Guten Morgen,

der Satzrahmen besteht grundsätzlich aus zwei Teilen, zum Beispiel:

Ich habe gestern die volle Wahrheit gesagt. (Satzglieder besetzen das Vor- und das Mittelfeld. Das Nachfeld bleibt hier leer.)

Aber:

Ich sagte gestern die volle Wahrheit.

Kann "einteiliger Verbalkomplex" einen Satzrahmen bilden? Meiner Meinung nach geht es in diesem Fall nur um einen unvollständigen Rahmen.




MfG: Milorad



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.14 09:01.

Guten Morgen Milorad,

wie sollte denn ein einteiliger Verbalkomplex (?) einen Satzrahmen bilden, der grundsätzlich aus zwei Teilen besteht?

Ist nicht schon "einteiliger Verbalkomplex" ein Widerspruch?


Oder ist das ein Koan?


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 14.03.13 08:07.

Guten Morgen Michael,

ich habe heute im Internet Folgendes gefunden:

Zitat

Prof. Dr. E. Lehmann
Stefan Klatt
4. Februar 2005

a.) Verwenden Sie zunächst nur einteilige Verbalkomplexe, d.h. das einzige Verb des Satzes steht immer an zweiter Stelle.

Hier ist ein Link. Es geht um einteilige Verbalkomplexe.


[www.iis.uni-stuttgart.de]

MfG: Milorad



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.14 09:01.

Guten Tag Michael,

Zitat

wie sollte denn ein einteiliger Verbalkomplex (?) einen Satzrahmen bilden, der grundsätzlich aus zwei Teilen besteht?

Ich habe geschrieben, dass bei "einteiligem" Verbalkomplex im Satz " Ich sagte gestern die volle Wahrheit."nur ein unvollständiger Rahmen vorhanden ist. Der vollständige Rahmen lässt sich leicht wiederherstellen. Ich kann das Verb in eine zweigliedrige Tempusform setzen oder durch das Modalverb "müssen" erweitern, zum Beispiel:

Ich muss immer die volle Wahrheit sagen.
Ich werde immer die volle Wahrheit sagen.

Im Satz " Ich sagte immer die Wahrheit." ist das Vorfeld mit genau einem Stellungselement besetzt. Das Verb "sagte " wäre meiner Meinung nach nur ein unvollständiger Rahmen.

MfG: Milorad



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.13 08:46.

Guten Tag Milorad,

die Formulierung "unvollständiger Rahmen" unterstellt einen Mangel, ein Fehlen der Vollständigkeit. Bei den einfachen Zeiten, die mit einem einzigen, gebeugten Verb gebildet werden, fehlt aber nichts. Sie sind vollständig.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker

Guten Morgen Michael,

im Satz "Ich sehe am Abend fern." haben wir einen vollständigen Rahmen, im Satz "Ich sehe einen Film." jedoch nicht, da im zweiten Satz wirklich etwas "fehlt",aber nicht im semantischen Sinne des Wortes. Vollverben sind vollständig, nur der Rahmen ist im zweiten Satz "unvollständig".
Ich akzeptiere alles, was Sie geschrieben haben.Ich weiß genau, was man unter einem Verbalkomplex versteht. Der Satzrahmen wird im Aussagesatz durch die Teile eines komplexen Prädikats gebildet.Ich verstehe nur den Ausdruck " einteilige Verbalkomplexe" nicht. Ich habe das Recht, Fehler zu machen oder mich zu täuschen.Sie können auch die Formulierung " einteiliges Verbalkomplex" nicht akzeptieren.

Zitat

Verbstellung im einteiligen Verbalkomplex im Deutschen (Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philologie in der Fakultät für Philologie der RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM)

Zitat


Prof. Dr. E. Lehmann
Stefan Klatt
4. Februar 2005

a.) Verwenden Sie zunächst nur einteilige Verbalkomplexe, d.h. das einzige Verb des Satzes steht immer an zweiter Stelle.

Was versteht man bitte unter einem "einteiligen Verbalkomplex"? Ein einteiliges Prädikat? Ist das Unsinn oder ein Koan? Ich möchte nur auf einen Fehler hinweisen.

MfG: Milorad



11-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.14 09:05.

Sehr geehrter Herr,

Ich bin unsicher, welcher Satz richtig ist:
Ich koche eine Suppe jeden Tag. oder Ich koche jeden Tag eine Suppe.

Mir klingt der 2. Satz besser.

Ich suche nach der Regel, aber ich finde sie nicht.

In meinem Grammatikbuch steht folgendes:Der Satzrahmen steht:
wenn das Verb eine obligatorisch Ergänzung hat.

Aber in diesem Fall hat das Verb keine obligatorische Ergänzung. Der Akkusativ ist nicht obligatorisch.

Im Internet habe ich auch etwas gefunden.
Das direkte Objekt kann auch hinter Zeit/Ort stehen.
Beispiel: Ich habe dir gestern in der Schule das Buch gegeben.

Kann das sein, dass beide Sätze richtig sind.

Ich freue mich auf Ihre baldige Antwort.

Liebe Grüße
Piroska

Guten Tag Piroska,

beide Sätze sind grammatisch richtig, doch klingt auch für mich der zweite Satz besser.

Bei der Stellung der adverbialen Angaben in Bezug auf Objekte gibt es keine feste Regeln, sondern nur Tendenzen.

Schauen Sie bitte hier.

Das Akkusativobjekt "eine Suppe" ist in Ihrem Satz unbestimmt. Da gibt es eine Tendenz, die adverbiale Angabe vor das Objekt zu setzen:

Ich koche jeden Tag eine Suppe.


Ist das Akkusativobjekt bestimmt, folgt die Angabe dem Objekt:

Ich koche die Suppe jeden Tag.


Und wird das Akkusativobjekt durch ein Pronomen ausgedrückt, sieht es immer so aus:

Ich koche sie jeden Tag.


Mit freundlichen Grüßen

Michael Redeker