Foren für E-Mail-Partnersuche, DaF-Diskussionen und -Jobsuche
Sprachberatung
Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.
helfen + Dativ Didaktik
geschrieben von:
bluemoon
()
Datum: 19. März 2025 17:21
Hallo,
ich habe noch eine weitere Frage:
Wie erkläre ich am besten, warum viele Verben transitiv sind und einige andere intransitiv.
Ich erkläre das Dativobjekt immer damit, dass es fast immer eine Person ist, eine Person, die etwas empfängt.
Nehmen wir das Verb "helfen":
Der Sanitäter hilft dem Verletzten.
--> Der Verletzte ist also die Person, die Hilfe empfängt. Die Erklärung mit einem "Empfänger" als Dativobjekt funktioniert bei den meisten Verben mit Dativ gut.
Nun gab es aber die Situation, dass eine französische Muttersprachlerin meinte, dass "helfen" auf französisch,"aider qn.", immer mit einem direkten Objekt steht, was im Deutschen einem Akkusativobjekt entsprechen würde.
Ist meine Erklärung damit also hinfällig?
Die TN verstand auch nicht, warum beispielsweise "bedienen" mit einem Akkusativobjekt steht, weil dort ja auch jemand etwas empfängt, z.B. eine Serviceleistung.
Hat jemand noch eine bessere Erklärung, wie man ein Akkusativobjekt von einem Dativobjekt abgrenzen kann? Auch im Hinblick auf "jemandem helfen" und "aider qn."?
Ich würde mich sehr freuen über ein paar Ideen.
ich habe noch eine weitere Frage:
Wie erkläre ich am besten, warum viele Verben transitiv sind und einige andere intransitiv.
Ich erkläre das Dativobjekt immer damit, dass es fast immer eine Person ist, eine Person, die etwas empfängt.
Nehmen wir das Verb "helfen":
Der Sanitäter hilft dem Verletzten.
--> Der Verletzte ist also die Person, die Hilfe empfängt. Die Erklärung mit einem "Empfänger" als Dativobjekt funktioniert bei den meisten Verben mit Dativ gut.
Nun gab es aber die Situation, dass eine französische Muttersprachlerin meinte, dass "helfen" auf französisch,"aider qn.", immer mit einem direkten Objekt steht, was im Deutschen einem Akkusativobjekt entsprechen würde.
Ist meine Erklärung damit also hinfällig?
Die TN verstand auch nicht, warum beispielsweise "bedienen" mit einem Akkusativobjekt steht, weil dort ja auch jemand etwas empfängt, z.B. eine Serviceleistung.
Hat jemand noch eine bessere Erklärung, wie man ein Akkusativobjekt von einem Dativobjekt abgrenzen kann? Auch im Hinblick auf "jemandem helfen" und "aider qn."?
Ich würde mich sehr freuen über ein paar Ideen.
Re: helfen + Dativ Didaktik
geschrieben von:
Gernot Back
()
Datum: 25. März 2025 11:39
bluemoon schrieb:
-------------------------------------------------------
> Wie erkläre ich am besten, warum viele Verben
> transitiv sind und einige andere intransitiv.
> Ich erkläre das Dativobjekt immer damit, dass es
> fast immer eine Person ist, eine Person, die etwas
> empfängt.
> Nehmen wir das Verb "helfen":
In den meisten Fällen drückt der Dativ im Deutschen den Tiefenkasus des Benefaktivs oder Malefaktivs aus, was in der klassischen (lateinischen) Grammatik dem dativus (in)commodi entspricht.
>
> Der Sanitäter hilft dem Verletzten.
>
> --> Der Verletzte ist also die Person, die Hilfe
> empfängt.
Ich würde hier eher vom Nutznießer oder Begünstigten der Hilfe sprechen.
> Die Erklärung mit einem "Empfänger" als
> Dativobjekt funktioniert bei den meisten Verben
> mit Dativ gut.
>
> Nun gab es aber die Situation, dass eine
> französische Muttersprachlerin meinte, dass
> "helfen" auf französisch,"aider qn.", immer mit
> einem direkten Objekt steht, was im Deutschen
> einem Akkusativobjekt entsprechen würde.
Frz. aider entspricht syntaktisch wohl eher dem deutschen unterstützen.
> Ist meine Erklärung damit also hinfällig?
>
> Die TN verstand auch nicht, warum beispielsweise
> "bedienen" mit einem Akkusativobjekt steht, weil
> dort ja auch jemand etwas empfängt, z.B. eine
> Serviceleistung.
Bei Verben, die mit der nicht-trennbaren Vorsilbe be- beginnen ist es einfach: Die sind allesamt transitiv. Oft existieren sie (ggf. in intransitiver Form) auch ohne diese Vorsilbe und dieselbe Idee lässt sich in beiden Varianten ausdrücken.
-------------------------------------------------------
> Wie erkläre ich am besten, warum viele Verben
> transitiv sind und einige andere intransitiv.
> Ich erkläre das Dativobjekt immer damit, dass es
> fast immer eine Person ist, eine Person, die etwas
> empfängt.
> Nehmen wir das Verb "helfen":
In den meisten Fällen drückt der Dativ im Deutschen den Tiefenkasus des Benefaktivs oder Malefaktivs aus, was in der klassischen (lateinischen) Grammatik dem dativus (in)commodi entspricht.
>
> Der Sanitäter hilft dem Verletzten.
>
> --> Der Verletzte ist also die Person, die Hilfe
> empfängt.
Ich würde hier eher vom Nutznießer oder Begünstigten der Hilfe sprechen.
> Die Erklärung mit einem "Empfänger" als
> Dativobjekt funktioniert bei den meisten Verben
> mit Dativ gut.
>
> Nun gab es aber die Situation, dass eine
> französische Muttersprachlerin meinte, dass
> "helfen" auf französisch,"aider qn.", immer mit
> einem direkten Objekt steht, was im Deutschen
> einem Akkusativobjekt entsprechen würde.
Frz. aider entspricht syntaktisch wohl eher dem deutschen unterstützen.
> Ist meine Erklärung damit also hinfällig?
>
> Die TN verstand auch nicht, warum beispielsweise
> "bedienen" mit einem Akkusativobjekt steht, weil
> dort ja auch jemand etwas empfängt, z.B. eine
> Serviceleistung.
Bei Verben, die mit der nicht-trennbaren Vorsilbe be- beginnen ist es einfach: Die sind allesamt transitiv. Oft existieren sie (ggf. in intransitiver Form) auch ohne diese Vorsilbe und dieselbe Idee lässt sich in beiden Varianten ausdrücken.
jmdm. dienen <--> jmdn. bedienen etwas laden <--> etwas mit etwas anderem beladen eine Flüssigkeit tanken <--> etwas mit einer Flüssigkeit betanken jmdm. drohen <--> jmdn. mit etwas bedrohen etc.
Bitte in den Foren nur auf Deutsch schreiben!
Auch fremdsprachliche Beiträge (d. h. Beiträge über andere Sprachen) müssen wir leider löschen.