"Ich habe alles ausgegeben und habe jetzt kein Geld mehr."

Das erste "haben" steht mit einem Verb (habe ausgegeben), das zweite "haben" steht mit einem Substantiv (habe Geld), kann man Letzteres trotzdem weglassen und Folgendes sagen:

"Ich habe alles ausgegeben und jetzt kein Geld mehr."

Schöne Grüße

Marie-José

Hallo Marie-José,

hier kann man das Verb "haben" auf keinen Fall weglassen. In beiden Sätzen spielt "haben" eine andere Rolle, also hat zwei verschiedene Bedeutungen.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Danke, Charlotte. Das habe ich mir schon fast gedacht, ich finde nur, dass der zweite Satz besser klingt (aber leider falsch ist).

Aber hier könnte man es weglassen:

Ich habe das Geld gestohlen und (habe) es an die Armen verteilt. (habe gestohlen/habe verteilt = gleiche Bedeutung)

Schöne Grüße

Marie-José

Mir ist noch ein Satz eingefallen:

Ich habe alles ausgegeben und (habe?) jetzt nichts mehr übrig.

"übrig" ist kein Verb, muss "haben" hier wiederholt werden?

Marie-José

Hallo Marie-José,

Im Satz "Ich habe das Geld gestohlen und (habe) es an die Armen verteilt. (habe gestohlen/habe verteilt = gleiche Bedeutung) kann das Hilfsverb weggelassen werden.

Im Satz "Ich habe alles ausgegeben und (habe?) jetzt nichts mehr übrig." muss aber "habe" wiederholt werden.
Im ersten Satz dient es zur Perfektumschreibung, im zweiten Satz drückt es aus, dass man etwas im Besitz hat, bzw. nicht hat.

Mit freundlichen Grüßen
Charlotte

Hallo Marie-José,

"Ich habe (Hilfsverb) alles ausgegeben und habe (Vollverb) jetzt kein Geld mehr."

MfG: Milorad

Hallo Charlotte, Hallo Milorad,

danke für die Antworten.

Also wenn "haben" verschieden Bedeutungen hat (Hilfsverb/Vollverb), darf man es nicht weglassen, und wenn es die gleiche Bedeutung hat (Hilfsverb/Hilfsverb), ist die Wiederholung keine Pflicht. Eigentlich gar nicht so kompliziert.

Danke nochmals!

Schöne Grüße

Marie-José

Auch hier kannst Du nachlesen:
[www.deutschegrammatik20.de]

Super, Charlotte, danke!

Ich habe die Seite auch gleich ausgedruckt.

Marie-José

Hallo, zusammen,

eine interessante Abweichung von der Regel stellt das sogenannte Zeugma dar.

Hallo Kostas,

ein Beispiel ist:

Er spricht fremde Sprachen und über andere Leute.


MfG: Milorad

Die Mehrdeutigkeit der Wörter und ihre unterschiedliche Kombinierbarkeit werden ausgenutzt, um humoristische und ironische Wirkungen zu erzielen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.21 19:39.

Also ich habe das jetzt so verstanden: Ein Zeugma ist ein Satz, in dem ein notwendiges Verb - meist aus humoristischen Gründen - weggelasssen wird.

"Ich heiße Heinz und Sie herzlich willkommen!" (Wikipdia)

Diesen Satz finde ich toll:

"Ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen." (Wikipedia)

Hallo zusammen,


Syllepse:

Ich habe Hunger und dich lieb.

MfG: Milorad



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.21 19:36.

Hallo Marie-José,

Zitat

"Ich fror vor mich hin, denn nicht nur meine Mutter, auch der Ofen war ausgegangen." (Wikipedia)

Ich vermute, dass der Ofen zu wenig Luft bekommt. Um zu brennen, muss immer Luft nachströmen können. Ich würde einfach mal den Schornsteinfeger anrufen. Er könnte gute Tipps geben.

Schau dir dieses Beispiel an:

Vom Ofen geht eine behagliche Wärme aus.



MfG: Milorad



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.21 19:39.

Hallo Milorad!

"Ich vermute, dass der Ofen zu wenig Luft bekommt. Um zu brennen, muss immer Luft nachströmen können." Mein erster Gedanke hierzu: Könnte ja auch für die Mutter gelten.

Hier ist ein Gedicht:

"Der Schornsteinfeger auf dem Dach, der stand nicht lang, denn es gab nach.
Er lag nun unten lang und flach, dann kam das Werkzeug auch noch nach, und als er gerade wieder wach, da machte es noch einmal krach. Für ihn war es heut ein schlechter Tach!"

Ja, ich weiß, ist jetzt nicht zum Brüllen lustig, aber irgendwie nett.

Schöne Grüße

Marie-José

Hallo, ich hätte auch eine passende Frage:

ich studiere Psychologie im vierten Semester, würde gerne meine Bachelorarbeit im Bereich der biologischen Psychologie schreiben und würde mich sehr freuen, wenn Sie mein Betreuer werden könnten.

Man kann das zweite würde weglassen, oder?

LG
Alexia

Alexia schrieb:
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> Man kann das zweite würde weglassen, oder?

Ja, das sollte man auch!

Guten Abend,

ich hätte zu dem Thema eine ähnliche bzw. weiterführende Frage, die folgenden Satz betrifft:
"Ich hoffe, dass es nichts weiter ist und du für den Freitag und Sabine grundsätzlich gesund bleib(s)t"

Möglicherweise erkenne ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, aber ich bin mir unschlüssig darüber wie das endständige Verb anzugleichen ist.
Je nachdem welchen Teil man betrachtet müsste es entweder "bleibst" oder "bleibt" sein. Oder muss man den Satz doch auseinanderklamüsern?

Vielen Dank schonmal im voraus

Liebe Grüße

Herbert Fridolin schrieb:
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> "Ich hoffe, dass es nichts weiter ist und du für
> den Freitag und Sabine grundsätzlich gesund
> bleib(s)t"

   Ich hoffe, dass es nichts weiter ist und ihr, (also) du und Sabine,
   für den Freitag grundsätzlich gesund bleibt.

Siehe auch: [dict.leo.org]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 31.03.21 09:12.