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Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Natalia ()
Datum: 21. September 2004 19:36

Ich habe neulich gelesen, dass nur muttersprachliche DaF-Lehrer eine reale Chance haben, in Deutschland eine Arbeit an privaten Sprachschulen zu finden. Ich studiere DaF und das interessiert mich . Stimmt es?

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 22. September 2004 21:10

Hallo Natalia,
es stimmt schon, Nicht-Muttersprachler haben es in Deutschland total schwer Arbeit zu finden. Ich persönlich kenne nur eine DaF-Lehrerin, die nicht Deutsche ist, aber zig andere. (Berlin ist groß). Allerdings werden manchmal Lehrer/Lehrerinnen mit sehr guten Russischkenntnissen gesucht für spezielle Deutschklassen. Da gäbe es also doch Möglichkeiten.
Tschüss!
Franziska

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Hajnal ()
Datum: 27. September 2004 20:50

Ja, das stimmt leider. Ein Muttersprachler ist mehr Wert für eine Sprachschule ohne richtige Ausbildung, als ein Nicht-Muttersprachler mit einer sehr guten Ausbildung.

Man bekommt nicht einmal Chansen.......

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Janna ()
Datum: 05. Oktober 2004 21:25

Warum zählt Ihrer Meinung nach die Ausbildung, z.B. ein DaF-Studium, so wenig? Weil die Nicht-Muttersprachkler in der Regel nicht akzentfrei sprechen?

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Hajnal ()
Datum: 06. Oktober 2004 21:27

Ich denke ja. Wir sprechen nicht akzentfrei, und manchmal auch nicht fehlerfrei. Aber das bedeutet nicht, dass es auch an den Kenntnissen ÜBER die Sprache mangelt. Das ist natürlich meine Meinung.

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Janna ()
Datum: 06. Oktober 2004 22:53

Aber vor allen Dingen mangelt es nicht an den Kenntnissen über die Methodik der Fremdsprachenvermittlung. Man kann nicht in zwei Wochen in einem Kurs das lernen, was in einem Studium vermittelt wird, einschließlich z. B. eine Riesenpalette von Übungen, unterschiedliche Sozialformen, Motivation im Unterricht, Erfolgskontrolle, individuelle Unterschiede beim Lernen etc.

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fachfremd arbeiten
geschrieben von: Natalia ()
Datum: 16. Oktober 2004 10:44

Könnte jemand sagen, ob man mit einem DaF-Lehrer Diplom auch fachfremd arbeiten kann(z.B in einem Verlag)? Ich studiere DaF und bin Nicht- Muttersprachlerin. Da man als Nicht-Muttersprachler in Deutschland als DaF Lehrer keine Arbeit findet, könnte ich vielleicht nach dem Studium fachfremd arbeiten? Oder sollte ich lieber Fachrichtung wechseln?

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: tatjana ()
Datum: 16. Oktober 2004 11:10

liebe Janna, liebe Hajnal,
leider gibt es in Deutschland genug Daf-Lehrer, die pädagogisch bestens ausgerüstet und ausgebildet sind, methodisch und didaktisch, und dazu noch den muttersprachlichen Vorteil haben. Ich kenne wirklich niemanden, der hier im Raum als einfache nicht studierte Hausfrau Deutsch unterrichtet.
Natürlich kann ich mir vorstellen, dass es Sinn macht, Landsleute zu unterrichten, weil man deren Probleme genau kennt, da ihr schließlich die gleichen habt. Bei internationalen Klassen hört dieser Vorteil jedoch auf.
Globale Konkurrenz ist halt schwierig, wenn man mit Muttersprachlern konkurrieren will. Das habe ich auch schmerzlich erfahren müssen, als ich Englisch unterrichten wollte. Die Kunden freuen sich auch immer wieder, wenn sie landeskundliche Auskünfte bekommen können. Neulich hatten wir das Wort "Murme". "Ja, habt ihr in Deutschland denn Murmeln gespielt? Wo habt ihr das denn gespielt? Und wie habt ihr damit gespielt? Und welche Kinderlieder waren bei euch aktuell?"
Welcher Nicht-Muttersprachler kann das schon beantworten. Stelle dir doch mal umgekehrt vor, ich ginge in dein Land um dort deine Muttersprache zu unterrichten.l

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: Hajnal ()
Datum: 17. Oktober 2004 13:20

Entschuldige, aber ich bin keine "einfache nicht studierte Hausfrau", und Natalia auch nicht!!!!

Ausserdem habe ich eine so gute Kinderliedsammlung, dass sie sogar die Kindergärtnerin meiner Tochter ausgeliehen hat!! Aber Landeskunde ist nicht alles! Und ich habe die Stunde einer Muttersprachler gesehen, die nicht erklären konnte, wann die Verben ihre Perfektform mit "haben", und wann mit "sein" bilden. Traurig, oder?? Für sie war der Deutschunterricht einfach ein nettes Plaudern mit den Kursteilnehmern. (Sie studierte Germanistik)

Und viele so sehr bevorzugte Muttersprachler mit Germanistik-Magisterstudium verfügen über fast keine pädagogischen und psychologischen Kenntnissen, einfach aus dem Grund, dass Pädagogik und Psychologie nicht zu dem Magisterstudiengang gehört. Sie sind Teile des Lehramtstudiums.

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: tatjana ()
Datum: 17. Oktober 2004 16:38

Immer schön genau lesen, Hajnal. Das sage ich meinen Ausländern auch immer im Deutschunterricht. Ich habe mit keinem Wort behauptet , dass du Hausfrau bist. Genaues Lesen ist z.B. auch eine Fähigkeit, die ich bei DaF- Lehrern für unabkömmlich halte.
Naja, und jeder hat mal einen Lehrer gehabt, den er schlecht fand. Ich kenne auch haufenweise Ausländer, die glauben perfekt Deutsch zu können. Gehe mal in Forum unter Stellengesuche, da sind so ein paar Beispiele, siehe z.B. Sayhi Abdelhay.

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 18. Oktober 2004 08:38

Das finde ich jetzt gemein Hajnal gegenüber! Man kann doch nicht alle "Ausländer" pauschal ablehnen, in welcher Hinsicht auch immer. Und sie hat sicher Recht, was Pädagogik und Psychologie eines Magisterstudiengangs betrifft.
Dieser Marokkaner von den Stellensuchen ist allerdings wirklich der Scherzkeks vom Dienst.
Franziska

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: robert ()
Datum: 18. Oktober 2004 09:25

Hier noch mal etwas zum genauen Lesen. Ich habe nicht pauschal alle Ausländer genannt.

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: tatjana ()
Datum: 18. Oktober 2004 10:06

Dem kann ich mich nur anschließen.

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Re: fachfremd arbeiten
geschrieben von: Janna ()
Datum: 20. Oktober 2004 21:06

Ich kenne aber DaF-Lehkräfte, die überhaupt keinen Uni-Abschluß haben. Nicht Hausfrauen gerade, aber immerhin. Mir sind oft Muttersprachler begegnet, die besondere sprachliche Phänomene einfach nicht erklären können. "Das ist halt so", sagen sie dann. Ausländer, die eine gute Qualifikation haben, z.B. ein DaF-Studium mit der Note "sehr gut" absolviert haben, sind durchaus der deutschen Sprache mächtig. Ob bestimmte Deutschlerner unbedingt das Wort "Murme" verstehen müssen, halte ich für fragwürdig. Für ein Bewerbungsgespräch z.B. als Schweißer ist das ohne Bedeutung.

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Re: muttersprachler
geschrieben von: Mari ()
Datum: 22. Oktober 2004 15:56

Liebe Natalia,
ich denke, man hat auch als Nicht-Muttersprachler gute Chancen als DaF-Lehrer. Man muss aber in Didaktik fit sein, besser als Muttersprachler. Ich habe hier noch nie eine Absage bekommen mit der Begründung, ich wäre keine Muttersprachlerin.
Gruß,
Marina

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Re: muttersprachler
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 22. Oktober 2004 22:24

Vielleicht hängt das aber auch von der Art der Bewerbung ab. Wenn es nur eine schriftliche Bewerbung ist, sind manche Schulen abgeschreckt, wenn sie lesen, "ich komme aus soundso...". Da war ich schon dabei, als die Bewerbung einfach zur Seite gelegt wurde, aus diesem Grund! Wenn man aber persönlich vorbeigeht und Eindruck machen kann, ist das schon eine andere Sache.
Nur nicht aufgeben!
Hier in Berlin boomt es übrigens gerade nahezu: das Arbeitsamt ist ziemlich bestrebt, Langzeitarbeitslose und Aussiedler in Deutschklassen zu stopfen.
Nicht schlecht für uns!
Franziska

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Re: muttersprachler
geschrieben von: Irina ()
Datum: 22. November 2004 09:57

Ich arbeite seit 6 Jahren als DaF-Lehrerin in Deutschland bin aber selbst in Rumänien aufgwachsen. Hier in Dresden ist man etwas flexibler bezüglich des (Nicht)-Muttersprachlerseins. Natürlich muss man gut Deutsch können und viel über Land und Leute wissen, und auch lange in dem Land gelebtt haben. Es ist aber auch wahr, dass man als Nicht-Muttersprachler nie auslernen kann und außerdem, dass Nicht-Muttersprachler eher für Grund- und Aufbaukurse eingesetzt werden sollen.
Ich habe regelmäßig in den internationalen Gruppen gearbeitet, von denen sich Tatjana nicht vorstellen konnte, dass da nur ein Muttersprachler von Vorteil wäre. Durch die Arbeit bin ich meine Nicht-Muttersprachler-Komplexe endgültig losgeworden, denn wichtig im Unterricht ist, dass die Lehrperson erstens als Mensch etwas zu sagen und auch Charme hat. Mit Menschen umgehen können und interkulturelles Taktgefühl, das halte ich für das Wichtigste in einer solchen internationalen Gruppe. Und das entwickelt man, wenn man selbst Ausländer ist.
Außerdem ist die pädagogische Erfahrung sehr wichtig. Es ist wichtig, ganz genau zu wissen, was die Leute brauchen und wie du es ihnen zu servieren hast. Es nützt nicht, wenn Du sagst: Dativ mit Wo? und Akkusativ mit Wohin?...! Du musst wissen, dass es Wohin in anderen Sprachen nicht gibt.
Muttersprachler oder Nichtmuttersprachler? Ich würde vorschlagen: gut ausgebildeter Lehrer und interessanter MENSCH ist das Rezept.
Apropos Murmeln, Tatjana, Kinder in der ganzen Welt spielen mit den Glaskugeln, die ihr Murmeln nennt, in Rumänien auch, sogar in Japan gibt es eine ähnlich Form. Ein nichtmuttersprachlicher Lehrer mag manchmal einfach überfragt sein, aber Im Zeitalter des Internets ist das kein großes Probelm mehr...Alles Gute, Irina

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Re: muttersprachler
geschrieben von: Irina ()
Datum: 22. November 2004 10:26

PS Ich habe doch das Wichtigste vergessen:
Am besten finde ich es, wenn Muttersprachler und Nichtmuttersprachler zusammenarbeiten, so dass Lerner von beiden Perspektiven über die Sprache profitieren. Ein Muttersprachler kann oft nicht die manchmal nötige Distanz zur Sprache, ein Nicht-Muttersprachler die manchmal erforderliche Nähe erreichen.

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: monika ()
Datum: 16. Februar 2005 14:59

Liebe Irina,
Ich habe mit großem Interresse deinen Brief gelesen. Ich bin selbst Deutschlehrerin aus Polen und mein Traum ist, irgendwann zu erfahren, wie man mit den Ausländern arbeitet, wie sie unterrichtet werden sollten. Das ist eine ganz andere Arbeitsperspektive, andere Kursteilnehmer. In Polen habe ich altershomogäne Gruppen, die aus demselben kulturellen Kreis kommen und dieselbe Denkweise haben. So wie du möchte ich auch in der Zukunft mein pädagogisches Gefühl und didaktisch- methodische Fähigkeiten entwickeln. Ich stimme dir zu, dass Nicht- Muttersprachler auch in Deutschland gute Lehrer sein können.

Mit freundlichen Grüssen
Monika

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Re: Nicht-Muttersprachler
geschrieben von: Leser ()
Datum: 18. Februar 2005 11:18

Monika, ich stimme dir zu!

Nichtmuttersprachler bekommen aber oft nicht die Möglichkeit!

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