Hallo,
zum Thema "trennbare/zweiteilige Verben" und dem Phänomen der Satzklammer habe ich eine Frage:

Gemeinhin sind zweiteilige Verben ja Verben ohne Artikel, bei denen der zweite Teil konstitutiv für die Bedeutung des ersteren ist, die klassischen Lehrbuch-Beispiele sind z.B. "Musik hören, Tennis spielen".

Nun bin ich aber auf einen Satz gestoßen, wo ich nicht ganz sicher bin, wie der diesbezüglich einzuordnen ist:

"Früh morgens klingelt jeden Tag bei Paul der Wecker" - dieser Wecker könnte auch auf Pos. 1 stehen, nicht aber auf Pos. 3 (würde seltsam klingen).
Kann man sowas als "Hybridfall" bezeichnen? Das wäre mein Erklärungsversuch, aber vielleicht haben versiertere Forumsbesucher dazu eine andere Idee?


Danke für eure Meinungen und Antworten!

Guten Morgen Rachel,

ein interessanter Satz. Das Verb "klingeln" ist natürlich ein untrennbares Vollverb und kann nicht mit zweiteiligen Verben und der Satzklammer in Zusammenhang gebracht werden.

Der Wecker klingelt.

Früh morgens klingelt der Wecker.

Eine "normale" Satzstellung, das Subjekt "der Wecker" steht in 1. oder 3. Position.


Eine Besonderheit liegt in Sätzen mit mehreren Ergänzungen vor:

früh morgens, jeden Tag, bei Paul.


Schauen Sie sich einmal diese Seite zur Stellung der Adverbialbestimmungen an.

Hier können wir - wenn die erste Position besetzt ist - die freien, adverbialen Angaben in den Raum zwischen dem konjugierten Verb in der obligatorischen 2. Position und dem Subjekt schieben:

Jeden Tag klingelt bei Paul früh morgens der Wecker.


Dabei gibt es dann aber gewöhnliche und eher ungewohnte Reihenfolgen, die unterschiedliche Betonungen bedeuten.




Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.07.12 07:51.