Hallo,
will Privatstunden geben. Nun zögere ich ein wenig, frisch-fröhlich Unbekannte daheim aufzusuchen oder in meine Wohnung zu bitten. Muss ergänzen, dass ich die Interessenten über ebay-Kleinanzeigen, also vorerst ohne nähere Angaben kennengelernt habe. Nun kann ich mir wohl kaum eine Pass-Kopie senden lassen...
Einfach vertrauen?
Wer hat da Erfahrungen und/ oder Tipps?
DANKE!!!
Heike

Hatte im Prinzip nie Privatschüler, aber von Kollegen habe ich teils Horrorgeschichten gehört. Da ging es dann meist nur um sonderliche Schüler. Bei dem, was Kolleginnen erzählt haben, ging es dann aber sogar um versuchte Vergewaltigung, Stalken und ähnliche Probleme.

Würde ich nur an öffentlichen Orten oder in einem Coworking-Büro machen.

Hallo Heike,

wichtig ist, dass du

1. klare Vereinbarungen triffst, was Stundenzahl und Absageregelungen betrifft.
2. bei unbekannten TN nur gegen Vorauszahlung tätig wirst oder nur, nachdem ein klarer schriftlicher Vertrag aufgesetzt wurde, in dem auch Zahlungsmodalitäten geregelt sind.

Ansonsten, ganz brauchbare Tipps gibt's auch hier:

http://www.tutorcompass.de/

Viel Spaß und (wirtschaftlichen) Erfolg.

Benjamin

P.S.: Ich bevorzuge immer den Ausdruck Individualunterricht, Privatunterricht hat so was von schwarz arbeiten...

Zitat
Benjamin
Ansonsten, ganz brauchbare Tipps gibt's auch hier:

[www.tutorcompass.de]

Unglaublich, was es so alles gibt. Gerade die Businesstipps sind wirklich sinnvoll. Danke für den Link!

Privat-Unterricht habe ich nur mit TN gemacht, die ich vorher schon gut kannte (in aller Regel Ingenieure aus dem Einzelunterricht bei Firmen und meistens TN auf B1/B2-Niveau). Ich würde es aber nicht mehr machen.

Die Gründe:
- ist man bei den TN zu Hause, fehlt es in aller Regel an professioneller Ausrüstung (Tafel, Whiteboard, Beamer etc.)
- zudem ist die Atmosphäre bei den TN zu Hause natürlich unangenehm 'privat', eigentlich zu nah für Unterricht
- unterrichtet man die TN bei sich zu Hause, gilt weitgehend dasselbe: Ich habe jedenfalls keinen Beamer und kein Whiteboard in meinem Büro; und auch hier gilt: Es ist nicht besonders angenehm, TN in seinen Privatgemächern herumlaufen zu sehen

Danke für die guten Tipps!!!
Sie bestätigen meine eigenen Fragezeichen...

Hm, ich bin da wohl immer sehr unbedarf und gutgläubig an die Sache rangegangen. Habe während meines Studiums und danach viel und oft Privat-/Einzel-/Individualunterricht gegeben.

Anfangs in Form von Nachhilfeunterricht (Schüler), dann auch im Bereich Sprachunterricht/Erwachsenenbildung.

In all den Jahren hatte ich keine einzige unangenehme oder negative Erfahrung, mal abgesehen von kurzfristigen Absagen etc. Aber auch das war nicht die Regel.

Nun gut, ich war damals keine professionelle Freiberuflerin, würde heute sicher vieles anders machen.

Aber die natürlich etwas private Atmosphäre hat mich nie gestört und ich fand das auch nie befremdlich. Ist aber sicher Typsache.

Vorab klare Regeln absprechen (oder gleich schriftlich vereinbaren, wenn man sicher sein möchte) ist sicher sinnvoll. Gerade in Bezug auf Fehlzeiten und Absagen.

Whiteboard etc. habe ich bei Einzelunterricht nie gebraucht. Man sitzt sich ja gegenüber, da reicht eigentlich Lehrbuch, Stift und Papier. Zumindest habe ich das so gehandhabt. Anders dann bei Kleingruppen zu Hause, klar.

Viel Erfolg.

Neugierige Frage: Hast du dir schon Gedanken zu deinen konkreten Honorarvorstellungen gemacht?

Ich habe damals natürlich, aus heutiger Sicht, viel zu wenig verlangt ;-)

Zitat
DaFLisa
In all den Jahren hatte ich keine einzige unangenehme oder negative Erfahrung, mal abgesehen von kurzfristigen Absagen etc. Aber auch das war nicht die Regel.

Ich habe mich auch sehr gewundert, was die Kollegen und Kolleginnen so erzählt haben. Nach meinen Erfahrungen in den Kursen war das für mich überraschend. Freut mich umso mehr, eine andere Meinung zu lesen.

Ahh ja - 20 Euro 60 Minuten, 30 für 90 .
Habe halt verglichen, was so verlangt wird und mich im Mittelfeld einsortiert.

Schau dir nochmal Benjamins Link an. 20 Euro für eine Stunde ist viel zu wenig.

Hallo Heike,

ist - ehrlich gesagt - die grundfalsche Methode zur Preisbildung.
Nimm deine monatlichen Lebenshaltungskosten (Wohnung, Essen, Versicherungen, Telefon etc.) als Basis, überlege dir, wie viele UE du pro Woche geben kannst, denk daran, dass du mal krank wirst und errechne so deinen Preis.
Denk daran, dass Sprachunterricht umsatzsteuerpflichtig ist, diese 19% kannst du also von vornherein abziehen.

Du hast zwei Möglichkeiten: Du positionierst dich über den Preis auf dem Markt oder du positionierst dich über die Qualität. Bei ersterer Option machst du mit beim gegenseitigen Unterbieten und wirst es nie schaffen, von der Arbeit auch über H4-Niveau leben zu können.

Bei der zweiten Möglichkeit ist es erforderlich, dass du die Qualität klar kommunizierst, dazu gehört ein gewisses Marketing etc. Es gibt die Schüler, die bereit sind, für Qualität zu bezahlen und an diese Schüler musst du ran.

Also, tu dir selbst was Gutes und wirf diese Kalkulation über den Haufen. ;-)

LG!


Benni

30 EUR für 90 Minuten ist wirklich viel zu wenig. Das verlangt ja vermutlich schon jeder Germanistik-Student. Das Doppelte wäre für einen Profi-DaFler angemessener.

Hm, ja... habe mich, wie gesagt, an den Preisen anderer Anbieter orientiert.
Die Nachfrage stagniert ohnedies. Aber danke für die Tipps, werde wirklich mehr Geld verlangen und meine Erfahrungen nachdrücklicher betonen.