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möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Kari
()
Datum: 03. Juli 2006 11:01
Hallo!
Was könnte der folgende Satz bedeuten und was möchte sein Autor mit seinem "möchte" sagen:
"Manchmal möchte man aufhören, an die Realität zu glauben!"
Vielen Dank für eure Hilfe.
Karina
Was könnte der folgende Satz bedeuten und was möchte sein Autor mit seinem "möchte" sagen:
"Manchmal möchte man aufhören, an die Realität zu glauben!"
Vielen Dank für eure Hilfe.
Karina
Re: möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Stefan
()
Datum: 03. Juli 2006 11:05
Kari,
der Satz kann so paraphrasiert werden:
"Manchmal will man nicht mehr an die Wirklichkeit glauben."
S.
der Satz kann so paraphrasiert werden:
"Manchmal will man nicht mehr an die Wirklichkeit glauben."
S.
Re: möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Kari
()
Datum: 03. Juli 2006 16:31
Warum ist es hier dann nur ein Wunsch? Ob glauben oder nicht glauben - darüber entscheidet doch jeder selbst, oder?
Ist es hier auch verständlich, warum man an die Wirklichkeit nicht glauben will? Ich meine, gibt es irgendwelche Interpretationen auch ohne Kontext?
Karina
Ist es hier auch verständlich, warum man an die Wirklichkeit nicht glauben will? Ich meine, gibt es irgendwelche Interpretationen auch ohne Kontext?
Karina
Re: möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Kajjo
()
Datum: 03. Juli 2006 18:05
Hallo Karina,
der Satz ist für Muttersprachler in der Tat sogar ohne Kontext verständlich. Solche Sätze beziehen sich immer auf Situationen, in denen man gerade etwas erfahren hat (neue Informationen erhalten hat), die einen an einem zumeist abstrakten Sachverhalt zweifeln lassen:
"Manchmal möchte man aufhören, an die Realität zu glauben!"
soll heißen:
"Wenn ich diese Nachrichten höre, dann kann ich mir gar nicht vorstellen, daß so etwas wirklich passiert."
Im Zusammenhang mit "Realität" kommt diese Redewendung aber eigentlich nur selten vor. Viel häufiger ist meines Erachtens die Version mit Vernunft und Gerechtigkeit:
"Manchmal möchte man aufhören, an seine Vernunft zu glauben!"
(Ich habe berechtigte Zweifel an seiner Vernunft, wenn ich höre, was er jetzt schon wieder getan hat!)
"Manchmal möchte man aufhören, an die Gerechtigkeit zu glauben!"
(Etwas erscheint einem so sehr ungerecht, daß man daran zweifelt, daß es noch Gerechtigkeit gibt.)
Das Wort "glauben" bezeichnet im Deutschen nicht nur religiöse Überzeugung, sondern auch Konzepte wie "sich etwas vorstellen können", "etwas für wahr/richtig halten", "ich vermute" oder "ich bin der Meinung, daß".
"Ich glaube, daß Deutschland morgen das Halbfinale gewinnt!"
(Ich bin zuversichtlich, daß / Ich vermute, daß)
"Ich kann nicht glauben, daß er das wirklich getan hat"
(Ich kann mir nicht vorstellen, daß... / Ich hätte nie gedacht, daß er...)
Kajjo
der Satz ist für Muttersprachler in der Tat sogar ohne Kontext verständlich. Solche Sätze beziehen sich immer auf Situationen, in denen man gerade etwas erfahren hat (neue Informationen erhalten hat), die einen an einem zumeist abstrakten Sachverhalt zweifeln lassen:
"Manchmal möchte man aufhören, an die Realität zu glauben!"
soll heißen:
"Wenn ich diese Nachrichten höre, dann kann ich mir gar nicht vorstellen, daß so etwas wirklich passiert."
Im Zusammenhang mit "Realität" kommt diese Redewendung aber eigentlich nur selten vor. Viel häufiger ist meines Erachtens die Version mit Vernunft und Gerechtigkeit:
"Manchmal möchte man aufhören, an seine Vernunft zu glauben!"
(Ich habe berechtigte Zweifel an seiner Vernunft, wenn ich höre, was er jetzt schon wieder getan hat!)
"Manchmal möchte man aufhören, an die Gerechtigkeit zu glauben!"
(Etwas erscheint einem so sehr ungerecht, daß man daran zweifelt, daß es noch Gerechtigkeit gibt.)
Das Wort "glauben" bezeichnet im Deutschen nicht nur religiöse Überzeugung, sondern auch Konzepte wie "sich etwas vorstellen können", "etwas für wahr/richtig halten", "ich vermute" oder "ich bin der Meinung, daß".
"Ich glaube, daß Deutschland morgen das Halbfinale gewinnt!"
(Ich bin zuversichtlich, daß / Ich vermute, daß)
"Ich kann nicht glauben, daß er das wirklich getan hat"
(Ich kann mir nicht vorstellen, daß... / Ich hätte nie gedacht, daß er...)
Kajjo
Re: möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Kari
()
Datum: 03. Juli 2006 20:48
Vielen Dank!
Und könnte man dann vielleicht sagen, dass man "aufhören möchte, an die Realität bzw. Gerechtigkeit zu glauben", weil man sich seiner Naivität bewusst wird?
Karina
Und könnte man dann vielleicht sagen, dass man "aufhören möchte, an die Realität bzw. Gerechtigkeit zu glauben", weil man sich seiner Naivität bewusst wird?
Karina
Re: möchte-Bedeutung
geschrieben von:
Kajjo
()
Datum: 03. Juli 2006 20:54
Hallo Karina,
hm, mit Naivität würde ich Realität eher weniger verbinden (auch nicht mit dem Gegensatz), mit Gerechtigkeit geht das schon. Folgende Wortpaare passen auch gut zusammen:
"Ich merke jetzt, wie naiv ich war. Ich werde aufhören, an die Aufrichtigkeit der Menschen zu glauben."
oder auch:
an die Ehrlichkeit
an die guten Absichten
Kajjo
hm, mit Naivität würde ich Realität eher weniger verbinden (auch nicht mit dem Gegensatz), mit Gerechtigkeit geht das schon. Folgende Wortpaare passen auch gut zusammen:
"Ich merke jetzt, wie naiv ich war. Ich werde aufhören, an die Aufrichtigkeit der Menschen zu glauben."
oder auch:
an die Ehrlichkeit
an die guten Absichten
Kajjo
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