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interrogative Pronominaladverbien und deren Bezug zu Sachen oder Personen
geschrieben von: philosophus dubitans ()
Datum: 01. Februar 2022 15:59

Benutzt man ein interrogatives Pronominaladverb, kann in den meisten Fällen, in denen als Antwort sowohl Sachen als auch Personen denkbar sind, die Antwort Sachen oder Personen angeben.
Beispiel:
"Worauf bist Du stolz?" -- "Auf meine Medaille" oder "Auf meine Kinder"

ABER:
Den zwei möglichen Antworten "ich arbeite täglich mit dem Computer" und "ich arbeite täglich mit meinem Kollegen" kann hingegen nicht eine gemeinsame Frage "womit arbeitest du?" vorangegangen sein. Hier erlaubt das interrogative Pronominaladverb als Antwort nur die Nennung einer Sache.

-- Gibt es eine Regel dafür, wann das interrogative Pronominaladverb als Antwort sowohl die Nennung von Sachen als auch die von Personen zulässt, und wann ausschließlich die Nennung von Sachen möglich ist?

Schöne Grüße, p.d.

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Re: interrogative Pronominaladverbien und deren Bezug zu Sachen oder Personen
geschrieben von: Momova ()
Datum: 14. April 2022 13:04

Hallo Philosophus,

wenn man unbedingt eine Person meint bzw. nach einer Person fragt, dann sollte man lieber die Kombination von der Präposition und den Fragewörtern "wen" oder "wem" verwenden. z.B. Auf wen bist du stolz? oder Mit wem sprichst du? Damit zeigt man, dass nur Personen als Antwort auf diese Frage erlaubt sind.

Wenn man jedoch eine Sache meint, dann muss man Interrogativpronomen verwenden. Und wenn sowohl Sachen als auch Menschen als Antwort gegeben werden dürfen, verwendet man Interrogativpronomen.

Viele Grüße
Mo

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Re: interrogative Pronominaladverbien und deren Bezug zu Sachen oder Personen
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 15. April 2022 00:21

philosophus dubitans schrieb:
-------------------------------------------------------
> -- Gibt es eine Regel dafür, wann das
> interrogative Pronominaladverb als Antwort sowohl
> die Nennung von Sachen als auch die von Personen
> zulässt, und wann ausschließlich die Nennung von
> Sachen möglich ist?

Ich könnte mir vorstellen, dass ein interrogatives Pronominaladverb bei Präpositionalobjekten (präpositionalen Komplementen) sowohl Dinge als auch Personen erfragen kann, während sich ein solches bei präpositionalen Angaben (Adjunkten) nur auf Dinge (Nicht-Personen) beziehen kann.

Die Beispielsätze bei „arbeiten“ in Bedeutung 6 lassen sich unabhängig vom Kriterium „Person“ oder „Nicht-Person“ alle mit „womit“ erfragen, weil nach dem Gegenstand der Arbeit gefragt wird. In deinen Beispielsätzen mit „arbeiten“ handelt es sich bei dem präpositionalen Ausdruck hingegen jeweils um modale Angaben (Adjunkte).

Entsprechend sind die Medaille oder die Kinder in deinen Beispielen der Gegenstand des Stolzes, also dessen Komplement bzw. Objekt, weshalb man beides mit einem interrogativen Pronominaladverb erfragen kann.

Momova schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mit wem sprichst du? Damit zeigt man, dass nur
> Personen als Antwort auf diese Frage erlaubt sind.

Was ist denn, wenn ich mit einer künstlichen Intelligenz spreche, wie z.B. Alexa? Bei „sprechen“ würde ich eigentlich spontan immer „mit wem“ fragen. Würde ich damit einem Apparat, einer KI „Alexa“ automatisch eine eigene Persönlichkeit zugestehen? Dem selbstgewählten Künstlernamen nach müsste philosophus dubitans von dieser Frage begeistert sein. ;-)

> Wenn man jedoch eine Sache meint, dann muss
> man Interrogativpronomen verwenden.

In „mit wem“ ist „wem“ genauso ein Interrogativpronomen, wie „womit“ eines ist. Nur bei letzterem handelt es sich aber um ein Pronominaladverb, d. h. ein Interrogativ- oder Personalpronomen mit integrierter Präposition. Da Pronominaladverbien seltener in adverbialer Funktion (als Adjunkte) verwendet werden denn als Komplemente (Objekte), spreche ich auch rein formal lieber von Präpositionalpronomen.

Der Begriff „Pronominaladverb“ stammt ursprünglich aus der Anglistik, nicht aus der Germanistik. [en.wikipedia.org]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.04.22 10:47.

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Re: interrogative Pronominaladverbien und deren Bezug zu Sachen oder Personen
geschrieben von: philosophus dubitans ()
Datum: 25. Oktober 2023 16:40

Ich verstehe den Vorschlag von Gernot Back folgendermaßen:

Wird gefragt, was bei einer Tätigkeit dabei ist, ohne dass sich die Tätigkeit auf dieses als deren Objekt richten würde, so stellt dessen Nennung eine modale Angabe dar. Angaben können weggelassen werden, ohne dass der Satz grammatikalisch unvollständig würde, während die Weglassung von Präpositional-Objekte eben zu einer grammatikalischen Unvollständigkeit führt.
Bei Angaben müsse man, so Gernot Back, spezifisch entweder nach Personen oder nach Sachen fragen: Mit wem arbeitest du (zusammen) oder womit arbeitest du (was benutzt du für deine Arbeit)?
Bei Präpositional-Objekten sei es hingegen möglich, mit einem Pronominaladverb (= Präpositionalpronomen) unspezifisch zu fragen, also als Antwort sowohl Personen als auch Sachen zuzulassen: Der Schreiner sagt "ich arbeite mit Holz" und fragt "und womit arbeiten Sie?", worauf die Psychologin antwortet "ich arbeite mit behinderten Kindern".
Dass es also den besagten Unterschied bei den Fragemöglichkeiten im Hinblick auf modale Angaben auf der einen und Präpositional-Objekten auf der anderen Seite gibt, scheint tatsächlich so zu sein. Ich würde diese wohl tragfähige Hypothese aber zunächst einmal nur auf modale Angaben versus Präpositional-Objekte beziehen, nicht auch auf temporale, kausale oder lokale Angaben. Man kann nämlich zum Beispiel auf die Frage "wofür machst du das?" durchaus mit "für dich" antworten.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.23 16:58.

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