Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage zum Thema "Nominalisierung mit zum". Beim diesem Satz ist alles klar:

Ich habe keine Zeit zum Spielen.

Es ist auch klar, dass ein Akkusativobjekt bei der Nominalisierung zum Genitiv wird:

Ich habe keine Zeit, um die Wohnung zu putzen. - Ich habe keine Zeit zum Putzen der Wohnung.

Aber warum heißt es:

Ich habe keine Zeit zum Fußballspielen ?

Fußball ist doch auch ein Akkusativobjekt.

Meine Frage ist: Wann kann ich das Akkusativobjekt und das Verb zusammensetzen und wann nicht? Also warum "zum Fußballspielen", aber nicht "zum Podcastshören" oder "zum Wohnungputzen"?

Danke im Voraus für Eure Hilfe. Im Internet finde keine Info dazu.

malder22 schrieb:
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> Aber warum heißt es:
>
> Ich habe keine Zeit zum Fußballspielen ?
>
> Fußball ist doch auch ein Akkusativobjekt.
>
> Meine Frage ist: Wann kann ich das Akkusativobjekt
> und das Verb zusammensetzen und wann nicht? Also
> warum "zum Fußballspielen", aber nicht "zum
> Podcastshören" oder "zum Wohnungputzen"?

Ich sehe keinen Grund, warum man nicht auch diese Komposita bilden können sollte. Sie klingen vielleicht ungewöhnlicher als entsprechende Bildungen mit Genitiv- oder Präpositionalattributen (zum Putzen der Wohnung; zum Hören von Podcasts). Aber wer sagt denn, dass da nicht auch ein Determinativkompositum mit einem ehemaligen Akkusativobjekt als Determinans möglich ist?

Bei Fußballspielen sträubst du dich vielleicht nur weniger, weil Fußball spielen ein Prädikat mit Objektinkorporation ist.

Vielen Dank, Gernot!

Hi, eine Frage hätte ich noch: Wie verhalten sich die reflexiven Verben?

Ich habe im Internet gefunden, dass es z.B. "Zeit zum Entspannen" und nicht "Zeit zum Sich-Entspannen" heißt. Warum nicht mit "sich"?

Hier [german.stackexchange.com] steht aber, dass reflexive Verben mit "sich" substantiviert werden...

Ich wäre für einen Kommentar sehr dankbar.

malder22 schrieb:
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> Ich habe im Internet gefunden, dass es z.B. "Zeit
> zum Entspannen" und nicht "Zeit zum
> Sich-Entspannen" heißt. Warum nicht mit "sich"?

Ich denke nicht, dass man die Entspannung bei jemand anderem erzwingen kann, anders als beim Sich- bzw. Jemand-anders-Anziehen (mit Kleidungsstücken).

Eine Entwicklung bei jemand anders kann man allerdings auch nicht erzwingen, weshalb das Sich-Entwickeln statt (eigener) Entwicklung auf mich genauso pleonastisch wirkt wie das Sich-Entspannen statt (eigener) Entspannung.