Hallo zusammen,

Ich bin jetzt von einem Vertrag in die Honorartätigkeit gewechselt und mache momentan 26 UE.

Insgesamt ergibt sich 2900 Brutto. Nach allen Abzügen bin ich bei 1100 Netto. Das kann doch nicht sein?!

Die Abzüge setzen sich wie folgt zusammen:
- KV + Pflegev 18,8%
- RV 18,6%
- Arbeitslosenversicherung 2,5%
- Steuern ~ 600 Euro

Habe mit den Versicherungen gesprochen und deren Berechnungen vorliegen.


Wie handhabt ihr das?
Und gibt es da eine Anlaufstelle, wo man sich beraten lassen kann?

Vielen Dank schonmal.

Isabell

Hallo Isabell,

traurig, aber wahr. Ich war früher selbständig, in einer Zeit, in der man nur "15 Euro" pro UE verdient hat. Nach vielen Jahren Leiden habe ich mich irgendwann entschieden, eine Festanstellung zu suchen. Es ist jedoch bekannt, dass Festangestellte weniger verdienen als Selbständige. Nun leide ich wieder, weil ich nicht weiß, was ich machen soll. Ich habe einen Kurs in einer VHS angeboten bekommen und überlege, ob ich ihn annehmen soll. Aber ich weiß, dass ich wieder 2 Kurse leiten muss, um die Sozialabgaben zu finanzieren. Mit 1100 Euro netto kann ich nicht leben.
In der GEW kannst du dich beraten lassen, aber sie sagen uns nichts, was wir nicht wissen. Am besten einen reichen Unternehmer heiraten :-)
Viel Glück!
Claudia

Bist du sicher, dass du richtig gerechnet hast? Die Einkommensteuer kann nicht so hoch sein, da GKV und RV vom Brutto abgesetzt werden. Dazu noch eventuelle weitere Sonderausgaben für die private Altersvorsorge. Dein zu versteuerndes Einkommen sollte bei den ganzen Sozialabgaben bei etwas über 21.000 € liegen, oder? Darauf zahlt man 2680 € Steuern, also 223 € pro Monat.

Du kannst als Selbstständiger alle Unkosten abziehen, die du hast. Besprich dich mit einem guten Steuerberater. Dein Honorar ist nicht dein Einkommen.

Rentenversicherung und Krankenkasse wird nur nach dem versteuerten Gewinn berechnet.