Hallo zusammen,

ich habe neulich einen Roman gelesen und manche Abschnitte nicht richtig verstanden. Kann mir jemand Folgendes erklären?

Es wäre um X (+AKK) gewesen, zu widersprechen.
Wir wissen nicht, woran wir an X (+DAT) sind.

Schöne Grüße

Andy



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.08.11 01:06.

Guten Morgen Andy,

aus welchem Jahr und aus welcher Region ist der Roman?

In Ihrem Beispielsatz

"Wir wissen nicht, woran wir an X (+DAT) sind."

kann "an" durch "mit" oder "bei" ersetzt werden. Dieser Gebrauch von "an" scheint mir eine regionale Variante zu sein. Vielleicht aus der Schweiz?

Mit "es ist an jemandem" wird standardsprachlich gesagt, dass es "die Aufgabe einer Person ist", etwas zu tun.

Es ist nun an ihm, die nächsten Schritte zu tun.


In Ihrem ersten Satz

"Es wäre um X (+AKK) gewesen, zu widersprechen."

hat "um (+AKK)" die gleiche Bedeutung. Ich kenne diesen Gebrauch so nicht.

Es handelt sich auch dabei vielleicht um eine regionale Variante

oder der Autor spielt mit gebräuchlichen Redewendungen.

"Es ist um jemanden geschehen." bedeutet, diese Person ist verloren.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.08.11 08:31.

Guten Tag Redeker,

vielen Dank für deinen Beitrag. Der Roman erschien 1991 und kommt von Leonie Ossowski. Die Sprache könnte tatsächlich stilisiert werden, weil hier viele polnische Menschen zur Sprache kommen. 1) bedeutet also: Sie sollte jetzt widersprechen und 2) Wir wissen nicht, ob wir uns auf X verlassen können? Richtig?

Schöne Grüße

Andy

Guten Tag Andy,

ja, richtig. Passt es denn in den Kontext?

Eine andere Möglichkeit "Es wäre um X gewesen, zu widersprechen." mit "um X" als Angabe des Grundes: "Es wäre wegen X gewesen, zu widersprechen."

Wie gesagt: ich kenne diesen Gebrauch so nicht und müsste den Kontext ansehen, um die Bedeutung zu verstehen.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.11 15:42.

Bitte schön, hier der Kontext:

Aber Janka befriedigte die Antwort der Mutter nicht. Es war schon schlimm genug, daß ihnen die Tante jegliche Unterstützung versagte, nur ein paar Möbel und abgelegte Kleider angeboten hatte.
Dann werde ich eben Pani Anna anrufen, sagte Janka, ich will endlich wissen, woran wir mit ihr sind.
Kommt nicht in Frage, rief Friedel. Ich verbiete dir das, verstehst du?


Das reichte dem Hausmeister. Er klapperte mit den Schlüsseln, macht die Türen wieder zu und trieb alle vor sich her durch den Flur aus dem Haus
Gehen Sie doch zurück, sagte er freundlich, fast höflich, als habe ihn Friedel nach einem Weg gefragt, gehen Sie dahin, wo Sie hergekommen sind, dann sind alle zufrieden, und es gibt keine Klagen.
Es wäre an Anna gewesen zu widersprechen, den Hausmeister zur Rede zu stellen und ihn zurechtzuweisen. Aber sie schwieg.

Ja, Du hast recht, ich habe mich verschrieben. Sorry!

Schöne Grüße

Andy