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Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: cxyrz ()
Datum: 11. Juni 2015 16:21

Liebe Experten,

das BAMF hat aus Teilnehmern jetzt Teilnehmende gemacht. Welchen Bedeutungswandel habe ich mir hier anzueignen?

Viele Grüße
c.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 11. Juni 2015 16:55

Teilnehmende - Teilnehmerinnen und Teilnehmer



Teilnehmende am Auslandspraktikum in Wien

Vom 01. bis zum 30. Mai 2011 fand der vierte Auslandsaufenthalt des Projektes EULA-IdA mit 6 Teilnehmerinnen und 2 Teilnehmern in Wien statt. Die acht Teilnehmenden absolvierten zu der Zeit die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme im JAW Plön-Koppelsberg. In Vorbereitungsseminaren wurden die Jugendlichen auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet.



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.06.15 19:03.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 11. Juni 2015 20:32

Zitat
cxyrz
das BAMF hat aus Teilnehmern jetzt Teilnehmende gemacht. Welchen Bedeutungswandel habe ich mir hier anzueignen?

Feministinnen- und Genderdeutsch: Es gibt Deutsche, die die Plual-Endung -er für eine rein männliche halten und deswegen entweder auf die Endung -erInnen oder eben auf die Endung -ende ausweichen.

Vgl.: Studenten - Studierende

Seltsamerweise wird das nur bei positiv oder neutral besetzten Wörtern genutzt. Von Verbrechenden statt Verbrechern oder Vergewaltigenden statt Vergewaltigern habe ich noch nie gelesen.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: Grammatikus ()
Datum: 12. Juni 2015 08:09

An Herrn oder Frau Daf als Antwortende:

"Feministinnen- und Genderdeutsch: Es gibt Deutsche, die die Plual-Endung -er für eine rein männliche halten und deswegen entweder auf die Endung -erInnen oder eben auf die Endung -ende ausweichen."

Es handelt sich beim Begriff "Teilnehmende" um eine ganz normale grammatisch korrekte Möglichkeit, teilnehmende Frauen und Männer zu bezeichnen. Niemand weicht aus.

Woher wissen Sie, Herr oder Frau Daf als Schreibende, dass gerade deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger (um jetzt nicht stur zu sein und auf "Staatsbürgende" auszuweichen) das gerne anders handhaben? Die Staatsbürgerschaft hat doch nichts mit solchen Sprachfragen zu tun.

Zu "Genderdeutsch": Die Endungen mit "-innen" markieren im übrigen nicht die Genus-, sondern die Sexusform; es handelt sich also dabei um "Sexusdeutsch", wenn man es grammatisch genau nimmt.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 12. Juni 2015 10:32

Zitat
Grammatikus
Es handelt sich beim Begriff "Teilnehmende" um eine ganz normale grammatisch korrekte Möglichkeit, teilnehmende Frauen und Männer zu bezeichnen. Niemand weicht aus.

Vielleicht sollten Sie lieber auf die zahlreichen Fälle eingehen, bei denen Sie klare Fehler gepostet haben.

Warum es problematisch ist, statt der normalen Pluralformen aufs Partizip I auszuweichen, sollte eigentlich jedem DaFler und Germanisten klar sein. Mit dem Partizip I drückt man im Deutschen nämlich Gleichzeitigkeit von Handlungen und Aktivitäten aus.

Von Teilnehmern kann man auch sprechen, wenn eine Konferenz schon vorbei ist oder bevor sie angefangen hat. Von Teilnehmenden aber eigentlich nur, wenn die Konferenz am Laufen ist.

Ich habe nichts gegen Gleichberechtigung, aber man sollte nicht Sprache verunstalten. Und ich denke, dass die Baustellen der Gleichberechtigung andere sind. Wenn ich an mehrere Teilnehmer denke, von ihnen schreibe oder lese, schließe ich damit keine Teilnehmerinnen aus.

Auffällig ist außerdem, dass die Partizip-Ersatzform ausschließlich für positiv oder neutral besetzte Wörter verwendet wird, nicht aber für negative. Wenn schon sprachliche Gleichberechtigung, dann aber bitte konsequent.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: cxyrz ()
Datum: 13. Juni 2015 16:39

@ Grammatikus "Von Teilnehmern kann man auch sprechen, wenn eine Konferenz schon vorbei ist oder bevor sie angefangen hat. Von Teilnehmenden aber eigentlich nur, wenn die Konferenz am Laufen ist."

Die Bezeichnung Teilnehmer zu benutzen, um dadurch auszusagen, dass die Person aktuell an nichts teilnimmt, führt zu Konflikten mit Bezeichnungen, die alles andere bezeichnen als den Vorgang des Teilnehmens.

Es gibt inzwischen auch Dozierende. Welchen Sinn hätte es, als nicht Dozierender zu sagen, man sei Dozierender gewesen?

Einer logischen Kategorie entspringt diese Unterscheidung nicht. Aber welcher dann?

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: DaF2000 ()
Datum: 13. Juni 2015 20:14

Ein Koch und ein Kochender ist auch nicht das Gleiche.

Letzten Endes ist es so natürlich und sinnvoll wie das Kunstwort sitt.

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Re: Studenten oder Studierende?
geschrieben von: Milorad Gavrilovic ()
Datum: 14. Juni 2015 06:58

Studenten oder Studierende?


Zitat

Ein Student ist ein Studierender. Daran ist nicht zu zweifeln. Ein Studierender aber ist deswegen noch lange kein Student.

Der feine Unterschied zwischen „Student“ und „Studierender“ besteht trotz aller ministeriellen Verlautbarungen weiter: Ein Student studiert an einer Universität oder Technischen Hochschule, ein Studierender hingegen studiert an einer jener Anstalten, die früher einmal „Höhere Technische Lehranstalt“ oder auch „Maschinenbauschule“ hießen, die dann in „Staatliche Ingenieurschulen“ umbenannt wurden und heute noch so heißen.

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Re: Teilnehmer/Teilnehmender
geschrieben von: Karl Ranseier ()
Datum: 26. September 2024 14:57

Man kann das mit Mitarbeitenden und Mitarbeitern vergleichen:
Mitarbeiter = hat Arbeitsvertrag mit Unternehmen. Synonym = Arbeitnehmer, Angestellte, Arbeitskräfte Beschäftigte oder bei Behörden auch. Bedienstete

Mitarbeitende: Verlaufsform, jemand, der jetzt gerade arbeitet. Arbeitsrechtslich sind das nicht einmal Mitarbeiter eines Unternehmens. Beispiel: Mitarbeitende bei der Bahn können z.B. auch Beschäftigte eines Malerbetriebs sein, die im Moment die Wände im Verwaltungsgebäude bei der Bahn streichen.
Mitarbeiter bei der Bahn: Stehen in einem Arbeitsverhältnis mit der Bahn.

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Re: »Liebe Kursleitenden«
geschrieben von: Gernot Back ()
Datum: 27. September 2024 12:10

Karl Ranseier schrieb:
-------------------------------------------------------
> Mitarbeitende: Verlaufsform, jemand, der jetzt
> gerade arbeitet.

Die Absurdität dieser substantivierten Verlaufsformen lässt sich noch steigern:

Seit vorgestern bin ich als Integrationskursleiter in spe im E-Mail-Verteiler einer Volkshochschule. Die erste Rund-Mail, die auf das »Kursleitungsportal« im Login-Bereich der Homepage dieser VHS hinwies, begann mit der Anrede: »Liebe Kursleitenden«.

Dass ich noch gar keinen Kurs leite und ich mich deshalb auch noch nicht angesprochen fühle, ist das eine. Das andere ist, dass ich, wenn ich denn dann mal anfange, an dieser VHS einen Kurs zu leiten, bestimmt kein Kursleitender bin (das Wort wird sogar vom Rechtschreib-Add-on meines Browsers im Eingabefeld sofort rot markiert), sondern allenfalls ein einen oder mehrere Kurse Leitender !

Was noch hinzukommt, ist, dass selbst die Germanistin, die die Kurse koordiniert, bei dieser ganzen umständlichen Genderei die korrekte Beugung in der Anrede aus dem Blick verloren hat: Da in der Anrede kein Artikelwort enthalten ist, müsste es in starker Parallelflexion »Liebe (…)Leitende« heißen und nicht »Liebe (…)Leitenden«.

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