Hallo!

Ich möchte fragen, ob es einen Unterschied im Gebrauch zwischen "bekommen", "erhalten", "beziehen" und "kriegen" gibt?

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 26.12.10 21:22.

Hallo, Charlotte,

soll ausgedrückt werden, dass jemand mit etwas bedacht, versehen wird, dass jemand einem anderen etwas zuteil werden lässt, sind erhalten, bekommen und kriegen bedeutungsgleich und somit theoretisch frei gegeneinander austauschbar. Da jedoch zwischen den drei Verben stilistische Unterschiede bestehen, muss stets auf die jeweilige kommunikative Situation geachtet werden. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass erhalten auf stilistischer Ebene höher eingestuft wird als die beiden anderen Verben, wobei kriegen als die umgangssprachlichere Variante des eher neutralen bekommen verstanden werden kann. Soll nun ausgedrückt werden, dass man etwas regelmäßig erhält (z.B. Arbeitslosengeld, Rente etc.) kann auch beziehen gebraucht werden.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.10 00:47.

Vielen Dank, Kostas!

Absolut klare Erklärung. Jetzt weiß ich es endlich.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass man mit dem Gebrauch von kriegen, das wie gesagt einen stärker umgangssprachlichen Charakter hat als bekommen, vorsichtig sein sollte. Da das Verb ursprünglich ''sich angestrengt um etwas bemühen'', dann auch ''kämpfen, Krieg führen'' bedeutete, hat es einen energischeren (zuweilen sogar aggressiven) Charakter, der nicht in jeder kommunikativen Situation angemessen ist. Um mal das Beispiel eines ehemaligen Dozenten von mir zu nennen, würde es schon Befremden auslösen, wenn man bei einer Geschwindigkeitskontrolle von einem Beamten mitgeteilt bekäme, dass man in den nächsten Tagen ein Strafmandat zugeschickt. k r i e g e. Das würde sich nämlich schon zu sehr nach Rache anhören!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.10 11:57.

Vielen Dank, Kostas!
Das ist sehr interessant, dass das Verb "kriegen" mit dem "Krieg" in Verwandtschaft steht. Daran hätte ich auch denken müssen, aber ich fand keinen Zusammenhang zwischen beiden Wörtern.
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Guten Tag zusammen,

das schöne Verb "kriegen" wird auch in Redensarten sehr produktiv genutzt.

Das fängt mit der unverhohlenen Drohung (aus Kindertagen) "Du kriegst gleich eine!" an und hört mit "Den Fuß in die Tür kriegen" nicht auf.


Mit freundlichen Grüßen
(ein sonniger Wintertag)

Michael Redeker

Zitat

[...] ich fand keinen Zusammenhang zwischen beiden Wörtern.

Die Beteutungsentwicklung von ''sich angestrengt um etwas bemühen'' zu ''bekommen'' vollzog sich über die mitteldeutsche Präfixbildung erkrigen ''strebend erlangen, erringen'', die dann zu krigen gekürzt wurde. Die Vorsilbe er- drückt nämlich unter anderem aus, dass man durch die im Basiswort genannte Tätigkeit in den Besitz von etwas kommt (z.B. sich den ersten Preis ersingen / ertanzen / erspielen / erschreiben etc.).



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.12.10 13:36.

Ihr Lieben,

Kriegen ist ein wirklich fragwürdiges Wort und darf aus dem Sprachschatz gelöscht werden. Es bedeutet zum Beispiel, daß sich ein Mensch etwas auf "seltsamem" Weg organisiert oder fragwürdig erwirbt. Außerdem ist das Wort "Krieg" enthalten. Und wer plädiert denn wirklich für den Kampf und die Zerstörung?

Eine Empfehlung habe ich hierzu. Ein Video: [www.youtube.com]

Herzlichst

Herkunft:

- von Krieg
(ursprünglich): sich etwas durch Krieg aneignen

Das Verb „kriegen“ hat seine Bedeutung verändert.

- REDENSART
etwas zwischen die Zähne kriegen / bekommen

Bedeutung:
umgangssprachlich: etwas zum Essen erhalten

- Zitat zum Thema: Frieden
Krieg mich, ich bin der Frieden!

- Charakteristische Wortkombinationen:
Kinder kriegen, Kriegen spielen, zu viel kriegen, einen Anfall kriegen, sich nicht mehr unter Kontrolle kriegen, eine Grippe kriegen, eine Erkältung kriegen, einen Herzinfarkt kriegen, Krebs kriegen


- Elefanten kriegen keinen Krebs.

Herzkrebs – kann das Herz Krebs bekommen?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.21 06:00.

Guten Tag. Es gibt einen großen Unterschied zwischen diesen Verben. Deutsch ist nicht meine Muttersprache, und es hat lange gedauert, bis ich mich an die Besonderheiten der deutschen Sprache gewöhnt und sie gelernt habe. Aber dank meiner Deutschkenntnisse habe ich eine Stelle in einem angesehenen Unternehmen bekommen. Verstehen Sie also bitte den Unterschied zwischen den beiden Begriffen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.08.21 10:06.