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Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 01. August 2013 04:56

Liebe Gemeinde,


Zitat
voll verfahren

Sprachtests für Nicht-Europäer sind in Deutschland Voraussetzung für die Einreise von Ehepartnern. Das verstößt nach Ansicht der EU-Kommission gegen europäisches Recht.



Also "einfache Deutschkenntnisse" sind zu pauschal; (aber ist) die "geforderte Verständigungsmöglichkeit mit wenigen Worten Deutsch sei nicht zu viel verlangt"?


Sind die Kuse also nach europäischem Recht illegal?

Die Leserbriefe dazu sind spannend.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 01.08.13 05:02.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Roswitha Haala ()
Datum: 01. August 2013 19:35

Höchst interessant! Danke Michael Redeker!

Beste Grüße, Roswitha

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: slowhand ()
Datum: 01. August 2013 23:14

Ob das der "Integration" diene, wie die Bundesregierung laut 'Zeit Online' argumentiert, sei mal dahingestellt. Ich bin aber der Auffassung, dass das DE-Gesetz bzgl. der vorzuweisenden Sprachkenntnisse für in DE sesshaft werden wollende Nicht-EU-Bürger Sinn macht, zumal damit jenen Deutschen, die sich von anderen Kontinenten Ehepartner mitbringen, eine Hürde aufgestellt wird. Wenn sie sie aus Liebe nach DE verfrachten, sollte man die Ocken für Sprachkurse locker ausgeben können/müssen.

Eine Aufweichung der DE-Praxis durch die EU halte ich daher für fatal, leistete sie doch dem privaten "Erwerb" von Ehegatten aus Entwicklungsländern Vorschub.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 02. August 2013 06:08

Guten Morgen,

nach dem Beitrag des Teilnehmers mit dem Spielnamen "slowhand" musste ich erstmal schlucken.

Er/Sie befürwortet, dass
Zitat

jenen Deutschen, die sich von anderen Kontinenten Ehepartner mitbringen, eine Hürde aufgestellt wird.

Die Begründung wird mit den Anführungszeichen um "Erwerb" nur höhnisch ironisiert:

Zitat


Eine Aufweichung der DE-Praxis durch die EU halte ich daher für fatal, leistete sie doch dem privaten "Erwerb" von Ehegatten aus Entwicklungsländern Vorschub.

Ja mei, das Kern-Deutsche schlägt eben doch überall durch.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Georg321 ()
Datum: 02. August 2013 12:00

Die sogenannte Integrationspolitik und besonders die Integrationskurse dienen zuerst mal der Exklusion der Ausländer. Erstens müssen sie B1 schaffen, was 50% nicht packen. Dann müssen sie einen Orientierungskurs machen, den 80% der deutschen Schüler nicht bestehen würden. Wer da irgendwo versagt, der bekommt nur eine Aufenthaltsberechtigung für höchstens ein Jahr. Denn offensichtlich ist das ja ein arbeitsscheuer Scheinasylant oder Wirtschaftsschmarotzer oder so.

Und natürlich erwartet dieses Land, dass die Frau eines Afghanen, der es bis nach Deutschland geschafft hat, irgendwo in Afghanistan einen Deutschkkurs nach den Vorgaben des BAMF macht. Das dient nur der Integration! Dann muss sie halt mal 500 km zu Fuß laufen, und bitte auch den Goethe auswendig lernen!

Schön, dass Deutschland von der EU endlich eins auf die Mütze kriegt.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 02. August 2013 13:08

Zitat

Schön, dass Deutschland von der EU endlich eins auf die Mütze kriegt.

Das wurde auch Zeit, dass die Macher im Namen Deutschlands etwas auf die Mütze bekommen! Und ich wünsche mir noch mehr davon!

In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war Deutschland nicht mehr das, was es einst sein wollte und musste sich wieder langsam wieder etwas Ansehen erwerben, damit ein anständiger Mensch von außen einem Deutschen wieder ins Gesicht schauen würde. Das war ein allgemeiner Minderwertigkeitskomplex der Nachkriegsgeneration.

Als es dann wirtschaftlich wieder aufwärts ging, verbreiteten deutsche Medien, dass Deutschland wieder "Weltklasse" im Fussball sei (das sog. Wunder von Bern), Vorbild da und dort sei, blablabla, und die Adenauer-Regierung stieß in das gleiche Horn.

Nach der Wiedervereinigung und mit der wirtschaftlichen Vormachtstellung Deutschlnds in Europa geht diese Selbstbeweihräuherung auch von seiten der Bundesregierung weiter - Vorbildfunktion mit dem dualen Ausbildungssystem für junge Arbeitslose in Spanien, usw. ....blabla...

Demgegenüber steht weniger als das Mittelmaß in DaF, Intergrationspolitik unden Umgang mit Ausländern allgemein von seiten der deutschen staatlichen Bürokratie.
Es ist schon erstaunlich, dass man aus Schrott noch blühende Gärten machen kann - zumindest propagandistisch. Deutsche "Kultur"politik?

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 02. August 2013 16:47

Zitat

Die Begründung wird mit den Anführungszeichen um "Erwerb" nur höhnisch ironisiert:

......
Ja mei, das Kern-Deutsche schlägt eben doch überall durch.

Ich kann hier nichts vonn Hohn finden, allenfalls ein gehöriges Maß an Ironie. das ist doch legitim. Im Übrigen lässt sich auch über sprachliche "Geschmäcker" (Schreib-stil, Ausdrucksweise) bekanntlich streiten; es muss auch nicht jedem gefallen. Aber man sollte es besser lassen, seine eigenen diesbezüglichen "Geschmäcker"auch für andere verbindlich machen zu wollen und dann so zu kommentieren.

Ich mag das "Kern-Deutsche" auch nicht, genau sdo wenig, wie ich die kulturpolitischen Allüren so mancher deutscher amtlichen Dienststellen im Ausland mag. Aber jenseits all dessen muss es doch praktisch nachvollziehbar sein, dass ausreichende Deutschkenntnisse für nachziehende ausländische Ehepartner aus dem Ausland in Deutschkand eigentklich unerlässlich sind - weniger wegen irgendeiner polirtisch vorgeschriebenebn "Integration", sondern aus Gründen der eigenständigen Teilhabe am Leben dort, das auch ein Stück Emanzipation für den/die Betreffende/n bedeutet und auch die finanzielle Abhängigkeit vom deutschen Ehepartner verringern hilft.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Joseph Roth ()
Datum: 03. August 2013 16:50

Es sind ja nicht nur Ehepartner von Deutschen betroffen, deren finanzielle Abhängigkeit sich auch nicht einfach durch Sprachkenntnisse beseitigen lässt.


Es betrifft ja auch z.B. die Ehefrau eines indischen Informatikers, der in Deutschland eine Stelle bekommen hat. Meistens ist das dann kein Problem, da bei einem Hochschulabschluss keine Sprachkenntnisse erforderlich sind und indische Akademiker sehr oft auch mit Akademikerinnen verheiratet sind. Zumindest ist das meine Erfahrung.
Aber genau diese Ausnahmeregelungen sind ja eigentlich diskriminierend: Japaner, Koreaner, Amerikaner, Neuseeländer müssen z.B. die Sprachkenntnisse nicht nachweisen.
Die Strategie dahinter ist ja eindeutig: wir wollen Ausländer, die für uns einen Nutzen haben, den anderen soll es so schwer wie möglich gemacht werden, sich hier niederzulassen.

Ist das skandalös oder legitim? Ich würde sagen, dass es gelebte Praxis von Einwanderungspolitik in den meisten Industriestaaten ist.
Um die Sprache geht es da in erster Linie gar nicht.

Es sollte aber klar sein, dass Sprachkenntnisse für alle Einwanderer unbedingt erforderlich sind um an der Gesellschaft teilzuhaben.

Die Frage hierbei ist dann, ob der Staat Zwang ausüben sollte und inwiefern er den Sprachunterricht finanziell fördern sollte.
Und bei der finanziellen Förderung kommt es nicht nur auf den Betrag drauf an, sondern auch wie er eingesetzt wird. Die Integrationskurse sind ja ein Paradebeispiel dafür, wie Geld in den Sand gesetzt wird. Oder etwa auch die Förderung der Goethe-Institute, bei denen ebenfalls ein Großteil des Geldes versandet. Natürlich auch die VHS mit direkter und indirekter Förderung.

Warum ist das so? Ganz einfach weil das GI und die VHS geschickt Lobbypolitik betreiben. Dort müsste man eigentlich ansetzen um etwas zu verändern.
Oder man ist eben wie Papst Franziskus grundsätzlich gegen Lobby...
Dann braucht man zumindest eine Lobby um sie abzuschaffen...

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: slowhand ()
Datum: 07. August 2013 20:20

Also das ist ein starkes Stück, das Redeker aus Bangkok da abliefert. Mir "Kerndeutsch" zu unterstellen und einen Link zu youtube zu setzen, um hier eine Analogie zu konstruieren, die mich in die Nähe von Rechtsnationalen befördern soll, ist völlig unangebracht.

Dass sich so manche Deutsche aus EL Partner mitbringen und häufig für sie bezahlen, ist ein seit dreißig Jahren hinlänglich bekanntes Phänomen. Thailand stand lange oben auf der diesbzgl. Beliebtheitsskala.

Im Übrigen muss, wer nach Kanada, Neuseeland oder Australien einbwandern will, ausreichend Englischkenntnisse nachweisen. So what? Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu sozialer und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Das ist in DE bei vielen hier lebenden Mitbürgern mit Migrationshintergrund Realität.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 07. August 2013 21:19

Zitat

Also das ist ein starkes Stück, das Redeker aus Bangkok da abliefert. Mir "Kerndeutsch" zu unterstellen und einen Link zu youtube zu setzen, um hier eine Analogie zu konstruieren, die mich in die Nähe von Rechtsnationalen befördern soll, ist völlig unangebracht.

Ja, das ist Diffamierung von jemandem, der eine andere Meinung hat. Das ist hier leider öfters der Fall.

Ich hoffe nun, dass er ein Einsehen hat und das nachträglich selber löscht, wie er das früher auch schon getan hat. Falls nicht, hoffe ich, dass sich hier noch andere mit einschalten und ihren Protest laut werden lassen. Ich hatte ja schon oben etwas dazu gesagt.

Es ist genau aus ähnlichen Gründen, warum ich solche "lieben Kollegen" im Ausland meide wie die Pest und nichts mit denen zu tun haben will!

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: aw ()
Datum: 07. August 2013 22:42

slowhand schrieb:
-------------------------------------------------------

> Im Übrigen muss, wer nach Kanada, Neuseeland oder
> Australien einbwandern will, ausreichend
> Englischkenntnisse nachweisen. So what?
> Mangelhafte Sprachkenntnisse führen zu sozialer
> und gesellschaftlicher Ausgrenzung. Das ist in DE
> bei vielen hier lebenden Mitbürgern mit
> Migrationshintergrund Realität.

Was ich mich bei der Diskussion frage:
Ist der Erwerb von A1 (! denn um nicht mehr als A1 geht es in der EU-Diskussion) VOR der Einreise nach Deutschland ein Garant für erfolgreiche Integration? Und die Tatsache, dass jemand erst NACH der Einreise beginnt, die Sprache zu lernen, ein Zeichen für mangelnden Integrationswillen?
Ich frage mich, ob Leute, die im Ausland bis A1 kommen, dann garantiert in Deutschland weiter die Sprache lernen werden und sich erfolgreich integrieren werden. Während diejenigen, die vor der Einreise nicht mit der Sprache beginnen bzw. nicht A1 beherrschen, dies nach der Einreise auch nicht tun werden?

Kann es nicht auch sein, dass Erstere es beim "erfolgreichen" im Ausland erworbenen A1 belassen (sie haben dann ja immerhin einer "Hürde" überwunden) und es genausogut Einreisende ohne Sprachkenntnisse geben kann, die die Sprache im Land schnell und erfolgreich lernen?
Der Zeitpunkt (vor oder nach der Einreise) scheint ja in dieser Diskussion entscheidend zu sein. Damit verbunden ist in erster Linie die finanzielle Seite - vom Sprachenlernen VOR der Einreise profitieren GI und andere teure Institutionen im Ausland, und der Partner oder Familienangehörige in D spürt, dass der Familiennachzug für ihn nicht kostenlos ist, während Sprachkurse NACH der Einreise eher kostengünstig sind.
Die Frage ist, wem man hier eine Hürde aufstellen will - dem deutschen bzw. in Deutschland lebenden Angehörigen, den Einreisewilligen selbst, den Sprachkursträgern, dem BAMF, ...?

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 08. August 2013 01:04

Zitat

Die Frage ist, wem man hier eine Hürde aufstellen will - dem deutschen bzw. in Deutschland lebenden Angehörigen, den Einreisewilligen selbst, den Sprachkursträgern, dem BAMF, ...?

Darauf habe ich keine Antwort. Mir scheint, dass hier verkrampft versucht wird, jahrelange Versäumnisse unter allen Regierungen in der Ausländerpolitik nachzuholen, und das gelingt eben nicht, so wie das derzeit geschieht.

In wirtschaftlichen Hochzeiten kamen die sogenannten Gastarbeiter, später kamen Flüchtlinge. Diejenigen mit einem Bachelor oder Master in Informatik aus Bombay oder Calcutta aber kamen nicht, sondern gingen nach Neuseeland, Canada oder in die USA.

Warum wohl?

P.S.: Ein Teilgrund könnten zumindest die kleinkarierten deutschen Einreiseregeln sein - mal von den sprachlichen Hürden abgesehen. Warum soll ich in ein Land gehen, dessen Sprache ich noch mühsam lernen muss, das Solingen, Hoyerswerda und Rostock hinter sich hat und dessen Immigrationspolitik allein von dem Gedanken beherrscht wird, nur ja keine Flüchtlinge mehr ins Land zu lassen, weil die nur kosten und sonst angeblich nichts bringen. Als indischer Informatiker gehe ich dann doch lieber woanders hin, wo es - relativ gesehen - leichter ist. Es wäre geradezu eine Dummheit, das nicht so zu machen.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 08. August 2013 04:35

Guten Morgen zusammen,

Zitat
slowhand

Also das ist ein starkes Stück (...). Mir "Kerndeutsch" zu unterstellen und einen Link zu youtube zu setzen, um hier eine Analogie zu konstruieren, die mich in die Nähe von Rechtsnationalen befördern soll, ist völlig unangebracht.

Ihre politische Einstellung ist Ihre Privatsache. Wenn Sie aber in Ihrem Beitrag oben unterstellen, dass die Sprachkurse verlangt werden, damit dem "Erwerb" von Ehegatten aus Entwicklungsländern eine Hürde gesetzt wird, appellieren Sie an Instinkte.

Damit unterstellen Sie, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kurse vor allem "erworbene = gekaufte Opfer" sind. Das ist ein starkes Stück.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 08. August 2013 09:14

Zitat

Wenn Sie aber in Ihrem Beitrag oben unterstellen, dass die Sprachkurse verlangt werden, damit dem "Erwerb" von Ehegatten aus Entwicklungsländern eine Hürde gesetzt wird, appellieren Sie an Instinkte.

Damit unterstellen Sie, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Kurse vor allem "erworbene = gekaufte Opfer" sind. Das ist ein starkes Stück.

Ich verstehe die ganze Argumentation nicht. Welche Instinkte denn? Fremdenfeindlichkeit? Rassismus? Nun, ich muss es auch nicht verstehen.

Wir haben hier wieder mal den schon öfters gehabten Fall, dass Sie in ein Posting etwas hineinlesen, was der Poster (möglicherweise)n gar nicht gesagt hat. Hermeneutisch würde man in einem solchen Fall von eisegein (etwas hineinlegen) anstelle von exegein (etwas auslegen, interpretieren) sprechen. Anders ausgedrückt: man erhebt seine eigene "Privatontologie" zum allgemein gültigen Maßstab. Das aber ist mehr als vermessen und steht niemandem zu!

Ich denke, slowhand wird dazu selber noch das Notwendige sagen.

Naja, kennen wir ja mittlerweile schon....

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: JK ()
Datum: 08. August 2013 09:38

und erneut bin ich eher der Ansicht von Redeker als von Credentia (und Co.).

Slowhand sollte sich einfach mal fragen, wie sich jemand aus Thailand, der/die sich zufällig nun mal dummerweise in einen Deutschen statt einen Thai oder US-Amerikaner oder sonst wen auf diesem Globus verliebt hat (oder auch eine/n Deutsche/n, der/die sich in jemanden aus Thailnad statt aus einem anderen Land enschließlich Deutschland verliebt hat), fühlt, wenn er/sie sowas liest.

'nuff said.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 08. August 2013 11:54

Zitat

Slowhand sollte sich einfach mal fragen, wie sich jemand aus Thailand, der/die sich zufällig nun mal dummerweise in einen Deutschen statt einen Thai oder US-Amerikaner oder sonst wen auf diesem Globus verliebt hat (oder auch eine/n Deutsche/n, der/die sich in jemanden aus Thailnad statt aus einem anderen Land enschließlich Deutschland verliebt hat), fühlt, wenn er/sie sowas liest.

Der was liest? Verstehe nur Bahnhof!

Dass man Deutsch lernen sollte/muss? Geht es darum? Ich kann hier ja nur Rätsel raten.

Sollte es darum gehen, so ist es doch ganz einfach:
Da ich selbst niemandem empfehlen würde, um jeden Preis Deutsch (DaF) zu lernen, würde ich das auch in Fällen gemischt-nationalen Partnerschaften nicht tun. Es kommt doch darauf an, wo das Paar leben will. Wenn das Paar in Thailand leben will, braucht man DaF gar nicht; der ausländische Partner täte aber gut daran, Thai zu lernen. Die Sprache zu7 können ist die Eintrittskarte in eine fremde Kultur und soweit wie möglich ein Teil davon zu werden.
Wenn das Paar hauptsächlich in Deutschland leben will, gilt das Gleiche, aber von Staats dazu gezwungen werden sollte niemand.
Andererseits ist es nicht ausgeschlossen, dass z.B. der thailändische Ehepartner von selbst die Motivation hat, die deutsche Sprache zu lernen - der/die kann dann mit dazu verdienen, wenn das Geld nicht reichen sollte.

Ich halte JK also entgegen, dass es für den betreffenden Ehepartner garn nicht so schlimm und abschreckend ist, in einem fremden Land die Spracher zu lernen. Letztes Jahr war ich mehrere Monate in den USA und habe dort selbst "frische" asiatische Einwanderer, darunter Thais, kennen gelernt, die ganz wild darauf waren, richtig US-Englisch zu lernen, um dann auf eigenen Beinen zu stehen. So etwas soll es in Deutschland gelegentlich ja auch geben.

Warum immer der staatliche Zwang und diese verbissenen Grundsatzdiskussionen hier unter den DaFlern? Lasst das doch die Betreffenden selber entscheiden....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 08.08.13 11:56.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: aw ()
Datum: 08. August 2013 19:55

Credentia schrieb:
-------------------------------------------------------
>
Zitat

Die Frage ist, wem man hier eine Hürde
> aufstellen will - dem deutschen bzw. in
> Deutschland lebenden Angehörigen, den
> Einreisewilligen selbst, den Sprachkursträgern,
> dem BAMF, ...?
>
> Darauf habe ich keine Antwort.

Darum ging es aber ursprünglich in diesem Thread... Um die Diskussion, ob Sprachnachweise VOR der Einreise bzw. als Einreisebedingung legal sind oder nicht.

Und in Folge dieser Frage (siehe die Leserbriefe) darum, ob man Leuten, die vor der Einreise die Sprache nicht können, pauschal unterstellen kann, dass sie sich nach der Einreise sowieso nicht integrieren werden und die Sprache auch im Land nicht lernen werden. Im Gegensatz zu denen, die bei der Einreise schon A1(!) mitbringen - einige Leser nehmen an, dass diese Leute sich damit integrieren können bzw. Interesse an der Sprache zeigen.
Viele Leser wissen wohl nicht, was A1 ist, und kennen auch nicht die derzeit gültigen unterschiedlichen Regelungen mit und ohne Ausnahmeregelungen für "erwünschte" und weniger erwünschte Zuwanderer.

Mein obiger Beitrag sollte auf das Thema zurücklenken - aber die persönlichen Forums-Animositäten (oder was es sonst ist) waren stärker...

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Joseph Roth ()
Datum: 09. August 2013 15:22

Ob Sprachnachweise vor der Einreise als Einreisebedingung legal sind oder nicht werden ja die Gerichte entscheiden. Ob sie sinnvoll sind ist eine andere Sache und das würde ich verneinen.

Das Niveau A1 gibt einem ja nicht unbedingt die Möglichkeit am gesellschaftlichem Leben teilzuhaben und hätte nur den Vorteil, dass man dann in Deutschland gleich bei A2 einsteigen kann und somit vielleicht früher ein befriedigendes Niveau erreicht. Lohnt sich da aber der Aufwand, der dafür im Heimatland betrieben werden muss?

Diese Sprachnachweise haben ja im der Realität ganz andere Ziele.
1. Sie sollen den Goethe-Instituten weltweit Kunden besorgen und die TELC profitiert davon natürlich auch. Ich würde mal sagen, dass da gute Lobbyarbeit geleistet wurde.

2. Ausländern, die man nicht hier haben möchte, wird die Einreise zumindest erschwert. Den ein oder anderen schrecken die Sprachtest ja vielleicht ab und für die Ausländer, die man hier haben möchte gibt es ja Sonderregelungen (je nach Pass und Bildungsgrad).

Ich glaube auch nicht, dass es sich nur um Unfähigkeit der Politik handelt, sondern dass es Strategie ist. Wenn man wirklich Integrationspolitik betrieben möchte, müsste man erst einmal dafür sorgen, dass es gescheite Sprachkurse gibt und das unabhängig von der Finanzierung. Ich weiß zum Beispiel oft nicht wohin ich einen Deutschlernenden schicken kann, der sich keinen Einzelkurs bei einem guten Lehrer leisten kann. Weder zum Goethe-Institut, zur VHS, den Kettenklitschen oder Kleinklitschen kann ich jemanden mit ruhigem Gewissen hinschicken.

Das gleiche Problem hätte ich auch wenn ich mein Englisch verbessern wollte. Ich wüsste nicht welchen Gruppenkurs ich besuchen sollte.

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich es vollkommen in Ordnung finde wenn zum Beispiel von Credentia dieses Beispiel mit den Daddys in den Philippinen und den jungen Gespielinnen anspricht oder auch was von Slowhand im Bezug auf "Erwerb" geschrieben wurde. Es ist immer einfach, wenn jemand sich zu solchem Missbrauch äußert ihn in die rechte Ecke zu stellen. Der Sache hilft das aber nicht.

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Re: Verfahren wegen Deutschtests für Ausländer
geschrieben von: Credentia ()
Datum: 09. August 2013 17:36

Zitat

Ob Sprachnachweise vor der Einreise als Einreisebedingung legal sind oder nicht werden ja die Gerichte entscheiden. Ob sie sinnvoll sind ist eine andere Sache und das würde ich verneinen...

Sehr guter Beitrag, der alles Notwendige zusammenfasst, danke!

Das mit der Kundenzuführung zu Goethe-Instituten und das ganze TELC-Gebräu ist ein Punkt, an den ich noch gar nicht gedacht hatte. Aber das kommt hin. Noch ein paar Geschäftemacher mehr. Bingo!

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Altmännerfantasien
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 09. August 2013 18:03

Guten Abend zusammen,

Zitat
Joseph Roth schreibt:

Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich es vollkommen in Ordnung finde wenn zum Beispiel von Credentia dieses Beispiel mit den Daddys in den Philippinen und den jungen Gespielinnen anspricht oder auch was von Slowhand im Bezug auf "Erwerb" geschrieben wurde. Es ist immer einfach, wenn jemand sich zu solchem Missbrauch äußert ihn in die rechte Ecke zu stellen. Der Sache hilft das aber nicht.

(Ich verzichte jetzt mal auf die grammatischen Korrekturen.)

Gott sei Dank sind die Leser hier wohl keine "(d)icke(n) alte(n) Fettsäcke aus Deutschland oder von sonstwo im Westen", die "es zu Hause nicht mehr "bringen"",

"wohlbetuchte 65-70jährige Frau(en)" oder "alte Daddys aus Deutschland", sonst müssten die sich ja "einschalten und ihren Protest laut werden lassen."

Und hoffentlich werden diese seltsamen, hautnah miterlebten Erfahrungen auch nicht von Kursteilnehmerinnen aus Thailand oder von den Philippinen missverstanden, die sich verdächtigen lassen müssen, für "ein paar Euros oder Dollars" als "jüngeren, devoten Gespielininnen (sic!)" erworben worden zu sein.

Die Kursteilnehmerinnen sind auf jeden Fall aber Opfer eines Komplotts der Lobbypolitik von deutscher, kleinkarierter Bürokratie, GI und VHS.

Naja, kennen wir ja mittlerweile schon....


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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