Hallo, liebes Forum,

eine Sache beschäftigt mich im Moment sehr.

Gibt es eine verständliche Regel wann ich "dem" oder "den" bzw.
"wem" oder "wen" und "ihn" "ihm" einsetze?

Bsp. Ich sage ihm bescheid.

Danke für Antworten

spicy

Hallo,

der Kasus hat eine ganz klare semantische Bedeutung.

Der Dativ ist nicht so direkt und manipulativ wie der Akkusativ.
Der Akkusativ ist meist mit Bewegung und Manipulation (Arbeit an etwas)
verbunden. Etwas wird im Akkusativ verändert.
Das ist auch der Grund warum im Passiv etwas "wird".
Ich schreibe einen Brief.
Der Brief wird...
Er wird geschrieben.
Ich "manipuliere" den Brief. Ich bewege etwas. Ich schaffe, verändere etwas, etwas "wird".

Ich schreibe ihm den Brief. Ich verändere ihn nicht. Ich "manipuliere" ihn nicht, sondern er empfängt nur etwas von mir. Er ("ihm") ist der
Empfänger. Der Mensch wird auch nicht geschrieben.

viele Grüße
Karsten Fink

Ich habe so die dunkle Ahnung, dass deine Erklärung zu kompliziert ist, Karsten.
Oder, Spicy, hast du schon mal was von Akkusativ und Dativ gehört?
Wenn ja, entschuldige bitte.
Will nur behilflich sein ...
Franziska

Franzika, wenn du deine Schüler
intellektuell so überschätzt,
warum schlägst du dich denn dann
mit denen herum?

Gruß

Karsten Fink

Och Karsten, ich liebe meine Schüler! Und ich versuche mich auf ihre Fragen einzustellen und mich in sie hineinzuversetzen. Auch in diesem Fall. Ich glaube allen Ernstes, dass Spicy im Alltag "den" und "dem" hört und eben nicht die Regeln dafür kennt. Was ich voll verstehe, denn nur im Unterricht tauchen ja die entsprechenden Begriffe und Regeln auf, und man kann ja auch im Alltag ohne Lehrer was lernen. Etwas. Und wenn das auf ihn zutrifft, dann ist deine Antwort eben einfach der Hammer, verstehst du? Darum mein Einwand.

Franziska

Nö.

Schade.

Franziska,
du hast ja so Recht. Karsten, man muss sich auf seine Schüler einstellen. Hier wurde eine Frage gestellt, und Franziska hat genau die richtige Antwort getroffen, bzw. sie hat ganz richtig erkannt, wo das Problem liegt. Nicht jede Erklärung ist für jeden Schüler gut bzw. hilft ihm, und man muss sich doch auch im Lehrer(innen)alltag auf die verschiedensten Zielgruppen einstellen, jedenfalls geht mir das so.
Franziska, wo unterrichtest du denn? Mir scheint, so wie du schreibst, dass du einiges draufhast und bestimmt guten Unterricht machst.
Viele Grüße
J.

Ach danke Jürgen, das ist aber nett. Ich bin zurzeit bei einer Schule in Tempelhof, aber ich will hier keine Werbung oder so was machen. Na jedenfalls in derselben Stadt wie du!
Und es macht mir seit über 17 Jahren immer noch Spaß Ausländern meine Sprache ein bisschen näher zu bringen.
Nur dem armen Spicy kann ich hier nicht so auf die Schnelle helfen, das traue ich mir nicht zu. Ein Stündchen mit Tafel müsste es dann schon sein.
Tschüss!
Franziska

weiß nicht, ob Dir das was hilft, ist eher für Deutschsprechende (so viele verstehen das nicht!), aber wenn Du einsetzten kannst MICH/DICH (4 Buchstaben), dann 4.Fall/Akkusativ; wenn Du einsetzen kannst MIR/DIR (3 Buchstaben), dann Dativ/3.Fall!!!! So wurde uns das in der Volksschule beigebracht.


Herzliche Grüße aus Wien, Delphine

Franziska schrieb:
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> Och Karsten, ich liebe meine Schüler! Und ich
> versuche mich auf ihre Fragen einzustellen und
> mich in sie hineinzuversetzen. Auch in diesem
> Fall. Ich glaube allen Ernstes, dass Spicy im
> Alltag "den" und "dem" hört und eben nicht die
> Regeln dafür kennt.

Danke für eure Antworten, aber eine "leicht verständliche" Erklärung war nicht dabei :-(

Okay, Spicy, möchtest du grundsätzlich den Unterschied zwischen Akkusativ (den, ihn ...) und Dativ (dem, ihm, der Frau ...) hören? Du hast bisher keine kurze Antwort darauf bekommen, weil es keine kurze Antwort gibt. Die ganze deutsche Grammatik baut auf diesen Unterschieden auf, entschuldige, wenn das also nicht so leicht ist. Hilfreich wäre es zu wissen, ob du Deutsch mit einem Buch, mit einem Deutschkurs gelernt hast oder mit deinen Freunden und Kollegen ohne Grammatik. Dann tauchen eher solche Grundsatzfragen auf.
Lass es mich ganz oberflächlich versuchen:

Den Akkusativ benutzt du, wenn du ein direktes Objekt im Satz hast. Beispiele:

Ich sehe ihn/den Mann.
Ich fotografiere sie.
Ich kaufe es.
Wen siehst du? Seinen Freund.
All diese Formen nennen wir Akkusativ:
ihn, den Mann, sie, es, Frage: wen.

Mit dem Dativ ist es schon ein bisschen komplizierter. Oft ist ein so genanntes indirektes Objekt damit gemeint, eine Person zum Beispiel, die etwas von mir bekommt bzw. der ich etwas gebe. Beispiele:

Ich gebe dem Mann einen Schlüssel.
Dem Mann=Dativ, einen Schlüssel=Akkusativ

Sie zeigt ihrer Schwester das Fahrrad.
Ihrer Schwester=Dativ

Wir bringen den Leuten Kaffee.
Den Leuten=Dativ
Frage: Wem bringt ihr den Kaffee?
Wem zeigt sie das Fahrrad?
Die Frage im Dativ also mit wem.

Das war die Basis.

Leider gibt es aber jede Menge Verben, die eine Akkusativ- oder Dativergänzung haben, ohne dass es eine richtige Logik dahinter gäbe.
Da muss man dann leider auswendig lernen, dass dieses oder jenes Verb eben mit D oder A geht.
Beispiele:

Ich frage dich. Akkusativ.
Ich antworte dir. Dativ.

Ich sage dir Bescheid gehört noch zu den verständlichen Verbindungen, weil hier eine Richtung, ein Geben zu ahnen ist, wie bei vielen Dativverben aus meiner Basiserklärung.
Dazu gehören auch
geben, schenken, zeigen, helfen, bringen, machen:
Ich mache mir/dir/ihm jetzt einen Kaffee.

Kannst du damit was anfangen?

Franziska

Vielleicht ist "antworten" aus "Antwort geben" entstanden, wobei man dann den Dativ übernommen hat, da man das 'Geben' noch immer dahinter vermutete?!

Ja, da könntest du Recht haben!

Franziska schrieb:
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> Kannst du damit was anfangen?
>
> Franziska

Ja, Danke!!

Zu Franziska und Jürgen (nur so ganz nebenbei):

Bei Euch wird ja gewaltig geraspelt...!

Wieso? Find ich nicht! Was überhaupt geraspelt? Karotten?

Genau, versteh' ich auch nicht! Ich rasple nicht. Oder heißt es: Ich raspele nicht? Da haben wir ja doch noch ein sprachliches Problem gefunden!
Und Franziska, sieh mal an: schon wieder fast zur gleichen Zeit aktiv! Schöne Grüße!
j.

Ja, wie nett! (Säusel, Istegal zuliebe ...)
Ich rasple auch nicht; hier wird nicht geraspelt, sondern hart gearbeitet, wir opfern wichtige und rare Sonnenstrahlen, um der Menschheit Deutschprobleme zu ersparen, unglaublich heldenhaft, ja so isses!
Dass ich gerade vom fröhlichen Ausflug zu einem Kinderbauernhof zurückkomme, wird hier besser nicht erwähnt ...
Arbeit, jawoll!
F.

Keine Karotten, Süssholz, Kinder... Süüüssholllzzz!! :)

Istegal