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Es bringt m. E. nichts, sich über die miesen Konditionen des GIs, DAADs, ausländischer Hochschulen oder privater Institute zu beklagen, wenn man mit DaF/DaZ Geld verdienen will. Man sollte sie boykottieren.

So ist es. Ich selber arbeite gar nicht mehr im DaF/DaZ-Bereich, ich unterrichte ca. seit 1 Jahr z.B. Communication an Hochschulen im Ausland. Mit Daf ist hier, wo ich gerade bin, nun wirklich kein Blumentopf zu gewinnen - kein Bedarf, und wenn es ihn vereinzelt gibt, immer das Gleiche und nichts Neues.

Dieses Fach Communication ist hier im Lande noch relativ neu. Viele Colleges hier haben dafür noch kein Curriculum und auch keine Fachkräfte, die das unterrichten können. Communication wird hier nicht als eigener Studiengang, sondern als Pflichtfach z.B. für angehende Manager in Bachelor- und Masterstudiengängen unterrichtet. Das Ganze ist auf das Englische bezogen; wegen der Grenzlage zu China haben wir hier auch Chinesischunterricht. Ich verstehe das Ganze als interdisziplinäres Fach, an dem verschiedene Grundlagenwissenschaften wie z.B. Linguistik, Kommunikationstheorie, Soziologie usw, beteiligt sind; aber auch non-verbale Kommunikation wie Körpersprache hat damit zu tun. Für Studenten z.B, wichtig, wenn sie das Geben von Präsentationen o.ä. üben/trainieren. Für mich viel interessanter als DaF.

Ich betrachte DaF/DaZ inzwischen nur noch als nervig und langweilig, obwohl ich früher dazu schwerpunktmäßig gearbeitet hatte. Jedem das Seine.

Um Himmels und des lieben Friedens willen: ja und amen!


Mit konformen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.13 20:56.

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Dass man "nun" ohne h schreibt, ist hingegen durchaus relevant.

Ja, dieser Typo ist "durchaus relevant"....LOL

Liebe Kollegen,

Richtig Herr Stancke, "ist auch nur Teil dieses Systems", aber damit ein - wenn auch nur ein kleiner - privilegierter Erfüllungsgehilfe. Deshalb sollte man ihn am besten hier auch nicht beim Wort oder gar ernst nehmen. Da der Aufruf "konstruktiv zu diskutieren" eigentlich nur scheinheilig ist, wenn man falsche Informationen streut (Aussage: "Flugkosten werden ganz übernommen" aber in Ausschreibung nur 50&) Schaut Euch einfach nur mal an wie oft in den letzten Jahren Volkswagenwerk Puebla/Mexiko hier Stellen ausgeschrieben hat. Bestimmt nicht, weil die Lehrkräfte dort mit den Konditionen so zufrieden waren, sondern weil ziemlich schnell gekündigt haben.

Einzige Lösung: Nicht verkohlen lassen, aber konsequent boykottieren bis die Konditionen effektiv geändert werden! Keine angemessenen Konditionen = keine Lehrkräfte

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Konrad
Einzige Lösung: Nicht verkohlen lassen, aber konsequent boykottieren bis die Konditionen effektiv geändert werden! Keine angemessenen Konditionen = keine Lehrkräfte

Jawohl, das ist klare Ansage, und so muss es auch sein! In dieser Welt regelt sich alles (angeblich) nach dem Markt, und wenn scheinselbständige Beschäftigung unwirtschaftlich wird, weil der Gesetzgeber andere wirtschaftliche Rahmenbedingungen mit ihren entsprechenden Auswirkungen schafft, haben solche miesen Geschäftsmodelle keine Chance mehr. Und bis dahin sollte man sich "entghalten" und einfach nicht hingehen! Wenn alle betroffenen so konsequent wären, würde sich allerdings schon sehr viel von selber auf Anbieterseite ändern, ohne dass der Gesetzgeber erst tätig werden muss. Aber leider sind die meisten DaFler eher Einzelkämpfer, und darauf, dass mal alle geschlossen auftreten und damit eine schnellere Änderung der miesen Verhältnisse erzwingen, darf man wohl bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag noch warten! Nicht reden und jammern, sonder konsequent handeln und auftreten ist angesagt! So einfach ist das!!!!!

Zitat
Angelo
wirklich JEDEN Mist an Ausschreibung hier ungeprüft reinstellen, wird sich nicht wirklich was ändern. Jaja, ich weiß, liebe Redaktion, ihr wollt Markttransparenz, schön und gut und ein berechtigtes Anliegen. Nur: Wie passt es damit zusammen, dass ihr bestimmte Postings wegen Unsachlichkeit oder beleidigenden Äußerungen löscht?

Auch hier volle Zustimmung. Nun fragen wir uns aber mal, inwieweit die liebe Redaktion und die hinter ihr stehenden Träger eben auch systemrelevant in Bezug auf die bestehenden "Markt"verhältnisse sind und innerhalb dieser Strukturen agieren (müssen?). Nun, als Akademiker werden wir ja jeden Tag beleidigt, wenn wr die scheinselbständigen "Angebote" für DaF lesen, die von Klitschen und sonstigen Trägern hier gepostet werden. Und wer sich eben nicht länger beleidigen lassen will, steigt eben aus und sucht außerhalb von DaF sein Auskommen. Denn auf eine wirkliche Änderung der Verhältnisse bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu warten, lohnt nicht - man ist ja schließlich auch dem eigenen Wohlergehen und dem seiner Familie verpflichtet. Genau das tun nämlich diese ganzen Ausbeuter auch - sie sind nur sich selbst verpflichtet!....

Credentia schrieb:
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> Aber leider
> sind die meisten DaFler eher Einzelkämpfer, und
> darauf, dass mal alle geschlossen auftreten und
> damit eine schnellere Änderung der miesen
> Verhältnisse erzwingen, darf man wohl bis zum
> Sankt-Nimmerleins-Tag noch warten!

Für die Berufs-DaFler, der sich verweigern, springen Hobby-Lehrer in die Nische. Gerne auch zu noch geringerem Honorar, ist schließlich Cash.

Herr Stancke, halloooooo..... Wo sind Sie......?

Hier sind viele kompetente Dialogpartner, die sehr sachlich und profund argumentieren.

Nun haben Sie Ihren konstruktiven Diskurs. Wenn es Ihnen so am Herzen liegt, sollten Sie sich nun beteiligen.

Aber seien Sie ehrlich. Es so so, wie von meinen Kollegen hier schon ganz richtig konstatiert, Sie sind "nur" Erfüllungsgehilfe und somit für einen ernsthaften und ambitionierten Versuch die Bedingungen zu ändern nicht geeignet. Denn auf der anderen Seite stehen Ihnen selbständige DaZ/DaF-Lehrkräfte gegenüber. Das ist kein Dialog auf Augenhöhe. Wie Sie vielleicht selbst bemerkt haben.

Ich habe fünf Jahre (ca. 3500 UE) Lehrerfahrung, bin Dipl.-Kfm. und spreche fließend Spanisch. Also sicherlich ein Qualifikation, die so recht nach Ihrem Geschmack wäre.

Welche Ausbildung haben Sie? Wieviel verdienen Sie?

Ich sage: IHR ANGEBOT IST EINE FRECHHEIT!!! SCHÄMEN SIE SICH!!!

Ich würde mich nicht einmal darauf bewerben, wenn ich keinen Auftrag mehr hätte. Da geht es mir mit ALG 2 -falls Ihnen das was sagt- in Deutschland besser.

Aus der vom System vorgegebenen Interessenlage heraus wird Herr Stanke aber gerade jetzt behaupten, dass das nicht mehr konstruktiv sei.

Warum?

Es richtet sich gegen sein System, das er vertritt, mit dessen ihm eigener Interessenlage.

Es ist nun aber so, dass seine Interessenlage nicht die der hier Betroffenen sein kann. Insofern bleiben die Gegensätze, nichts wird verwischt, und das ist gut so!

Zitat

Nun haben Sie Ihren konstruktiven Diskurs. Wenn es Ihnen so am Herzen liegt, sollten Sie sich nun beteiligen.

Sehr geehrter Herr Stancke,

dann lesen Sie doch bitte einmal diesen Artikel hier:

[www.sueddeutsche.de]

Für so philantropisch halte ich Volkswagen nicht, daß Ihr Unternehmen davon eine wesentlich positive Ausnahme machen würde.

Mit freundlichen Grüßen
Hubi

Hallo,

ich habe selbst in Puebla gelebt. Das ist allerdings 15 Jahre her. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn du so wie in Deutschland leben willst, du auch das Gleiche für die Lebenshaltung bezahlst, wie hier. Natürlich kannst Du für ein paar Pesitos eine "Gordita" essen, natürlich bekommst du für 3000MxN im Monat eine Wohnung... aber was für Eine!!! - Meine ehemaligen mexikanischen Kollegen bekommen umgerechnet ungefähr 800€ im Monat, also ca. 14.000MxN. Für die ist das senstionell! Die fahren sogar ein Auto! Einen Käfer Bj. 1982 oder ähnliches. Dafür brauchst du noch nicht mal viel Steuern zahlen, wenn überhaupt! - Und Versicherung??? - da will ich nicht nachfragen, ob sie das haben!
Mein ehemaliger Kollege lebt gut mit seiner Familie. Gut nach mexikanischen Verhältnissen. - Als Deutscher wollte ich aber nicht so wohnen wollen. Natürlich sind wir verwöhnt.
Also: es ist alles Relativ. VW bezahlt besser als seine Zulieferer. Das ist in Deutschland so und in Mexiko nicht anders. Wie man damit leben kann, ist eine Frage des Standpunkts. Der Eine lebt gut damit, der Andere weniger gut. Mir wären 1000 US$ im Monat noch deutlich zu wenig!

Gruss

Bernd Reiner