Hallo, eine Frage an euch:
Ich arbeite auf Honorarbasis für einen Bildungsträger. Im Honorarvertrag ist kein Zahlungsziel vereinbart, was dazu führt, dass sich die Bezahlung meiner Honorarechnungen immer weiter hinauszögert.
Dass das mehr als nervig ist, könnt ihr sicher verstehen, denn das altbekannte Problem ist ja, dass am 15. des Monats die Abgaben von meinem Konto abgehen, das Geld aber noch lange nicht eintrudelt.
Ich habe in der letzten Rechnung erstmals ein Zahlungsziel von 10 Tagen genannt und jetzt - nach 14 Tagen - gemahnt.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit solchen Nervereien?
viele Grüße, Miriam

Hallo Miriam,
ich habe auch DaF unterrichtet und musste warten und warten......bis mein Geld gebucht wurde.
Angeblich liegt die schlechte Zahlungsmoral der Kursanbieter an der schlechten Zahlungsmoral des BAMF, denn viele Anbieter zahlen erst nach Eingang des BAMF-Geldes die Honorare aus. Bei den anderen Deutschkursen läuft das Spiel aber genauso mies.
Vor einigen Monaten habe ich meine "Sprachkurs-Karriere" aufgegeben und unterrichte überhaupt keine Deutschkurse mehr und sieh da: Das Honorar meiner neuen Computerkurse ist binnen 7-10 Tagen nach Rechnungsstellung auf meinem Konto.
Es geht also auch anders auf dem freien Markt. Viel Erfolg beim Umsatteln.
Gruß Tina

Mir ist es in diesem Sommer erstmals passiert, dass ein Auftraggeber (mit dem vertrauenserweckenden Socialis im Namen, eine gGmbH, die ihren Sitz in einem Bezirksamt hat - also auch vertrauenserweckende Adresse!) seine Zahlung herauszögerte, sodass ich mich entschloss, nach fast 3 Monaten Warte- und Hinhaltezeit ein Mahnverfahren einzuleiten.
Auch eine andere Firma hat mich ziemlich lange hängen lassen, nämlich 4 Wochen. Ein weiteres weltweit operierendes Unternehmen (Bayer) hat seine Zahlungsmodalitäten so umgestellt, dass nach der Rechnungsstellung 6 Wochen Wartezeit normal sind. Das sind eben die Lieferbedingungen, und wem das nicht passt, der kann ja gehen. . .(hab ich getan!)
Und da alle drei Vorkommnisse etwa im selben Zeitraum vorkamen, saß ich dann da und schrieb Bitt- und Bettelbriefe an Vermieter, Steuer etc.
Allerdings ist dies Verhalten m. E. nicht normal - in 24 Jahren ist mir das das erste Mal passiert, dass ich per Gericht mahnen muss. (Und ich hoffe, es bleibt das letzte Mal).
Auch bei Computerkursen scheint es vorzukommen - insgesamt ist die Zahlungsmoral wohl nicht mehr so toll.
Ina.

Danke für Eure Antworten. Ich habe mittlerweile ein Mahnverfahren angedroht
und siehe da: Das Geld kam.
Allerdings fange ich auch an, mich nach einer Alternative umzusehen, denn schlechte Honorare + miese Zahlungsmoral, das ist einfach zu viel des Schlechten! Und die Unsicherheit macht mich auf Dauer krank.
liebe Grüße, Miriam

Hallo Miriam und auch alle anderen,

hier ist wirklich Vorsicht geboten! Es gibt zumindest einen großen Bildungsträger, der systematisch auf diese Weise unheimlich viele Dozentinnen und Dozenten "verschleisst". Das Geld kommt anfangs pünktlich, dann etwas verspätet, schließlich garnicht mehr... Mehrere Kolleginnen mussten deswegen Hartz IV beantragen, klagen, vor Gericht usw.
Das Ziel scheint: Wir nehmen immer wieder neue Leute; bis die das System erkennen, haben sie schon ein paar Monate ohne Honorar weitergearbeitet (man will ja den Job behalten...).

Und viele verzichten auf ein paar hundert Euro, weil sie den Gang zum Anwalt scheuen. So finanziert sich ein Bildungsträger...

Damals haben wir (es waren wirklich einige Kollegen betroffen, mit Summen bis zu mehreren Tausend Euro) das der Agentur für Arbeit und dem BAMF mitgeteilt, aber die standen auf dem Standpunkt, interne Vertragsangelegenheiten der Träger gingen sie nichts an.

Viele Grüße
Bianca

Hallo zusammen,

9 Jahre später. Ähnliches Problem.
Konkret geht es um den Träger HVMZM. Dort wurden nun seit bald drei Monaten keine Honorare gezahlt und langsam nervt mich das einfach zu doll.

Hat jemand denn da Informationen über das BAMF? Also wie verhält es sich wirklich? Zahlt das BAMF so unregelmäßig und selten oder ist das eine Masche der Kursträger, um währenddessen in andere Projekte zu investieren?

Und: Gibt es eine Plattform oder eine Art Forum, in dem man sicher dezidiert über solche Probleme, aber vielleicht auch über gute Kursträger austauschen kann. Ich weiß ja von einigen Kollegen, dass es nicht überall so "zugeht".

Vielen Dank vorab!

Ja, man tut sich selber Einiges an, wenn man scheinselbständig für solche Träger arbeitet. Und dass das nervt. ist allzu verständlich.

Rechtlich haben Sie wohlk einen Vetrag mit dem Träger und nicht mit dem BamF. Der Träöger ist Ihr Schuldner, und wenn das BamF eben an den Träger noch nicht gezahlt hat, entbindet ihn das nicht von der Pflicht, Sie nach geleisteter Arbeit zu bezahlen. M.a.W.: Ob das BamF an den Träger gezahlt hat oder nicht, ist nidht Ihr Bier, sondern allein Sache des Trägers. Der Träger muss dafür sorgen, dass er auch bei noch nicht erfolgter Zahlung durch das BamF hinreichend liquide ist, die Lehrkräfte bezahlen zu können. So einfach ist das.

Mein Vorschlag ist, setzen Sie dem Schuldner (Ihrem Träger) per Einschreiben mit Rücksachein eine Zahlungsfrist von zwei Wochen mit der Androhung eines Zahlungsbefehls und einer Zinsforderung von 4 % auf den geschuldeten Gesamtbetrag ab Datum der Fälligkeit. Viele säumige Zahler werden dann überraschenbd munter.

Kann sein, dass Sie dann nicht mehr für diesen Träger arbeiten können, wenn Sie ihmn rechtlich das Messer auf die Brust setzen. Es gibt andere Jobs dieser Art wie Sand am Meer- suchen Sie sich einen, der solvent ist und lassen Sie jene Klitschen wie diesen Trägern außen vor, bei dem Sie noch nach geleisteter Arbeit IHrem Geld hinterherlaufen müssen. Solche Träger wertschätzen nämlich Ihre Arbeit nicht!

Zitat

9 Jahre später. Ähnliches Problem.
Konkret geht es um den Träger HVMZM. Dort wurden nun seit bald drei Monaten keine Honorare gezahlt und langsam nervt mich das einfach zu doll.