Der Genitiv von Eigennamen ist kompliziert. Wie sagt man zum Beispiel richtig, mit -s oder ohne: "Die Brücke des Heiligen Lüdowigs" oder "Die Brücke des Heiligen Lüdowig", "die Einwohner des schönen Wiens" oder "die Einwohner des schönen Wien"?

Guten Morgen Johanna,

m. E.: mit Artikel ohne 's', ohne Artikel mit 's'.

"Die Brücke des Heiligen Lüdowig", "die Einwohner des schönen Wien".

Zum Genitiv hier zwei Links:

Geographische Namen

und

Personennamen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Gilt das auch für Ländernamen und Kontinente: "Die Welt des alten Europa, die Menschen des heißen Afrika, die Bevölkerung des gemühtlichen Belgien und die Flora des Iran"?

Guten Morgen Johanna,

ja. Schauen Sie zur Ergänzung in diesen Link zum

Gebrauch der Artikel bei Eigennamen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Gratuliere, Herr Redeker, endlich einmal jemand, der das richtige Deutsch beherrscht.
LG
Herbert.

Von M. Redeker geschrieben:
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Guten Morgen Johanna,

m. E.: mit Artikel ohne 's', ohne Artikel mit 's'.

"Die Brücke des Heiligen Lüdowig", "die Einwohner des schönen Wien".
_______________________________________________________________________


Ja, also:

a) Die gestrige Rede eines großen Goethe(s), der die Gedanken des bereits gestorbenen Shakespeare(s) nicht begriffen hat, ist zu veröffentlichen/ kann veröffentlicht werden!!!

Auch wenn beide Eigennamen, d.b. "Goethe und Shakespeare", mit vorangestellten Artikeln verwendet werden, wäre es auch - grammatisch - zulässig, noch hier die Genitiv-Endung (-s) zu benutzen?

Ohne Artikel mit '-s' (JA) X ??? Mit Artikel mit '-s' (Ja oder Nein) ???

MfG

Bonee

Guten Abend Bonee,

an den Artikeln vor den Eigennamen ist der Genitiv erkennbar, daher ist das "s" unnötig.


(Ich würde eine Wendung "die Gedanken des bereits gestorbenen Shakespeare" so auch nicht formulieren. Ein bereits Gestorbener hat keine Gedanken mehr.

Die Rede Goethes, der Shakespeare nicht verstanden hat, kann veröffentlicht werden.)



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Guten Abend,

herzlichen Dank an Michael Redeker für die sehr "navigationssichere" Beantwortung der die Genitivbildung betreffenden Fragen.
Auch mich stört der stark zunehmende Gebrauch doppelter Genitivbildungen: des Vatikans, des Irans.....usw.
Dennoch überkommen auch mich Zweifel, wenn ich formulieren sollte: "Links des Rhein" oder "oberhalb des Neckar".Gibt es eine Regel, warum es "westlich des Irak" aber gleichwohl "am Unterlauf des Mains" heißen soll? Ist das alles dem subjektiven, persönlichen Geschmack (sprich: dem Sprachgefühl) überlassen?

Mit freundlichen, gleichwohl ratlosen Grüßen

Friedhelm Possemeyer

Beides geht:

- "Die Leiden des jungen Werthers" lautet der ursprüngliche Titel des von Johann Wolfgang von Goethe verfassten Briefromans.

- Johann Wolfgang von Goethe:
"Die Leiden des jungen Werther"

Wie schrieb bitte Goethe den Genitiv des Eigennamen im Titel seines Briefromans? Mit oder ohne -s?



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.06.14 05:44.

Guten Morgen zusammen,

der Gebrauch des Genitivs ist tatsächlich nicht eineindeutig geregelt. Somit ist es in vielen Fallen dem persönlichen Stil oder Sprachgefühl überlassen, ob man ein "s" schreiben oder nicht schreiben will.


Geographische Namen mit Artikel:

Zitat

Die Genitivendung s kann bei vielen (vgl. Wörterverzeichnis) mit Artikel verwendeten geographischen Namen auch weggelassen werden.

Geographische Namen ohne Artikel:

Zitat

Wenn sonst artikellose Eigennamen mit einem Artikelwort verwendet werden, fällt im Genitiv die Endung s häufig weg

.


Die Wörter "kann" und "häufig" erlauben beides.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Sehr geehrte Damen und Herren,
meine Frage bezieht sich auf die Genetivbildung bei Eigennamen.
Konkret geht es um folgende Frage:
"Schmalenbach Institut" ist der Eigenname eines Hochschulinstituts. Ein Einladungsbrief soll unterschrieben werden mit:
a) die Leitung des Schmalenbach Institut
oder
b) die Leitung des Schmalenbach Instituts.
Die Frage ist also, ob mit oder ohne "s".
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hede Helfrich

Nun ja, wie ist es damit:

"die Atomreaktoren des Iran"

vs.

"die Atomreaktoren des Irans"?

Man könnte zwar Beides verwenden, aber es gibt doch eine Regel, die besagt, dass man bei Fremdwörtern das Genitiv-s meist weglässt.

Ich selber würde eher die erste Version verwenden; aber was in diesem Falle "richtig(er)" ist oder nicht, sollte letztendlich nur der mehrheitliche Sprachgebrauch entscheiden. Letztendlich sollte man auch nicht alles regeln wollen, auch im Bereich der Grammatik nicht, und stattdessen anerkennen, wenn der Gebrauch "schwankend" ist. Das ist gute linguistische Praxis.

Guten Morgen Hede Helfrich

"die Leitung des Schmalenbach Instituts".

Es gibt keinen grammatischen Grund, das Genitiv-s bei Institut auszulassen.


Allerdings würde ich nicht die Variante mit "-es" benutzen.


Schauen Sie sich hier Beispiele an: "die Leitung des Goethe-Instituts".


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Das Thema für meine Bachelorarbeit solllauten: Validierung des Molekular Detektion System
Hier nun mit oder ohne s? Molekular Detektion System ist der Eigenname. Anführungszeichen ?

Guten Tag Lena,

schauen Sie in Ihrer Sekundärliteratur nach Arbeiten mit ähnlichem Thema.

Ich würde es so schreiben:

"Validierung des Molekularen Detektionssystems".



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Im Internet kann man viele Beispielsätze mit "Molekulares Detektionssystem" finden:


- Molekulares Detektionssystem erhält AOAC-Validierung für Salmonellen-Kit

- 3M bietet seit Dezember 2011 das molekulare Detektionssystem für gefährliche Krankheitserreger in der Lebensmittelverarbeitung wie Salmonellen, E. coli O157 und Listerien weltweit an. (Logo: 3M)

- Seit Dezember 2011 ist das 3M Molekulare Detektionssystem für gefährliche Krankheitserreger in der Lebensmittelverarbeitung wie Salmonellen, E. coli O157 und Listerien weltweit erhältlich.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.14 08:32.

Redeker, Bangkok schrieb:
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> Guten Morgen Hede Helfrich
>
> "die Leitung des Schmalenbach Instituts".


> Allerdings würde ich nicht die Variante mit "-es"
> benutzen.


> Mit freundlichen Grüßen


Hallo Michael,

nach DUDEN sind beide Genitivformen korrekt: des Institutes , Instituts. Du würdest die Variante mit -es nicht benutzen. Gibt es einen Grund dafür? Im DUDEN steht die Variante mit -es sogar an erster Stelle. Geht es hier um eine von Duden empfohlene /alternative Schreibung oder um eine reine Geschmackssache? Ich würde auch bei "des Goehte-Instituts" die Variante mit -s bevorzugen.

Beispiele im Internet:

- Die Leitung des Goethe-Institutes bezeichnet das Prüfungsergebnis als akzeptabel. Die Thaifrauen, welche die Prüfung nicht bestanden haben ...

- Kindergarten des Institutes Santa Christiana

MfG



8-mal bearbeitet. Zuletzt am 24.12.14 12:38.

Hallo in die Runde,

auch wenn dieses thema schon älter ist, habe ich es bei meiner Recherche in Google gefunden.

Wir diskutieren hier gerade, ob ein Vereinsname auch ein Eigenname ist.
Beispiel: Premiere des Märchens des Müncher Theater- und SchauspielvereinS e.V.
Mit dem S oder ohne?

Würde mich freuen, wenn uns das jemand beantworten könnete

Guten Abend Herr Schmidt,


ich würde das Genitiv-s bei "des Müncher Theater- und Schauspielvereins e.V." schreiben.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Guten Tag Herr Redeker

Schreibt man: Der Koch des Restaurants Traube oder des Restaurant Traube?

Danke für die Klärung

Fritz Lanz