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Grammatik
geschrieben von: Tommy ()
Datum: 17. Oktober 2006 19:10

Hallo,

War vorige Woche im Moseltal und sah da ein Schild mit dem Text:

Ausser Busse. Es handelt sich hier um Durchfahrt für Autos.

Sollte es nich heissen: Ausser Bussen?

Ausser regiert den Dativ. Busse ist Plural, dativ + n= Bussen


Habe ich recht??

Grüsse aus Schweden

Tommy

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Re: Grammatik
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 17. Oktober 2006 20:04

Hallo Tommy!

Ja, außer ist ein geheimnisvolles und flexibles Wort: Manchmal ist es eine Konjunktion (außer es ist eine Präposition). Wenn es eine Präposition ist, können Dativ, Akkusativ und sogar Genitiv folgen!
Beispiele:

Niemand kann diesen Text verstehen außer ich selbst. (Nominativ folgt)
Niemand außer ihm geht zu der Party. (Dativ)
Ich stelle dieses Beispiel außer jeden Zusammenhang. (Akkusativ)
Und dann gehe ich außer Landes. (Genitiv)

(All diese Sätze habe ich übrigens so ähnlich im Duden gefunden)

Mein spontanes Gefühl empfiehlt mir auch "außer Bussen", aber das Schild habe ich auch schon gesehen, es ist richtig. Alle außer Busse dürfen hier parken.

Grüße nach Schweden!

Franziska

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Re: Grammatik
geschrieben von: Tommy ()
Datum: 18. Oktober 2006 17:40

Danke Franziska

Tommy/ Schweden

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Re: Grammatik
geschrieben von: jero ()
Datum: 19. Oktober 2006 10:10

Guten Morgen,

ich würde das Verkehrsschild als "Telegrammstil" bezeichnen. Beim Telegrammstil wird alles verkürzt und oft teilweise oder ganz auf Deklination und Konjugation verzichtet (Z.B. "Ankomme morgen.")

"außer Landes" passt meiner Meinung nach nicht zu den übrigen Beispielen. Das hat weniger mit der Präposition "außer" (eine Ausnahme benennend) zu tun, sondern kommt vermutlich eher von "außen", "nach außen", "außerhalb". Vermutlich ist es eine Verkürzung von "außerhalb".

jero
www.cafe-deutsch.de

PS: "Ich stelle dieses Beispiel außer jeden Zusammenhang" kommt mir sehr, sehr seltsam (= falsch) vor. Müsste es nicht "außerhalb" heißen und dann mit Genitiv?!



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.10.06 10:13.

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Re: Grammatik
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 19. Oktober 2006 16:05

Drum eben mein Zusatz, dass ich diese Wendungen aus dem Duden habe - keine Sorge, das ist nicht meine Bibel. Aber praktisch ist er schon. Außer Landes ist dort die einzige Möglichkeit, diese Präposition mit dem Genitiv zu verwenden.
Und "außer jeden Zusammenhang" macht mich nun auch nicht gerade glücklich, ist aber wohl richtig. Waren eben so ein paar bunte Beispiele!

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Re: Grammatik
geschrieben von: Yasmin aus Österreich ()
Datum: 24. Oktober 2006 13:49

Nein deine Aussage is nicht korrekt!
Einzahl heißt da Wort Bus und es ist ein unregelmäßiges Wort deswegen Busse! Du musst die unregelmäßigen Wörter alle auswendig lernen!

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Re: Grammatik
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 24. Oktober 2006 18:48

Yasmin, weißt du eigentlich, worum es geht??

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Re: Grammatik
geschrieben von: Ulrich ()
Datum: 09. November 2006 16:18

Zitat

Ich stelle dieses Beispiel außer jeden Zusammenhang" kommt mir sehr, sehr seltsam (= falsch) vor

Das Beispiel "außer Zusammenhang stellen" habe ich nun auch wörtlich so im Grammatik-Duden gefunden. "Außer" ist aber wirklich ein sehr "eigenartiges" Wort. Ich habe gestern mit jemandem diskutiert, ob es "Das stört niemanden außer Dich." oder "Das stört niemanden außer Dir." heißt. Vom Sprachgefühl klingt "außer Dir" besser, aber ich meine, es müsste der Akkusativ folgen.

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Re: Grammatik
geschrieben von: jero ()
Datum: 09. November 2006 18:05

Guten Abend,

also vom Sprachgefühl klingt für mich besser: "Das stört niemanden außer dich" (Warum schreibst du "Dich/Dir" groß? Selbst nach alter Rechtschreibung müsste das doch klein sein. Es handelt sich doch nicht um einen Brief.), aber nach "außer" folgt ja eigentlich der Dativ.

Ich kann mir das wiederum nur als Kurzform erklären. Die volle Form war/wäre: "Das stört niemanden - außer: Dich stört das." Da wäre der Akkusativ klar.

???

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.11.06 18:05.

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Re: Grammatik
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 09. November 2006 18:49

Ich glaube, wenn es bei solchen Sachen Streit gibt, muss man oft einsehen: Beides ist möglich.
Sehen wir "außer dir" als abgegrenzte Einheit an, nehmen wir den Dativ.
Sehen wir eher die Verbindung zum Verb, übernehmen wir den Akkusativ.

Ich hätte spontan gesagt: Das stört niemanden außer dich.
Niemand außer dir ist so empfindlich.
Niemand außer du/dir selbst kann das verstehen ...

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Re: Grammatik
geschrieben von: Ulrich ()
Datum: 10. November 2006 01:25

jero schrieb:
-------------------------------------------------------
> "Das
> stört niemanden außer dich" (Warum schreibst du
> "Dich/Dir" groß? Selbst nach alter Rechtschreibung
> müsste das doch klein sein. Es handelt sich doch
> nicht um einen Brief.), aber nach "außer" folgt ja
> eigentlich der Dativ.

Danke für die Rückmeldungen.
Ja, Du (darf ich es hier denn wenigstens groß schreiben, so als "Art Brief"?) hast recht, das "du" ist klein richtig - obwohl ich es doof finde. Hätte man nicht Anreden grundsätzlich groß machen können? Aber egal, hätte und wenn, hier war es ein Fehler....

Viele Grüße
Ulrich

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Re: Grammatik
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 10. November 2006 20:42

Ach was - klein, aber fein!

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Re: Grammatik
geschrieben von: stunki ()
Datum: 13. März 2012 20:05

nur weil zwei sich streiten, heißt das nicht, dass beide Recht haben. so ein Käse (egal, ob österreichischer Räßkäse oder schwedischer Drabant).

außer dir ist richtig, außer fungiert als Präposition und verlangt in diesem Fall eindeutig den Dativ. Kann man sehr schön im Duden nachschlagen :)

lg s


Franziska schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich glaube, wenn es bei solchen Sachen Streit
> gibt, muss man oft einsehen: Beides ist möglich.
> Sehen wir "außer dir" als abgegrenzte Einheit an,
> nehmen wir den Dativ.
> Sehen wir eher die Verbindung zum Verb, übernehmen
> wir den Akkusativ.
>
> Ich hätte spontan gesagt: Das stört niemanden
> außer dich.
> Niemand außer dir ist so empfindlich.
> Niemand außer du/dir selbst kann das verstehen ...

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Re: Grammatik
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 14. März 2012 07:06

Guten Morgen,

gegen apodiktische Behauptungen sollte ein Blick in die Grammatik helfen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Grammatik
geschrieben von: huangdi ()
Datum: 14. März 2012 13:22

Zitat

nur weil zwei sich streiten, heißt das nicht, dass beide Recht haben

Ja, das ist im Grundsatz richtig. Wer hat dann Recht?

1) Nicht-Muttersprachler haben nie Recht, das ist ein allgemeiner linguistischer Grundsatz und ist nicht persönlich zu nehmen.

2) Der Muttersprachler hat immer Recht - genauso ein allgemeiner linguistischer Grundsatz, den man nicht persönlich nehmen sollte,

3) Wenn sich zwei Muttersprachler streiten, was richtig ist oder nicht, dann handelt es sich um Fälle, wo der eine so und der andere so sagen kann; das sind Fälle von Gebrauchsschwankungen, so wenn man z.B. bei einem Verb wie ändern manchmal mehrere Präpositionen gebrauchen kann. Allerdings muss man dabei beachten, dass das Ganze nicht nur eine Frage der Form, also der Grammatik, sondern auch eine solche des Stils ist.

Nicht immer ist eine Form, die ich alternativ zu einer anderen gebrauchen kann, in jedem Fall "guter" oder angemessener Stil.

4) Mit Nicht-Muttrsprachlern braucht man sich überhaupt nicht über schwankende Verwendungsmöglichkeiten in der deutschen Sprache streiten; sie gelten als nicht "kompetent" genug (siehe Punkt 1).

Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

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Re: Grammatik
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 15. März 2012 06:19

Guten Morgen,

auch dieser Strang nimmt mal wieder eine lustige Wendung.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.13 05:36.

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Re: Grammatik
geschrieben von: alex1 ()
Datum: 06. Juni 2013 03:15

"Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".

Das Wort "nichts" hat keine Bedeutung (zwar hat es einen Sinn; aber "Sinn" heißt nicht "Bedeutung" -- vgl. Freges berühmte Arbeit, "Sinn und Bedeutung"). Deswegen ist der Satz "das Nichts ist auch ein Etwas, nämlich Nichts" falsch. (Ebenso falsch ist der Satz "Sherlock Holmes ist etwas, nämlich, Sherlock Holmes".)

Allerdings ist der Satz "Es gibt nichts, das wirklich nichts ist" offensichtlich wahr, weil dessen Gegensatz, "Es gibt etwas, das wirklich nichts ist" (d.h., "es gibt etwas, das wirklich nicht etwas ist") offensichtlich falsch ist.

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Re:Zitate zum "NICHTS"
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 06. Juni 2013 07:01

Guten Morgen Alex,


„Kunst ist, aus Nichts etwas zu machen und es zu verkaufen.“
Frank Zappa

Hier ist ein Link für dich:


[www.martinschwarz.ch]

MfG: Milorad

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Re: "Außer Busse"
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 06. Juni 2013 07:15

Tommy schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> War vorige Woche im Moseltal und sah da ein Schild
> mit dem Text:
>
> Ausser Busse. Es handelt sich hier um Durchfahrt
> für Autos.
>
> Sollte es nich heissen: Ausser Bussen?
>
> Ausser regiert den Dativ. Busse ist Plural, dativ
> + n= Bussen
>
> Habe ich recht??
>
> Grüsse aus Schweden
>
> Tommy



Guten Morgen Tommy,

der Text auf dem Schild "Außer Busse" ist meiner Meinung nach zweideutig:

a) (Alle Fahrzeuge) außer Busse oder
b) (Keine Fahrzeuge) außer Busse

Ich hätte Angst vor einem Unfall.

MfG: Mile



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.06.13 07:16.

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Re: "Außer Busse"
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 06. Juni 2013 11:37

Hallo Alex,

ist das "Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts" - nicht aus dem Jugendbuch "Nichts" (von J. Teller)?

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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