Hallo,

ich möchte gerne wissen, wie genau ich ausrechnen kann, ab wann sich eine Honorartätigkeit bei xy Stunden pro Woche mehr lohnt als eine feste Stelle.
Ich gehe mal davon aus, dass ich 35 Euro/Std. bekomme. Mir ist klar, dass ich zwei Monate wegen Krankheit, Urlaub, Ferien abziehen muss. Hat jemand schon mal verglichen und eine Beispielrechnung zur Hand? Das wäre super. Vielen Dank im Voraus!

Hallo Tina,

du musst natürlich auch die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung herausrechnen, darüber hinaus auch die Beiträge zur Berufsgenossenschaft, die der Arbeitgeber alleine übernimmt, sowie Ausgleichsabgaben, die er zahlen muss, falls er die Quote an behinderten Beschäftigten nicht erfüllt. Zur Berechnung des Abzugs für Krankheitsausfälle orientiere dich doch einfach an den Listen der Krankenstände bei Lehrern in deinem Bundesland.

Das alles berücksichtigend, bin ich für mich auf folgende PI-mal-Daumen-Formel gekommen: Das Hundertfache deines wöchentlichen UE-Deputats ist, wenn du keine sonstigen Aufgaben hast, der Brutto-Monatslohn, den du mindestens als festangestellte(r) DaF-Lehrer(in) fordern solltest. Wenn du also 25 UE pro Woche unterrichtest und du sonst keine (Verwaltungs-)Aufgaben wahrnimmst, fordere mindestens 2500 EURO brutto! Dann zahlt der Arbeitgeber immer noch ca. 10% weniger für deine Beschäftigung, als wenn du Honorarkraft wärest.

Schönen Gruß aus NRW

Gernot



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.09.18 12:37.

Hallo Tina,

wenn du nur 1 zu 1 vergleichen möchtest, gehe ich von folgender Tatsache aus:
als Festangestellte:
35 Stunden/Woche (25 UE + Büro, Profilings, Prüfungen...) = 2.450 Brutto / 1.640 Netto (je nach Steuerlage)

als Honorarkraft in BAMF-Kursen:
25 UE/Woche (21 Stunden/Woche) = 3.500 x 10 (Verdienstsausfall von 8 Wochen im Jahr) - 400 RV x 12 - 400 KV x 12 - 20% Einkommenssteuer = 20.200 / 12 = 1.683,00

(35.000 - 9.000 = 26.000 x 20% = 5.200 ES jährlich)

Du darfst aber nicht vergessen, dass du als Honorarkraft mehr Freiheit hast und erhöhtes Risiko. Als Festangestellte viel mehr Sicherheit, z.B Krankheitsfortzahlung. Es ist irgendwie rum wie num. Nur wer eine andere Strategie hat, kann davon profitieren.

LG
Claudia