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Re: Aussprache
geschrieben von: kaeurs ()
Datum: 08. Februar 2009 12:22

Ich erkenne Slavisch-Muttersprachler an der falschen Aussprache der E-und Ö-Laute.

Wörter wie: Regen, Segen, wegen, Problem, Tee, leben, usw., also alle betonten Silben mit [e:]. Die werden dann immer mit [ä:] gesprochen. Leider ist es schwierig, diese Laute zu korrigieren, da viele Sprecher den Unterschied gar nicht hören.

Da wünsche ich mir manchmal eine Logopädie-Ausbildung, um die Formung der Laute im Mund genauer, spielerisch und ohne die Schüler vorzuführen, vormachen und rüberbringen zu können.

[e:] ist für manche ein peinlicher Laut.

Hat noch jemand diese Erfahrung gemacht?

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Re: Aussprache
geschrieben von: Franziska ()
Datum: 08. Februar 2009 14:36

Ja, das stimmt: Manche hören sogar ein [i:], wenn ich "Schnee" oder "Tee" sage.

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 09. Februar 2009 09:49

an Jero: Du hast Recht! Ich MÖCHTE wissen...daran habe ich nicht gedacht (bestimmt Interferenz aus der Muttersprache). Aber diese breite Palette von Meinungen ist für mich von großem Interesse.Jetzt gebe ich mir Mühe Artikulationsregularitäten der deutschen und der ukrainischen Sprache kontrastiv zu analysieren.

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 10. Februar 2009 10:13

Zitat
Jetzt gebe ich mir Mühe Artikulationsregularitäten der deutschen und der ukrainischen Sprache kontrastiv zu analysieren

Guten Morgen Walentina,

eine Zusammenstellung dieser Art würde uns hier sicher auch interessieren. Meist hat man ja nur so seine "Eindrücke".

jero
www.cafe-deutsch.de

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das deutsche r
geschrieben von: Sab ()
Datum: 12. Februar 2009 15:28

Hallo zusammen,

Nichts für nichts ;-)

Ich möchte mich bei euch bedanken, für eure Zeit und besonders für die nette Geste, euer Wissen mitzuteilen. Ich habe eure Beiträge mit großem Interesse gelesen!

Ich bin Rumänin und lerne erst seit 6 Jahren Deutsch. Ich habe auch den oben genannten Fehler gemacht, am Anfang alleine Deutsch zu lernen und habe schon‚ die großen Ausspracheprobleme leider erlebt. Da ich zurzeit in Deutschland wohne, muss ich meine Aussprache (neben Grammatik, Wortschatz und Syntax) verbessern.

Der Lette schrieb um 05. Februar 2009 11:41: Das deutsche "r" ist nicht so schwierig, umgekehrt ist aber das "r" wie im Spanischen und vielen anderen Sprachen für Deutsche schwer und führt zu einem "typisch deutschen" Akzent, wie ich leidvoll selbst erfahren habe.

Ich würde mich sehr freuen wenn mich einer von euch davon überzeugen könnte! Meiner Meinung nach ist das deutsche frikative r für ein Deutscher nicht schwer, aber für die Mehrheit der Ausländer sehr schwer.

Ich würde sehr dankbar sein, wenn einer von euch mir Hinweise geben könnte, wie ich diesen Laut richtig aussprechen könnte.

Es ist mir schon bewusst, dass für eine gute deutsche Aussprache, nicht nur die Qualität der Lauten und Quantität der Vokalen wichtig ist, sondern auch der Akzent, die Satzmelodie und die richtigen Pausen. Ich versuche alle zu berücksichtigen, ich habe aber keine Ahnung wie ich das frikative R aussprechen muss. (Dazu habe ich noch Hörprobleme und muss es eher kognitv lernen; ich habe schon Phonetik-Unterrichte besucht, die leider immer zu kurz sind)

Ich hatte keine Ahnung dass die Laute verschiedener Sprachen so unterschiedlich sein können (z.B., t, k, p, die in Deutsch plosiv gesprochen müssen, sind in romanischen Sprachen überhaupt nicht plosiv).Mann sollte diese Sprache nur mit Muttermilch bekommen  aber jetzt ist zu spät, ich habe es angefangen, dann muss ich weiter Deutsch lernen. Über eure Antworte würde ich mich sehr freuen.

Herzlichen Dank,
Sab

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Re: Aussprache
geschrieben von: Sinda ()
Datum: 12. Februar 2009 21:12

@Sab

Sag' mal "nach Rom" und wiederhole das konzentriert.

Der ach-Laut wird am velaren Gaumen (schau' dir einen Sagittalschnitt an , z.B. hier : [www2.hu-berlin.de])
gebildet, das "Zäpfchen-r" ganz in der Nähe.

Du hast also mit CH und R zwei Konsonanten mit einer sehr nah beieinander liegenden Artikulationsstelle.

Wie du ja schon gesagt hast, ist das so ausgesprochene R ein Konsonant, der durch Luftstromverengung produziert wird.

Du musst das Gaumensegel bei der Artikulation des Rs etwas mehr lockern als bei der Artikulation des CHs.

Konzentriere dich darauf, dass deine Zungenspitze nicht "nach vorne wandert", um das gerollte R zu produzieren.


Du kannst es auch mit steigender Intonation versuchen: "nach Rom?"


Sinda

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Re: Aussprache
geschrieben von: jero ()
Datum: 13. Februar 2009 11:08

Zitat
Der ach-Laut wird am velaren Gaumen ... gebildet, das Zäpfchen-r ganz in seiner Nähe.

Guter Tipp, muss ich mir merken!

(Ich wiederum kriege das Zungenspitzen-R nicht hin und kann nicht begreifen, wie man mit der Zungenspitze ein R sprechen soll. *schmunzel*)

jero
www.cafe-deutsch.de

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Re: Aussprache
geschrieben von: Walentina ()
Datum: 13. Februar 2009 22:15

Hallo!
an Sab:
Das konsonantische R ist ein Problem für die meisten Deutschlerner mit der slawischen Muttersprache, weil der Vorderzungenlaut bei uns normativ ist. Dazu noch: für diese Deutschlernende ich das konsonantische R "ein Symbol" der korrekten deutschen Aussprache. Wenn man damit nicht zurecht kommen kann, 1) ist das Sprechtempo langsamer und 2) die Verständlichkeit lässt sich auch etwas Besseres wünschen. Man kann Folgendes machen: Gurgelübung, zuerst mit dem Wasser.Wenn man Halsschmerzen hat, gurgelt man. Man soll das auch ohne Wasser machen. Es ist sinnvoll das konsonantische R in der intervokalen Position zu üben: aha-aRa, oho-oRo usw.
Akzente (Wort-und Satzakzent) und auch Melodieverläufe sind die Merkmale, nach denen die Muttersprachler die sprachliche Kompetenz eines DaF-Lerners einschätzen (bei Huneke und Steinig, auch bei Hirschfeld).Bei Ilse Cauneau gibt es ein Buch "Hören.Brummen.Sprechen." Vielleicht hilft es. Man arbeitet vor allem an der Intonation des Satzes, danach an den Lauten.Die Kollegen haben schon geschrieben, man muss sehr viel hören. Dadurch bildet sich im Bewusstsein die richtigen Muster der Laute und der Intoneme. Nur das richtig Gehörte kann richtig gesprochen werden.

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Re: Aussprache
geschrieben von: Sab ()
Datum: 15. Februar 2009 15:27

@ Sinda: Ich kann dir nicht genug dafür danken, es so schön zu erklären.
Tolle Tipps: nach Rom zu wiederholen (eine geniale Idee, ohne zu übertreiben) und bewusst das Gaumensegel bei der Artikulation des Rs mehr als bei CH zu lockern und zu vermeiden, dass die Zungenspitze nach vorne wandert.
Jetzt muss ich üben, denn ich denke, endlich auf den richtigen Weg zu sein. Ich werde mich wieder melden, so bald dass ich einen erheblichen Fortschritt bemerkt habe.
Noch mal LIEBEN DANK!!!!

@ Walentina: vielen Dank für deine Erklärung, ich muss aber erwähnen, dass Rumänisch eine romanische Sprache ist.
Gurgelübung habe ich auch probiert, habe aber noch nicht wirklich Fortschritte damit gemacht. Sofort nach der Gurgel mit Wasser, entsteht fast ein R, danach nicht mehr. Ich werde jetzt auch Sindas Tipps anwenden und üben und üben; ich bin darauf gespannt.
Das man hören muss, hast du Recht, nur dass manche noch Hörprobleme haben und wissen es nicht; wir haben in der Phonetik-Unterricht nicht nur ein Fall, wenn eine Person manche Unterschiede nicht hören konnte (z:B.einer Hochtonschwerhöriger hört manche Laute nicht, das Wort wird aber von den anderen Lauten und Kontext verstanden).

@ jero: ich bin kein Fachmann, ich spreche Zungenspitzen-R wie ein Muttersprachler (wie ein Italiener oder Spanier). Ich habe es mir gerade im Spiegel angeschaut, und würde es so beschreiben:
der Laut entsteht durch eine Reibung zwischen der Fast-Zungen-Spitze (eigentlich der Teil sofort nach der Zungenspitze) und der Grenze zwischen alveolar/postalalveolar. Ich habe als Spaß gerade versucht, ein R mit (genau) der Zungenspitze auszusprechen – man kann es nicht! Ich glaube der Laut ist Zungenspitzen-R genannt um den Unterschied zum Zäpfchen-R zu betonnen, aber die Reibung ist durch den Kontakt mit der Oberfläche der Zunge (genau der Teil nach der Spitze). Sorry, ich kann es nicht so gut erklären (ich bin kein Fachmann) ich habe nur versucht zu beschreiben was ich im Spiegel (und Mundgefühl) beobachtet habe – vielleicht hilft es dir ;-)

Liebe Grüße und danke an allen,
Sab

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Re: Aussprache
geschrieben von: Maggie79 ()
Datum: 15. März 2010 13:26

@Sab:
Ich bin seit 3 Jahren mit einem Landsmann von dir zusammen, der schon einen deutschen Kindergarten besuchte, danach in der Deutschabteilung seiner Schule lernte und sogar in Deutschland studierte. Er spricht daher ein fließendes und beinahe akzentfreies Deutsch. Aber die für alle Deutschlernenden so schwere Aussprache des "Deutschen R"(besonders wenn es unbetont ist) und der Umlaute (ä, ö, ü) sowie hin und wieder auch die Verwendung des falschen Artikels (Geschlecht) oder der falschen Deklination (Fälle) "verraten" ihn immernoch.
Beim "unbetonten R", einem R, das am Ende eines Wortes (z.B. nur, vor, für, vier, Haar, Tür ...) oder vor einem Konsonanten (z.B. Arbeit, Ferkel, Birne, Wort, Kürbis, Fahrt...) steht, darfst du dieses R nicht wie im Rumänischen betonen, sondern musst es "verschlucken". Das heißt, du darfst es nur leicht andeuten. Du kannst anstelle des unbetonten R am Anfang einfach das rumänische ä (wie in räu oder täu, sorry das Programm nimmt die rumänischen Lettern nicht) sprechen und dann durch langsames Üben zum R "ausformen".
Beim "betonten R", das am Wortanfang oder doppelt (z.B. Pfarrer,irren, zerren...) oder vor einem Vokal (z.B. krank, drei, Trommel, Iris, Tiere, Ara, Laura, Euphorie...) steht, ist die Methode von Sinda ideal, um zu verstehen wo und wie das "Deutsche R" gesprochen wird. Die nächste Übungsstufe sind dann Worte, in denen das R doppelt steht (z.B. Pfarrer, Terrier, Barren, zerren, starren, schwirren...) oder auf einen "harten" Konsonanten folgt (z.B. krank, tragen, sprechen, sträuben...). Anfangs kann man anstelle des "R" auch einfach ein "hartes ch" wie in nach sprechen und dann wie beim "unbetonten R" durch langsames Üben zum R "ausformen". Danach übt man dann Worte, in denen das R auf einen "weichen" Konsonanten (z.B drei, grau, braun, Ohren, Fahrt, Möhre...) oder einen Vokal(z.B. Beere, eure, Haare, Ware, Ära...)folgt. Und erst dann, ganz zum Schluss, würde ich Worte üben, die mit R beginnen.
Bei der richtigen Aussprache der Vokale und Umlaute hilft leider nur genaues Hinhöhren und Nachsprechen. Und auch für die richtige Verwendung von Artikeln und Deklinationen kann ich dir leider keine Tipps geben, da hilft nur Lernen, Lernen und nochmals Lernen. Ich könnte das aber auch direkt per Telefon mit Dir üben, wenn Du das möchtest.

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