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an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 25. November 2005 23:04

Lieber Jülirö und Michael!

Ich hatte auch gedacht, dass es bedeutet etwas Nutzloses, aber hoffte, dass lieber nicht, weil so ist das Gedicht unübersetzbar auf ungarisch. Es sieht so aus, dass das Gedicht spricht über Daniel Cohn Bendit, im Jahre 1968. Er hat gesagt diese Redewendung, mit Schlag auf das Wasser, und Celan reagiert scharf mit Wassermetapforen.



Also Wasserschabracke (was für ein Wort!), und Schwimmtrense!, Wenn ich mit Wasser übersetze, dann es bedeutet auf ungarisch nicht's, weil etwas Nutzloses machen kann ich nicht mit dem Wort Wasser übersetzen.
Mit halbnahe, und mit Levade bin ich schon fertig.
Aber in der Übersetzung kann ich nicht das originalles Text wiedergeben , mit Schlag ins Wasser, obwohl davon folgen die Wasser-Metaphoren. Es ist sicher, dass in selben Tag hat Celan in FAZ zwei Artikel gelesen, eine davon war über die Wiener Spanische Reitschule geschrieben, zweite über Ausweisung Daniel Cohn Bendit's. Das Gedicht sollte auch ironisch sein, und vieleicht ein wenig Mitleid gibt es auch drinnen. Und noch was, er war damals schon krank, freie Assotiationen waren alltägliche bei ihm.
Ajaj, habe ich Kopfweh gehabt heute abend, müsse ich diese Aufgabe aufhören, bis ich seelisch gesund bin, wenn es stimmt noch.:) Vielleicht sollte ich eben Daniel Cohn Bendit fragen, wie interpretiert er dieses Gedicht.

Schöne Grüsse:
Judit



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.05 19:46.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 26. November 2005 01:13

Liebe Judit,

kannst du bitte noch etwas den Kontext erläutern? Was geschah mit Cohn-Bendit an diesem Tag im Jahre 1968? Wurde er aus Frankreich ausgewiesen?
Es scheint mir wirklich eine gute Idee, ihn selber zu fragen. Er kennt das Gedicht sicher, da es ihn betrifft, und er dürfte etwas dazu zu sagen haben.
Gruß és jó éjszakat

Jürgen

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 26. November 2005 06:49

Szia Jülirö!

Ja, es wurde aus der Frankreich eben in der Frühling 1968 ausgewiesen. (Revolutionsfrühling, er war damals extrem link, und viel zu aktiv dort) Was meinst Du, wie könnte ich Ihn erreichen? Ich habe eine Email-Adresse gefunden, aber es gehört zu EU-Parlament, dort wäre nicht das beste Idee ihn zu stören, glaube ich.
Gruss
und guten Morgen!
Judit



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.11.05 11:15.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 26. November 2005 09:36

Guten Morgen Judit,

welches Bild, welches Foto in der FAZ hat Celan vor Augen? Zu den starken, bleibenden Bildern der Studentenrevolte 1968 in Paris gehören Wasserwerfer, Barrikaden und umgestürzte Autos.

Von Daniel Cohn-Bendit gibt es ein verbreitetes Bild, wo er klein, schmal, lächelnd vor einem Polizisten steht, dessen schwarzer Helm mit einer Art Trense gehalten wird. Seine Lederjacke erinnert an eine Schabracke. Cohn-Bendit scheint - wie ein Pferd bei der Levade - kurz davor zu sein (halbnah), sich auf die Hinterbeine zu stellen. In diesem Bild - wenn es das Foto war, das Celan in der FAZ sah - fehlt das Hankenmal.

Trense, Schabracke, Levade, Hankenmal und zäumen sind Begriffe aus der Pferdezucht.



Es fehlt ein Materialienband, der uns die Bilder zeigt, die Celan vor Augen hatte.

Mit freundlichen Grüßen
Michael

Michael Redeker

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 26. November 2005 10:23

Guten Morgen, Michael!

Ich habe gelesen, dass die Zeitung war die FAZ vom I./2.6. 1968- der Artikel Klassische Reitkunst von Maria von Loesch, und Revolutionärer Frühling: auf der gleichen Seite endet so: "Conh-Bendit, blaue Augen, leicht verwirrte Wimpern, rotblondes Haar, Stoppelbart, schwenkt ein paar weisse Blätter" Also ich weiss nicht, ob es ein Photo auch wäre dort gewesen. Ich versuchte vom Faz Archiv fragen, aber im Internet haben sie die Artikeln nur ab 1993, schade.
Aber das Photo ist typisch, er war damals wirklich ähnlich an einem frechen Pferd, der eben bei der Levade steht.
Aber was soll ich mit Wasser zu tun? (Schwimmtrense, u.s.w.)
Schönen Dank für das Photo, es gefällt mir, und es war für mich unbekannt. Im Jahre 1968 war die ungarische Presse gar nicht frei, wir wussten sehr geringste Informationen über die Weltgeschichte, noch dazu wir waren beschäftigt mit Tschechoslovakei, es war eben genug stressig für uns damals.
Noch etwas: halbnah- ist es ein Wort vom Kinowelt, also ein Blickpunkt, nicht Total, also fast ein Totalbild, nicht wahr? Sie interpretieren es anders, jetzt bin ich wieder verwirrt. Sicher haben Sie Recht, und ich irrte mich.

Schöne Grüsse
Judit



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.11.05 10:31.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 27. November 2005 09:26

Guten Morgen, Michael, und Jülirö!

Es war eine konkrete Frage: halbnah- kann ich es so verstehen, wie eine Kamera nähert sich zu etwas, oder hat es eine konkrete Bedeutung (nähmlich in meinem grossen Wörterbuch finde ich nicht dieses Wort) als etwas kommt gleich.
An Jülirö, wer spricht ein wenig ungarisch:
közeledö? (also es steht vor uns gleich) stimmt es?

Ich frage deswegen, weil ich habe schon etwas anderes gedacht, und fürchte, dass es stimmt endlich nicht. Also ich meine, dass wir sehen ein Pferd mit Hankenmal, und im Hankenmal ist ein schwarz-weiss Bild gezeichnet, skizziert, wie in einem Film, über ein empörendes Pferd.

Mit schönen Grüssen:
Judit



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.05 09:33.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 27. November 2005 14:32

Guten Tag Judit,

"halbnah" kann einen Blickpunkt, eine Perspektive bedeuten. Ja.
(Auch das Bild oben ist aus einer halbnahen Perspektive.)

Es wäre wirklich sehr hilfreich, wenn jemand in einer Uni-Bibliothek Zugang zu der archivierten FAZ vom 1./2.6.1968 hätte und uns die Fotos zu den beiden Artikeln beschreiben könnte.

Ich bin sicher, dass sich Celan manchmal von konkreten, starken Bildern beeindrucken ließ.

Mit freundlichen Grüßen
Michael



Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.05 15:38.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: jülirö ()
Datum: 27. November 2005 15:23

Hallo Judit,

halbnah ist sicher Filmsprache, aber es wird auch außerhalb dieses Kontextes verstanden. Es gibt dort Totale, Halbtotale, Nahaufnahme, Halbnahaufnahme etc. Es ist beim Übersetzen aber nicht notwendig, meine ich, die Filmsprachenherkunft zu verdeutlichen, denn es ist ein alltagssprachlicher Begriff.

"közeledö" passt m.E. nicht, denn es heißt "herannahend", "bevorstehend". Im Deutschen hat es nicht den Aspekt der Veränderung. Es ist halbnah, statisch, ohne Veränderung. Ein Foto kann jemanden halbnah zeigen, das ist etwas anderes als sich nähernd. Kann man nicht einfach "fél közel" sagen, oder ist das zu wörtlich übersetzt?

Grüße

Jürgen

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 27. November 2005 18:49

Jülirö!

félközel, geht auf ungarisch nicht, közelkép (Nahbild) so würde gehen.Aber ich habe etwas gedacht, aber es kann ich nich auf Deutsch, aber ich werde dir schicken, gut? Also ich sprach mit einem Freund, der hat schon 3 Filme gedreht und noch dazu schreibt Gedichte, er hat mir geholfen, er hat eine Idee gehabt.
Grüsse:
Judit
ps: noch etwas.
wenn es ein alltägliches Begriff, wieso finde ich es nicht in keinem Wörterbuch?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.05 18:59.

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Re: an Jülirö und an Michael
geschrieben von: mezeijudit ()
Datum: 28. November 2005 08:47

Szia Jülirö!

Ich schicke es noch nicht, es ist noch immer nicht genug gut.
Die Amerikaner verstehen wieder weniger, sieh mal:

the mark on your flank, colorless
sketches the com-
ing levade.


Noch dazu auf ungarisch gibt's kein Wort auf farblos, ein Photo ist entweder schwarz und weiss oder farbig.

Schöne Grüsse:
Judit

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