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An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 10. Dezember 2009 17:04

michael redeker, zu lange draussen??? (Eh, nicht boese gemeint, nur zum Nachdenken gedacht)

nils HAHA
oh mann das ist göttlich
der Redeker aus Bangkok sagt zuerst:
"ich bin ausgewiesener Muttersprachler. Meines Erachtens macht dieser Satz keinen Sinn,..."
hihi,das "macht" sinn ist falsch :)

nils: das ist einfach stumpf ausm englischen übernommen und hat sich so eingebürgert,ist aber falsch
makes sense
das geht nicht im deutschen
das thema haben wir grad in der schule

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Anna2 ()
Datum: 10. Dezember 2009 19:17

Langeweile, (Herr) Pedroski? Oder wieso schreiben Sie hier einen sinnlosen Beitrag nach dem anderen? Das macht nun wirklich keinen Sinn (doch, das geht im Deutschen sehr wohl: Sinn machen).

Nomen und Namen schreiben wir im Deutschen übrigens groß.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.09 19:25.

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Stefan ()
Datum: 10. Dezember 2009 21:26

Guten Abend Herr Pedrowski,

falsch ist manchmal ein unglückliches Urteil in der Sprachkritik. Was vor einigen Jahren noch allgemein als falsch bezeichnet worden ist, kann heute als allgemein akzeptabel gelten. Die Phrase Sinn machen ist ein solches Beispiel; es gibt Sprachpuristen, die behaupten, Sinn geben wäre der bessere Ausdruck. Dass Sinn machen falsch sei, dürfte nur noch eine verschwindende Minderheit behaupten. Der Ausdruck ist verständlich und gebräuchlich, mit anderen Worten er hat sich zu einem festen Bestandteil der deutschen Sprache entwickelt.

Sie treten in diesem Forum mit großer Autorität auf. Ihre Beiträge können diesen Anspruch allerdings nicht erfüllen. Anna hat bereits auf das Fehlen der korrekten Großschreibung in Ihren Beiträgen hingewiesen, ich könnte hinzufügen, dass Ihre Kenntnisse in der Zeichensetzung ungenügend sind. Was aber wirklich unangenehm ist, ist die äußerst unhöfliche Art, wie Sie anderen Forumteilnehmern gegenüber auftreten, vor allem gegenüber Herrn Redeker, der nicht nur durch seinen akademischen Titel sondern auch durch seine sachkundigen Beiträge seine Kompetenz längst unter Beweis gestellt hat. Das Austragen unterschiedlicher Meinungen solten nie zu Respektlosigkeit führen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 11. Dezember 2009 05:56

Sehr geehrte Damen und Herr
Keine Respektlosigkeit gemeint. Gewiss nicht! Sie koennen doch eine Gegenmeinung verkraften? Ich weine auch nicht wenn Sie mir sagen, ein ist alle! Aus Zucker sind wir ja nicht. Was nutzt es jemandem wenn ich nur ja und amen zu allem sage? Der Michael wird Nils bestimmt zur Schnecke machen, wenn er Unrecht hat. Und Nils wird's nicht stoeren. Er zitiert Bastian Sick, vom Spiegel. So etwas lernen Abiturenten heutzutage. Selber bin ich vom Herrn Sick nicht so ueberzeugt.

Ich werde versuchen, hoefflicher aufzutreten. Aber ich werde nicht immer sagen, Sie haben ja sooooo Recht!

Mit respektvollen Gruessen, Peter

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Redaktion ()
Datum: 11. Dezember 2009 12:49

also wenn hier schon der Herr Sick angeführt wird, sollte man das Bremer Sprachblog nicht unerwähnt lassen, gerade zu diesem leidigen Thema "Sinn machen"...:
Bremer Sprachblog zu "Sinnesfreuden"
und die anschließenden Teile, sowie den ergänzenden Nachtrag
Bremer Sprachblog zu "Seit wann machen wir im Deutschen Sinn"

Das Abiturienten heute ihre sprachwisenschaftlichen resp. germanistischen Kenntisse von Bastian Sick beziehen, halte ich für bedenklich. Er hat sicher große Verdienste erworben, dass es populär wurde, zumindest mal kurz über Sprache nachzudenken, aber allzuviel sieht er doch etwas sehr vereinfacht, um das mal so zu sagen. Oder anders gesagt: Ein Anstoß, sich mit Sprache zu beschäftigen ist er sicherlich, aber eine gesunde Basis für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Sprache eher nicht.

Sicher gibt es auch in der Linguistik und germanistischen Sprachwissenschaft etliches an widerstreitenden Meinungen, aber dann sollte man als Beleg mehr als nur Bastian Sick anbringen, wenn man etwas so strikt als "falsch" behauptet.

Ich selber habe bisher noch keine mich überzeugende Argumentation gehört, dass "Sinn machen" falsches (oder auch nur schlechtes) Deutsch sei.

Jürgen

Online-Redaktion deutsch-als-fremdsprache.de
[www.iik-duesseldorf.de]

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: jero ()
Datum: 12. Dezember 2009 10:08

Zitat
Jürgen
Das Abiturienten heute ihre sprachwisenschaftlichen resp. germanistischen Kenntisse von Bastian Sick beziehen, halte ich für bedenklich. Er hat sicher große Verdienste erworben, dass es populär wurde, zumindest mal kurz über Sprache nachzudenken, aber allzuviel sieht er doch etwas sehr vereinfacht, um das mal so zu sagen. Oder anders gesagt: Ein Anstoß, sich mit Sprache zu beschäftigen ist er sicherlich, aber eine gesunde Basis für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit Sprache eher nicht.

Ja, das kann ich nur bestätigen. In Diskussionen mit Studenten wurde schon auf Sick verwiesen bzw. mit ihm argumentiert. Man darf nicht übersehen, dass er nicht einmal Germanist ist. Er hat eine Marktlücke entdeckt und versteht es brilliant, diese zu Geld zu machen (siehe seine öffentlichen "Deutschstunden"). Das muss man neidlos oder neidvoll anerkennen. Ihm geht es jetz finanziell sicherlich sehr, sehr gut. In seinen Beiträgen tritt er meiner Erfahrung nach jedoch eher als "Bewahrer" auf. Neue Erkenntnisse sind auch nicht dabei. Man kann das alles auch in "Stilfibeln" älteren Datums nachlesen. Jeder, der sich etwas tiefgehender mit Sprache beschäftigt, weiß jedoch vor allem, dass eine lebendige Sprache Wandlungen unterworfen ist.

jero
www.cafe-deutsch.de



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.09 10:12.

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: Pedroski ()
Datum: 12. Dezember 2009 17:48

Man lese das hier dazu:

www.isk.rwth-aachen.de/uploads/media/Sprachkritik.pdf

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: jero ()
Datum: 12. Dezember 2009 20:26

Oh, dankeschön. Der Artikel ist interessant. Spontan habe ich beim Überfliegen folgende Passage gefunden, die meinen bisher subjektiven Eindruck bestätigt:

Zitat
Jan Georg Schneider
"Eine lebende Sprache lässt sich nicht auf ein immergültiges, fest zementiertes Regelwerk reduzieren. Sie ist in ständigem Wandel und passt sich veränderten Bedingungen und neuen Einflüssen an. Darüber hinaus gibt es oft mehr als eine mögliche Form. Wer nur die Kriterien richtig und falsch kennt, stößt schnell an seine Grenzen, denn in vielen Fällen gilt sowohl das eine als auch das andere." (12)


Eine Aussage, der man inhaltlich und methodologisch in jeder Hinsicht nur zustimmen kann! In den folgenden Kapiteln werden wir jedoch sehen, dass sich Sick nur in den seltensten Fällen an diese Erkenntnis hält und dass die meisten seiner Analysen genau auf denjenigen Vorurteilen basieren, die er in den gerade zitierten Formulierungen zu Recht attackiert.

www.isk.rwth-aachen.de/uploads/media/Sprachkritik.pdf

jero
www.cafe-deutsch.de



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.09 20:31.

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Re: An die Deutschen, die laenger draussen waren
geschrieben von: jero ()
Datum: 12. Dezember 2009 21:24

Pedroski schrieb:
-------------------------------------------------------
> michael redeker, zu lange draussen??? (Eh, nicht
> boese gemeint, nur zum Nachdenken gedacht)
>
> nils HAHA
> oh mann das ist göttlich
> der Redeker aus Bangkok sagt zuerst:
> "ich bin ausgewiesener Muttersprachler. Meines
> Erachtens macht dieser Satz keinen Sinn,..."
> hihi,das "macht" sinn ist falsch :)
>
> nils: das ist einfach stumpf ausm englischen
> übernommen und hat sich so eingebürgert,ist aber
> falsch
> makes sense
> das geht nicht im deutschen
> das thema haben wir grad in der schule

Dazu steht übrigens auch was in der echt interessanten PDF-Datei:

Zitat
Jan Georg Schneider
Den Höhepunkt jedoch bildet seine intensive Beschäftigung mit der Redewendung Sinn machen, der er eine ganze Kolumne – ʺStop making sense!ʺ – widmet. Seine Ablehnung dieses ʺprimitiven Übersetzungsangli‐zismusʺ (48) begründet er wie folgt:
ʺ ʹSinnʹ und ʹmachenʹ passen einfach nicht zusammen. Das Verb ʹmachenʹ hat die Bedeutung von fertigen, herstellen, tun, bewirken; es geht zurück auf die indogermanische Wurzel mag‐, die für ʹknetenʹ steht. Das Erste, was ʹgemachtʹ wurde, war demnach Teig. Etwas Abstraktes wie Sinn lässt sich jedoch nicht kneten oder formen. Er ist entweder da oder nicht. Man kann den Sinn suchen, finden, erkennen, verstehen, aber er lässt sich nicht im Hauruck‐Verfahren erschaffen.ʺ (49)
Diese Begriffsanalyse exemplifiziert noch einmal die methodischen Cha‐rakteristika der sickschen Sprachkritik. Zunächst begeht er einen klassi‐schen etymologischen Fehlschluss, indem er wiederum synchrone und diachrone Beschreibungsebene vermischt und die ʹursprünglicheʹ Bedeu‐tung von mag‐ auf den Sprachgebrauch im Gegenwartsdeutsch abbildet: auch hier scheint im übrigen wieder ein Fall vorzuliegen, wo etymolo‐gische Unwissenheit nicht vor ʹschlechtemʹ Deutsch schützt (vgl. Hanuta‐Beispiel sowie seine Ausführungen zu behelligen und schmeißen). Diese ety‐mologische Herleitung verbindet er nun – und das ist neu – mit einem me‐taphysisch‐dogmatischen Glaubenssatz: Sinn kann man nicht machen oder erschaffen; er ist ʺentweder da oder nichtʺ. – In der hermeneutisch gepräg‐ten Sprachphilosophie und auch im Konstruktivismus sieht man dies übri‐gens völlig anders. Die Vorstellung, dass Sinn erzeugt bzw. gemacht wird, hat in der europäischen Geistesgeschichte eine lange Tradition: Das über jeden Anglizismusverdacht erhabene Gefüge Sinn stiften verleiht dieser Auffassung noch heute ihren Ausdruck. Ob Sinn nun da ist oder erzeugt wird – dies zu entscheiden ist jedenfalls nicht Sache von Sprachkritikern.

Aber ganz unabhängig davon, ob die sicksche Metaphysik zutrifft: Seine Behauptung, Abstraktes lasse sich nicht machen, zeugt von einer Verkennung des metaphorischen Charakters von Sprache. Wenn man dem Buchstäblichkeitsgrundsatz folgen würde, könnte etwas z. B. auch keine Schule machen – ein Ausdruck, den Sick im übrigen selber verwendet (25) –, man könnte sich auch keine Sorgen machen und keinen schlechten Ein‐druck; ja strenggenommen könnte man noch nicht einmal eine Frage stel‐len, eine Antwort geben, eine Entscheidung treffen oder Kritik üben. Nimmt man den sickschen Buchstäblichkeitsgrundsatz beim Wort, so blei‐ben nur wenige ʹkorrekteʹ Wendungen übrig. Schon Nietzsche machte sich über eine solche Sprachauffassung lustig und charakterisierte die ʺWahr‐heitʺ – metaphorisch – als ein ʺbewegliches Heer von Metaphernʺ (vgl. KSA 1, WL, 880). Man kann ihm nur zustimmen.

S.17/18 (habe keine Lust, die "Falschzeichen" wegzumachen)

jero
www.cafe-deutsch.de

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