Hallo,

ich möchte eine kleine Frage stellen:
In den Wörterbüchern wie Duden oder Lexikon 5 werden geschrieben, dass das Verb "bewerben" mit den Präpositionen "um" oder "bei" verbunden werden kann. In den beiden Wörterbüchern wird nichts über "für" geschrieben. Trozdem können wir diesen Satz in Schritte inernational 5 (S. 56) finden:
"Sehr geehrte Frau Dr. Plümmer, mit großem Interesse habe ich Ihre Anzeige gelesen und ich möchte mich für ein Praktikum im Bereich Wirtschaft bewerben."
Wenn es "bewerben um die (Arbeits)stelle" richtig ist, warum man "für" anstatt "um" benutzt hat?
Wäre den Satz: "... ich möchte mich um ein Praktikum bewerben" so richtig?
Oder diese Säzte haben verschiedene/andere Bedeutung?

Ich danke für Hilfe.

Peter, aus der Slowakei

1. Smith und Jones haben sich für eine Arbeitsstelle beworben.
2. Um sich erfolgreich für einen Arbeitsplatz zu bewerben, muss Matthias M. seinen Fokus bei der Jobsuche auf Stellen lenken, bei denen sein Handicap keine Relevanz hat und er sein besonderes Wissen trotzdem ausspielen kann.
3. Er hat sich für / um das Amt des Bürgermeisters beworben.
4. "Hiermit bewerbe ich mich nicht auf die Praktikumsstelle für den Bereich 'Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit' in Berlin.
5. Der Lebenslauf Ihrer Bewerbung um ein Praktikum sollte in tabellarischer Form ausgearbeitet sein.
6. Wie bewerbe ich mich für ein Projekt?
Wie bewerbe ich mich für das Projekt „Studium fundamentale“?
7. Ich bewerbe mich auf ein Projekt, bei dem der Projektstart mit sofort angegeben wird.

Es gibt nicht immer nur eine Lösung.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.15 13:33.

Guten Morgen Peter,

Sie haben recht. Richtig und korrekt ist es, "sich um etwas" oder "sich auf eine Stelle" zu bewerben.

In der Alltagssprache wird "sich um etwas bewerben" mit "für etwas werben" vermengt, das Ergebnis ist dann "sich für etwas bewerben".


Angeblich gibt es noch Personalchefs, die Wert auf richtiges und gutes Deutsch legen und Kandidaten, die sich "für" eine Stelle bewerben, ablehnen.

Bleiben Sie bei einer Bewerbung also auf der grammatisch und stilistisch sicheren Seite und bewerben sich um eine Stelle.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.11.15 07:03.

ich bewerbe mich als bürgermeister

Volker Ammann schrieb:
-------------------------------------------------------
> ich bewerbe mich als bürgermeister


Es wurde nach Präpositivergänzungen gefragt, mit denen sich bewerben gebraucht wird; nicht nach Prädikativergänzungen. Als ist eine Konjunktion, keine Präposition!
[hypermedia.ids-mannheim.de]

Zitat

geschrieben von: Volker Ammann
Ich bewerbe mich als Bürgermeister.

Zitat

Deutsche Grammatik (Helbig/Buscha)
5., unveränderte Auflage 1979

S. 370: Alphabetische Liste zum Gebrauch der Präpositionen
S. 371: als (ohne Kasusforderung)
1. Spezifizierung. (= in der Eigenschaft, Funktion)
Er arbeitet als Schlosser in einem volkseigenen Betrieb.
2. Komparativ. Ungleichheit im Vergleich.
Er läuft schneller als sein Freund.

Merke:
(1) als kann auch als Konjunktion auftreten. Vgl.:
Der zweite Teil des Fernsehfilms ist besser als der erste. (= Präposition)
Der Fernsehfilm ist besser, als ich gedacht hatte. (= Konjunktion)

Es gibt verschiedene Meinungen. Dieses Forum dient dazu, Informationen auszutauschen, sachlich zu diskutieren und sich dadurch gegenseitig zu helfen.



8-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.18 05:50.

Zitat
Milorad Gavrilovic
Merke:
(1) als kann auch als Konjunktion auftreten. Vgl.:
Der zweite Teil des Fernsehfilms ist besser als der erste. (= Präposition)
Der Fernsehfilm ist besser, als ich gedacht hatte. (= Konjunktion)

Nein, als ist niemals eine Präposition, auch nicht in deinem ersten Beispiel, wo zwei Subjekte (Nominativergänzungen) mit der Konjunktion als verglichen werden.
Als ist eine Präposition. Es gibt keine Präpositionen, die den Nominativ regieren, vermutlich sogar in keiner Sprache, aber bestimmt nicht im Deutschen!
vgl.: [www.canoonet.eu] [www.duden.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 23:24.

Zitat

Zitat
Deutsche Grammatik (Helbig/Buscha)
Merke:
(1) als kann auch als Konjunktion auftreten. Vgl.:
Der zweite Teil des Fernsehfilms ist besser als der erste. (= Präposition)
Der Fernsehfilm ist besser, als ich gedacht hatte. (= Konjunktion)

Das sind nicht meine Beispiele. Es handelt sich hier um das Zitat.

Zitat

geschrieben von: Gernot Back
Es gibt keine Präpositionen, die den Nominativ regieren, vermutlich sogar in keiner Sprache, aber bestimmt nicht im Deutschen!

Zitat

Deutsche Grammatik (Helbig/Buscha)
5., unveränderte Auflage 1979

S. 370: Alphabetische Liste zum Gebrauch der Präpositionen
S. 371: als (ohne Kasusforderung)

3-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 21:13.

Vielleicht solltest du diese "Koryphäen" (Helbig und Buscha) mal in Frgae stellen?
Dass als eine Präposition sein soll, ist einfach nur Quatsch!
[books.google.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 18:34.

Beispiel: Er läuft schneller als sein Freund.

Ich persönlich benutze in diesem Fall den Begriff "das Vergleichswort als".



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 21:09.

Milorad Gavrilovic schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich persönlich benutze den Begriff
> "das Vergleichswort als".

Was soll das anderes sein als eine Konjunktion?
Es setzt eine Verbergänzung in Verbindung (Konjunktion) zu einer in entsprechendem Kasus stehenden!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 19:59.

Guten Abend Herr Back,

in Ihrem Beitrag von 18:13 Uhr wollten Sie wohl sagen:

Zitat

Nein, als ist niemals eine Konjunktion Präposition, auch nicht in deinem ersten Beispiel, wo zwei Subjekte (Nominativergänzungen) mit der Konjunktion als verglichen werden.

Vielleicht könnten/sollten Sie das in dem Beitrag oben noch korrigieren?


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Redeker, Bangkok schrieb:
-------------------------------------------------------

> Vielleicht könnten/sollten Sie das in dem Beitrag
> oben noch korrigieren?

Ja genau so ist es. Man kommt ja ganz durcheinander!
Danke für den Hinweis, Michael!
Dieser Post: kgw



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.18 23:43.

In einigen Grammatiken werden als und wie als Präpositionen "ohne Kasusforderung" gerechnet.

„Präposition ohne Kasusforderung"



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.18 06:14.

Guten Morgen Herr Back,

nun hat sich beim Korrigieren ein anderer Fehler eingeschlichen:

Zitat

Nein, als ist niemals eine Präposition, auch nicht in deinem ersten Beispiel, wo zwei Subjekte (Nominativergänzungen) mit der Konjunktion als verglichen werden.
Als ist eine Präposition. Es gibt keine Präpositionen, die den Nominativ regieren, vermutlich sogar in keiner Sprache, aber bestimmt nicht im Deutschen!

Sollte wohl heißen:

Als ist keine Präposition.

oder

Als ist eine Konjunktion.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Wir alle machen gelegentlich Flüchtigkeitsfehler, schließlich sind wir auch nur Menschen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.18 06:59.

Guten Morgen zusammen,

(Duden-) korrekt ist nach wie vor

Worttrennung: be|wer|ben
Beispiel: sich um, auch auf eine Stelle bewerben.



Im Alltag (Sie wissen schon, was ich meine.) finden sich aber Wendungen wie


sich für etwas bewerben


(Da frage ich mich: für wen oder was? Für jemanden - anstelle von jemandem?)


oder


sich bewerben als etwas


(Da frage ich mich: als was?)


_____________________________


Als erfahrener Google-Nutzer weiß ich, dass ich für jede Variante einige Treffer finden werde, aber laut DUDEN sind um und auf korrekt.


Als erfahrener Forums-Beiträger weiß ich schon lange, dass es keine normative Deutsch-Akademie, keine normative Grammatik, ja nicht einmal eine einheitliche Nomenklatur für grammatische Erscheinungen des Deutschen gibt.


Als alter Lehrer weiß ich, dass ich Antworten so einfach wie möglich halten und mich nicht in eine Diskussion über feinste Unterscheidungen (Konjunktion, Präposition ohne Kasusforderung, Adjunktor) verheddern sollte.



Mit nach wie vor freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Ich denke, dass es da wohl regionale Unterschiede gibt. Meines erachtens ist für nicht falsch, im Gegenteil ich würde niemals den Ausdruck "sich auf eine Stelle" bewerben benutzen. Man kann auf jeden Fall sich um/für/auf eine Stelle bewerben benutzen ohne, dass es inhaltliche Unterschiede gibt.