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Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Tinca ()
Datum: 02. Februar 2011 16:49

Guten Tag allerseits,

könnte mir bitte jemand erklären, ob man Konjunktiv I von mögen nur in Wunschsätzen verwenden kann?

Kann der Satz mit "möge" auch im Perfektum stehen?
z. B.:
Möge sie dahin gehen.
Möge sie dahin ... (gegangen sein)?


Vielen Dank.
Tinca

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 03. Februar 2011 05:29

Guten Morgen Tinca,

der Konjunktiv I von mögen wird in Wunschsätzen und bei der indirekten Aufforderung gebraucht.

Mögest du heute viel Spaß haben.

Sie bitten dich, du mögest pünktlich kommen.


Der irreale Wunschsatz kann auch mit einem Perfekt gebraucht werden.

Mögen die Schüler das doch endlich gelernt haben.


Im Plusquamperfekt müsste der gleiche Satz so aussehen:

*Hätten die Schüler das doch endlich gelernt haben gemocht.


(Ich mache da ein * Sternchen, weil ich mir keine Alltagssituation vorstellen mag, wo ich einen solchen Satz gebrauchen würde.)


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Tinca ()
Datum: 03. Februar 2011 08:40

Vielen Dank Herr Redeker. Ich habe doch noch einige ergänzende Fragen.

Das Modalverb mögen steht an erster Stelle und kann im Indikativ Präsens (= realer Wunschsatz) oder im Konjunktiv II (= irrealer Wunschsatz) verwendet werden.
Indikativ Präsens ist doch "ich mag, du magst...", oder? Könnten Sie mir, bitte, ein Beispiel anführen?

Gibt es einen Unterschied zwischen:
Möchte er doch endlich kommen!
Möge er doch endlich kommen!
(Ist vielleicht der erste Satz irrealer Wunschsatz und der zweite Satz realer Wunschsatz?)

Wie ist das z. B. beim Satz:
Wie immer die Wahlen ausgehen mögen,... - ist dieser Satz richtig? Kann er auch im Perfekt stehen?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.11 08:52.

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 04. Februar 2011 23:01

Zitat

Wie ist das z. B. beim Satz:
Wie immer die Wahlen ausgehen mögen,... - ist dieser Satz richtig? Kann er auch im Perfekt stehen?

Ja, durchaus. Allerdings darf da das Adverb auch nicht fehlen:

.............Wie auch immer die Wahlen ausgehen mögen,...
.............Wie auch immer die Wahlen ausgegangen sein mögen,...

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 05. Februar 2011 15:49

Hallo, Tinca!

Zitat

Gibt es einen Unterschied zwischen:
Möchte er doch endlich kommen!
Möge er doch endlich kommen!
(Ist vielleicht der erste Satz irrealer Wunschsatz und der zweite Satz realer Wunschsatz?)

Meines Wissens und nach meinem Sprachempfinden liegt da kein Bedeutungsunterschied vor. Aber dazu mögen sich am besten die muttesprachlichen Kollegen und Kolleginnen äußern. ;-)

P.S. Die von dir erwähnte Bedeutungsdifferenzierung findet man auch bei canoonet.eu, leider aber ohne nähere Erläuterungen.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.11 15:51.

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Das möchte ich mal gesagt haben!
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 05. Februar 2011 16:08

Guten Tag,

die Variante "Möchte er doch endlich kommen!" hätte ich nicht spontan gebildet, nicht als Irrealis verstanden und einem Schüler zu "Möge er doch endlich kommen!" oder "Wenn er doch endlich kommen würde!" verbessert.

Ich sehe aber ohnehin "möchten" mittlerweile im Rang eines eigenständigen Verbs und finde den Gebrauch bzw. die Ansicht als Konjunktiv II zu mögen verwirrend.

Das war vor zwei Jahren schon einmal Thema.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.11 16:12.

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Kostas ()
Datum: 05. Februar 2011 18:05

Uff, da bin ich aber erleichtert, dass mich mein Sprachgefühl nicht getäuscht hat! :-) Möchten als Konkurrenzform zu mögen gilt allerdings als durchaus akzeptabel. Im ''Deutschen Universalwörterbuch'' von Duden liest man z.B. Folgendes: ''möge, möchte es so bleiben (es ist, wäre wünschenswert, dass es so bleibt)'' und im 4. Band steht: ''Möchten (Mögen) doch alle eure guten Wünsche in Erfüllung gehen!''. Und zum Schluss ein Beispiel aus dem Wahrig: ''Möge / Möchte er doch nur (bald) kommen!''.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.11 18:07.

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 05. Februar 2011 18:08

Also ich finde "möchte er doch kommen" extrem befremdlich - für den auf eine dritte Person bezogenen Wunsch sollte doch Konjunktiv I von mögen genommen werden. Sollte sich Canoo da irren? Mag ja sein!

Ah, ich lese gerade Kostas' Zitate: Na denn ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.11 18:13.

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Tinca ()
Datum: 07. Februar 2011 10:25

Vielen Dank euch allen!

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Mögen (Plural?) Dir Gesundheit, Wohlergehen geschenkt werden
geschrieben von: Olivia Baumeister ()
Datum: 27. Januar 2019 12:59

Ist die Formulierung

Mögen (Plural) Dir Gesundheit und Wohlergehen geschenkt werden ?

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Re: Mögen (Plural?) Dir Gesundheit, Wohlergehen geschenkt werden
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 27. Januar 2019 13:54

Guten Tag Frau Baumeister,


die Formulierung ist ganz richtig.

"Gesundheit und Wohlergehen" fordern den Plural.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 27. Januar 2019 14:06

Mögen Dir Gesundheit und Wohlergehen geschenkt werden.

Mögen Dir Gesundheit und Wohlergehen geschenkt sein.

Mögen alle deine Wünsche (Plural) in Erfüllung gehen und es dir an nichts mangeln.

Mein Glück möge allen geschenkt sein, die um mich sind.

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Re: Gebrauch von "möge"
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 28. Januar 2019 20:11

Zitat
Redeker, Bangkok
Im Plusquamperfekt müsste der gleiche Satz so aussehen:

*Hätten die Schüler das doch endlich gelernt haben gemocht.

Wenn schon, dann mit Ersatzinfinitiv:
   Hätten die Schüler das doch endlich gelernt haben mögen. (???)
Wenn ich später über einen damaligen Wunsch meinerseits/mein damaliges Sehnen berichte, würde ich aber eher im Präteritum schreiben:
   Mochten die Schüler das doch endlich gelernt haben!

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