Guten Tag,

in meinem Deutschbuch steht, es ist besser zu sagen: "wegen dem Fehler des Direktors" als "wegen des Fehlers des Direktors".

Was heißt das in der Grammatik "es ist besser zu sagen". Ich weiß, dass man in der gesprochenen Sprache (vor allem im süddeutschen Sprachraum) Dativ bevorzugt, aber was ist in dem obigen Beispiel wirklich grammatisch richtig? Was wird im Falle einer Prüfung als richtig anerkannt?

Vielen Dank im Voraus.
Tinca

Guten Morgen Tinca,

"wegen dem Fehler des Direktors" ist außerhalb des süddeutschen Sprachraums ein Fehler, da wegen standardsprachlich mit dem Genitiv gebraucht wird.

Wenden wir jedoch die standardsprachlich korrekte Form an, erhalten wir eine Wendung "wegen des Fehlers des Direktors".

Beim Gebrauch zweier oder dreier Genitivattribute sollte man nach Möglichkeit (aus stilistischen Gründen) ungleiche Artikel gebrauchen.

Also könnte man hier statt "des" vielleicht "dieses" einsetzen und hätte die standardsprachlich korrekte Form "wegen dieses Fehlers des Direktors".


Wegen des regional unterschiedlichen Gebrauchs des Genitivattributs kann der Fall eintreten, dass ein Prüfer aus München gelten lässt, was einer aus Hamburg als Fehler anstreicht.

Deswegen vermeiden Sie besser solche Fälle. "Der Direktor hat einen Fehler gemacht. Deswegen kommt heute keiner zur Arbeit."


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Der Präposition 'wegen' folgt ein Genitiv:
Wegen eines Fehlers des zuständigen Direktors wurde er nicht befördert.

Vielen Dank für Ihre Antworten.
Ich weiß, dass die Präposition "wegen" mit Genitiv gebraucht wird, aber in meinem Deutschbuch steht bei dieser Präposition eine Anmerkung, dass beim nacheinanderfolgendem Gebrauch des Genitivs der Dativ vorzuziehen ist. Deshalb wollte ich mich versichern, ob das als eine grammatische Regel gilt, aber wie ich sehe, ist das wahrscheinlich eine Empfehlung, dass man solche grammatische Konstruktionen vermeidet. Bei einem Test oder einer Prüfung können wir es aber nicht umformulieren.

Hallo zusammen,

im Deutschen regieren etwa zwei Fünftel aller Präpositionen den Genitiv. Die Präposition wegen regiert bei Voranstellung den Genitiv, umgangssprachlich auch den Dativ, bei Nachstellung nur den Genitiv.
"Wegen mir" ist von der Umgangssprache in die Schriftsprache eingedrungen. "Wegen meiner" ist veraltet oder mundartlich. Wegen mit dem Dativ steht beim Plural starker Substantive, wenn diese ohne Artikel stehen : wegen Gästen... Aber: wegen vieler Gäste...

MfG: Mile



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.12 09:45.

Hallo Milorad,

stimmt das Wort: "mundartlich"? Oder heißt es "mundartig"?

MfG: László

Hallo László,

ich bin mir sicher, dass ich alles richtig geschrieben habe.

Hier ist ein Link:

[www.duden.de]


MfG: Mile



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.12 15:19.

Hallo Milorad,

was mich stört, oder besser gesagt so noch nicht gehört habe, ist dieser Ausdruck von dir: "veraltet oder mundartlich.". Ich hätte hier "veraltet und mundartlich" gebraucht. Oder: "veraltet und mundartig". Was sagst du dazu?
Kann ich es so sagen?

MfG: László

Guten Abend zusammen,


die Alternative "veraltet oder mundartlich" ist schon richtig. Zutreffend ist bei "wegen meiner" veraltet. Eine Form "mundartig" gibt es noch nicht.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Hallo Michael,

da habe ich was neues erfunden...:) Mundartig = etwas, das wie der Mund aussieht.

MfG: László

Guten Abend László,

das ist ja ein regelrechtes Ironiefest!

Da könnten wir dann zwanglos an das Kalauern anknüpfen.

Im Wörterbuch gibt es noch einige Lücken.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Hallo Michael,

"Im Wörterbuch gibt es noch einige Lücken."

Ja, man könnte den Duden in A4 Format herausgeben...:)


MfG: László