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KEINE Lust haben vs NICHT Lust haben
geschrieben von: dafd ()
Datum: 10. Februar 2019 07:38

Hallo zusammen,
in den letzten Tagen sehe ich folgende Sätze:
Hätten Sie NICHT Lust, mit uns gemeinsam zu Mittag zu essen?
Hätten Sie KEINE Lust, mit uns gemeinsam zu Mittag zu essen?

Soviel ich weiß, geht beides. Ich gehe aber davon aus, es gibt sicherlich feine Unterschiede hinsichtlich der Bedeutung zwischen den zwei Sätzen. Kann mich jemand auf die Unterschiede hinweisen?

Vielen herzlichen Dank!

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Re: KEINE Lust haben vs NICHT Lust haben
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 10. Februar 2019 09:36

Normalerweise erfordert die Negation eines Substantivs den Negativartikel kein~, während die Negation des Prädikats das Negativadverb nicht erfordert. An der Grenzlinie zwischen Nominal- und Verbalnegation stehen aber Prädikate mit Objektinkorporation wie Rad fahren. Das hat man früher als trennbares Verb sogar mal zusammengeschrieben.

Ich sage hier eher:
   Ich kann nicht Rad fahren.
und eher weniger:
   Ich kann kein Rad fahren.

Bei Lust haben sage ich aber eigentlich nur:
   Ich habe keine Lust.
und nicht:
   *Ich habe nicht Lust.
Aber es gibt eine Ausnahme; nämlich dann, wenn Lust haben -wie in deinem Beispiel- in einer rhetorischen Frage auftaucht. Da würde ich tatsächlich deine erste Variante mit Negativadverb bevorzugen:
   Hätten Sie nicht Lust, mit uns gemeinsam zu Mittag zu essen?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.19 09:40.

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Re: KEINE Lust haben vs NICHT Lust haben
geschrieben von: dafd ()
Datum: 10. Februar 2019 11:04

Alles klar, nochmal vielen Dank!

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Re: KEINE Lust haben vs NICHT Lust haben
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 10. Februar 2019 11:19

Zitat
Milorad Gavrilovic
Eltern meinen oft etwas versäumt zu haben, wenn ihr Kind im Kindergarten noch nicht Fahrrad fahren kann.
[www.adfc-bw.de]

Sie war so entmutigt, dass sie kein Fahrrad mehr fahren wollte, sie hatte Angst.
[familieberlin.de]

Wer nicht Radfahren (Nomen) kann, gesteht es nämlich nur ungern ein. Manche halten es wohl für eine Art Bildungslücke und damit für peinlich.
[www.berliner-zeitung.de]

Nein, im letzten Beispiel ist Rad fahren kein zusammengesetztes Nomen, sondern ein inkorporiertes Nomen im an sich kleinzuschreibenden Prädikat fahren. Beides ist hier nur fälschlicherweise als solches zusammengeschrieben. Es handelt sich offensichtlich um einen Redaktionsfehler der Berliner Zeitung.

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Re: BLZ
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 10. Februar 2019 14:49

Radfahren Auch Erwachsene können's lernen

Im angeführten Text (Berliner Zeitung) gibt es viele Sätze mit "Radfahren", und zwar:

Zitat

1. Wer nicht Radfahren kann, gesteht es nämlich nur ungern ein. Manche halten es wohl für eine Art Bildungslücke und damit für peinlich.

2. Als Kind habe ich das Fahrradfahren nicht richtig gelernt.

3. Und Fahrradfahren gehört einfach dazu, auch weil ich mich sehr gern sportlich betätige.

4. Ein Roller ist gut geeignet, um zwei der wichtigsten Grundlagen für das Radfahren zu lernen: Gleichgewicht halten und lenken.

5. Sie will in der Verkehrsschule Steglitz das Fahrradfahren lernen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.02.19 14:51.

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Re: BLZ
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 10. Februar 2019 21:07

Zitat
Milorad Gavrilovic
Im angeführten Text (Berliner Zeitung) gibt es viele Sätze mit "Radfahren", und zwar:

Zitat

1. Wer nicht Radfahren kann, gesteht es nämlich nur ungern ein. Manche halten es wohl für eine Art Bildungslücke und damit für peinlich.

Ja, und der erste (nur der erste) ist einfach falsch. Mit Modalverb richtig wäre es nur getrennt geschrieben:
   Wer nicht Rad  fahren kann, gesteht es nämlich nur ungern ein.
Män könnte natürlich auch etwas mit mächtig oder fähig sein sagen, das könnte man mit einem zusammengesetzten Nomen im Genitiv konstruieren:
   Wer des Radfahrens nicht fähig/mächtig ist, gesteht es nämlich
   nur ungern ein.
Das klänge aber gestelzt.
Vgl.: [books.google.de]

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