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Ausdruck "zurückrudern"
geschrieben von: Rachel ()
Datum: 05. April 2011 19:18

Jemand "rudert", metaphorisch gesprochen, "zurück", wenn er merkt, dass er einen Fehler gemacht hat. Immer wieder begegnet man, zumal bei der momentanen politischen Gemengelage, diesem Ausdruck.

Ich kenne seit langem den etwa das Gleiche besagenden Ausdruck "einen Rückzieher machen", bilde mir aber ein, dass ich "zurückrudern" vor zwei, maximal drei Jahren zum ersten Mal gehört habe. Der "Rückzieher" scheint mir hingegen fast ausgestorben zu sein.

Daher wüsste ich gern: Habt ihr auch diesen Eindruck, dass es relativ neu ist, dass man "zurückrudert", oder kennt ihr den Ausdruck schon länger? Und was ist mit dem "Rückzieher"?

Bin gespannt auf Eure Meinung!

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Re: Ausdruck "zurückrudern"
geschrieben von: Redeker, Bangkok ()
Datum: 06. April 2011 07:58

Guten Morgen Rachel,

Phrasen und Redewendungen unterliegen Moden und haben Konjunktur.

Das Wort "zurückrudern" wird seit etwa 1998 sehr gerne in politischen Kommentaren gebraucht. Das kann man mit einem Googlewerkzeug "Timeline" darstellen lassen. Das Zurückrudern eignet sich besonders für peinliche politische Schnitzer, das Zurückrudern erfolgt rückwärts, der Schaden bleibt im Auge und der Ruderer, der ja eigentlich nur wieder ins Trockene will, sieht nicht, wohin er getrieben wird.

Das Wort "Rückzieher" kam wohl ursprünglich aus der Militärsprache und wurde in den Siebzigern des vorigen Jahrhunderts (im Krieg und in der Liebe) gerne auch sexuell konnotiert.

Mir persönlich ist neulich die Wendung, "etwas sei eine gefühlte Ewigkeit" so, aufgestossen.



Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

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Re: Ausdruck "zurückrudern"
geschrieben von: Rachel ()
Datum: 06. April 2011 23:06

Hallo,

die "Timeline" war mir noch gar nicht bekannt - vielen Dank für den Tip, muss ich gleich mal gucken!

Die "gefühlte Ewigkeit" wäre mir als solche nicht gesondert aufgefallen, aber ich würde vermuten, dass sie im Zusammenhang mit den "gefühlten Temperaturen" steht, die es ja erst seit ein paar Jahren gibt (begrifflich), und die sich ja auch zum Metaphorisieren anbieten ("gefühltes Wissen").

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