Hallo,

"etwas als Mechanismus zu sehen" heisst mechanistisch.
Dann kann man das Wort organistish erdenken, indem
man darunter "etwas als Organismus zu sehen" meint?

Ukjohnoske,

ist das wirklich so, dass "mechnistisch" bedeutet "etwas als Mechanismus
sehen"? Ich denke nicht, weil
die Worte mit '-ist' eine bestimmte Bedeutung haben, nämlich,
dass man etwas übertreibt (negativ gesehen) oder etwas
wiederholt (positiv gesehen).
Ein Marxist ist jemand, der immer im Sinne von Marx denkt.
Ein Kapitalist ist jemand, der immer im Sinne des Kapitals denkt.
usw.
Du kannst aber weniger einfach eigene Worte im Deutschen bilden.
Das geht eher im Englischen, vieleicht auch in deiner Sprache,
weiß ich aber nicht genau. Ich weiß aber, dass das Deutsche
eine Sprache ist, die immer das genaue Wort, den passenden Ausdruck für eine Situation verlangt.

Gruß aus Bonn
Karsten Fink

Hallo Karsten Fink,


Vielen Dank fuer die Aeusserung.

Nach Deiner Wendung kann man das Wort "mechanistisch"
umschreiben wie:


auf die Weise des Manmes, der immer im Sinne des Mechanismus denkt.

Meie Frage ist dabei:

Kann man das Wort organistisch als

auf die Weise des Mannes, der immer im Sinne des Organismus denkt

nicht erdenken?

Ich vermute jetzt, dass es ganz unproblematish
ist.

Mit den vorhandenen Woertern genau auszudruecken
ist wichtig. Aber, es ist wichtiger, die
Muttersprache immer ausdrucksfaehiger zu machen.
Lang lebe Deutsch!

Gruesse

Ukjohnoske

Naja, das Bergriffspaar organistisch-mechanistisch ist in der Philosophie (und der Linguistik) schon lange etabliert, das braucht man nicht neu zu erfinden... :-) An Karsten: Das Suffix -istisch an sich wertet nicht ab und beschönigt nicht, wenn es sich lediglich an einen schon bestehenden "Ismus" anschließt: dadaistisch, euphemistisch, aphoristisch. Es ist m. E. nicht ganz unproblematisch, morphologischen Elementen (z. B. Affixen) unveränderliche Grundbedeutungen zuzusprechen - welche Grundbedeutungen hätte z. B. die deutsche Vorsilbe 'ver-'?

Gruß,

Klaus

Hallo Ukjohnoske,

ja, hoch lebe die lebendige deutsche Sprache.

Doch leider ist sie nicht lebendig.

Ein Beispiel: das Wort "lernen".

Es bedeutet nur den Erwerb von (intellektueller) Erfahrung, mehr nicht.
Das Englische ist da ganz anders. Es fasst, so meine
Beobachtung, ich will niemandem an die Leber,
in einem Worte viel mehr, ist also eine
außerordentlich flexible Sprache.
Learning by doing!

Leider ist das nun mal nicht so im Deutschen.
Leider, leider.
Gruß
Karsten Fink