Ist der folgende Satz richtig?
Außerdem würde es einen Aufenthaltsraun geben, damit wir nicht in jeder Pause auf dem Schulhof gehen müssten.

Zwar habe ich in der Schule gelernt, dass es nach damit kein Verb im Konjuktiv geben darf, habe ich in meinem Deutschbuch diesen Satz gefunden. Ist er falsch oder nein? Wenn er richtig ist, gibt es irgendwelche Regeln, nach denen man sich bei der Verwendung des Konjunktivs nach damit richtet?

Danke für ihre Antworten!

Guten Abend Dominik,

der fragliche Satz lautet:

Außerdem würde es einen Aufenthaltsraum geben, damit wir nicht in jeder Pause auf den Schulhof müssten.


Der Sprecher formuliert Wünsche und Ideen im Konjunktiv und formuliert dabei einen Finalsatz mit "damit".

Mir ist keine Regel bekannt, nach der nach "damit" kein Konjunktiv benutzt werden darf.

In meiner veralteten DUDEN-Grammatik (4. Auflage) heißt es nur: Allerdings steht im Finalsatz überwiegend der Indikativ (258).


Regeln zu Form und Gebrauch von Finalsätzen finden Sie in der Canoo.Net-Grammatik.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Zitat

Zwar habe ich in der Schule gelernt, dass es nach damit kein Verb im Konjuktiv geben darf. (Dominik)

Beispiele:

1. Ein anderer riet, er solle doch einen Schnaps trinken, damit ihm besser würde.
2. Ach, wäre er nur hier, damit ich ihm alles sagen könnte.
3. Ich gab ihm etwas Geld, damit er es zur Hand habe.
4. Ich muss mein Leiden in die Brust meines Vaters ausgießen, damit er mir helfe, mich tröste.

Das Verb des Finalsatzes steht in gesprochener Sprache meist im Präsens, in geschriebener Sprache häufiger im Konjunktiv I, seltener im Konjunktiv II (veraltend).



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.17 06:05.

Für mein Dafürhalten und Sprachgefühl konterkariert der Finalsatz, stünde er im Konjunktiv, das Ziel: Nämlich nicht auf den Schulhof zu müssen. Also reicht der Konjunktiv II im Hauptsatz mit der Aussage, die Voraussetzung dafür zu schaffen, damit man eben nicht auf den Schulhof muss, im Gesamtzusammenhang völlig aus. Insofern lautete der Satz bei mir so:

Außerdem würde es einen Aufenthaltsraum geben, damit wir nicht in jeder Pause auf den Schulhof müssen.

Guten Morgen zusammen,

in der oben verlinkten Übung zum Konjunktiv spricht ein 16jähriger Benjamin über seine Traumschule. Durch den Gebrauch des Konjunktivs im Haupt- und Nebensatz macht er deutlich, dass dieser Traum (wohl) nicht Wirklichkeit werden wird / werden kann / werden könnte.

(Alles irreal, der Schüler, die Traumschule, das Deutsch.)


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Zitat

Zwar habe ich in der Schule gelernt, dass es nach damit kein Verb im Konjuktiv geben darf, habe ich in meinem Deutschbuch diesen Satz gefunden. (Dominik)

Zeichen zu geben, damit er nicht Lärm schlüge.
Er ermahnte sie, vorsichtig zu sein, damit es keinen Brand gäbe.

Zitat
Redeker, Bangkok"Alles irreal, der Schüler, die Traumschule, das Deutsch."

Eins ist eben nicht real: Die Tatsache, dass der Schüler in seiner Schule, die er derzeit real besucht, leider in jeder Pause -auch bei schlechtem Wetter- auf den Schulhof gehen muss. Deshalb kann ich mich Ainja nur anschließen und würde den Satz genauso formulieren:

Zitat
ainja
Außerdem würde es einen Aufenthaltsraum geben, damit wir nicht in jeder Pause auf den Schulhof müssen.

Die Macher des Lehrwerks sind hier über das Ziel hinausgeschossen und vermitteln so den Schülern keineswegs ein Gefühl für einen vernünftigen Gebrauch des Konjunktivs 2.