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Kasusanalyse
geschrieben von:
JuanHe
()
Datum: 26. August 2011 10:40
Ein Schüler von mir hat einen Satz folgendermaßen geschrieben:
"ich haben zu Hause gegehen."
Ich möchte gerne den Satz einer Kasusanalyse unterziehen:
Wer kann mir helfen?
Danke für eure Bemühungen!
"ich haben zu Hause gegehen."
Ich möchte gerne den Satz einer Kasusanalyse unterziehen:
Wer kann mir helfen?
Danke für eure Bemühungen!
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 26. August 2011 13:42
Guten Tag JuanHe,
Ihr Schüler hat den Satz:
"ich haben zu Hause gegehen." geschrieben.
1) Die Wortfolge im Satz ist korrekt.
2) Es ist richtig, das Verb, die Präposition und das Partizip kleinzuschreiben und das Nomen groß.
Ihr Schüler macht zwei flüchtige Fehler:
1) Ein Satzanfang wird immer großgeschrieben, auch wenn das erste Wort ein Personalpronomen ist.
2) Das Subjekt des Satzes (ich) und das konjugierte Verb (falsch:haben; richtig: sein) müssen kongruieren.
Ihr Schüler macht zwei gravierende Fehler:
1) Das Partizip Perfekt wird nicht regelmäßig gebildet, sondern muss als Form (hier: gegangen) gelernt werden.
2) Beim Perfekt muss zwischen den Verben, die ihr Perfekt mit "sein", und den Verben, die ihr Perfekt mit "haben" bilden, unterschieden werden.
Was ist zu tun?
Ihr Schüler ist offenbar noch auf einem Anfängerlevel. Er sollte einige Perfektwendungen auswendig lernen. (Ich bin aufgestanden. Ich habe gefrühstückt. Ich bin in die Schule gegangen. Ich bin nach Hause gegangen. Etc.) Und dabei nebenbei die flüchtigen Fehler verlernen.
Ihr Schüler sollte dann über das Perfekt (sein und haben) informiert werden und die Partizip Perfekt Formen einiger unregelmäßiger Verben lernen.
Loben Sie diesen Schüler für die richtige Wortstellung!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Ihr Schüler hat den Satz:
"ich haben zu Hause gegehen." geschrieben.
1) Die Wortfolge im Satz ist korrekt.
2) Es ist richtig, das Verb, die Präposition und das Partizip kleinzuschreiben und das Nomen groß.
Ihr Schüler macht zwei flüchtige Fehler:
1) Ein Satzanfang wird immer großgeschrieben, auch wenn das erste Wort ein Personalpronomen ist.
2) Das Subjekt des Satzes (ich) und das konjugierte Verb (falsch:
Ihr Schüler macht zwei gravierende Fehler:
1) Das Partizip Perfekt wird nicht regelmäßig gebildet, sondern muss als Form (hier: gegangen) gelernt werden.
2) Beim Perfekt muss zwischen den Verben, die ihr Perfekt mit "sein", und den Verben, die ihr Perfekt mit "haben" bilden, unterschieden werden.
Was ist zu tun?
Ihr Schüler ist offenbar noch auf einem Anfängerlevel. Er sollte einige Perfektwendungen auswendig lernen. (Ich bin aufgestanden. Ich habe gefrühstückt. Ich bin in die Schule gegangen. Ich bin nach Hause gegangen. Etc.) Und dabei nebenbei die flüchtigen Fehler verlernen.
Ihr Schüler sollte dann über das Perfekt (sein und haben) informiert werden und die Partizip Perfekt Formen einiger unregelmäßiger Verben lernen.
Loben Sie diesen Schüler für die richtige Wortstellung!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Ilka Volkwein
()
Datum: 05. September 2011 19:09
Hallo Herr Redeker,
da haben Sie wohl jemanden geholfen, seine Prüfungsaufgabe zu schreiben. Da ist ein zu eins eine Aufgabe des Goetheinstitutes Modul "Grammatik lehren und lernen " Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule.
Gruß
Ilka
da haben Sie wohl jemanden geholfen, seine Prüfungsaufgabe zu schreiben. Da ist ein zu eins eine Aufgabe des Goetheinstitutes Modul "Grammatik lehren und lernen " Deutsch als Zweitsprache in der Grundschule.
Gruß
Ilka
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 06. September 2011 05:36
Guten Morgen Frau Volkwein,
peinlich, aber, na ja, das passiert manchmal.
Hätte ich denn "bestanden"?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
peinlich, aber, na ja, das passiert manchmal.
Hätte ich denn "bestanden"?
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Ilka Volkwein
()
Datum: 02. Oktober 2011 18:06
Hallo Herr Redeker,
ja, es hat ihm zumindest wichtige Anhaltspunkte gegeben. Die Aufgabe bezog sich auf das Genfer Sprachentwicklungsmodell von Erika Diehl an einer frankophonen Schülerschaft. Der Satz war hinsichtlich Satzanalyse und Kasusanalyse zu untersuchen.
Stichpunkte sich Subjekt-Verb-Kongruenz, Perfekt Bildung, Verwendung von Haben und Sein sowie die Frage, in welcher Kasuserwerbsstufe sich der Schüler befindet. (Hab die Prüfung mit sehr gut bestanden)
Viele Grüße aus Kuala Lumpur
Ilka Volkwein
ja, es hat ihm zumindest wichtige Anhaltspunkte gegeben. Die Aufgabe bezog sich auf das Genfer Sprachentwicklungsmodell von Erika Diehl an einer frankophonen Schülerschaft. Der Satz war hinsichtlich Satzanalyse und Kasusanalyse zu untersuchen.
Stichpunkte sich Subjekt-Verb-Kongruenz, Perfekt Bildung, Verwendung von Haben und Sein sowie die Frage, in welcher Kasuserwerbsstufe sich der Schüler befindet. (Hab die Prüfung mit sehr gut bestanden)
Viele Grüße aus Kuala Lumpur
Ilka Volkwein
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 02. Oktober 2011 19:04
Herzlichen Glückwunsch!
Michael Redeker
Michael Redeker
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
stevtomato
()
Datum: 08. Oktober 2011 19:12
Hallo Frau Volkwein,
nur eine kurze Frage und bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber hätte das nicht heißen sollen: "da haben Sie wohl jemandem geholfen"?
Gruß
ST
nur eine kurze Frage und bitte nehmen Sie es mir nicht übel, aber hätte das nicht heißen sollen: "da haben Sie wohl jemandem geholfen"?
Gruß
ST
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Kostas
()
Datum: 09. Oktober 2011 00:46
Na ja, die Tasten M und N liegen ja direkt nebeneinander, da kann man sich ja schon mal vertippen ...
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Redeker, Bangkok
()
Datum: 09. Oktober 2011 07:35
Guten Morgen Kostas,
nach einer langen Weile. Es wird hier ein bisschen still in letzter Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.11 07:36.
nach einer langen Weile. Es wird hier ein bisschen still in letzter Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Redeker
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.10.11 07:36.
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Kostas
()
Datum: 09. Oktober 2011 09:10
Na ja, so langsam trudeln doch wohl alle wieder ein! :-)
P.S. Dass Sie hier den ganzen Sommer über tapfer und einsam die Stellung gehalten haben, finde ich ausgesprochen bewundernswert!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.11 10:18.
P.S. Dass Sie hier den ganzen Sommer über tapfer und einsam die Stellung gehalten haben, finde ich ausgesprochen bewundernswert!
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.10.11 10:18.
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
Ilka Volkwein
()
Datum: 01. November 2011 01:52
Guten Morgen,
na Dank an Kostas unbekannterweise für die "Schützenhilfe". Natürlich heisst es jemandem. War wohl spät. Die Diskussionsthemen hier finde ich übrigens sehr spannend. Ich unterrichte eigentlich Kinder, habe aber nun auch eine Mutter als Schülerin. Sie ist schon recht fortgeschritten, bringt mich aber mit Spezialfragen oft ins Schwitzen. Da ich aber ein Mensch bin, der gern dazu lernt, und seinen Horizont erweitert, freue ich mich darüber.
Faszinierend find ich auch, dass Deutschlerner mehr oder weniger die gleichen grammatikalischen "Fehler" machen. Mir ist erst durch das Fernstudium bewusst geworden, wie schwierig und komplex die deutsche Sprache ist.
Einen schönen Tag wünscht
Ilka
na Dank an Kostas unbekannterweise für die "Schützenhilfe". Natürlich heisst es jemandem. War wohl spät. Die Diskussionsthemen hier finde ich übrigens sehr spannend. Ich unterrichte eigentlich Kinder, habe aber nun auch eine Mutter als Schülerin. Sie ist schon recht fortgeschritten, bringt mich aber mit Spezialfragen oft ins Schwitzen. Da ich aber ein Mensch bin, der gern dazu lernt, und seinen Horizont erweitert, freue ich mich darüber.
Faszinierend find ich auch, dass Deutschlerner mehr oder weniger die gleichen grammatikalischen "Fehler" machen. Mir ist erst durch das Fernstudium bewusst geworden, wie schwierig und komplex die deutsche Sprache ist.
Einen schönen Tag wünscht
Ilka
Re: Kasusanalyse
geschrieben von:
huangdi
()
Datum: 05. November 2011 14:41
Zitat
Mir ist erst durch das Fernstudium bewusst geworden, wie schwierig und komplex die deutsche Sprache ist.
Ja, komplex - das ist die deutsche Sprache, nicht nur hinsichtlich der Grammatik!
Hinsichtich der Kasusanalyse: Oft (aber eben nicht immer) hilft manchmal die Semantik etwas weiter, z.B. bei sog. dreiwertigen Verben:
"Ich gebe dir ein Buch"
Hier haben wir ein Verb "geben" und drei sogenannte Ergänzungen oder Aktanten:
- Ich als Subjekt steht im Nominativ.
- dir als indirektes Objekt steht im Dativ
- ein Buch als direktes Objekt steht im Akkusativ.
Das Ganze kann man paraphrasieren als:
"x gibt y ein z", wobei:
x = derjenige, der gibt
y = derjenige, dem etwas gegeben wird
z = das, was gegeben wird.
Ich habe solche Satzmuster früher meinen Studenten auf diese Weise erklärt in dem Versuch, das Ganze auch intuitiv nachviolliehbar zu machen.
Es hat meistens funktioniert; meine Studenten waren chinesische Muttersprachler, in deren Ausgangssprache es keinen Kasus gibt.
Es gibt Nichts, das wirklich Nichts ist, denn selbst das Nichts ist auch ein Etwas - nämlich "Nichts".
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