Ich möchte fragen, ob beide Varianten richtig sind und ob es Unterschiede in der Bedeutung gibt:
Das Geld wird zu Monatsende überwiesen.
Das Geld wird zum Monatsende überwiesen.

Hallo Rika,

dies ist die einzig richtige Form:

Zitat

Das Geld wird zum Monatsende überwiesen.

Anmerken kann ich noch, dass zum die Kurzform von zu dem ist. Man sagt jedoch nicht

Das Geld wird zu dem Monatsende überwiesen.
aber: Das Geld wird zu dem bestimmten Termin überwiesen.

Ich hoffe, es war nicht zu verwirrend.

Gruß
Susa

Öh - sorry, aber ich finde "zu Monatsende" nicht falsch, wenn man das eben als Zeitangabe ansieht, wie zum Beispiel "zu Weihnachten". "Zum" ist sicherlich üblicher, aber beides geht!

Hmmm ... streiten will ich nicht, aber für mich hört sich "zu Monatsende" absolut falsch an.

Den Begriff "zu Weihnachten" kann man m.E. nicht vergleichen:

Ich komme zu Weihnachten.
aber: Ich komme zum Weihnachtsfest.

Bestimmt gibt es eine Regel, dass es i.V.m. Feiertagsnamen (Ostern, Pfingsten, Weihnachten) zu heißen muss.

Oder?

LG
Susa

Guten Morgen,

die Präposition zu verlangt den Dativ.

Deshalb heißt es richtig:

Das Geld wird zum Monatsende überwiesen.

Tatsächlich gibt es bei kirchlichen Feiertagen eine Ausnahme: der Artikel wird weggelassen.

Weihnachten ist laut DUDEN ein erstarrter Dativ Plural.

Und hier ein weiterer Link Präpositionen, die eine Zeitangabe einleiten können.

Mit freundlichen Grüßen




Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 13.09.06 08:00.

Tolle Seite! Zum Wort "Weihnachten2 wollte ich fragen, ob das Wort Weihnachten sowie Ostern im Plural ist und man sagen sollge:

Bald kommen Weihnachten?

Guten Tag Rika,

Weihnachten, Ostern und Pfingsten werden als Singular gebraucht.

Bald ist Weihnachten.

Weihnachten kommt bald.

(Klicken Sie auch auf den Duden-Link oben.)


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

... und wie findet ihr dann "zu Wochenanfang"?

(Meine Suche bei Google hat mir etliche Beispiele gezeigt. Grumml;)

Sicher, super schön isses nich. Aber so im Prinzip??

Dass "zu" mit dem Dativ gebildet wird, bezweifelt niemand. Aber ob immer der Artikel dabei sein muss, das ist die Frage!

Guten Morgen,

diesmal möchte ich Susa und Michael beipflichten. "Zu Monatsende" klingt in dem genannten Kontext nicht gut; diese Formulierung ist ganz sicher prinzipiell falsch. Das wäre maximal als "Telegrammstil" akzeptabel in einer entsprechenden Formulierung. Ähnlich scheint mit "zu Wochenanfang" zu sein.

(Natürlich kann es Leute geben, die so sprechen und deshalb auch so schreiben, genauso wie es Leute gibt, die sagen "bei die Kühe" oder statt "Konkubine" => "Kokubine" sagen *lach-lach*, hab ich echt mal gehört.)

Wenn also "das Volk" mitunter falsch formuliert, dann schreibt es auch mitunter so und da das Internet nicht von Korrektoren überwacht wird, findet man dann auch bei Google Seiten, in denen Leute das so (falsch) geschrieben haben.

Franziska, Google ist kein Duden und deshalb kein Beweis!!! Google kann höchstens zeigen, wie verbreitet manche Fehler bereits sind.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.06 09:07.

jero schrieb:
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> Franziska, Google ist kein Duden und deshalb kein
> Beweis!!! Google kann höchstens zeigen, wie
> verbreitet manche Fehler bereits sind.

kleine kurze Anmerkung dazu: Da der Duden (u.a.) nicht präskriptiv ist, sondern nur deskriptiv (also nicht vorschreibt, wie die deutsche Sprache zu sein hat, sondern wiedergibt, wie der übliche Gebrauch der deutschen Sprache aussieht), haben Aussagen zur aktuellen Verbreitung sprachlicher Konstrukte durchaus eine große Bedeutung. Sprache lebt udn verändert sich, und der Duden (u.a.) versucht eigentlich nur, durch eher konservative Politik, nicht jedem kurzfristigen Phänomen hinterherzulaufen, sondern nur nachhaltige Veränderungen aufzunehmen. Diese Veränderungen in der Alltagssprache müssen aber ja vorher erst mal hinreichend massiv irgendwo aufgetreten sein.

Zum eigentlichen Thema: Ich plädiere auf jeden Fall auch für "zum Monatsende" und für "zum Wochenanfang". Ohne Dativ wirkt es zumindest für meine Ohren sehr, na ja, "eigenartig"... ;-)

Jürgen



Online-Redaktion deutsch-als-fremdsprache.de
[www.iik-duesseldorf.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.09.06 11:50.

Ich bin einverstanden, dass es doof klingt und nicht empfehlenswert ist. Die ursprüngliche Frage schien mir aber zu sein, ob "zu Monatsende" völlig falsch ist. Sagen wir's doch so: Laut Dudenregel ja, falsch. Enstpricht nicht den üblichen Regeln.
Ich habe aber beobachtet, dass die Beispiele, die ich gefunden habe, fast alle in Wetterberichten, Horoskopen und vertraglichen Vereinbarungen zu finden waren. Hier denke ich also, man will dort in Anlehnung an das gehobenere "zu Weihnachten" eine andere Sprachebene verwenden, auf die ja auch der Duden verweist. Angemessen ist es nicht, nötig auch nicht, aber möglich.
(Danke, Jürgen)
Ihr könnt euch ja trotzdem die Beipiele bei Google ansehen - klar weiß ich, dass das kein Nachschlagewerk ist. Aber es sind keine Tippfehler sondern bewusst geschriebene Konstruktionen dort. Beim Monatsende und Wochenanfang, meine ich.
Hugh, mein letztes Wort zu diesem tatsächlich nicht soo wichtigen Thema.

Guten Nachmittag,

aber noch nicht mein letztes Wort, Franziska. :-)

Ich stimme Jürgen voll zu in dem, was er über den Duden (die Sprachnorm einer bestimmten Zeit beschreibend) und die Google-Funde (den tatsächlichen Sprachgebrauch zeigend) geschrieben hat. Es ist ein wenig wie mit der Gegenwart, die eigentlich immer nur eine Sekunde dauert und dann schon wieder Vergangenheit ist.

Google-Funde sind aber Sprache in der ganzen Breite ihrer Existenz, von der Norm über neue Tendenzen bis hin zu (noch) ganz klaren Fehlern (inklusive Tippfehlern). Google-Funde muss man deshalb mit Vorsicht genießen; vor allem aber genauer hinschauen und vergleichen. Wenn es z.B. - ich fantasiere - 10.000 Belege für "zu Monatsanfang" und 1.000.000 Belege für "zum Monatsanfang" gibt, dann kann man daraus schließen, was wohl doch "richtiger, üblicher, verbreiteter" ist (Ich weiß, -richtig- darf man eigentlich nicht steigern. Wie viele Belege für dieses falsche Steigern wir wohl finden würden???).

Ich denke, SO kann man Google nutzen; aber nicht - wie ich es oft hörte und las -, etwas müsse richtig sein, weil man dafür bei Google Belege fand.

jero
www.cafe-deutsch.de

(ich sag nix, nein, ich habs versprochen)

Aber natürlich hast du da Recht, Jero, Google ist für Beobachtungen praktisch, aber kein Beweis für Richtigkeit. Meine Beobachtungen oben habe ich schon beschrieben.
Nehmen wir noch ein hübsches Beispiel für deine These: Ich habe gerade "diesen Monats" eingegeben, eine Wendung, dir mir echt Übelkeit verursacht, und satte 83 000 Treffer erzielt. Richtig ist es trotzdem nicht.
Das war jetzt auch nicht mehr unbedingt die Frage ...

;-)

Alles klar.

(Wobei mir die Wendung "Anfang diesen Monats" gefällt. Es spricht sich leichter als zweimal -s- in "Anfang dieses Monats".)

jero
www.cafe-deutsch.de