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Sprachberatung
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Der Hund wird kochen gelassen
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 02. Dezember 2010 09:41
Ich habe mal die DUDEN-Sprachberatung kontaktiert und gefragt, ob folgender Satz richtig sei:
(1) Die Suppe wird kochen gelassen
Und ich habe eine eindeutige Auskunft bekommen: Nicht-hochsprachlich kann es (eher falsch) vorkommen, hochsprachlich ist es aber eindeutig falsch.
So, wer's nicht glauben will, der möge doch dort selber nachfragen.
Mir wurde zu diesem Punkt auch eine Quelle genannt, wo das jeder nachlesen kann:
DUDEN 9, Richtiges und gutes Deutsch, 6. Auflage, 2007, Seite 592 (dort unter "lassen" nachschlagen, Punkt 7).
In der Duden-Grammatik (8, Auflage 2009) finden sich unter den Randnummern 663 und 680 zum Gebrauch von lassen vs. gelassen auch einige HInweise, allerdings nicht in Zusammenhang mit Passivsatzstrukturen; insofern helfen diese Einträge dann auch nicht viel weiter. Bei HELBIG/BUSVHA habe ich gar nichts dazu gefunden.
Wie gesagt, die DUDEN-Sprachberatung ist eine kompetente Adresse - egal, was mehr oder minder "Berufene" sonst dazu sagen mögen.
Nun muss jeder selbst entscheiden, ob er dem hochsprachlichen oder eben nicht dem hochsprachlichen Standard folgen will. Für DaF-Lerner und DaF-Lehrer sowie solche, die es gerne sein wollen, gibt es damit keine wirklich akzeptable Alternative zur Verwendung der hochsprachlichen Form.
Das Land Baden-Württemberg hatte einmal eine schöne Reklame im Fernsehen - vor Jahren:
Wir können alles außer Hochdeutsch
...LOL
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
(1) Die Suppe wird kochen gelassen
Und ich habe eine eindeutige Auskunft bekommen: Nicht-hochsprachlich kann es (eher falsch) vorkommen, hochsprachlich ist es aber eindeutig falsch.
So, wer's nicht glauben will, der möge doch dort selber nachfragen.
Mir wurde zu diesem Punkt auch eine Quelle genannt, wo das jeder nachlesen kann:
DUDEN 9, Richtiges und gutes Deutsch, 6. Auflage, 2007, Seite 592 (dort unter "lassen" nachschlagen, Punkt 7).
In der Duden-Grammatik (8, Auflage 2009) finden sich unter den Randnummern 663 und 680 zum Gebrauch von lassen vs. gelassen auch einige HInweise, allerdings nicht in Zusammenhang mit Passivsatzstrukturen; insofern helfen diese Einträge dann auch nicht viel weiter. Bei HELBIG/BUSVHA habe ich gar nichts dazu gefunden.
Wie gesagt, die DUDEN-Sprachberatung ist eine kompetente Adresse - egal, was mehr oder minder "Berufene" sonst dazu sagen mögen.
Nun muss jeder selbst entscheiden, ob er dem hochsprachlichen oder eben nicht dem hochsprachlichen Standard folgen will. Für DaF-Lerner und DaF-Lehrer sowie solche, die es gerne sein wollen, gibt es damit keine wirklich akzeptable Alternative zur Verwendung der hochsprachlichen Form.
Das Land Baden-Württemberg hatte einmal eine schöne Reklame im Fernsehen - vor Jahren:
Wir können alles außer Hochdeutsch
...LOL
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Re: Der Hund wird kochen gelassen
geschrieben von:
Kostas
()
Datum: 02. Dezember 2010 13:08
Zitat
Mir wurde zu diesem Punkt auch eine Quelle genannt, wo das jeder nachlesen kann:
Ich habe mal obigen Verweis nachgeschlagen (3. Auflage); dort sind tatsächlich zwei Beispiele angeführt, von denen das eine unserem Satz entspricht, wo also lassen mit einem intransitiven Verb verbunden ist:
Der Drachen wird steigen gelassen.
Laut Duden ist obiger Satz nicht korrekt. Mehr dazu aber später.
Re: Der Hund wird kochen gelassen
geschrieben von:
suzana guoth
()
Datum: 02. Dezember 2010 14:56
Was soll das ?
"Der Hund wird kochen gelassen"
Dass er mit kochen beauftragt wird, oder dass er gekocht wird?
Degoutant!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.10 20:07.
"Der Hund wird kochen gelassen"
Dass er mit kochen beauftragt wird, oder dass er gekocht wird?
Degoutant!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.12.10 20:07.
Re: Der Hund wird kochen gelassen
geschrieben von:
Kostas
()
Datum: 02. Dezember 2010 22:56
Tja, dass lassen in Fällen, wo ausgedrückt wird, dass jemand eine andere Person mit der Durchführung einer Handlung beauftragt, keine Passivumschreibung zulässt, stand ja außer Zweifel:
Laut Duden aber lässt das besagte Verb selbst dann keine Passivumschreibung zu, wenn es mit einem intransitiven Verb verbunden ist:
*Der Drachen wird steigen gelassen.
Solche Konstruktionen seien nicht korrekt, heißt es im Buch, wobei nun laut Huangdi eingeräumt wurde, dass sie nicht-hochsprachlich (eher falsch) vorkommen könnten. Mich beschäftigt allerdings die Frage, weshalb sich nur diejenigen Passivkonstruktionen durchsetzen und verbreiten konnten, in denen lassen mit einem intransitiven Verb verbunden ist, solche hingegen, wo ein transitives Verb mit dabei ist, so gut wie nie bzw. äußerst selten vorkommen. Man braucht nur die Wortkombination ''steigen gelassen'' in die Google-Suchmaschine einzugeben, und schon sprudelt einem eine Unmenge von authentischen Beispielen entgegen, wo das mit einem intransitiven Verb verbundene lassen der präskriptiven Grammatik zum Trotz doch in einer Passivkonstruktion vorkommt! Das kann doch nicht von ungefähr kommen! Und überhaupt, bei kochen gelassen werden handelt es sich wie gesagt um eine Struktur, die in Kochrezepten gang und gäbe ist und die sich deshalb auch durch Verweise auf die eine oder die andere Grammatik nicht mehr wegzaubern lässt. Doch unabhängig davon, ist es mir ein ziemliches Rätsel, wieso die Dudenredaktion die strittige Struktur, weil ja schon passivisch, als hochsprachlich nicht korrekt einstuft, Passivkonstruktionen mit Reflexivverben (zum Ausdruck einer energischen Aufforderung) hingegen mit der Anmerkung durchgehen lässt, sie kämen ''gelegentlich (besonders in der gesprochenen Umgangssprache)'' vor (Band 4, S. 178):
Hier wird sich hingelegt!
Jetzt wird sich gewaschen!
Na gut, aber nach dieser Logik müsste man dann auch die Variante kochen gelassen werden akzeptieren, die eh öfter als nur ''gelegentlich'' vorkommt! Meiner Meinung nach wird hier mit zweierlei Maß gemessen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.10 11:01.
Zitat
Ich schrieb:
Ich lasse mir eine Suppe kochen.
*Mir wird eine Suppe kochen gelassen.
Ich lasse mir das Frühstück ins Zimmer bringen.
*Mir wird das Frühstück ins Zimmer bringen gelassen.
Laut Duden aber lässt das besagte Verb selbst dann keine Passivumschreibung zu, wenn es mit einem intransitiven Verb verbunden ist:
*Der Drachen wird steigen gelassen.
Solche Konstruktionen seien nicht korrekt, heißt es im Buch, wobei nun laut Huangdi eingeräumt wurde, dass sie nicht-hochsprachlich (eher falsch) vorkommen könnten. Mich beschäftigt allerdings die Frage, weshalb sich nur diejenigen Passivkonstruktionen durchsetzen und verbreiten konnten, in denen lassen mit einem intransitiven Verb verbunden ist, solche hingegen, wo ein transitives Verb mit dabei ist, so gut wie nie bzw. äußerst selten vorkommen. Man braucht nur die Wortkombination ''steigen gelassen'' in die Google-Suchmaschine einzugeben, und schon sprudelt einem eine Unmenge von authentischen Beispielen entgegen, wo das mit einem intransitiven Verb verbundene lassen der präskriptiven Grammatik zum Trotz doch in einer Passivkonstruktion vorkommt! Das kann doch nicht von ungefähr kommen! Und überhaupt, bei kochen gelassen werden handelt es sich wie gesagt um eine Struktur, die in Kochrezepten gang und gäbe ist und die sich deshalb auch durch Verweise auf die eine oder die andere Grammatik nicht mehr wegzaubern lässt. Doch unabhängig davon, ist es mir ein ziemliches Rätsel, wieso die Dudenredaktion die strittige Struktur, weil ja schon passivisch, als hochsprachlich nicht korrekt einstuft, Passivkonstruktionen mit Reflexivverben (zum Ausdruck einer energischen Aufforderung) hingegen mit der Anmerkung durchgehen lässt, sie kämen ''gelegentlich (besonders in der gesprochenen Umgangssprache)'' vor (Band 4, S. 178):
Hier wird sich hingelegt!
Jetzt wird sich gewaschen!
Na gut, aber nach dieser Logik müsste man dann auch die Variante kochen gelassen werden akzeptieren, die eh öfter als nur ''gelegentlich'' vorkommt! Meiner Meinung nach wird hier mit zweierlei Maß gemessen.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.12.10 11:01.
Die unrefklektierte Verhunzung der deutschen Hochsprache ist degoutant - nicht der Hund, der kochen gelassen wird!
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 03. Dezember 2010 09:51
Zitat
Degoutant!
Naja, das kann jeder sehen, wie er will....
Ich glaube, es macht nicht viel Sinn, die fachlichen Aspekte solcher Fragen weiter zu vertiefen; dazu wurde schon eigentlich alles Notwendige gesagt.
Aber etwas anderes sei hier mit aller Deutlichkeit angemerkt:
Es fällt jedem Betrachter dieses Forums auf, dass hier hauptsächlich 4 Personen aktiv sind. Von diesen 4 Personen sind mindestens 2 Nicht-Muttersprachler. Einer von diesen beiden Muttersprachlern fällt in meiner und sicher auch in der Wahrnehmung anderer dadurch auf, dass der/die kritiklos alles nachbetet, was irgendwo serviert wird oder geschrieben steht - "pedalen", "schlitteln", "X wird kochen gelassen", usw. Statt sich eine eigene Meinung durch selbständige Recherchen zu bilden und verschiedene Ansichten ausbalanciert für sich zu bilden, wird kritiklos das ganze Zeug konsumiert unsd nachgebetet, was Promoter einer in der Qualität fragwürdigen Online-Grammatik hier servieren.
Dabei wird übersehen, dass das Privatansichten mehr oder weniger "Berufener" sind, denen man zustimmen kann oder nicht. Problematisch wird es, wenn dies als die allein seligmachende Wahrheit ausgegeben wird, nicht ausreichend zwischen hoch- und nicht-hochsprachlichem Gebrauch unterschieden wird und Nicht-Muttersprachler dem Rest der muttersprachlichen und nicht-muttersprachlichen Welt mitteilen und vorschreiben wollen, was "richtig" ist oder nicht.
Das finde ich degoutant und absolut daneben!
Es gibt auch andere, die diese Irrtümer hier in diesem Forum lesen und dann meinen, solche Dinger wie "pedalen", "schlitteln", "X wird kochen gelassen" wären normal und nicht fragwürdig - eben, weil es hier nur steht oder möglicherweise im Google n-mögliche Treffer dafür gibt.
Wenn aber klar wird, dass das eben nur die Privatansichten irgendwelcher Poster und nicht von sogenannten "Autoritäten" sind und auch diese hinterfragt werden müssen, dann ist der Zweck meiner "Troll"-Aktivitäten hier erreicht. Die von mir vertretene Meinung sehe ich übrigens als eine ebensolche an.
Das Problem ist, dass einerseits möglichst kurze und klare Anrtworten auf sprachliche Zweifelsfälle gegeben werden sollen und erwartet werden, es dabei andereseits aber zwangsläufig zu diesen Verflachungen kommt. Viel Falsches, Missverständliches und an Verunstaltungen der deutschen Hochsprache ist dann zwangsläufig die Folge.
Da diese Problematik hier nicht ausreichend reflektiert wird, hatte/habe ich das mit aller Deutlichkeit zu monieren.
Ergo: Man sollte den Normen des hochsprachlichen Standards folgen und im Zweifelsfall sich wirklich kompetente Auskunft bei der Duden-Sprachberatung holen (kostet übrigens auch was); in allen anderen Fällen mag die Qualität der Antworten fragwürdig sein, einschließlich meiner eigenen - jede Meinung und auch die muttersprachliche Intuition sind immer subjektiv und haben schon deswegen ihre Grenzen.
Naja, und für das, was Canoo schreibt und hier kritklos und unreflektiert nachgebetet wird, gilt ganz einfach, wenn es eindeutig nicht richtig ist:
"Wir können alles außer Hochdeutsch!"
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
Vanitas vanitatum.
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 03. Dezember 2010 10:24
Lieber Herr Huangdi,
ich finde Ihre wortreichen Beiträge amüsant und Ihren selbstlosen Kampf heroisch!
Herzlichen Dank und weiter so! Schön, wenn Sie sich so uneitel und fachkundig ans Monieren machen! Muttersprachler hin oder her, die Krokodile sind hellhörig!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
ich finde Ihre wortreichen Beiträge amüsant und Ihren selbstlosen Kampf heroisch!
Herzlichen Dank und weiter so! Schön, wenn Sie sich so uneitel und fachkundig ans Monieren machen! Muttersprachler hin oder her, die Krokodile sind hellhörig!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Der Hund wird kochen gelassen
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 09. Dezember 2010 01:02
Zitat
Na gut, aber nach dieser Logik müsste man dann auch die Variante kochen gelassen werden akzeptieren, die eh öfter als nur ''gelegentlich''vorkommt! Meiner Meinung nach wird hier mit zweierlei Maß gemessen.
Nun ja, dann müsste man auch sagen, dass der Hund kochen gelassen wird, was dann übrigens alles andere als "degoutant" wäre.
Dem DUDEN ist allerdings mehr zu trauen als der Privatontologie eines Nicht-Muttersprachlers.
Und "degourtant"würde ich auch nicht zum modernen Wortschatz des Hochdeutschen rechnen.
Manche können eben alles außer Hochdeutsch!
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
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