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Schweizerdeutsch
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 15. Februar 2010 05:57

Ist hier jemand, der mir ein paar Worter von Schweizerdeutsch auf Hochdeutsch uebersetzen koennte? Ich kenne niemand aus der Schweiz. Ich finde auch keinen Uebersetzer in Netz der Netze. Einige kann ich raten, aber andere .....

Nur zum Nachdenken: die Schweiz ist meistens sehr hoch. Warum nennen wir ihre Sprache nicht 'Hochdeutsch', und das was man in D spricht eben 'Niederdeutsch?' Nur unseriöse Antworten werden hier bewertet.

Naja, hier sind sie.

der Abwart der Heugümper

der Anken die Identitätskarte
der Estrich der Kamin
der Kartoffelstock die Knöpfli
das Nachtessen der Kondukteur
die Nidel die Matura
das Perron das Münz
der Schnauz die Occasion
das Tram das Poulet
das Velo der Zapfen
das Gipfeli zügeln
der Götti die Türfalle

Bedankt

Optionen: AntwortenZitieren
Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Redaktion ()
Datum: 15. Februar 2010 13:11

Pedroski schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ist hier jemand, der mir ein paar Worter von
> Schweizerdeutsch auf Hochdeutsch uebersetzen
> koennte? Ich kenne niemand aus der Schweiz. Ich
> finde auch keinen Uebersetzer in Netz der Netze.
> Einige kann ich raten, aber andere .....

bin zwar kein Schweizer, aber bei ein paar Wörtern weiß ich, was sie bedeuten.

>
> Nur zum Nachdenken: die Schweiz ist meistens sehr
> hoch. Warum nennen wir ihre Sprache nicht
> 'Hochdeutsch', und das was man in D spricht eben
> 'Niederdeutsch?' Nur unseriöse Antworten werden
> hier bewertet.

ha, es ist ja auch Karneval! :-)

Also, maßgeblich ist natürlich die Landkarte, da liegt Deutschland oben und die Schweiz unten, jedenfalls wenn die Karte eingenordet ist, wie man sagt. "Oben" ist natürlich "hoch" und "unten" ist natürlich "Nieder" :-)

In diesem Sinne: Helau!

Aber auch noch etwas seriöser:
Tatsächlich ist es allerdings langweiligerweise historisch gesehen so, dass das Hochdeutsche als Bezeichnung sich vom Niderdeutschen abgrenzen soll. Und das Niederdeutsche, auch Platt ("platt" wie "flach", "niedrig",..) genannt, tatsächlich in den flacheren Regionen Deutschlands gesprochen wurde/wird, namentlich in der nodrdeutschen Tiefebene. Das Hochdeutsche hat sich aus dem süddeutschen, also den geographisch höhergelgenen Gebieten, nach Norden verbreitet. Im Laufe der Zeit kam es dan irgednwann aus mir im Moment nicht ersichtlichen Gründen dazu, dass das "hoch" mit einer vorgeblichen größeren stilistischen Höhe assoziiert wurde...

>
> Naja, hier sind sie.
>
> der Abwart der Heugümper
>
> der Anken die Identitätskarte

Identitätskarte = Personalausweis

> der Estrich der Kamin

Hm. Ist nicht einfach Estrich = Estrich udn Kamin = Kamin?

> der Kartoffelstock die Knöpfli
> das Nachtessen der Kondukteur

geraten: Nachtessen = Abendessen, Kondukteur = Schaffner

> die Nidel die Matura
> das Perron das Münz

Perron = Bahnsteig

> der Schnauz die Occasion
> das Tram das Poulet

Tram = Straßenbahn

> das Velo der Zapfen

Velo = Fahrrad

> das Gipfeli zügeln
> der Götti die Türfalle
>
> Bedankt


alle Angaben ohne Gewähr.

Jürgen

Online-Redaktion deutsch-als-fremdsprache.de
[www.iik-duesseldorf.de]

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 15. Februar 2010 14:16

Guten Tag,

war es nicht Vico Torriani, der mit dem Goldenen Schuss singend die Erkenntniss verbreitete, dass es in dem besagten Land im Sommer regnet und im Winter schneit? Die Berge sind hoch und das Echo klingt weit. In der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz.

Hier gibt es ein kostenfreies Wörterbuch online.

Mit freundlichen Grüssen (ohne sz!) bald aus Zürich

Michael Redeker

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 15. Februar 2010 16:17

Grüezi miteinand!

So, ein paar weiß ich ...

der Estrich = Der Dachboden
der Kamin = der Schornstein
Kartoffelstock = Kartoffelbrei
die Knöpfli = kleine Nudeln, Spätzle
das Nachtessen = Abendessen
der Kondukteur = der Schaffner
die Nidel = Sahne
die Matura = das Abitur
der Schnauz = der Schnurrbart
die Occasion = die Gelegenheit
das Poulet = das Hähnchen
der Zapfen = der Korken
Münz = Kleingeld
das Gipfeli = kleines Gebäck, Hörnchen
zügeln = umziehen
der Götti = der Patenonkel, der Pate
die Türfalle = die Türklinke

(Gefällt mir natürlich gut zu hören, dass sich das Hochdeutsche
aus dem Süddeutschen emporgearbeitet hat ;-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.10 16:20.

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 16. Februar 2010 04:19

Danke. Ich habe die Worter 'reingepastet' und sie waren in nem Block, was die HTML anscheinend nicht bewerten konnte. Also sind einige zusammengeschrieben, die aber nicht zusammengehoeren. Es ist immer nur ein Wort plus gegebenenfalls ein Artikel.

Bedankt!

Der Logik der Landkarte nach, ist Plattdeutsch also Hochdeutsch! Wat moi! Wann lernt Ihr dann endlich einmal Hochdeutsch??

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 16. Februar 2010 19:43

Ach noch etwas:
Wenn man etwas "occasion" verkauft, ist es gebraucht, zweiter Hand.
Und der "Anken" ist wohl in manchen Gegenden die Butter.

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Nadia Martinelli ()
Datum: 19. Juni 2019 11:53

Der Anken - die Butter

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Re: Schwyzerdütsch
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 19. Juni 2019 18:05

Ich möchte noch ein paar Wörter hinzufügen:

das Billett - der Fahrschein
das Rotlicht - die Ampel
das Trottoir - der Gehsteig
ä - eine
isch - ist



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.06.19 05:51.

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Re: Schwyzerdütsch
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 22. Juni 2019 11:26

Wikipedia-Liste von Helvetismen:

Anken wird da (noch) nicht geführt; Billet(t) und Trottoir (jeweils mit Anfangsbetonung) sowie Rotlicht schon.

Zitat
Wikipedia: Butter
Im Alemannischen wird die Butter Anken, oberrheinisch auch Anke, genannt, das über mittelhochdeutsch anke[1] und althochdeutsch anko aus dem Indogermanischen stammt (...)

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Re: Schwyzerdütsch
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 22. Juni 2019 19:55

im erschte - im ersten
wu/wo - der, die das (Relativpronomen)
fyr - für
die Fortsetzig - die Fortsetzung
sig - sei
einnachten - Nacht werden
das Natel - das Handy
niidergloo - niedergelassen
gsproche - gesprochen
brocht - gebracht
heige - hätten

Schwyzerdütsch isch ä Sommelbezeichning fyr diejenige alemannische Dialekt, wu in dr Schwyz gsproche wärre.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 23.06.19 06:31.

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Tomas ()
Datum: 30. Juni 2019 02:46

Vielleicht wäre es auch interessant, auf Youtube allgemeine Videos zur Lautbildung und Aussprache im Schweizerdeutschen zu sehen, dann würden sich diese an und für sich gar nicht besonders stark abweichenden Formen wie zum Beispiel "im erschte" eher automatisch aus den allgemeinen Ausspracheregeln ergeben.

Aber ich frage hier jetzt nochmal wegen des allgemeinen Relativpronomens "wo" nach.

Die Vorstellung fast alle Relativpronomen "der", "die", "das" durch ein "wo" ersetzen zu können,

ist meines Wissens nicht nur auf das Schweizerdeutsche beschränkt, sondern findet sich in zahlreichen anderen Dialekten bis runter ins Plattdeutsche auch?

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Re: Schweizerdeutsch
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 30. Juni 2019 04:26

Guten Morgen Tomas,

die Frage nach der relativen Verwendung von "wo" lässt sich mit einem Verweis auf den ausführlichen Beitrag im DWB beantworten, wo aber nicht leicht zu lesen ist:


6)
wo vertritt das pronomen relativum in allen seinen formen; zur erklärung vgl. Behaghel dtsche syntax 3, 737. in dieser verwendung ist wo breiter nur mundartlich entfaltet.


In dieser Verwendung wird das Relativpronomen "wo" gerne als ugs. (umgangssprachlich) verspottet.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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