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Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 16. Januar 2009 21:19

Mitarbeiter auf einen Fortbildungskurs zu schicken, das kostet die Firma oft viel.

Dieser Satz ist so richtig, weil man "kosten" mit zwei Akkusativen verwendet.

Aber ich finde das unlogisch. Ich finde, man sollte hier auch mit Dativ sagen können:

"Das kostet der Firma viel."

Kann man das?

Und wieso gibt es überhaupt diese Verben mit zwei Akkusativen, wie z. Bsp. kosten, lehren, undsoweiter?

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 16. Januar 2009 21:31

Warum findest du, dass man das auch mit dem Dativ sagen kann? Man fragt doch "Wen kostet das etwas?" und nicht "Wem kostet das etwas?"

Vielleicht hilft es dir, einige andere Sätze mit kosten + Dativ zu sehen:

Es kostet mir viel Geld.

Es kostet ihm viel Überwindung.

Ich denke, gerade wenn man das Personalpronomen in den Dativ setzt, erkennt man als Muttersprachler (ohne Regeln dafür nachschlagen zu müssen), dass kosten + Dativ falsch ist. Da schreit das Sprachgefühl in mir ganz laut "Au, bitte nicht." ;)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Wladi ()
Datum: 17. Januar 2009 00:36

In einer Anwaltskanzlei hörte ich neulich:"Das kostete Ihnen viel Zeit."
Vielleicht ginge das bezüglich der Vergangenheit, wenigstens umgangssprachlich?

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 17. Januar 2009 04:31


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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 17. Januar 2009 10:47

Guten Morgen!
Es ist interessant zu erfahren, dass "kosten" auch mit Dativ stehen kann. Das doppelte Akkusativ könnte noch aus dem Indogermanischen stammen, weil es auch - glaube ich - im Russischen so ist, aber im Slowenischen ganz bestimmt. "Te besede te lahko stanejo slu¸bo" (Aus dem Wörterbuch der slow. Gegenwartsprache)("Diese Worte können dich deinen Arbeitsplatz kosten.") In der ungarischen Sprache, die nicht dazugehört, wird Dativ gebraucht. "Ez nekem sok pénzbe került." "Das hat mir viel Geld gekostet."
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 17. Januar 2009 11:33

Hallo,

laut Wörterbuch der Sprachschwierigkeiten ist der Dativ möglich, aber weniger üblich. Ich z.B. würde nie so sprechen und würde auch behaupten wollen, dass man in meiner Region so nicht spricht.

Die Frage ist also auch, ob das noch aktueller Sprachgebrauch ist und ob das vielleicht nur landschaftlich begrenzter Sprachgebrauch ist? (E.T.A. Hoffmann und Th. Mann - die anderen kenne ich nicht - vertreten ja nun nicht gerade das Gegenwartsdeutsch.)

Mal sehn, ob ich dazu noch was finde.

jero
www.cafe-deutsch.de

PS: Charlotte, wenn du magst, ich hätte da ein Arbeitsblatt zum Zustandspassiv für dich (Schreib mich einfach über meine Homepage an!).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.09 11:40.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 17. Januar 2009 11:39

Redeker schrieb:
-------------------------------------------------------
.....
> Und drunter steht noch eine NB: Die Konstruktion
> mit Dativ wird nicht von allen Grammatiken als
> korrekt akzeptiert.
> .....



So viel zum Thema "Wer bestimmt eigentlich, was Standarddeutsch ist?"

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 17. Januar 2009 12:03

Hallo, Jero!
Ich hätte das wirklich gern, aber leider konnte ich das nicht finden.
Charlotte

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 17. Januar 2009 12:45

(Sorry, dass ich das hier mit Charlotte bespreche, aber ich möchte meine E-Mail-Adresse nicht einfach hier veröffentlichen (Spam). Du musst auf meiner Homepage im Impressum nachschauen und kannst dort z.B. das Kontaktformular benutzen.)

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 17. Januar 2009 15:43

jero schrieb:

> So viel zum Thema "Wer bestimmt eigentlich, was Standarddeutsch ist?"
>

Im Alltag: Rez. Duden "Grammatik der deutschen Gegenwartssprache.
(Unter dem Link liegt eine Rezension der 5. Auflage der Duden-Grammatik, wir sind mittlerweile bei der 7.)

und

ein Diskussionspapier der Uni zu Köln:

"Standard und Variation: Norm, Autorität, Legitimation":

"Für standardsprachliche Normen sind nun Sprachnormautoritäten charakteristisch, denen von Berufs wegen Sprachkorrekturen erlaubt oder sogar geboten sind. Die vielleicht wichtigsten sind die Lehrer, denen die Vermittlung der standardsprachlichen Norm in der. Schule obliegt. Weiter gehören zu diesen Normautoritäten Amtsvorsteher, die z.B. ihre Sekretärin korrigieren, Verlagslektoren, früher auch Drucker, die Autoren korrigieren, oder Redakteure und Direktoren in den Massenmedien. Sie alle sorgen für Normbefolgung in der Arbeitswelt. All diesen Sprachnormautoritäten ist die Kontrolle des Sprachhandelns ihrer Subjekte keineswegs freigestellt; sie sind vielmehr dazu verpflichtet. Ein Lehrer oder Radiodirektor darf nicht einfach alle Abweichungen seiner Schüler bzw. Sprecher vom Standard fröhlich hinnehmen, sonst verstößt er gegen seine - wahrscheinlich unausdrücklichen - Dienstpflichten."



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.09 15:57.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 17. Januar 2009 17:57

Redeker schrieb:
-------------------------------------------------------
.....
> ein Diskussionspapier der Uni zu Köln:
.....
> "Für standardsprachliche Normen sind nun
> Sprachnormautoritäten charakteristisch, denen von
> Berufs wegen Sprachkorrekturen erlaubt oder sogar
> geboten sind. Die vielleicht wichtigsten sind die
> Lehrer, denen die Vermittlung der
> standardsprachlichen Norm in der Schule obliegt.
.....



Na, das ist doch super. Ich danke für diese Klarstellung und bitte künftig meinen Ansichten nicht mehr zu widersprechen, denn Lehrer/Dozent bin ich auch. (Vorsicht, Satire!) ;-)

(Aber wenn sich nun Sprachlehrer auch nicht einig sind, wenn sich schon "Grammatiken" bzw. ihre Autoren und sogar Sprachwissenschaftler untereinander nicht einig sind??? ..... Es ging mir nur darum, auf diese Uneinigkeit hinzuweisen, weil an anderer Stelle gerade jüngst mehrfach nach dem Standard gerufen wurde. Müssen wir das schon wieder diskutieren? Ich hoffe nicht.)

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.09 18:07.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: suzana guoth ()
Datum: 17. Januar 2009 22:44

Hallo!
Leider muss ich mich korrigieren. Im Russischen steht nach "kosten" nur ein Akkusativ. Statt "kostete mich" steht Dativ.
Gute Nacht
Charlotte

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 18. Januar 2009 17:40

Ich würde "kosten" auch nur mit zwei Akkusativergänzungen verwenden,
musste mich aber auf dieser Seite eines Besseren belehren lassen.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 18. Januar 2009 21:21

Anna 2 und andere:

Sprachgefühl hin und her, mit dem Dativ klingt es einfach logischer und einleuchtender, und da bin ich nun sehr beruhigt zu lesen,

dass es auch mit Dativ geht.

Herzlichen Dank an Alle!

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 18. Januar 2009 21:27

Tomas schrieb:
-------------------------------------------------------
> Anna 2 und andere:
>
> Sprachgefühl hin und her, mit dem Dativ klingt es
> einfach logischer und einleuchtender, und da bin
> ich nun sehr beruhigt zu lesen,
>
> dass es auch mit Dativ geht.
>
> Herzlichen Dank an Alle!




Naja, aber zu empfehlen ist es eigentlich ja nicht, denn es ist eher selten und womöglich sogar (ver)schwindend.

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 19. Januar 2009 11:34

Ich denke, die Dativ-Form ist unbedingt zu empfehlen,

weil sie zunächst die heile Welt rettet.

Wie, um Himmels Willen, kann man jemandem erklären, dass es auch Verben mit zwei Akkusativ-Objekten gibt?

Man kann nur sagen, solche Verben gibt es eben und Punkt.

Und daher ist es schön zu sehen, dass man zumindest "kosten" auch mit Dativ "machen kann".

Mir ging jetzt gerade durch den Kopf eine wilde Hypothese zum Entstehen dieser Zwei-Akkusativ-Verben. Vielleicht spielten am Ursprung hier auch zwei Infinitive eine Rolle, etwa:

Das kostet die Firma einen Mitarbeiterkurs zahlen zu lassen?

----

Man lehrte ihn das Schwimmen zu meistern?

Wobei diese Theorie zur Entstehung zweier Akkusative über einen weiteren Infinitiv getrennt zu sehen ist von der schlichten Verwendung

zweier Akkusative als Akkusativobjekt in Kombination mit prädikativem Akkusativ, etwa

Ich finde Salvador Dali ein Genie.

[culturitalia.uibk.ac.at]

nennen, heißen, taufen, schelten,

ABER eben auch: finden.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.09 11:41.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 19. Januar 2009 12:03

Franziska schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich würde "kosten" auch nur mit zwei
> Akkusativergänzungen verwenden,
> musste mich aber auf dieser Seite eines Besseren
> belehren lassen.



Hallo Franziska,

ich habe mir eben deine Liste angeschaut (ich dachte erst, mit "dieser Seite" meintest du unsere hier). Kann man deinem Link wirklich trauen? Z.B. entbinden und fragen mit 2 Akkusativobjekten?

a) Ich entbinde ihn von seinen Pflichten/ seiner Pflichten.

aber: Ich entbinde ihn seinen Pflichten. (wäre doch auch Dativ!)

[www.dwds.de]

b) Ich frage ihn (et)was. (Kann man für "etwas" etwas einsetzen?)

aber: Ich frage ihn die Vokabeln. (Ich frage ihn die Vokabeln ab.)

[www.dwds.de]

Hm und dann steht dort noch, es gäbe eine (angebliche) Tendenz, den vermeintlichen doppelten Akkusativ zugunsten Dativ + Akkusativ aufzugeben? (Wer hat diese Seite gemacht?)

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.09 14:14.

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Anmerkung zu Mailadressen [Re: Das kostet die Firma aber viel.]
geschrieben von: Redaktion ()
Datum: 19. Januar 2009 14:05

jero schrieb:
-------------------------------------------------------
> (Sorry, dass ich das hier mit Charlotte bespreche,
> aber ich möchte meine E-Mail-Adresse nicht einfach
> hier veröffentlichen (Spam). Du musst auf meiner
> Homepage im Impressum nachschauen und kannst dort
> z.B. das Kontaktformular benutzen.)
>
> jero
> www.cafe-deutsch.de

Deine E-Mail-Adresse steht doch auch in deinem Profil hier. Charlotte, einfach auf seinen Namen klicken :-)

Übrigens, jero, deine Mailadresse steht auf deiner Homepage im Impressum doch auch im Klartext. Hier hingegen ist sie in deinem Profil immerhin durch numerischen HTML-Code verschleiert. (auch wenn man hier im Text mit dem Editor die Mailadresse mittels des Mail-Icons oder, von Hand getippt, eingeschlossen in
  [ email ]abc@xyz.de[ /email ] 
(dann ohne die Leerzeichen)
einfügt, wird die Adresse durch numerischen HTML-Code verschleiert).

Man kann das jeweils sehen, wenn man sich die jeweilige Seite im Quellcode ansieht (also so, wie sie eben auch ein SpamBot üblicherweise sieht)

Jürgen

Online-Redaktion deutsch-als-fremdsprache.de
[www.iik-duesseldorf.de]

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: jero ()
Datum: 19. Januar 2009 14:18

Hm,

wundert mich, was du da schreibst, Jürgen, denn wenn ich auf meinen Namen klicke, kommt dort bei E-Mail "versteckt" und das möchte ich auch nicht anders!

Auf meiner Homepage steht meine E-Mail-Adresse nicht im Klartext (habe ich da was übersehen???). Nur wenn man im Impressum auf E-Mail klickt, kommt sie. (So kann sie nicht einfach von entsprechenden Programmen, die das Internet nach E-Mail-Adressen durchstöbern, gefunden werden - oder?!).

Bei der Gelegenheit: Wie kann man seinen Beitrag hier wieder löschen???

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.09 14:21.

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Re: Das kostet die Firma aber viel.
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 19. Januar 2009 14:50

Ja, Jero,

da sieht man wieder einmal, zu was für Fehlerleistungen das Internet taugt.

"entbinden" mit doppeltem Akkusativ ist natürlich falsch, danke für die Richtigstellung.

Die einzige theoretische Möglichkeit bestünde auch bei "entbinden" mal wieder in einer Kombination aus Akkusativ und prädikativem Akkusativ, hier vermittelt durch das Wort "als",

also zum Beispiel so:

Man entband ihn als Leiter der Werbeabteilung.

Aber genau diese Möglichkeit zweier Akkusative ist ja zu trennen von den Verben mit einem "echten doppelten Akkusativ", so wie zum Beispiel:

kosten, lehren, und ich glaube noch ein paar mehr.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.09 14:51.

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