sehr gut begründeten „Einspruch gegen die Nötigung zur Verwendung sogenannter geschlechtergerechter Sprache“ nicht vorenthalten:

grevels schrieb:
-------------------------------------------------------
> Schon dass man irgendetwas mit "Teilnehm-" und
> "Kursleit-" schreibt und nicht andere Wörter wie
> Lehrer/Lehrende, Schüler/Lernende o.Ä. benutzt,
> dürfte ja häufig auf entsprechende Vorschriften
> zurückgehen.

Das sind doch auch nur Beispiele für genau die Wortungetüme, die erst durch den seit den 1980er Jahren grassierenden Genderwahn ins Leben gerufen wurden! Genau über diesen endlich zu beendenden „Gender“-Schwachsinn reden wir doch! [books.google.com] [books.google.com]

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: 123Thomas ()
Datum: 10. Januar 2023 10:12

Lieber DaF Kollege,
bevor deine Frage ganz in den Hintergrund rückt: abwesend ist das Gegenteil von anwesend. Und irgendeine Form von anwesend brauchst du, um teilnehmen zu können.
Selbst beim Onlineunterricht musst du anwesend sein, um teilnehmen zu können.
Übrigens wird das Partizip 1 auch Partizip Präsens genannt.Nur mal so, zum Nachdenken. Nicht gewachsene, sondern wie hier verordnete Veränderungen der Sprache sind immer etwas komisch-siehe "entartet" oder "Jahresendzeitflügelfigur"
Dahinter stecken meist Leute mit Missionseifer bei gleichzeitiger Langeweile.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Frank Brand ()
Datum: 10. Januar 2023 12:48

"Übrigens wird das Partizip 1 auch Partizip Präsens genannt."
Stimmt. Hat jemand letzte Woche teilgenommen(!) passt ja wohl eher Part.2.
Aber neben dem grammatikalischen Unsinn stößt mir etwas anderes auf.
"Dieser Mann reißt sich für seine Schüler den A...auf"
Der Satz ist ok und stimmig in (Bezug auf Stimmung).Geht auch mit Frau :-)
Aber, ersetzt man Schüler durch Teilnehmende, dann bekommt der Satz eine Komik, die da herrührt, dass zwei Stimmungen, die nicht zusammenpassen, vermischt werden. Einmal das lebendige Leben und einmal die administrative, unempathische Ärmelschoner und Fahrradhosenklammer tragende, unlebendige Superkorrektheit.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.23 10:39.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Anna78 ()
Datum: 10. Januar 2023 17:11

>Gernot Back schrieb:
> -------------------------------------------------------

> Anna78 schrieb:
> -------------------------------------------------------
> > Ich finde es schon sehr bemerkenswert, mit
> welcher
> > Aggressivität manche meinen, Sprachwandel
> generell
> > und genderinklusive Sprache im Speziellen
> bekämpfen
> > zu müssen.
>
> „Wandel“ ist per definitionem immer
> spontan. Hier geht es aber nicht um „Wandel“,
> sondern um den aggressiven, übergriffigen Versuch
> einer Machtelite, Sprache im Sinne ihrer Ideologie
> zu manipulieren. Jeder, der auch nur einen Funken
> Anstand im Leib hat, sollte unabhängig von
> seinem(!) Geschlecht dagegen aufbegehren. Wir
> haben mit dem generischen Maskulinum bereits eine
> geschlechterinklusive Sprache, die unter Verzicht
> auf überflüssige Silben darüber hinaus auch noch
> dem Prinzip der Sprachökonomie genügt!
>
> Anna78 schrieb:
> -------------------------------------------------------
> > (Achtung! Rhetorische Frage!) Wovor haben diese
> > Menschen eigentlich Angst?
>
> Das fragst du im Ernst? Vor Leuten, die uns den
> Mund verbieten bzw. verbiegen wollen, angefangen
> bei Simone de Beauvoir über Leute wie John Money,
> die ihre These, man könne das „soziale“ Geschlecht
> durch Erziehung manipulieren, mit ihrem
> makaberen
> Menschenexperiment
längst selbst widerlegt
> haben, bis hin zu Judith Butler, die immer noch
> daran festhält, die Kategorie „Geschlecht“
> „dekonstruieren“ zu können, und vor Leuten (wie
> dir?), die diesen hinterherlaufen und ihnen den
> Steigbügel halten! Man muss diesen
> Realitätsverweigerern
> entgegentreten und sie dabei auch als das
> benennen, was sie sind: in ihrer sexuellen
> Identität Gestörte, von ihrem Geschlecht
> Besessene!

Ach, du (un)heiliger Aluhut!

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 11. Januar 2023 10:09

Anna78 schrieb:
-------------------------------------------------------

> Ach, du (un)heiliger Aluhut!

Vielen Dank für deine eingehende Auseinandersetzung mit von deinen eigenen abweichenden An- und Einsichten!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.23 10:14.

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Re: Sprachvorschriften
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 11. Januar 2023 10:56

123Thomas schrieb:
-------------------------------------------------------
> Selbst beim Onlineunterricht musst du anwesend
> sein, um teilnehmen zu können.
> Übrigens wird das Partizip 1 auch Partizip Präsens
> genannt.Nur mal so, zum Nachdenken.

Das Partizip 1 dient dem Ausdruck der Gleichzeitigkeit mit dem im Satz benutzten Tempus und dieser muss selbst nicht unbedingt im Präsens stehen.
   Die am Online-Unterricht teilnehmenden Schüler hatten die Möglichkeit, sich die
   Originaldateien herunterzuladen. Mit dem Schließen der Sitzung wurden die Links
   jedoch gelöscht und folglich besteht kein Zugang mehr zu den Originaldateien.

Frank Brand schrieb:
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> "Übrigens wird das Partizip 1 auch Partizip
> Präsens genannt."
> Stimmt. Hat jemand letzte Woche teilgenommen(!)
> passt ja wohl eher Part.2.

Nein, das passt im Falle von „teilnehmen“ zum Ausdruck der Vorzeitigkeit gegenüber dem Tempus des Satzes nicht, weil es ein intransitives Verb ist, das das Perfekt nicht mit „sein“ bildet.

Sprachlich OK ist es z. B., von „geflüchteten Tatverdächtigen“ zu sprechen. Das sind „Tatverdächtige, die vor den Strafverfolgungsbehörden geflüchtet sind.“

Sprachlich OK ist es auch, von „aus Afghanistan geflohenen(!) ehemaligen Ortskräften der Bundeswehr“ zu sprechen.

Sprachlich/stilistisch nicht OK ist es hingegen, von „(aus Afghanistan) Geflüchteten“ zu sprechen. Es handelt sich vielmehr um Flüchtlinge, egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, die einen entsprechenden Rechtsstatus genießen: [www.tagesspiegel.de]

Aber ansonsten gebe ich euch beiden natürlich recht.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.23 18:57.

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